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Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung unö Stazeiger für Dippolöiswal-e, Schmieüeberg «.L 'Lortment»««* Diertrllährlich L2Wk.od««3». tragen. — Einzelne Dummem 4 ^Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Dr. L. I O«meiudev«rbands^öirokonto Nr. 3. — Postsch«<»> Konto: Dresden 12548. Aelkepe Aettung -es Bezirk» ^ie§es BleU enihüü kie amtlichen Bfkmmlmachx»De> -er Amlshauplmannschafl, -es Amtsgericht» vu- -es Staütrats zu Dippoldiswalde Verantwortlicher Aedtcktrun Panl geLne. — Druck und Verlas.- Sarl getme d, Di»pokdi«val»«. j Nr. 257 Freitag den 3. November 1922 88. Jahrgang , > ... ... -1- ! „NNWAM-m-r Das Grundbuch Dippoldiswalde, Amtsvorwerksgrund stücke ist mit dem Grundbuch für Dippoldiswalde vereinigt worden. Die darin enthaltenen Grundbuchblätter sind, wie folgt, neubezeichnet worden: Blatt 2 — 971 34 — 987 58 — 1003 83 — 1019 3 — 972 35 — 988 59— 1004 84 — 1020 7 — 973 36— 989 60 — 1005 86 — 1021 17 — 974 37 — 990 61 — 1006 87 — 1022 20 — 975 38 — 991 62— 1007 88 — 1023 22 — 976 39— 992 63 — 1008 89 — 1024 23 — 977 43 — 993 64 — 1009 92 — 1025 24 — 978 45 — 994 65 — 1010 94 — 1026 25 — 979 47 — 995 66 — 1011 95 — 1027 26 — 980 48 — 996 69 — 1012 9b — 1028 27 — 981 50 — 997 70 — 1013 97 — 1029 28 — 982 51 — 998 71 — 1014 98 — 1030 30 — 983 52 — 999 74 — 1015 99 — 1031 31 — 984 53 — 1000 75— 1016 101 — 1032 32 — 985 56 — 1001 76— 1017 102 — 1033 33 — 986 57 — 1002 82 — 1018 v»> Lwt»r«rtokt MppolckkwLlkl», den I. November 1922. NmlWchW ibll Mflffitzmi i>tt Wttte dir WM- ml soHiM ZiiiIlblziilt siik die MchMMvtemihW imMeMhil Die weitere fortschreitende Geldentwertung macht eine abermalige Erhöhung des Wertes Ler Natural- und sonstigen Sachbezüge erforderlich. Es werden daher mit Wirkung vom 1. November d. I. an die seit 1. Oktober 1922 gültigen Werke der Natural- und Sachbezüge (s. die finanzamtliche Bekanntmachung vom 29. September 1922) um 1VV vom Hundert erhöht, d. t. das 4'/, fache der vom 1. Januar 1922 an geltenden Werte. Finanzämter Dippoldiswalde und Heidenau» am 1. November 1922. s Gebührensätze der Leichenfrau. ss Die der hiesigen Leichenfrau zustehenden Gebühren be tragen vom l. November 1922 abr 'in bei Bestattung von Erwachsenen in der Stadt Dippoldiswalde 400 M., Lei Bestattung von Erwachsenen auf dem Lande 550 M., Lei-Bestattung von Kindern in der Stadt Dippoldiswalde 240 M-, LelkBestattung von Kindern auf dem Lande 360 M, tz' Soweit sich die Heimbürgin bot Voktkttvvr Lr- einer Beihilfe bedienen muh, kann sie für diese auher der vorstehend festgesetzten Gebühr noch eine Brihilfe- grbühr von 80 M. in der Stadt Dippoldiswalde und von 140 M. auf dem Lande erheben. Die Beihilfe leistet in der Regel die stellvertretende Leichenfrau. Dippoldiswalde, den l. Novbr. 1922. vor 8t»cktr»t. l Hundesteuer h,tr. Nachdem derLSH»vu,r»x,urvow»lvck"1«aororckoo»8 für die Stadt Dippoldiswalde oberbehördlich genehmigt worden ist, liegt dieser im Rathause Zimmer Nr. 12 14 Tage lang zur Einsicht aus. > Nach diesem Nachtrage beträgt die 8uuüe«tva»r »d ll. Vvv> mdor 6». F» 400 M. für den ersten in einer Haus haltung von deren Vorstand, Angehörigen oder Bediensteten gehaltenen Hund, 500 M. für den zweiten und 700 M. für jeden weiteren Hund. » Zum Zwecke der Nacherhebung der Steuer auf die Zeit ! vom 1. November 1922 bis 31. März 1923 erfolgt eine j LtLIavg sümUledor um Sei« dslloä 1«rd»r Kllväo u«od ! -sw 8'uvä« um l kovowdur ü» F» Die Zähllisten, welche den Hausbesitzern zugestellt werden, sind von den Hundebesitzern auszusüllen und olr spLteutau» ckso 15. Aoeemdsr Uu in unserer Steuereinnahme »drogsdoa nachdem der Hausbesitzer die Vollständigkeit bestätigt hat. Die Anmeldepflicht besteht sür den Hausbesitzer auch dann, wenn eine Zählliste nicht zugestellt worden ist. Zahlung hat Lei Abgabe der Zähllifte zu erfolgen. 7^ Steuerpflichtige, deren Hunde ohne gültige* Marke am Halsband an Orten, die dem allgemeinen Verkehr dienen, betroffen werden, verfallen einer Geldstrafe bis zu 1000 M. Die gleiche Strafe ist verwirkt, wenn die Hundebesitzer die Entrichtung der Nachsteuer im Sinne dieser Bekanntmachung nicht nachzuweisen vermögen. . i Steuerhinterziehung wird mit einer Geldstrafe in Höhe des vier- bis zehnfachen Betrages der Steuer belegt. vlppolcklowolck», am 31. Oktober >922. er erwischt wurde, war er durchs Kellerfenster eingestiegen und hatte vom Boden seinen Koffer und sonst Mltnehmenswertes holen wollen. Ein längerer Freiheitsentzug wird die Strafe sein. Reichstädt. Am Abend des Reformationsfestes hatte der Ktrchenvorstand die Gemeinde zu einer Kirchgemeinde- Versammlung eingeladen, die nach der neuen Kirchgemelnde- ordnung in jedem Jahre einmal zusammentreten soll. Es hallen sich im Gokteshause SS Erwachsene elngefunden, darunter zwei 0) Kirchenvorsteher. Die geringe Beteiligung bewies schon die Rich tigkeit des Gedankens, den Pfarrer Herz in seiner Begrüßungs ansprache ausführte: Wir in unseren Landgemeinden müssen noch viel lernen, ehe und damit die seinen Anweisungen der neuen Kirchgemelndeordnung in ihnen Wirklichkeit werden und tn die Tat umgeseht werden können. Berichte und Aussprache waren deshalb von vornherein nicht vorgesehen. Dafür sollte und wollt« ! Herr Amtsgerichtsrai Professor Dr. Müller aus Hainsberg, Mtt- glied der Landessynode, der Gemeinde Belehrung geben über Rechte und Pflichten des Laien in der Kirche. Sein elnstündlger Vortrag konnte wohl in seiner Klarheit und Schlichtheit di« Herzen und Gewissen aller Hörer packen. Schade, daß er nicht weiter« Kreise erreichte. Darnach führte der Ortspfarrer Lichtbilder vor über Luthers Bibelübersetzung. Die Größe und Schwierigkeit dieses Merkes kam wohl durch die Bilder und die dazu gegebenen Erläuterungen allen deutlich zum Bewußtsein. Ein Mädchen des Christlichen Jungmädchenbonoes brachte im Laufe derselben die .Schön Tageweis vom Wort Gottes' von HanS Sachs ausdrucks voll zum Vortrag. Verschönt wurde die Veraickkaltung auch durch zwei rein und fein gesungene Lieder des Kinderchores unter Leitung und Begleitung des Herrn Kantor Helbig. Die Gemeinde beteiligte sich hörbar, fühlbar und sichtbar an ihr durch den Gesang von vier bekannten Lutherliedern (Gesangbuch Nr. 262, 17S, 171 und 146), durch gespannte Aufmerksamkeit und endlich am Aus gang durch Geldgaben zur Deckung der entstandenen Unkosten und zum Besten des Volkskirchlichen Laienbundes (etwa 25Ü M.). Zum Schluß gab Pfarrer Herz u. a. bekannt, daß er vom 1. Nov. an für die Schulkinder der zwei oberen Klassen im Ntederdorfe vorläufig zweimal in der Woche (voraussichtlich Montags und Mittwochs) eine Viertelstunde vor Beginn des Unterrichts eine kurze Andacht in der Kirche halte, bestehend in Lied, Bibelwort und Gebet. Er gab auch der Hoffnung Ausdruck, daß doch in diesem Winter die Bibelstunden im Pfarrhause von den Gemeinde gliedern besucht werden möchten, zugleich dem Wunsche, es möchten im Mitleldorf und im Oberdorf doch kirchlich, d. h. wahrhaft christlich gesinnte Gemeindeglieder ihre Häuser öffnen, damit in der Mohn- oder Küchenstube für die Hausgenossen und Nachbarn von ihm Bibelstunden gehalten werden könnten. Möchte doch Gottes Wort in die Häuser der Gemeinde und die Herzen ihrer Glieder eindringen. Dann werden auch noch einmal die Kirchge- meindeversammlungen in Reichstädt das werden und da sein, was sie nach der neuen Kirchgemeindeordnung sein sollen und sein wollen: Zusammenkünste von freien, fröhlichen und pflichtbewußten Christenmenschen zum gegenseitigen geistigen und geistlichen Nehmen und Geben. — Wichtig für die Gemeinde ist auch der Beschluß des Kirchenvorstandes vom 26. Oktober: Ilm -le kirch lichen Gebühren dem jeweiligen Geldwert anzupaffen, werden sie in Zukunft nicht mehr in Mark und Pfennigen angegeben, sondern es wird eine .Gebühren-Einheit' der Angabe und Berechnung zu grunde gelegt. Die Gebühren-Einheit ist ein Pfund Roggenbrot (—G), bei Entschädigung an den Kirchendiener und Totenbett- meister ein Stundenlohn (—L), z. B. für Grabmachen sind 10 .L' (d. h. 1ü Skundenlöhne) zu zahlen. Oder: eine öffentliche Trauung mit Chorgesang u.s. f. kostet etwa 20 .G' (— jeweiliger Preis von 20 Pfund Markenbrot). Die Gebühren sind im Verhältnis zu dem ehemaligen Friedenspreise sehr gering. Amtshandlungen tn schlichter Form und zu ortsüblicher Zeit sind nach wie vor im all gemeinen gebührenfrei. Obercunnersdorf. Die Landwirte deS Ortes spendeten auf Anregung Gutsbesitzers Otto Heber eine größere Menge Kar toffeln für die Rentenempfänger, sodaß aus den Kopf 2—3 Zentner verteilt werden konnten. Glashütte. Am Montag nachmittag gegen '/-4 Uhr entstand im Motorraum der erst kürzlich neuerbauten Fabrik der Firma Carl Renner u. Sohn (neben der Turnhalle) durch Zerspringen des Oelbehälters am Dieselmotor ein Brand, der nur durch schnelle Hilfe seitens des Personals der Firma und des schnell her beigeeilten Personals der benachbarten Firma Vereinigte Werke mit mehreren Feuerlöschapparaten im Entstehen unterdrückt werden konnte, sodaß die signalisierte und in kurzer Zeit erschienene Frei willige Feuerwehr nicht in Tätigkeit zu treten brauchte. Äußer dem durch das in Brand geratene Oel beschädigten Motor ist weiterer Schaden verhütet worden, sodaß der Betrieb weiter gehl. Kreischa. Der Vorstand der elektrischen Lockwitztal bahn hak sich leider wieder entschließen müssen, die Fahrpreise um durchgängig 5076 zu erhöhen, sodaß derselbe sür die ganze Strecke nunmehr 60 M., und zwar ab 6. November d. 3., betragen wird. Die Erhöhung war trotz des ganz erheblichen Verkehrs rückganges, der bei der Strecke Niedersedlitz—Kreischa 51A, bei der Strecke Niedersedlitz—Lockwitz hingegen 75?L betragen hat, nicht zu umgehen, da allein im Monat September die Stromkosten von 45102 M. auf 112 191 M. gestiegen sind, ganz abgesehen von den durch die fortschreitende Teuerung notwendigen zweimaligen Lohnerhöhungen im Monat Oktober, denen eine weitere von zirka 50 M. pro Stunde im Monat November folgen wird. Poffendorf-Wilmsdorf. Der Vereinigte Turn- und Sport verein hat im Sommer den Bau eines Turn- und Sportplatzes und einen Turnhallenbau unternommen. Der letztere geht seiner Voll endung entgegen. Das gesamte Unternehmen dürfte 1'/« Million Mark kosten, soll nur von Arbeitern geschaffen werden und für die Arbelter-Turn- und Sportvereine aller Orte dienen. Der Sportplatz hat eine Fläche von 10 000, die Turnhalle einen Innen- raum von 252 Quadratmeter. Es befinden sich in der Halle Aborte und Waschräume, eine Trinkwasserstalion und ein Versammlungs zimmer. Die Kosten sind mit 450 000 M. veranschlagt. Die wirt schaftliche Krise hat aber bewirkt, daß kaum dec dreifache Betrag ausreicht. Eine kürzlich staltgcfundene Generalversammlung mußte deshalb den Monalsbeitrag von 5 auf20 M. heraufsetzen. Mit einer Geldlotterie wollte man weitere Mittel herbeischasfen. Diese wurde aber nicht genehmigt. Endlich wurde die Genehmigung zu OertlicheS «Ä Sächsisches? « 1 Dippoldiswalde. Am gestrigen Mittwoch vollendete sich «in Zeitraum von 40 Jahren, daß nach jahrelangem Hoffen und Arbeiten endlich die Bahnlinie Hainsberg—Schmiedeberg in Be trieb genommen werden konnte. Seither hak sich die Linie in einer Weise entwickelt, wie es am 1. November 1882 wohl niemand erwartet hat. So weiter fort in der eingeschlagenen Richtung. — Berichtigung zum Stadtverordneken-Sihungsbericht. Spalte 1 Zeile 4 von unten muß lauten: .Artikel Aufnahme ge währte, besten Verfasser nicht einmal den': Spalte 2 Zeile 5 von unten: Hilfsschule wird auf 2 Klassen usw.' — Die Bekanntmachung des hiesigen Finanzamtes in heutiger Nummer sei allen Interessenten zur Beachtung empfohlen. — Die Deutsche Volkspartei ruft die Landtagswähler zu einer Versammlung auf, die am morgenden Freitag abends 8 Uhr in der hiesigen Reichskrone stattfindet. In derselben spricht Kor vettenkapitän Mehenthin. — Für denselben Abend ladet zu einer Wahlversammlung die Vereinigte Sozialdemokratische Partei nach dem Schühenhause ein. Zn derselben spricht der .Dorwärts'- Redakteur Stampfer. — In jedem Sahre versammelt sich die Bauhandwerker-Innung am Reformationsfeste zu ihrem Herbstquartal. .Auch diesmal wich man nicht von diesem Gebrauch. In .Stadt Dresden' fand vor- mittags die Ausstellung der Gesellenstücke und die Prüfung von 16 Lehrlingen aus dem Schlosser-, Tischler-, Klempner- und Maler beruf statt. Das Quartal am Nachmittag wurde nach Begrüßung der Erschienenen durch Obermeister Hamann mit Aufnahme und Verpflichtung zwei neuer Innungsmeffter aus Reinholdshain und Gombsen eröffnet, worauf die 10 Lehrlinge, die am Vormittag ihre Prüfung abgelegt und bestanden hatten, vor geöffneter Lade zu Gesellen gesprochen wurden. Der Obermeister ermahnt sie zur Dankbarkeit gegen ihre Lehrherren, zur Treue für ihren Beruf und zu gutem sittlichen Verhallen. Sieben Lehrlinge wurden mit ermahnenden Worten neu ausgenommen und in die Stammrolle eingetragen. Der vom Kassierer Schlossermeister Bieberstein vor getragene Kaffenbericht wies, eine Folge der Geldentwertung, einen Fehlbetrag auf: zu Rechnungsprüfern wurden gewählt Tischlermeister Strubel und Malermeister Böhme. Die vorjäh rige Rechnung wurde richtig gesprochen und dem Kassierer Ent lastung erteilt, fürs kommende Jahr der Mindestbeitrag auf 300 M. festgesetzt, davon sind 200 M. für den Bezugdes .Innungsboten'. Meistern ohne Gewerbe, die aber noch Mitglied der Innung bleiben, sollen steuerfrei sein. Die Aufnahmegebühr in die Innung beträgt für Meister 50 M., für Lehrlinge 30 M., die Prüfungs gebühr für Lehrlinge 50 M. Unentschuldigtes Fehlen bei Ver sammlungen wird mit 50 M. geahndet. Der Schriftführer und zu gleich Vorsitzende des Gesellen-Prüfungsausschuffes, Malermeister Götting, scheidet demnächst infolge Gründung einer Maler-Zwangs- Innung aus der Bauhandwerker-Innung aus. Er gibt seine Aemler an die Innung zurück. Obermeister Hamann spricht ihm für seine viele und verdienstvolle Arbeit im Sinne und zum Ge deihen -der Innung herzlichsten Dank aus, den die Anwesenden ihrerfeits durch Erheben von den Plätzen bekunden. Zum Vor sitzenden des Gesellen-Prüfungsausschuffes wird Schlossermeister Franz Meidner—Dippoldiswalde, als Schriftführer Ofenseher meister Heine—Dippoldiswalde gewählt, stellvertretender Vor sitzender wird Tischlermeister Dreßler—Seifersdorf. Zum Schluß wurde noch das Ersuchen an die Innungsmitglieder gerichtet, Lehr lingen, die nicht in Kost und Wohnung beim Meister sind, ein Kostgeld in solcher Höhe zu gewähren, daß es auch wirklich eine entsprechende Entschädigung für Kost und Wohnung ist. Der Ober meister schloß sich diesem aus der Versammlung gekommenen Er suchen an. Anderseits wurde erklärt, daß eine tarifliche Ent lohnung der Handwerkslehrlinge im Gesetz keine Stütze finde und nicht gefordert werden könne. — Fahrkartenverkauf zum doppelten Preise. Die Fahrkarten sind nicht, wie hier wiederholt sei, mit dem ab 1. November um 1002L erhöhten Preise neu bedruckt oder überstempelt, sondern sie werden ^um doppelten Betrage des biS Ende Oktober d. I. geltenden Preises verkauft. Der Reisende hat also stets das Doppelte des aufgedruckten, aufgestempelten oder geschriebenen (z. B. bei Blankokarten) Fahrgeldes zu bezahlen. Im Nahverkehr ist ferner neu, daß der Preis bei Einzelsahrken für mindestens 7 Kilometer (bisher 5), bei Zeitkarten für mindestens 8 Kilometer (bisher 6) erhoben wird. — Zum Schutze des Meistertitels. Eine vorläufige Verfügung des Reichswirtschaftsministeriums hat denjenigen Handwerkern, welche den Meistertitel führen, das Vorrecht bei Ueberlragung von öffentlichen Arbeiten eingeräumt. Diese Besserung im Verdln- gungswesen ist zu begrüßen. — Der heutigen Gesamtauflage liegt ein Wahlslugblakk der Deulschnakionalen Volkspartei bei. Reinholdshain, 2. November. Heute vor 50 Jahren wurde die Herklotzsche Wirtschaft ein Raub der Flammen. Oberhäslich. Bei Gutsbesitzer Böhme hier verschwanden in letzter Zeit fortgesetzt Geld, Lebensmittel, Bekleidungsstücke usw., waS nur durch Diebstahl geschehen sein konnte. Man durchsuchte Haus und Scheune und fand in letzterer ein ganzes Diebeslager. Die mit Vorgefundenen Papiere wiesen aus den einstmals bei B. beschäftigten 21jährigen Knecht Robert Mrugalla, der erst am 22. September aus der Gefangenenanstalt Dresden entlassen worden war, wo er 4 Monate Gefängnis wegen Rückfalldieb- stahls verbüßt hatte. M. hatte seinen Koffer noch bei Böhme stehen, er selbst war nicht aufzusinden. Einige Tage später be merkte B. aus dem Boden deS Wohnhauses Geräusch, benach richtigte die Gendarmerie und eS gelang, M. festzunehmen und dem Amtsgericht Dippoldiswalde zuzuführen. Er gestand, bereits am 24. September erstmals bei B. eingebrochen zu sein und dann ab wechselnd hier oder in der Zentralherberge in Dresden, wo er auch das Diebesgut zu Gelbe machte, genächtigt zu habep Als