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mußt«. In n und di» iveU ist kn »üch« d.» reichhaltig, sn Ämtern oder Äuer- »taang ei« rücken oder nd Verlag» I«. B »5 ickl. lecket «in »no.ott». Weil, ht, fleißig or gesucht, schen, wer« 1" an di« M itemehmen ht- gute Auf« n leichten schriften u- Tageblatt. IIIIÜWI!!!!»!! Wen unterzieht « «d. IIIIIIIIIIIIIIIW ^uer Tageblatt MW Anzeiger fm -as Erzgebirge WZM- Jeenspttch.ftnsihluS Nr. ss. n«»«u. reiegeamme, Tageblatt flu»»r,g,birg». Enthalte«- -le amtliche« vekanntmachongea -es Kates -er Sta-t ««- -es Amtsgericht» Ku», pemrheck.llent», «mt Leip,!,«,. ,«m Nr. 205 Sonnsbenck, cken 2. September 1S22 17. Jahrgang Das Wichtigste vom läge. Mm Montag, den 4. September, beginnen in Dres den di« Verlhandluvgen zwischen deutsch en und polnischen Bevollmächtigten, um den Ab schluß eine» deutsch-polnischen Wirtschafts, trage» vorzubereiten. In den nächstes Lägen wird der drahtlose Sernspvechverketzr in Deutschland allge- mein eingvführt werden. ' Der österreichische Notenumlauf beträgt jetzt 114 8 Milliarden und steigt von Woche zu Woche. Tie ungeheure Teuerung wird dadurch begreMich. Ter Dollar notierte in Berlin heute vormiö- täg vorbörslich mit 1300. Der Derlegenheilsspruch. lvo» Miere« Berliner Mitarbeiter.) Najch dem wochenlangen Hin und Her der Borbera tungen zwischen den Alliierten war eine klare grund sätzliche Neuregelung des Reparationsproblems für diesmal nicht zu erwarten. In Frage stand zuletzt nur noch!, ob die Entscheidung über das deutsche Stun dungsgesuch den offenen Bruch der Entente herbetführen oder irgend ein« vorläufige Kornpromißlösung bringen werde. In zwölfter Stunde hat man sich auf den Ko m-- pvomitzweg geeinigt. Ter deutsche Antrag auf Ge währung eines Moratoriums wurde mit den Stimmen Frankreichs und Belgien» gegen die Englands bet Ent haltung Italiens abgelehnt; ferner wurde mit drei gegen ein« Stimme der Antrag BradburhS aus Gewährung eiire'S Moratoriums unter der Bedingung strenger Fi nanzkontrolle über Deutschland zu Fall gebracht. Dar auf! wurde einstimmig der belgische Vermt'tte- lungsvorschlag angenommen, wonach -ie näch sten deutschen Zahlungen bi» Ende 1922 durch.sechsmo natige SchatzbonS, zahlbar in Gold, gedeckt werden sol len, die mit Garantien auszustatten sind, über, die, sich di« deutsche und die belgische Regierung in den nächsten Tagen zu einigen haben. Also Ablehnung de» Ntora- tortums, aber gleichzeitig, eine Lösung, die wenigstens Mr daslaufend e IahrausZah! lungSstunbung hinauskvmmt, .Ablehnung der Gewalt« und Pfänder politik, aber Forderung von Garantien Wr die sechs monatige Hinausschiebung, aller Barzahlungen, Verzicht auf bare Reparationsleistungen, aber Ersatz durch Wech- selverpflichtungsn Mr die nächsten Fälligkeitstermine. Man sicht bei rein äußerlicher Betrachtung puf den ersten Blick die Verlegenheitslösung. Aber das ist nur die formelle Seite der Entscheidung. Sie ist gewiß nicht unwichtig, denn sie schiebt die akute Gefahr für Deutschland wieder um einige Monate hin- aus. Man will offenbar die amerikanischen Wah. len im November ab warten, weil man hinter ih- nen leichter mit Amerika SU einer Einigung über den Schuldenausgleich.des Krieges und!damit zur völligen Neuregelung de» Reparationsproblems zu kommen hofft. Pis dahin bleibt alles in der Schwebe unk Deutschland erhält keine wirkliche Atempause, sondern wird nur mit einer Pause Mr neu« Verhandlungen ab gefunden. TaÄ ist alle»! und doch, ist das in der ver zweifelten Lage, in der wir uns in de« letzten Wochen befänden, nicht völlig zu unterschätzen. Aber viel be deutsamer sind die neuen grundsätzliche« Feststellungen, die die Note der ReparationSkommission nebenher ent- Wl. >>'!!.! - ' ! - ^ l ' Ta wird gleich zu Beginn zutzestanden, daß Deutsch, lqnd durch den fortwährenden Rückgang der. Mark j«. don inneren und äutzören Kredit verloren habe. Sv schmerzlich sonst die Feststellung der Zahlung». Unfähigkeit eine» Schuldners Mr, diesen sein mag. .so Werl Völl ist sie Mr un» gerade in dem amtlichen Schriftstück der RepaxationSkommisston. Tie Gewalt- und Trohpvlitik Frankreich« wird dadurch ganz van selbst ql« widersinnig hingesteM und der, ewige Borwurf deutscher Böswilligkeit in der. Verzögerung seiner Ne- pairationSverpflichtungen kann nicht mehr aufrechtethal- ten werden. Darüber hinan» liegt in dem Zugeständnlt« dev deutschen Zahlungsunfähigkeit ab« auch die An^ edkennuvg der Undürchführbarkeil d« Bev- sMle'r Vertragsbedingungen überhaupt. Hier setzt dä» zweite höchst bedeutsame. Moment in der amt lichen Not« «in» der Hinweis auf etwaig» Ermäßi gung der äußeren Lasten Deutschland». Zwar wird dies« Ermäßigung.mit Rücksicht auf Frankreich gn die Bedingung geknüpft, daß die in der ReparationSkom- Mission vertretenen Regierungen vorher ihr« Zustim mung geben müßten! oiber die spätere Herabsetzung der deutschen Reparationsverpflichtungen wird doch! bereits als Bestandteil eines künftigen radikalen Reformplane» Mr notwendig erachtet, Tie Reparationskommission stellt sich damit auf den Boden nicht mehr de» Ver sailler Vertrages, sondern der Erklärung, die vorigen Herbst die Bank von England und diese» Frühjahr die Paris« Bankierkonferenz abgegeben haben. Ohne eine Ermäßigung der RepairationSlasten ist hiernach jede An leihemöglichkeit und Kreditwürdigkeit Deutschlands im Ausland ausgeschlossen. ES ist aHo offenbar^ daß in der Mr Deutschlands Zukunftsentwicklung leider überaus maßgeblichen ReparationSkommission die wirtschaftliche Einsicht die politische Unvernunft zurückzudrängen be ginnt. Tiefen Prozeß in der kurzen Frist, die uns Mr die nächsten Monate gegeben ist, nach Möglichkeit zu fördern, mutz die Hauptaufgabe der deutschen Reichsre gierung und der deutschen Wirtschaft bilden. Wenn diese Aufgabe geschickt gelöst wird, ivird Amerika nach den Wahlen auch leichter für ein aktiveres Eingreifen in da» Reparationsproblem zu haben fein, als gegenwärtig. Dann wird auch eine wirkliche Atempause zu erreichen sein, in der sich die von der ReparationSkommission auf gestellten Bedingungen Mr eine gründliche Regelung der Reparationsfrage leichter al» gegenwärtig erfüllen las sen: Gleichgewicht de» deutschen ReichShguShaltS, Wäh rungsreform und Ausgabe äußerer und innerer An leihen. Her-.!- sind die Voraussetzungen Mr diese schwie rigen Aufgaben noch nicht vorhanden. Für die nächsten Tage kommt es darauf gn, vb sich mi: Belgien erfolgreiche Verhandlungen über di« tzu leistenden deutschen Garantien führen lassen. Man braucht hier nicht hoffnungSldS zu sein, einmal, weil die belgische Regierung bei ihrem Verhaken in den letzten Tagen erfreuliches Verständnis Mr die deutsche Notlage gezeigt hat, und dann weil sie stärker nLS ir>: gend ein Ententestaat auf Wiederherstellung korrekter Wirtschaftsbeziehungen mit Deutschland angewiesen ist. Trotzdem mutz natürlich von den deutschen Unterhänd lern mir größter Vorsicht verfahren werden, damit die ser erste Versuch, zu einer Einigung mit einem einzelnen Ententestaat zu gelangen, nicht zum Nachteil Deutsch lands auSschlägt. Man begreift deshalb, daß der Reichs kanzler Wirth nicht gleichwertige Stunden nach Empfang der Entscheidung bereit war, die Stellung der Retchtk- regierung vor den Parteiführern imd vor der Oeffent- lichkeit davzulegen. Aber man Wutz, auch wünschen, patz die nächsten Tage und Wochen sehr eifrig von der deut schen Politik ausgenutzt werden, damit die kurze Frist nicht abläuft und die ReparationSkommission dann doch noch ein schuldhaftes Verfehlen ffeststellen und eine neue schlimmere Entscheidung diktieren kann- Der Dollar fallt — äie Preise steigen. ES ist gewiß zu begrüßen, daß gestern die Berliner Börse auf die Nachrichten über die Entscheidung der Re« parativnskommission nicht mit einer Panik geantwortet hat. Diese Entscheidung die uns da» dringend not. Wendige Moratorium versagt, ist gewiß nicht dazu ange- tan, daß nun die TVNarbesltzer ihren Kopf verlieren. Aber, indem uns Mr sechs Monate eine Stundung ge währt wird und indem die RepgrattonSkommiMon be- schlußmäßig festgelegt hat, daß jetzt das internationale Gchuldenproblem endgültig behandelt werden soll, ist doch für den Markt der fremden Zahlungsmittel eine fühlbare Erleichterung entstanden. ES ist darum tunberechtigt, wenn gestern noch Mr einen Dollar in Berlin über 1800 Mark gezahlt wurden. Man kann sich, de» Eindrücke» nicht «wehren, daß.llch die Gpeku. lgtion um jeden Preis vor Verlusten schützen wollte. ES ist darum notwendig, daß aufklärend überall im Lande vorgegangen wird. Noch ungewöhnlichen frei- ltch ist die Tatsache, daß während der Preis de» Dollar« herunter ging, die Preise Mr ungezählte Artikel ge rade gestern noch gesteigert wurden. Ist e» schon ein grober Unfug und ein nicht zu entschuldigender Wucher^ wenn Produzenten, di« gar nicht auf ausländisch« Roh stoffe oder ausländisch« Zahlungsmittel angewiesen sind, ihre Preis« einfach beim Anziehen de« Dollar» erhöhen, so ist es unentschuldbar, wenn man nun noch rasch di« Preis« heraufschraubt, wo di« fremden Geldsorten im Wert« sinken. E» ist dringend von der Regierung! zu fordern, auf diese Vorgänge ihr Augenmerk zu richten. Sie berät ja jetzt di« Maßnahmen Üb« di« Wirtschaft»« not. All« Gesetze sind Wirkung»lo», w«nn man nicht den Wucher praktisch faßt. Allerdings wird e» notwendig sein, daß hierbei da» ganze Volk, intthilft. Die sechsmonatige Atempause muß zu einem Preisnachlaß führen. E» ist darum stnnlo», jetzt noch etwa» zu Ham- stern. und damit dein Wucherern in di« Hände zu av- Letten. ' Aur Sekämpfung -er Notlage. Außerordentlich« Notstandsmaßnahme». Im Rahmen der von der ReichSvegierung -rntt» nommenen Aktion zur Bekämpfung der Wirt, schädlichen Notlage sind vom ReichSarbeitSmtni- sterium ein« Reitz« von Matznatzinen in die Wege ge leitet. Die Rentenempfänger au«! der Invaliden, und Angestelltenverstcherung erhielten bisher schon neben einer «höhten Rente laufende Unterstützungen. Zu außerordentlichen Notstand »matz nahmen Mr sie stellt da» Reich jetzt außerdem den Betrag vom 1 Milliarde Mark den Ländern zur Verfügung. Ties« oder die Gemeinden oder beide zusammen solle« dazu aus eigenen Mitteln wenigstens ein Fünftel der aufzuwendenden Beträge beisteuern, so daß rund 1^2 Milliarden Mark außerordentlich« Mitte! zur Linderung der gegenwärtigen Notlage der Sozialrentner aBbald verwendbar sind. Auf dem Gebiete der Krankenversiche rung wird eine Aufbesserung der Leistungen durch! Her aufsetzung der Höchstgrenze Mr die Beitrag-Pflicht de» Grundlohnes vorgesehen. Außerdem wirb dievepsi. cherungsgrenze erhöht. Auf dem Gebrete der Unfallversicherung wird ebenfalls eine Erhöhung pzv Versicherungsgrenze und einiger Mr die Berechnung de» Leistungen maßgebenden Beträge erfolgen.. Auch in der AngestelltrNvepsicherung wer den die Versicherungsgrenzen erweitert werden. Di« Reichszuschüsse an die Länder für Maßnahmen zue Un. tevstützung notleidend« Kleinrentner sind von 200 Mil lionen Mark auf 1 Milliarde Mark erhöht worden. Di« Teuerungszuschüsse Mr Kriegsbeschädigte «nd Kriegs» hin'.erbliebene, die durch! Gesetz vom 21. Juli 1SSL Mit Wirkung vom 1. August 1922 neu geregelt waren, sind durch.Verordnung vom 11. August Mr den Dtonat Sep tember um durchschnittlich 66»/, Prozent erhöht. Außer dem wird noch, im September eine R ach t r a atz ah- lung erfolgen, die durchschnittlich di« Hlllsfe de« am 1. September zahlbaren TeuermigtSzuschAsse betragen werde, so daß die Teuerungszuschüsse gegenüber Len Augustheträgen insgesamt um rund 140 bis 200 Prozent erhöht werben. Di« Reichsmittel der SozialkriegSbL. schädigten, und KrtegShinterbliebenenMriorge stnd be reit» von bOO Millionen auf 1 Dttlltarde erhöht Warden Vie Pläne -es wlrtschaftsmlnlsters. Der preußische Ministerpräsident B raU n» hat di« preußischen Minister, die sich zum Dell auf Urlaub be finden, zu einer wichtigen KäbinettSsitzung zu- fammenberusen In diesen Beratungen soll der Mini sterpräsident seine Pläne zur Linderung der wirt schaftlichen Not, insbesondere di« Pläne gegen den Wucher, dem Kabinett unterbreiten.» ES ist damit zu rechnen.daß bereit» heute endgültige Beschlüsse Über die Mahregeln Preußen» gefaßt werden. a Schwere Teuerungsunruhe«. In Eberswalde haben schwere, mit Plünderung von Geschäften verbunden« Unruhen stattaefunden, bet denen einer der Unruhestifter getötet, ein« Rechts von anderen schw'er verletzt worden sind. Di« Un ruhen begannen auf da» Gerücht hin, daß Pt« Preise Mr Butter und Zucker auf dem Markt« abermals erhöht worden seien. Wir halben dasselbe Bild, daß wir bald nach der Revolution nur allzu ost gesehen haben, daß nämlich die begreiflich« Empörung de» Publikum» über allzu höhe Preise ausgenutzl worden ist. Da der Ge tötet« ein linksradikaler Führer ist und die Rote Fahne di« Darstellung der Ereignisse unter der Ueberschrtst Arbettermord bringt, mutz al» sicher angenommen wer den, daß di« Kommunisten Wied« di« Hand im Spiel« schabt haben, - . . ,. - , ! Der Mangel an Zahlungsmitteln. Täglich -rei Millkar-ea Paplermark. Bet verschiedenen Banken Berlin» kam «* am Donnerstag zu erregten Szenen, da Kunden, die au» Anlaß pe» Monatsende» größere Geldbetrag« Mr Eo- halt». und Lohnzahlungen abheben wollten nur «imn geringen Teil der von ihnen gefovdevten Summen au»- gezählt erhielten mit der BeMtndung, baß «in« park« Geldmittettnappheit herrsche, unter der auch di« Ban ken zu l«iden hätten. E» waren auch Gerücht« verbr«1- tet. .dctß di« Reichsbank besonder» in den Gebieten, die vor der Gefahr einer militärischen Besetzung Petzen, nur geringe Geldsummen dSpaniers hätte. Wie dazu von unterrichteter Seit« noch mitgeteili wird, .ist di» Seld- mittelknappheit vor allem den un«tzeu«r große» .An käufen der in Deutschland w«il«nd«n Audlän- der zuzuschretben, di« ungcheum Summe» cku» do« Verkehr ziehen. Dchu kommt noch, daß sehr vttl« Ban ken sich ihm« Seldbtzdarf auf Woche» hinau«