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Riesaer H Tageblatt «ird Anzeiger (Elbeblati m- Alyeiger). ' MvmmnMbrM. Ä HKU k »««stNHchfittte M«,IU ASV Ar.2V. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des ZStadtraths z« Riesa. Tonuavend, 11. September 1887, Abends H S11. so. Jahrg. »M Rich»« LngMatt «scheint ftd« La» Abend» mit AnSmchm» der Som» und Festtag«. vkrtelWhrltch« BvsAnmS bei Abholung tn b« AkPMtionen M Aks, md Stahl« ob« Aach ms«» Lcilgrr frei M» Han» 1 ««rl 50 Pßp. btt Abholung am Schalt« der katsal. Postanstaltru 1 vtart 28 Psg., durch d« Vriestrüg« sai M» Hm» 1 IRwck « Wg. Anzelgin Amihnm PK btt Amuu« HM Ausgabetage» bi» Bormittag S Uhr ich« Gewähr. Druck md Verlag vo» Sauger ck viuterllch tu Riesa. — Geschäftsstelle »astauieustraß« VS. — Mr di« RSaetio» immtworüichr Hermann Schmidt in Riesa. Bekanntmachung. An Stelle deS von hier verzogenen Abdecker« Rosemi ist heute der Abdeckereigehülfe M«rl Gruft Philipp hier als Aufsichtsperson über das Hundewesen im Bezirke der Stadt Riesa in Pflicht genommen worden. Riesa, den 1t. September 1897. Der Rath -er Stadt Vetters, Stdtrth. Im Gafthofe ,,»«r KSuiOsliade ft» Wülknitz" sollen MstttaD, de« 1». September von vormittag« '/,9 Uhr ab 171 Strerrpurzellm mit theilweise darauf stockendem L—30 jähr. Holzbestmd meiftbieteud gegen Baarzahluug »er steigert werde». Die Bedingungen werden vor Beginn bekannt gegeben. Die Parzelle» befin de» sich auf der Schußbahnenoäterung nördlich vom ehemaligen Dorfe'Gohrisch. Haidehäuser und Truppenübungsplatz Zeithain, am 2. September 1897. Könißl. Forftverwaltung. Könizl. Garnisonverwaltunz. Zwei AeldparzeleutheUe in der stlur Haidehäuser sollen bis Ende 1898 Verpachtet werden. Bedingungen liegen hier aus. Die Eröffnung der Angebot« findet am 13. September 1897, Nachmittag- 3 Uhr statt. Königliche Garnisonverwaltung Truppenübungsplatz Zeithain. e ten sich ebeufaü« in regelmäßigen Grenzen. k « r OertlicheS md SSchfischeS. Riesa, 11. September 1897. — Der Besitzer de« „Wettiner Hof" Hierselbst hat die in seinem Hotel befindlichen Saalräume einer bedeu tenden Veränderung unterzogen, die durch Herrn Baumeister M. OS. Helm Hierselbst ausgeführt ist. Die Besucher wer den über diese Veränderungen und Verschönerungen höchlichst erstaunt sein. Zunächst befindet sich der Treppenaufgang nicht mehr im Seitenanbau, sondern eine neue, schöne breite Treppe führt jetzt vom Flur de» Hauptgebäudes au« in den Saal. Bor dem Eingänge in diesen befinden sich zur Rech ten die Garderoben, für Herren und Damen getrennt. Der Saal selbst hat durch Hinzunahme des bisherigen großen Büffetvorraumes und de» Büffetraumes selbst eine bedeu tende Erweiterung erfahren; e» ist »un an der östlichen Seite eine breite Colonnade vorhanden, wie solche an der westlichen Seite bereit- vor längeren Jahren geschaffen «ar, so daß es sich nunmehr verüberflüsstgen wird, bei Tanzvergnügungen durch Aufstellen von Tischen und Stühlen auf dem Tanz raume den letzteren zu beschränken. Das Büffet befindet sich an der 'östlichen Wandseite de« Saales, Speisen und Getränke werden von hier au« direkt in den Saal hinein verabreicht. Emen recht guten Eindruck machen die neu her gestellten Malereien der Wände und der Saalmuschel, erstere in allen erdenklichen Marmortonarten gehalten; ausgeführt find dieselben unter Heranziehung fremder künstlerischer «räfte von Herrn Maler Osk. Hering. Der Kronleuchter läßt in allen seinen Klammen das Helle SaSglühlicht erstrah len, die Anzahl der Gasflammrn in den Seitenräumen ist vermehrt worden, so daß di- Beleuchtung nichts zu wünschen übrig lasten wird. Und, was allgemein freudigst begrüßt werden wird: die gesammten Räume werden durch eine Dampf heizungsanlage, geliefert und montirt von der Firma F. W. Raven, Leipzig, erwärmt. Diese Dampfheizung erstreckt sich gleichzeitig auch auf die in 1. und 2. Etage des Hotels gelegenen Fremdenzimmer, wie auch auf die im Parterre ge legenen Restaurationsräume, so daß auch der Aufenthalt in diesen ein recht angenehmer sein wird. Neu beschaffte- Saal inventar, geliefert von der Firma Stillkrauth <L Hille, hier, gelangt dem Etablissement weiter zum Vortheil. Angrenzend an den Saal befindet sich ein Gesellschaft-- oder Speisezim mer, wie auch i« Parterre ein solches geschaffen ist. Die Eloset- find, der Neuzeit entsprechend, mit Wasserspülung versehen, überhaupt ist die ganze Neueinrichtung derart her gestellt, daß gewiß allen Wünsche« de- Publikum» entsprochen worden ist. Die Umbauten haben selbstverständlich einen bedeutenden Kostenaufwand verursacht, doch dürfte dieser keines falls ein vergeblicher sein. Morgen, Sonntag, findet erst malig ein Verein-Vergnügen im neu hergerichteten Saale statt die öffentliche Einweihung de» letztere» soll, wie wir hören, Ar fang Oktober erfolgen. , — Bekanntlich giebtHerrBezirkSsteuerinspector Größel am 1. October seine Stellung auf und verlegt seinen Wohn fitz nach Dresden. Da» Bedauern hierüber ist in Stadt und Land ein allgemeines, ebenso aber auch der Wunsch, daß ihm bei seinem Abgang eine Ovation fetten der ökonomischen Mitglieder der Bezirks-Steuer-Tonferenzen und Commtsfions- Mitglteder bereitet und damit ihm di« Anerkennung gezeigt werde, welch« sein nach allen Setten hin gerecht««, humane« und vielfach auch gemeinnützigen Bestrebungen gewidmet ge wesene« Wirken findet. E« hat sich nun ein Lomttee, be stehend au« den Herren Pastor LieferS-Bauda, Stadtrath Henn-Großrnhaio, Stadtrath Barth-Riesa, Stadtrath Röhr- vorn-Mrsa, Stadtv. Pietschmaan-Riesa, Stadtv. Hammttzsch- Riesa, Stadtv. Schütze-Riesa, SutSbesitzrr Schlag-Weida, Srm.-Vorst. Klotzsche-Leutewitz, Gem.-Vorst. Schletnitz-Kofelitz, beträgt 28 Pf. per 100 Kg., jedoch hat eine hiesige Export- firma auch einig« Kähne mit 26 Pf. per 100 Kg. gechartert und macht damit «ine rühmliche Ausnahme gegenüber den übrigen Firmen. Die Kohlenfrachten find gegenwärtig fol gende: Nach Dresden 19'/, M., Meißen 20'/, M., Riesa 21'/, M., Wittenberg 24 M. per 80 Doppelhecioltter. Schönebeck-Magdeburg 30 Pf., Tangermünde 32 Pf., Witten berge 34 Pf., Havelberg 36 Pf., Rathenow 44 Pf., Bran denburg 43 Pf., Potsdam 45 Pf., Burg 34 Pf., Genthin 36 Pf., Giesen 38 Pf.. Eharlottenburg 46 Pf., Berlin-Zillen 51 Pf., Herzfelde. Stienitzsee 55 Pf., Möllensee 60 Pf., Oranienburg 57 Pf., Stetttn-Rd. 65 Pf. per Doppelheeto- liter. Dessau 11 Pf., Dömitz, Boitzenburg, Hamburg 12 Pf. per 50 Kg. Oschatz, 9. September. Der Klempnermeister Her mann Wolf stürzte heute Vormittag bei einer Beschäftigung an der Dachrinne de- Franke'schen Fabriketablissements drei Stock hoch herab. Ob der Schwerverletzte mit dem Leben davookommen wird, läßt sich zur Stunde noch nicht sagen. — Der hier anzustellende Stadtgärtner soll die Eigenschaft eines penfionSberechtigten städtischen Unterbeamten erhalten und, abgesehen von einer kleinen Tantieme, neben freier Wohnung einen JahreSgehatt von 1000 Mark, der sich nach je fünf Jahren um 150 Mark bis zu 1600 Mark erhöht, erhalten. Meißen. Wie vorsichtig man beim Bezahlen von Rechnungen an fremde Personen sein muß, zeigt wieder ein mal folgender Fall recht deutlich. Ein junger Mann hat vor längerer Zett hier und in den umliegenden Ortschaften an Gastwirthe und Private Steppdecken, welche von einer Chemnitzer Firma geliefert wurden, »erkauft und den Ab nehmern bei sofortiger Bezahlung »inen hohen DiScont be willigt. In den meisten Fällen find daher die Waarrn gleich an den Vertreter bezahlt worden. Längere Zeit danach er hielten darauf die Abnehmer von der betreffenden Firma Rechnungen, und als sie sich weigerten, noch einmal zu be zahlen, wurden ihnen gerichtliche Zahlungsbefehle zugestellt, und es bleibt daher den Steppdeckenkäufern nichts weiter üblig, als da» Geld noch einmal zu blechen. Die Angelegen- heil wird zwar die Staatsanwaltschaft noch beschäftigen und der Vertreter wird schließlich bestraft werden, da derselbe aber, wie behauptet wird, mittellos ist, muß der Schaden immer von den leichtgläubigen Abnehmern getragen werden. In einigen Fällen handelt es sich um ziemlich erhebliche Posten. Hoffentlich trägt dieser Fall dazu bei, die Leute vorsichtiger zu machen. E» da ff an keinen Reisenden oder Vertreter Bezahlung geleistet werden, wenn derselbe ni*' im Besitze einer von der Firma ausgestellten und gerich^ bestätigten Vollmacht ist. Tgbl. * Dre» den. In der Internationalen Kunstausstellung beträgt morgen Sonntag der Eintrittspreis während de« ganzen Tages 50 Pfg. Infolge vielfacher Wünsche wird die Ausstellung am Sonntag di- Abends '/,1O Uhr bei elektrischer Beleuchtung geöffnet sein. Radeberg, 9. September. Durch eine Reihe von Bubenstücken ist ein htefiger Bürger schwer geschädigt worden. Im hiesigen Amtsblatt sichert der Restaurateur Gustas Pauflir 50 Mark Belohnung Demjenigen zu, der ihm die Thäter, welche am 30. Juli morgen» 2 Rehe vergiftete«, ferner a« 12. August Nacht» einen Rehbock schwer verletzten, alsdann am 4. September Nacht» seinem zahme« Hirsch de« rechten Hinterlauf zerschlugen und schließlich in der Nacht vo« letzten Sonntag zu« Montag 8 Gänse gestohlen haben, so namhaft macht, daß er die betreffenden Personen gerichtlich belangen lassen kann. Dresden, 9. September. Verschieden« Bauhandwerker und Lieserantra traten vor einigen Tagen zu einer Ver einigung zusammen, welche Mittel und Wege ergreif«» will. Gem.-Borst. Rochlitz-Zabeltitz, Sem-Borst. Greulich-Folbern, Sem-Vorst. Dathe-Linz, Sutsbes. Troschütz-Gäbernitz, Sutsbes. Fehrmann-Nickritz, und Sutsbes. Matthäus-Brößnitz, gebildet, welches zu Ehren de« scheidenden Herrn BezirkSsteueriuspec- torr ein« Festtafel veranstaltet, die Sonutag, den 26. d«. Mt»., Mittag« 1 Uhr i« Hotel de Saxe in Großenhain stattfinden wird. Die Bethettigung an der festlichen Ver anstaltung wird dem Vernehmen nach eine zahlreiche sein. — Niedriger gehängt sei, wa« da« römisch-katholische Bennoblatt schreibt: „Vie deutsch-tschechische« Rempeleien in Böhmen vermehren sich. Jüngst ist e« in Asch und Pilsen zu Ausschreitungen gekommen, die un» beweisen, daß Ver nunft und Religion im Lande de» heiligen Weuzeslaus in Acht und Bann gethan find und di« albernste Nattonalttätenhetze wir eine tolle fiebenschwänzige wüthet. Wenn diese spekta- kulösen Kundgebungen böhmischer Deutschthümmelei (sie?) den Vorrang von einer miuderwerthigen Ration, wie der Abgeordnete für Eger, Karl Jro, die Tschechen zu titulier» beliebt, beweisen sollen, dann sieht es mit den Vorzügen der armrn Deutschen verteufelt schlecht au». Badeni wird, ehe er die ernstlichen AuSgleichSverhandlundlungrn eröffnen kann, erst bei einem Thierbändiger Unterricht nehmen müssen." — Da» ist Alles, was unser in Prag und Mainz gebildeter sächsisch-tschechischer katholischer Klerus für den schweren Kampf unserer deutschen Stammesbrüder in Böhmen übrig hat, be merkt hierzu da» „Neue Sächsische Kirchenblatt", — fürwahr eine traurige Thatsachel —* Die Etnberufer zum Deutschen Volkstag in Let schen erlassen folgenden Aufruf an die deutsche Bevölkerung: StammeSgenoffen l Harte Bedrängniß ist über unser deutsches Volk hereingebrochen. Schmach ist ihm angethan worden, Schmach, die jede« Angehörigen de» deutschen Volke» die Röthe de- Zornes ins Antlitz treiben muß. Die ehrwür dige Scholle, bebaut und wohnlich gemacht vom schaffenden, deutschen Volksstamme, sie soll den Charakter verlieren, den sie Jahrhunderte hindurch besessen, was deutsch seit undenk lichen Zeiten war, soll nun ohne Wettere» slavisch gemacht werden. — So hört denn, deutsche StammeSgenoffenl Es soll tn Letschen ein Volkstag abgehalten werden! Wir wollen uns zusammenschaarenl Mit eherner Stimme wollen wir protestiren gegen die uns angethan« Unbill l Wir wollen al« eine geeinte treue Schaar von Deutschen jede» Standes auf» Neue den Eidschwur ewiger Volk-treue ablegen l Aufs Neue wollen wir unseren Gegnern und Neidern vor Augen führen, daß rS noch ein deutsches Recht gtebt, daß die Wogen jeder Macht an dem geschlossenen Wall de» geeinten deutschen Volke» zurückprallen müssen. — Deshalb auf, Ihr StammeSgenoffeu aus Stadt und Landl Zeigt, daß^Jhr gewillt seid, Deutsche mit Deutschen, Schulter an Schütter Euer heiligste- Gut, Euere Muttersprache zu schützen! Erscheint zahlreich zu dem am Sonntag, den 19. September l. I. in der alten Elbe stadt Letschen stattfindenden deutschen LokStage l Mit deut sche« «ruß und Handschlag die Etnberufer. (Folgen die Unterschriften.) — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt da« „Schiff" au» Aussig unter« 7. September: Die Geschäftslage am hiesigen Platze hat sich in dieser Woche, gegen die Vorwoche nicht geändert. Die Kohlrnverladuugen an der Elbe find wie bisher schwach geblieben und dürften auch für die nächste Zeit unverändert bleiben. Der Laderaum ist ebenfalls wie bisher nicht überflüssig am Platze, so daß sich Angebot und Nachfrage decken und di« Frachten mit kleinen Abweichungen fest zu nennen find. Der Dasserstand ist anhaltend günstig, so daß di« Fahrzeuge die voll« Tragfähigkeit auSnÜtzen können. Die tägliche« N ederschläge lassen auch für die Zukunft einen vollschiffigea Wasserftand wahrscheinlich erscheinen. Die Zucker verladungen halten sich ebenfalls in regelmäßigen Grenzen. Die Fracht von Ausfig-SchSupriesen-Nestomitz nach Hamburg