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WWMnWer Anzeiger Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf. Wüstenbrand. Mitteldach. Urfpnmg, Mrchderg. Erlbach. Rittdorf, Luga», Langenberg, Falken, Langmchmrdors, Metnrdors »e. Der»Hohenstein-Lrnstthaler Anzeiger' erscheint mit Ausnahme der Sonn« und Festtage tLglich abend» mit de« Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung in» Hau» Mk. 1^0, bei Abholung in den Geschäfts stellen Mk. 1L8, durch di« Post bezogen (außer Bestellgeld) Mk. 1«). Einzeln« Nummern 10 Psg. Bestellungen n-hmen die Geschäfts« und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalteu und die Lauddriefträger entgeh» Aln^L bettage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das »Illustrierte Sonntagsblatt'. — Auzeigengebllhrfür di« Sgrspaltrnr korpus-til« oder deren Raum 12 Pfg^ für aurwLrt» 1b Pfg.; im ReblameteU die Aelle SO Psg. Di« »geholte« Aelle im amtlichen Teil 80 Pfg. Anzeigrn.Annahme für die am Abend erscheinende Nummer bis vormittag» 10 Uhr, grdßere Anzeigen werden am Abend vorher erbeten. Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewähr^ jedoch nur bei al»baldlger Zahlung. Die Aufnahme von Anzeigen an vorgefchriebenen Tagen und Plätzen wird möglichst berücksichtigt, eine Garantie jedoch nicht übernommen. — Für Rückgabe unverlangt eingesandter Manuskripte macht stch HOGGDDS<VGGDDDGDDDGDDDDDDDDDD<S<SDSDDDVVDDD die Redaktton nicht verbindlich. GGDDDDDDDDSVSVVSSSSSSSVVSSSDSSDSSSVSSSGG Mittwoch, k» io. MMer ms. »-1^.-- ». 42. Zahrms Ak, 282. s-rilpr-chn «r IK1. MO. im weiteren Vordringen auf die befestigte Stadt Sjenica, 38 Kilometer südlich, begriffen. Dieser hocherfreultche Fortschritt bestärkt unS in der Hoffnung, daß die Sperrung der übrigens s°hr beschwerlichen Wege nach Montenegro gelingt. Doß die moralische Kraft der Gerben außeror dentlich gelitten hat, lasten die erheblichen Gc« fangenziffern der letzten Tage erkennen. Seit Anfang November sind rund 18000 Serben ge- angengenommen worden. » Die Unhaltbarreit der serbischen Feldstellunge« haben die letzten Kämpfe bewiesen. Nicht im geringsten haben diese als mustergültig und un einnehmbar bezeichneten Stellungen den bei nahe sprungweise erfolgten Vormarsch der ver- nindeten Armeen aufzuhalten vermocht. Wo ratsächlich die Natur den Serben beim Ausbau i^rer Stellungen die denkbar günstigste Unter stützung gewährte, wurden die Feinde doch durch geschicktes Manövrieren, besonders durch Flan kenangriffe gezwungen, ibre kleinen Bollwerke aufzugeben. Ter Kriegsberichterstatter des „Tag", der schon Gelegenheit hatte, den russi- schcn Kriegsschauplatz zu sehen, sagt, daß die serbischen Feldstellungen mit den russischen nicht zu vergleichen seien. Sie sind durchweg sehr einfach und mit wenig Sorgfalt ausgeführt. Die Unterstände sind weder granaten- noch schrapnellficher, sondern einfach mit Maisstroh maskiert. Auster den Stellungen bei Belgrad, die den modernen Anforderungen in jeder Hin sicht entsprochen haben, konnten bisher keine wirklich gründlich vorbereiteten Feldstellungen gesehen werden. Sogar die so viel gerühmten Stellungen von Kragujevac, die in dem Rufe der Uneinnehmbarkeit standen, waren nichts :n- ders als sehr provisorisch vorbereitete Feldstcl. Die Einlösung der Mehlznfatz-Marken kann in folgenden Malerialwareagtschäste« bis 18. d. M. erfolgen: Altstadt: T. Baumgürtel.Z'llplatz, E B ck-Altmarkt, M. Bretschneider-BiSmarckste., A. Sngler-Logenstr., T Floß-Weinkellerstr., F. Gränitz-Karlstc., A. Heinze-Schützenstr., H. Heuschkel- BtSmarckstr., A. Koitzsch-WaiscnhauSstr., A Korb-WaisenhauSstc., KonsumvereinSgeschäftSstelle-Breite Str. uttdEiSmarckstr . M. Lederer-Limbacher Str., R. Mey r-Breite Str., H Müller-König-Albertstr., Ci. Mugke-Landgraff-Str., G. Ott>8chubertstr, H. Rother-Limbacher Str., G. Straß-Karlstc, C. Schneider-Altmarkt, H. Schuberth-Achtensteiner Str., E Uhlig-Schubertstr., H. Uhltg-Pfarrhain, A. Better-Altmarkt, K Weber-DreSdner Str., F. Werner-Zillplatz, F. Werner-Lungwitzer Str., W. Wfinreich-Weinkellerstr, H. Winter-Karlstr., A. Wiedner-Altmarkt, M. Zschocke-KÜnig-Albertstraße. Neustadt: F. Helbig-Chemnitzer Straße, KonsumoereinSgeschästSstelle-Lhemnitzer Straße, P. Layritz-Neumarkt, F. Nestler-Oststraße, G. Reinhold-Bahnstraße, E. Türschmann-Aktienstratze, F. W. Wagner-Levkalstraße, N. Wetzel-Marktstraße. Stadtrat Hohe»stei«-Srnstthal. StSittscher Berklills so« Rei; md RtifWaferoei. Morgen Mittwoch vormittag- von 10—12 Uhr werden im Lade« Altmarkt 28 ReiS, das Pfund zu 50 Pfg., und Fleischkonserven an alle hiesigen Einwohner verkauft. Hohe»steiN'Er»stthal, am 9. November 1915. Der Stadtrat. Die Auszahlung der örtlichen Kriegsfamilienunterstützung (Liebesgaben) erso'gt am 10. dieses MonatS im P^lizeiztmmer bon nachmittags 2—- Uhr für die, die in Str. 1—800 und - ' „ „ 3—4 „ „ „ „ „ „ 301—657 wohnen. Die A«S»eiSkarte» sind mitzabringen. Oberlungwitz, am 8. November 1915. Der Gemeindevorstand. Krusevac besetzt. Hageldicht fahren die Schläge der Berbündeten auf die Serben nieder. Dem Falle von Kral- jevo, Paracin und Ntsch ist äußerst rasch die Ein- nähme von Krusevac gefolgt, und zwischen Kral- jevo und Krusevac ist die westliche Morawü an Mehrer« Stellen überschritten. WaS von den serbischen Truppen an dieser Front nicht recht- zeitig den Anschluß an die Straße im Jbartale, vie nach Novibazar führt, gewinnen konnte, muß sich nun auf den Gebirgsstraßen in der Richtung nach Kursumlia und Prokuplj« durchzuschlagen suchen. Diese beiden Orte werden von der Straße Nisch—Novibazar berührt, auf der sich die in und bei Nisch geschlagenen Serben zurückziehen. Infolge de- Aufeinanderstoßens der aus ver schiedenen Richtungen weichenden serbischen Streitkräfte aus dieser Hauptstraße nach Westen müssen in der Truppenbewegung Störungen und Hemmungen eintreten, die die ohnehin schon oer- zweiflungSvolle Lage der Serben noch schlimmer gestatten. Der konzentrische Druck der verschie- denen Abteilungen der Verfolger übt also eine verheerende Wirkung aur. Mit erstaunlicher Schnelligkeit sind die Trup- p?n der Armee Gallwitz über da« Morawaknie bei Stalac, wo stch westliche und südliche Mo- rawa vereinigen, in« Tal der südlichen oder bulgarischen (Binacka-) Morawa vorgestoßen und haben den Ort PraSkovce durchschritten. PraS- kovce liegt 12 Kilometer südöstlich Stalac und ist von Nisch noch 42 Kilometer entfernt. Die Bereinigung der deutsch-österreichischen und der bulgarischen Streitkräfte auf dieser Strecke ist also ihrer Verwirklichung wieder ein gute- Stück näher gerückt. Die Bulgaren haben sich inzwischen den Zugang zu dem Becken von LeSkooac, 87 Kilo- meter südlich Nisch, erstritten. Auch hier ist der hartnäckige serbische Widerstand nunmehr ge brochen. Den hier Geschlagenen steht nur die Straße nach Pristina offen, wo sie auf die von Katschanik anrückenden Bulgaren stoßen werden. DaS nächste RückzugSztel der von allen Seiten scharf bedrängten Serben ist der Raum zwischen Kursumlia, Novibazar und Pristino. Btelllicht bleibt dieser bergereicher Raum auch da- einzige Ziel. Der weitere Ausweg nach Albanien ist schon so gut wie abgeschnttten. Auch könnten die Serben bei der unsicheren Haltung der Al banesen im Falle eine- Uebertritt» auf deren GebtetWchst unliebsame Ueberraschungen erleben. Falls aber di« Serben versuchen sollten, sich nach Montenegro durchzuschlagen, so werden sie wahr scheinlich auf österreichische Truppen treffen, die ihnen diesen letzten Weg auS ihrem Baterlande verlegep. Die Teile der Armee Köveß, die am 6. November im Tale der Morawica noch 12 Kilometer nördlich Jvansica standen, haben diese Stadt schon am folgenden Tage erreicht und sind langen, wie sie ähnlich die Russen bei Len ne bensächlichen lle ergangsstellungen ausgeführt Halen. Gefangene sagten aus, daß sich das Gros der serbischen Armee gegen die Bulgaren gewendet hat und mit allen Kräften darum kämpft, um den bulgarischen Vormarsch gegen Neuser.ien aufzubalten und so der Umzinge lungsgefahr zu entweichen. Wurden vorher viel Mazedonier gefangen, so sind jetzt etwa 70 Pvoz. der Gefangenen Serben, so daß man schließen kann, daß die vor uns jetzt fechten den Truppen den Kern der serbischen Armee bilden. Die Beute von Kragujevac ist sehr bedeutend, da der Kem des im übri gen kleinen und schmutzigen Ortes die Waffen fabrik ist. Der Ort wurde von den Seelen rechtzeitig geräumt: er hatte daher unter einer Beschießung nicht zu leiden. Die reichen Vor räte an Metallen, Oel und Gummi, die einen Wert oon vielen Millionen darstellen und von uns vorzüglich verwendet werden können, fielen unseren siegreichen Truppen unversehrt in die Hände. Messing, Blei, Nutzholz, Patronen hülsen, Granatenkartufchen liegen zu hohen Mö gen aufgestapelt. Gewaltige Mengen an Küp ser und bronzenen Kanonenrohren bildeten gleichfalls willkommene Beute. In der Gra naten fabrik lagern große Mengeri von Schrap- nellkugeln, halbfertige Geschosse und solche, de nen nur noch der Zünder fehlt. Vor der Stadt befinden sich in der Umgebung der Pyrotechni schen Anstalt vierzehn Gebäude, die bis unter die Decke hochgepackt mit fertiger Munition un gefüllt sind. Die Serben zögerten mit der Vernichtung dieser wertvollen Kriegsvorräte in der Hoffnung auf ihre Rückkehr. Sie streuten, wie es die Russen in Brest-Litowsk getan hat ten, Puloer vor und um die Häuser, sodaß es zur Explosion kommen sollte, wenn deutsche Mannschaften sich mit den Lagern zu schaffen machten. Wir hatten aber, wie der Kriegsbe richterstatter der „Deutschen Tagesztg." hervor hebt, die Erde vor den Gebäuden rechtzeitig unter Wasser gesetzt. „Nisch die Hochburg von Treulosigkeit und Lüge." Anläßlich des Falles von Nisch telegraphier te der bulgarische Generalissimus Schekow an den König von Bulgarien: „Ich bin überaus glücklich, Eurer Majestät berichten zu können, daß heute nachmittag 3 Uhr die Festung Nisch, ein befestigter Platz erster Ordnung, unter den Schlägen der siegreichen, Eurer Majestät uner schütterlich ergebenen Truppen unserer 1. Ar mee gefallen ist. Nach dreitätigen hartnäckigen Kämpfen gehört nun die Stadt Nisch für im mer zum bulgarischen Königreiche und wird die Krone unseres verehrten obersten Führers schmücken." — Der König erwiderte: „Ich be glückwünsche Sie aufs wärmste zum Falle von Nisch, der Hochburg von Treulosigkeit und Lü ge. Gott segne die Truppen." Jtalie«ifche Lüsternheit auf Albanien. Die „Frkf. Ztg." meldet aus Lugano: Ein Leitartikel des „Corriere della Sera" fordert die italienische Regierung zur sofortigen Besetzung General von Gallwitz (X), der Eroberer von Kragajewac, mit feiaem Stabe. Al aniens auf wegen der Gefahr, die durch die offenbar zwischen Bulgarien und Griechenland bestehenden Abkommen zur Teilung Albaniens der Vorherrschaft Italiens an der Adria und den italienischen Plänen zur Durchdringung des Ballans droht. Bratianu über die Haltung Rumäniens. Das „Neue Wiener Tag blatt" erfährt aus Bukarest: Ministerpräsident Bratianu sagte ei ner Anzahl Abgeordneter und Senatoren, es sei Pflicht der Regierung, darauf zu fehen, daß ein kleines Land wie Rumänien die Ereignisfe zwar aufmerksam verfolge, aber nicht vor dem günstigen Augenblick eine selbständige Politik betreibe, von der man nur zu befürchten hätte, daß sie dem Lande ein gleiches Schick- sal wie Belgien und Serbien be reite. Es wäre ihm ein leichtes gewesen, das Land in einen Krieg zu treiben, und später, wenn die Aktion mißglückt wäre, die Schuld auf die Kriegshetzer abzuwälzen. Seiner An sicht nach könnte aber niemand eine bessere Po litik betreiben als die, die er verfolge, und die er auch in Zukunft verfolgen werde. Sollten die Unionisten ihre Agitation fortsetzen, so würde man gegen sie andere Maßnahmen tref fen müssen. Die Ueberlegenheit -er deutschen Artillerie. Aus Rotterdam wird berichtet: Der Son derberichterstatter des „Daily Chronicle" in Mo- uastir betont in seinem jüngsten Drahtberichte die gewaltige Ueberlegenheit der deutschen Ar- tillerie. So stehe dem Feldmarschall von Mick kensen eine Artillerie zur Verfügung, die für ein Heer von einer Million Mann genügen würde. Würden also die Serben besiegt wer den, so wäre daran nur die Ueberlegenheit der feindlichen Artillerie schuld. In Belgrad schlu gen die deutschen Granaten Löcher, die mit unter fünf Stock tief waren. Ei« Bombenanschlag t« Bukarest. Aus Bukarest wird unterm 8. November ge- nieldet: In einer hiesigen Straße ist in den heutigen Vormittagsstunden eine Höllenmaschi ne explodiert. Sie war wohlverpackt einem Dienstmann übergeben worden mit dem Auf trag, das Paket, dessen Inhalt der Dienstmann nicht kannte, an einen Seminarprofessor na mens Janculescu zu bestellen. Auf dem We ge dahin ließ der Dienstmann das iskcket aus Versehen fallen, wodurch die Explosion hervor gerufen wurde. Der Dienstmann ist schwer, ein junger Mann, der gerade vorüberkam, leicht t^rletzt. Schon gestern war bei dem genann ten Professor ein Dienstmann mit einem Paket erschienen, dem ein Mief beigefügt war, worin der Empfänger gewarnt wird, das Paket zu öffnen, sonst sei er verloren. Tatsächlich stell- te der Professor dem Ueberbringer das Pccket schleunigst zurück. Man nimmt an, daß ein Versuch eines persönlichen Racheaktes vorliegt. Die Behörden Hanen unverzüglich die Untersu chung eingeleitet. Sa Sritte tiirfte »Sher sei», als der Kanonendonner auf fünf verschiedenen Kriegsschauplätzen Europas scheinbar vermute:, läßt, sagt der hochangesebene militärische Mit arbeiter eines leitenden Stockholmer Mattes. Er bezeichnet es als ausgeschlossen, daß ein neu- nenswerter Teil des serbischen Heeres nach Montenegro entkommen sollte oder daß die Ver- stärkungen der Westmächte rechtzeitig eintreffen könnten, um eine serbische Katastrophe zu ver hindern. Dem Vierverband bleibt nur die Möglichkeit, durch einen Anfall gegen Bulga rien die Eisenbahnverbindung zwischen den Zentralmächten und der Türkei abzuibrechen. Die Wahrscheinlichkeit des Gelingens eines sol chen Versuchs ist aber äußerst gering. Wenn Serbien besiegt sein wird, werden nämlich dort zehn Armeekorps deutscher und österreichischer Truppen frei. Beziffert man die bulgarischen Truppen, die zur südlichen Verteidigung ange wandt werden können, ans sechs Armeekorps, so können die Mittelmächte, abgesehen noch von der türkischen Hilfe, den Landungstruppen der Elttente mit 16 Armeekorps begegnen. Auch wenn Griechenland sich wirklich der Entente