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Dresdner Nachrichten : 13.01.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187701135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770113
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-01
- Tag 1877-01-13
-
Monat
1877-01
-
Jahr
1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.01.1877
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Nr. IS «rtchetn» M» 7 Uhr I„ de, Ikdrdltt», «»rteiiftrahe I!t. Ab»»« ne«enl»»rei« »teEjith»- Ni.",'."»« Mntkl-Viumm-r« I0P>,e. »u,l°,k 32000 »l»l. Wr die Rückgabe ein,«» (andter Manulcrtpie «acht sich die «edacti»» nicht »erdtndltch. Inseraien-Annabme anl- Wrt»! »«,l,»>nv»m«uk,,«er. Un.WIen. Lei»»«,. «astr. vreilnu. nranllnrt a. M-. -««».«««»in Berit«. LriVtia. Wien. Hamdur^ Frankfurt a. M., Biüix cheu. — Da»»« » B«. ta Franks»!» a. M. — Rr. Äoia» in Lhemnid.— II»'«e, Uuliler B 0«. t» Part». Sonnabend. 13. Jannkt. Jnterat» werde-» Marie«. Llratze IU dis.«u.0 M>e «»genommen, Sonnlaa» di» Mittag, »S Uhr. I» 7ieuft»d'.: arobe nlolier» »alte bi» Nachm. 4 Mir. — ^->er Raum einer ein- ive/rigen Peiitjkil« ladet li»<ige. Eingesandt di« Zeile üll Plgc. VUne Garantie sUr da, riilchltlugige ürschetne« der 2»Ierate wird nicht gegeben. Tageblatt für Uolitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht und Iremdenliste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch Rtichardt in Dresden. Verantw. Redacteur: Fr. Goedsche in Dresden. XXII. Jahrgang. Auswärtige Annonccn- Aujträge von uns unbe» tanuteu Firme» und Per» tour» iutertre» wir »ur gegen Präuumcra»»«» Zailluii, durch Briet» marleu oder Poftetttjah- iunli- Acht Siivc» toste» >ü Psge. Inserate titr die Äoutog!, - Nummer oder nach einem Festtag« die Petilzcilc 20 Psge. Mitredacteur: vr. ümil »tor«^. Für das Feuilleton: LnÄvix Dresden» 1877. P«tliii«e». Socialdemokratie und kein Ende! Wohin man in Deutschland die Blicke richtet, woher auch immer der Telegraph dieKunde bringt» überall erscheint eine mehr oder minder große Gruppe von Social- demokraten vor den Wahlurnen. Wir schreiben es unter den Empfindungen des Alpdrucks: daS Dresdner „Unglück" ist ein allgemeineres, und Sachsen ist nicht allein der Sitz dieser Partei. In allen größeren Jndustriecentren Deutschlands machte sich die treffliche Organisation der Socialdemokratie erkennbar. Diese Er scheinung hat nichts Unerwartetes für Den, welcher der Ent wickelung Deutschlands mit Aufmerksamkeit folgte. An Rührigkeit und ausgezeichneter Organisation läßt sich mit der socialistischen Propaganda nur die clericale vergleichen. Wenn wir über die Wahlen in Baiern, Westphalen, amNhein, in Schlesien und anderen wesentlich katholischen Gegenden Kunde bekommen, werden wir er kennen, daß auch dort die ParteidiSciplin und Organisation der Clericalen ansehnliche Siege über die anderen Parteien davongetra gen hat. Es genügt eben nicht, den Schwarzen und den Nöthen mit vereinzelten Wahlversammlungen und Wahlreden cntzcgenzutreten, eine meist planlose Thätigkclt in den letzten Wochen vor der Wahl zu entwickeln und sich im Uebrigen auf den lieben Herrgott» den Zufall oder den Verstand des Volkes zu verlassen. Nur die conser- vative Patei hat seit einigen Zeiten angefangcn» eine Vereinigung Gleichgesinnter über ganz Deutschland auszubreiten und sich zu den Wahlen zu sammeln. Der Anfang läßt für die Zukunft manche Frucht erwarten. Werfen wir doch einmal einen Blick auf dis äußeren Umrisse der socialdemokratischen Parteiorganisation'. Unser Material ist in vielen Stücken ungenau, da aus Furcht vor der Polizei manche Vereinsbildung unzweifelhaft socialistischen Charakters einen harm loseren Namen führt. Der Bestand der regelmäßig am politischen Leben theilnehmenden und Geldopfer bringenden Socialisten wird in einem ihrer Organe auf 100,000 Mann veranschlagt. Ebenso viele Exemplare ihrer Blätter werden abgesetzt, und das Quartalabonne- ment nur zu 150 Pfennige angenommen, die Beiträge für Reisen ihrer Agitatoren und dergleichen macht einen Jahresaufwand von 800,000 Mark. 1869 gab es nur 6 socialdemokratische Blätter, jetzt bereits 47, nämlich 32 politische (worunter 3 Witzblätter) und 13 GewerkschastSorgane. Wie viel Leser stehen hinter ihnen? Ant wort geben Erkundigungen ynd Besuche in den Fabriken und Werk stätten, besonders zur Frühstücksstunde oder sonstigen Erholungs zeiten. Neben der periodischen Presse ist eine der gewichtigsten Waffen dieser Partei -der Vertrieb kleinerer und größerer, jeden falls billiger Schriften socialistischen Inhalts. Von Seiten des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins wurden in Berlin hergestcllt 96,000 Lassalle'sche Schriften ; in Leipzig 253,700 Broschüren, Kalender, 32,700 einzelne Gedichte und eine Gedichtsammlung in 2000 Auflage. In Braunschweig 198,700 Exemplare Schriften, 40,000 einzelne Exemplare Gedichte und zwei Gedichtsammlungen in einer Auflage von 2400 u. s. w. Außerdem wurden in Berlin, Chemnitz, München, Nürnberg, Zürich rc. 73,500 Broschüren, 55,500 einzelne Exemplare Gedichte (abgesehen von denen, welche bei verschiedenen Gelegenheiten au einzelnen Orten zu Festivitäten rc. gedruckt wurden und die jedenfalls in die Hunderttausende gehen), 7 Gedichtsammlungen in Auflage von 60,000 Exemplaren und 24,000 Protokolle gedruckt. Im Ganzen 685,000 Exemplare Bro schüren u. s. w.» 10 Gedichtsammlungen (Gesammtauflage 64,400) und 128Z00 eimelne Exemplare Gedichte. Die Zahl der von der Expedition des „Vorwärts" vertriebenen Schriften beträgt nach dem letzten Verzeichniß vom 20. d. M. 163. Rechnet man die Schriften allgemeineren Inhalts, wie Gesehesausgaben und dergleichen ab, so bleiben noch immer über 150 Nummern reiner Partrischriften. Darunter sind selbst socialistische Theaterstücke, Liederbücher, Photo graphien, drei verschiedene Kalender rc. Ein Verzeichniß der von der Bracke'schcn Verlagshandlung in Braunschweig verlegten und vertriebenen Schriften umfaßt 156 Num mern. Von den Laflalle'schen Schriften ist „Zur Arbeiter frage" in sechster, „Arbeiterlesebuch" und „lieber Verfassungs wesen" in fünfter und mehrere andere in vierter Auflage erschienen. Bei den diesmaligen Reichstagswahlen wurden 108 Wahl kreise als „officiclle" bearbeitet, davon in Sachsen 16, in Preußen 33, in Baiem 5, in Braunschweig und Weimar je 3, in Würtemberg 2. An bekannten socialdemokratischen Rednern, welche selbstständig auftreten und Vorträge halten können, sind 145 vorhanden. Dieselben vcrtheilen sich wie folgt: Berlin 21, Hamburg 22, Sachsen 26, Thüringen 7, Rheinland-Westfalen 12, Bremen-Hannovcr-Braunschweig12,SchleSwig-Holstein5,Schlesien- Preußcn-Pommern 7, Mitteldeutschland Provinz Sachsen 9, Baiern 10, Würtcmberg-Badcn 6, Maingau 8. Von diesen Rednern werden 8 vollständig besoldet, 37 sind mit vollem Gehalte an den Partei-Organen als Redacteure oder Expedienten angestellt, 6 werden von einzelnen Arbeits-Branchen voll besoldet, 3 von ein zelnen Orten, 14 erhalten regelmäßige Zuschüsse, zusammen 68. Bon den Uebrigen erhalten 6 gelegentliche Zuschüsse und 20 werden ziemlich regelmäßig, unter Berücksichtigung der jeweiligen Umstände zu einzelnen AgitationS-Touren berufen, was auch bezüglich jener Agitatoren geschieht, welchen regelmäßige Zuschüsse gezahlt werden. Alle sonstigen Agitatoren wirken gelegentlich unentgeltlich oder äitf Kosten der einzelnen Orte. Welche Partei, außer der klerikalen, die in jedem Dorfe einen Agitator in der Person des Pfarrers besitzt, verfügt über eine ähnliche Organisation? Trotz alledem würde der Erfolg dieser Partei nicht ein so großer sein, unterstützten sie nicht die Verhältnisse. Ebenso wie die klerikale Bewegung unter den Beschwerden de» Culturkantpfes sich kräftigte, ebenso trug manche Verfolgung zur Erweckung des Glau bens bei, als seien gewisse Socialisten Märtyrerl Die Hauptsache aber bleibt, ganz wie wir gestern, und heute die „Volks-Ztg." aus führt, daß die dumpfe Unzufriedenheit mit der politischen und wirth- schaftlichen Entwickelung Deutschlands eine Masse Wähler unter die rothen Banner führte, die durchaus nicht als Socialdemokraten zu betrachten sind. Die verfehlte Handels-Politik, die Begünstigung des Auslandes auf Kosten deutscher Arbeit, der Wechsel von Ueber- Produktion und Arbeitslosigkeit haben den Wohlstand Deutschlands rauenvoll zerrüttet. Ein wie geringer Theil der Milliarden ist zur Lohlfahrt des Vaterlandes angelegt worden! Sollen wir erinnern an die Münz-Verschlechterung und die Vorgänge bei Gründung der Reichs-Bank? Die hieraus und aus hundert anderen Quellen ent springende Verarmung ist die Wurzel der Socialdemokratie! Es ist heilige Pflicht Aller, die nicht an dem Umsturz des Bestehenden arbeiten, durch größeren Schutz der ehrlichen Arbeit, durch weisere Gesetze, durch entschiedenen Bruch mit der Dampf-Gesetzgebungs- Arbeit, durch Maßregeln zum Schutze der Frauen und Kinder, durch Abschneiden der wilden Schößlinge der Gewerbe-Zügellosigkeit, durch Revision des Aktien-Gesetzes und anderer Meisterwerke nnserer LaSker, Braun, Bennigsen, Bambergcr solide Fundamente einer besseren Zukunft zu legen! Dann erleben wir nicht mehr solche Ucberraschungen, wie am 10. Januar, dann ist die bestürzende Lehre dieses Tages unserem Vaterlande nicht verloren! Daäivalteder gute Genius Deutschlands, über dessen Bevölkerung schwere Prüfungen heraufsteigen! Ungewöhnlich rasch hat sich die Pforte beeilt, Rumänien Ge nugtuung anzubieten. Sie erklärt sich zu allen Entschädigungen, Anerkennungen, Verpflichtungen bereit, die gewünscht werden, und um die Zurücknahme des feindseligen Schrittes zu bewirken, den man selbst zehnfach provocirt hatte. Was Rumänien thun wird, ist noch unentschieden. Uebrigens ist die zähe Beharrlichkeit, mit der die Mitglieder der orientalischen Conferenz an ihrer Mission fcsthalten, einerseits ein Triumph christlicher Demuth und Geduld, andererseits eine Erinnerung für die Türken an alle Unbill, welche europäische Abgesandte sich gefallen lassen mußten, sobald sie sich in die Nähe der hohen Pforte wagten. Der Sultans-Uebermuth hat feinere Formen angenommen, der Stolz des Großvcziers ist mit cönstitutio- nellen Phrasen verbrämt; aber der ganze Verlauf dieser trübseligen Conferenz ist gkiguet» das civilisatorische Bewußtsein des geeinigten Occidcnts um ein Bedeutendes herabzustimmen. Neueste Telegramme der „Dress,irr Nachrichten." Berlin, 12. Januar, Mittags. Die Landtagserüffnung er folgte durch den Kaiser. In der Thronrede begrüßte derselbe den neugewählten Landtag und sprach die Hoffnung aus, daß die. Negie rung im Vertrauen des Entgegenkommens beider Landtagshäuscr während der neuen Legislaturperiode eine sichere Stütze für die segensreiche Entwickelung der Gesetzgebung und für die Erfüllung der LandÄbedürfnisse finden werde. Die Staatseinnahmen des nächsten Etatsjahres, welche noch so wie 1876 veranschlagt werden konnten, bieten bei angemessener Beschränkung einmaliger außerordentlicher Ausgaben Mittel, um die bisherigen Leistungen in allen Gebieten der Staatsverwaltung aufrecht zu erhalten und neuen, dauernden Ansprüchen gerecht zu werden. Unter den vorzulegenden Gesetzent würfen wird der umgearbeitete Gesetzentwurf wegen anderweiter Einrichtungen des Berliner Zeughauses hervorgehobcn. In der Sammlung von Trophäen des Kriegsruhms und der Entwickelung des vaterländischen Kriegswesens bezeichnender Erinnerungen solle den kommenden Geschlechtern ein würdiges Denkmal der Thatcn der Vorfahren hinterlassen werdm. Der Kaiser gedrillt schließlich seines kürzlich begangenen militärischen Jubiläums und der ihm darge brachten zahlreichen rührenden Beweise von Treue und Anhänglich keit, welche ein werthvolles Erbtheil der preußischen Könige sind, und sagte zum Schluß: „Indem ich innigen Dank dafür an dieser Stelle ausspreche, darf ich in Bewährung der mein Volk erfüllenden Gesinnungen eine sichere Bürgschaft dafür erblicken, daß Preußen in treuer Pflege wahrhaft monarchischer, zugleich freisinniger Institu tionen seinen staatlichen Beruf in und mit dem deutschen Reiche fort und fort erfüllt zum weiteren Ausbau des StaatSwesenS. In dieser doppelten Richtung rechne ich auf Ihre freudige Mitwirkung." Berlin, 12. Januar. Fernere Neichstagswahlen: Berg- zabern-GcrmerSheim: Die Wahl von Bolza (lib.) gesichert. Hom burg : Buhl (lib.) wiedergcwählt. Aus dem Straßburger Landkreis bestätigt sich der Sieg des Banldirektor North (Elsässer Partei) gegen den Ultramontanen v. Schauenburg. In Gebweilcr hingegen wurde Gerber (cler.) wiedergewählt. Stadt und Amt Stuttgart: Hölder (nat.-lib.), in Besigheim: Huber wiedergewählt. Dortmund: Berger 11,566 St.; Schröder (Lippstadt) erhiclt7059, Tölcke3521, Richter 379 St. Kaiserslautern: vr. Zinn wiedergcwählt. LoealeS and Sächsisches. — Nach einer Bestimmung Sr. Maj. des Königs haben die Mitglieder der Zoll- und Stcucrdircktorcn statt des bisherigen Dienstprädikates „Oberzollrath" fernerhin den Funktionstitel „Finanzrath" zu führen. — - Dem Hofrath vr. Julius Pa bst ist da» Ritterkreuz 1. Klasse deö Herzogs. Sachsen - Erncsnnischcn HauSordcnö dem gnieoe. Canzleisecretär Lingke in Freiberg das Vcrblcnstkrcuz, dem Chausseewärten Johann Gottfried L 0 m m a tz s ch in Kühren und dem Struinpfwirkermcister Büttner in Dresden taö allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — — Die Stichwahl zwischen Bebel und vr. Mayhoff fin det am 28. Januar statt. Bebel ist in Leipzig, Königsberg, Köln und BreSlau, wo er auch candidirte, geschlagen worden, hingegen in seinem alten Wahlbezirke Glauchau, soviel wir übersehen können, wieder durchgedrungen. ! - . — Indem wir unseren Freunden und Correspondentcn in der Provinz für die ungewöhnlich zahlreichen Einsendungen der Wahl ergebnisse hierdurch bestens Dank sagen, fügen wir die Bitte .melier lwcicn, crpien Stimmen. - Stemmt vr. N 0 s cher 51. F r ü Haus 07; Rodewitz: vr. R Wilthcn: vr. R. 81, F. 4; Kirschau: Vr. N. 6. F. b kau: Reick) lcons.) 115, KclIer «Soz.-Tem.) - ; hinzu, uns nur noch die definitiven Schlußergebnisse aus dem ganzeu Wahlkreis mitzutheilen. Partialziffern und Abstimmungen aus kleineren Orten vermögen wir nur dann noch zu berücksichtigen, wenn dieselben von charakteristischen Vorgängen bei der Wahl be gleitet sind. Folgende neuere Wahlergebnisse liegen nns heute vor: Zittaucr Wahlkreis: Stichwahl zwischen Frankel (fort- schr.) 6623, vr. Pseiner lgemäßigt nat.-lib.) 5006, Keller (social) erhielt 1203 Stimmen. - Stciniatwolmddort: " ^ " R. l7. F. l. 08. - Bur- . . Großröbrö- , dort: N. 29, K. 33; Bretnig: R. 100. K. 30; Niederneukirch: R. 182. K. 3; Obernculicch: N. >70, K. 5. - Rciebenbach bei Köuigsbrück: Vr. v. S ch warze 40, Liebknecht 27; Röhrd- dorf: Schw. 10, L. 14; Trachenberge: Schw. 32, L. 45. Scrkowttz: Schwarze 51 Slimmen, Liebknecht 70 Stimmen. — Laubegast: Ackermann 12l, Auer 14. Schas»rat h 3. Im Ganzen hatte Acker m a n n gegen 0000. Auer 3000 und Schassrath 020. — Meißen und Umgegend: Dttchter (coni.) 1752, Nauert lSoc.-Dem.)2144, Scheller 824; Gauernitz: N. 5l, N. 21. Sch. 0; Constappel: N. 20. N. 2. — Jceiberg: Stichwahl zwischen Penzig (nat.-lib.) 5187 und Fritzsche (Soc.-Dem.) 5524. v. Ochlschlägel Halle 3427; Großhart- mannodori: P. 101, v. Qcl. 35. Fr. 13. — Crimmitschau, Zwickau und Werdau: Gewählt sicher Motel! er < Soc.-Dem.), der tn diese» 3 Städten 4024 erhielt, Händel 3051, Walter 701; Camödori: M. 207. H. 55. W. 37. Glauchau: Bebel 2407. B c ck 1420; Meerane: Bebel 2704, B e ck 735. Im Ganzen Bebet 7003, Beck 4308. Wenige noch fehlende Ortschaften ändern Nichts. - Neustadt bei Stolpcn: v. K 0 ppenselö 108, Ehsolbt 07, Peterö l-oz.-Dem.) l5; Langleutcrsbors: v. K. 52. «h. 40. P. 38; Bertbclöd 0 rs: v. K. 10, Eh. 5l. P. 14 ; Hintcrottcnbors: v. K. 80, Eh. 1. Im Ganzen etwa: v. K. 2230. Eh. 5000, P. 000. - In den Städten dcö Döbelner Bezirks: Niethammer 2481. Äkalter 1001, Burkhardt <Soc.-Tem.) 2000. — Wermk-dori: Günther (cons.) 100, Had 1 ich (Soc.-Dec.) 130; Schweta: G. 47. H. 6; Zöschau: G. 30, H. 1. Auch in alle» Nachbardöri'ern trotz aller verzwei felten »Anstrengungen der Soclaldcmvkratcn großcMehrheitcniür G. WctterSwalde: G. 00, H -; Umgebungvon Wurzen: G. 542, H.443. Annabcrg, Schwarzenberg, Eibcustvck u. s. w.: Breitseld lcons.) 1140, Holtzmann «n.-l.) 2704, Wiemer 618. In Lauter: Br. 100, H. 4: Bärcnslcin : Br. 7. H.OI, W.3; Stahl berg: Br. 17. H.30. W. 4; Stcindach: Br. 10. H. 32, W. 33. — Kohren: Heinrich 34. Schorf 30. GeisUer lS.-D.) 22; Rüdigsdorf: H. 13, Sch.-21; Dolsenhain: H. 10, S.8. G. 5. — Plaue» 1. B.: Krause in.-l.) 3028, Naher (S.-D.) 2062. M cuse l 1358; Bad Elster: .nr. 120, St. 8, M. 58. Zöblltz n, s. w.: Höfer lcons.) 705, BIrolband tn.-l.) 702. Wiemer lS.-D.) 555. — Nodcwiich: Dictcl ln.-l.> 05, v. Trützschlcr (cons.) 71. Auer<S.-D.) 128; Morgenröthc D. 115, A. 20. v. T. 13; Jägcrsgrün: D. 17. A. 19, v. T. 12. — Bei den letzten Ncicl'stagSwahIeii bat sich wiederum cln Ucbelstcmb gezeigt, der bereits im Reichstage in Folge einer großen Anzahl von Petitionen in vic'üachcn Klagen und Beschwerden Lcraiiiassling gegeben bat. An den meisten Wahllokalen wurden nämlich süns bis sechs ans die Kandidaten der verschiedensten Parteien lautende Wahlzcltcl verweilt. Diese waren sowohl ihrer Gröhc a!ö dem Papier nach so verschiedenartig geformt, daß mit Leichtigkeit eine Konti oie, wie im einzelnen Falle der Wähler gestimmt hat, seitens des WahlvorstandcS und Burcauö zu sichren war. Daß durch solche Manipulationen LaS geheime Wahlrecht völlig Illusorisch gemacht wird, bedarf woht keiner näheren Ausführung. Um diesen allerdings sehr grohen Uebel- beseitigen, ist stand zu beseitigen, ist in Petitionen und im Reichstage selbst der Vorschlag gemacht worden, den Wahlzcttcl In ein Couvert zu legen und dieses dem Wahlvorsteher zu übergeben. ES wird nach dieser Richtung hin unbedingt eine Acndcrimg im Wcchlrcglcmeut zu treffen kein, und schon der nächste Nelchetag wird blerin Nc- mebur cintrcten lassen müssen. Die Geheimhaltung der Wahl ist daö oberste Prinzip tcS allgemeinen Stimmrcchtö, welches nach jeder Richtung hin intakt erhalten werden muh. — Also die Volközeltnng! UnS erscheint daö Couvert nicht als ein paffendes AnskunstSmtttcl, denn auch dieses wird von verschiedener Gröhe nndPapicrfardc und daher von austen erkenntlich sein. Richtiger wäre cö, den Gebrauch gedruckter Wahlzettel überhaupt zu ver bieten unv nur schristliche Zettel (in vorgeschricbener Größe und Papier-Qualität, nach Befinden gestempelt) zuzulasscn. Denn einem Volk, das reis ist zum allgemeinen Wahlrecht, ist es nicht zu viel zngcmutbet, seinen Witte» schriftlich zu erkennen zu geben. - Oesfcntliche Si tzung der Stadtverordneten dcu >1. Januar, unter Vorsitz des Herrn Hoirath Ackermann und Mitanwcsenhcit bcS Herrn Stadtrath Heubncr. Nachdem in voriger Sitzung sich die vier ständigen Ausschüsse constltulrt und alö Vorsitzenden für de» RcchtSanSschnh Herrn Gcneralstaatöanwait vr. ».Schwarze, für de» FinanzauSschnh Herrn vr. meä. Hübler, für den VerwaltungsanSschusi Herrn Fabrikbesitzer Jordan im» für den Wahlausschuss Herrn Apotheker Rothe erwählt hatte», lagen heute die Vorschläge dcö Wahlausschusses zu den ordentliche» gemischten Deputationen vor, deren cS nicht weniger alö 20 gicbt und bezüglich deren auf Wunsch dcSStadt- rathö einige Acndcrimgen angenommen wurden. Z. B. wird die Deputation für das Düngcrcrportwcscn idle Im Vorjahr nicht ein einziges Mal einberuien warb) ganz alifgehobcn. Hieraus tritt man in die fortgesetzte Bcratbung der L 0 ca l sch uI 0 rdn n » g ein, die nach vierstündiger Debatte am 10. v. M. biö § 8 durch- gcsprochcn worden war. Auch heute gelang cs nicht schneller vorwärts zu kommen; in Folge langer und »der einzelne Punkte höchst umständlicher Debatten konnte nurübcr die -88 0—14 Iiicl. 8 1 — dessen Bcratlnmg früher auSgeketzt blieb— Bcschluh gefaßt werden. Wir heben nur Einziges von allgemeinerem Interesse heraus. St.-V. v>-. A l bcrt batte seiner Zeit beantragt: Colle gium möge den Stadtrath ersuchen, zu erörtern, ob cS nicht gut sei und einem dringenden Bedürfnisse entspreche. Schulen zu errichte», welche ibrcnSchülern bis zum 16. LcbcnSIahrc eine abgeschlossene Bildung, sowie die Berechtigung zum e l n i ä h r i g - f r c i w I i ii g e n M 11 l t ä rd i c n st g e w ä h r e». Dieser Idee glaubt der RcchtSauSschuß besser zu bienen, wenn er den Stadtrath bittet, zu er wägen, ob nicht die Errichtung einer dritten Realschule auf Staatskosten am PlatzeM.'»Diese Ausschuh-Slnsicht wird zum Beschluß erhoben. Die Eron Ver hältnisse der öffentlichen Schulen gaben natürlich relchikn^Stoff zum Reden, namentlich war eS wieder St.-V. Chff'lhHffüS. der viel aus dem Herzen batte: und »renn man auch einige seiner Vorschläge abwicS, so ward doch der für die Gesundheit der Schüler ' gewiß vortheilhaite angenommen, daß zwischen den ersten zwei aufeinankeriolacndc» Stunden eine Pause von 5 Minuten, zwi^vi sehen der zweite» und dritten aber eine solche von 10 Minu! - acmaeht werke, damit die Kinder ausstchc» »nd l inanögehen v die Schulzimmcr gelüstet werden können. Leiber bleibt der Wm
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