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Tageblatt. §71^ SW So. ISS. Montag den 7. Juli 1851. 18. Juli: Spanien, Nordafrika. 1896, 9. August: 1900, 28. Mat: 31. Deebr. 22. Decbr. 19. August 1860, 1861, 1870, 1887, Griechenland, AegeischrS Meer. Sudspanien, Sieilien, Türkei. Norddeutschland (Berlin), Pole». Lappland, Weißes Meer. Spanien, Algier. westlichen Theilen Ästens und selbst noch an der Ostküste Norda merikas fühlbar sein, total ist jede Verfinsterung der Sonne nur für eine sehr schmale Zone der Erde, die höchstens 30 Meilen breit ist, aber auch unter Umständen nur 5 Meilen Querdurchmeffer ha be« kann. Die Sonnenfinsterniß am 28. Juli des gegenwärtigen Jahres wird nur im südlichen Schweden und in dem gegenüberlie gend«, Theile der Ostseeprovinzen Rußlands total sein, d. h. die Sonnenscheibe wird dort auf 2 Minuten lang völlig durch den mit der Sonne und Erde in gleicher Linie stehenden Mond bedeckt werden. Immer aber ist die Verfinsterung der Sonne von 11 Zoll wie ste bei uns statt hat, eine Erscheinung, wie fit in diesem Jahr hund«:» selten vorkommt. Totale Verfinsterungen der Sonne kom men in gegenwärtigem Jahrhunderte nur folgmde vor und find nur für die nebenangrsetzten Länder wirklich total. dm Stock; Eulen und Fledermäuse kämm hervor in der Metmstz, die Nacht sei angebrochen. . - MHrere namhaft« «Pronomen «erden «ach Schweden und den Ofisee- Provlnzen Rußland« reise«, die Erscheinungen der totalen Verfinsterung der Sonn« Lu deodachun. , . . Die Astronomen haben sich bereits gerüstet, um die seltenen, kostbaren Minutm der Sonnenverfinsterung diese« Jahres auszu beuten, um für die Wissenschaft neue Resultate zu erstreben.*) Di« frühem Beobachtungen der centralen Sonnenfinsterniß am 28. Juli 1842 an den Orten, wo sie total war, waren folgende. Die Dunkelheit auf den Erdstrichen der totalen Verfinsterung war so groß, daß man mehrere der hellsten Steme mit bloßen Au gen wahmehmen konnte. Von dem Horizont, d. i. von den Ge genden, wo die Finsterniß nicht total war, kam ein röthlicheS Licht, in welchem man mit Mühe Buchstaben von einiger Größe zu er kennen vermochte. Die Thermometer fielen um 2—3 Grad. Der Einfluß auf die Thierwelt war ein auffallender: zahmes Geflügel flüchtete in die Ställe oder suchte andre Ruheörter, Bienen eilten in Die Sonnenfinsterniß am 28. Juli 185 l. Eine der seltensten und interessantesten Naturerscheinungen, eine «entrale Sounen.ftnsternl ist den 28. Juli 1851, Nachmit tags von 3 Uhr 4 Minuten an, bis 5 Uhr 10 Minuten, die Mitte der Verfinsterung um 4 Uhr 7 Minuten zu beobachten,, wobei die >1 kNLvnüwl.' 6« -S Kff rstüül WN: Sonne am Nordrande bis auf ihres Durchmessers (die Astrono men denken sich den Durchmesser der. Sonnenscheibe in 12 Zoll ge- theilt lind sagen, die Sonne werde uns bis auf 11 Zoll durch den '7 Mond verdeckt) verfinstert. Diese Sonnenfinsterniß wird in den - DaS Hauptstützen der Astronomen, ging 1842. dgbia,^i»e genauere Kenntniß der Umhüllungen dH Sönnmk^.M'Ä^ gen, zu dessen Verständnis mir einige Bemer^tug« vorbei DlÄE müssen. ' Sekt den berühmten Arbeiten deS Astronomm Herschef.ööet?? —- " Wahrheit gelangt, daß die Sonne, in ihrem Äeme ein dunkler Körper ist, und daß dieser Weltkörper von einer lM« und wärmeerzeugenden Umhüllung, von einigen „Atmosphäre" ?g«- nannt, umgeben sei. Nun zeigt diese große glänzende Hülle des Sonnenkörpers, die ewige Quelle deS LichtS und der Wäinne, ein zelne minderhelle, an andern sHr hellglänzende Stellen?; jene neunt man Tönnenflecken, diese Sonnenfackeln. Daß Freiberger MMWU die Sonnenflecke nicht in allen Jahren gleich häufig erschein«», wußte man schon seit den ausgezeichneten Arbeiten Herschels. In neurer Zeit hat aber l>. Schwabe,in Dessau die Sonne von 1826 an bis jetzt, alle Tage, wo es der entwölkte Hlmqrel ge stattete höchst sorgfältig beobachtet (im Jahre 1843 an 324 Tägea) und durch diese beharrliche und ausgezeichnete Forschung" ister zu nachstehenden sichern Resultaten gelängt; 1) die Häufigkeit d«r Son» nenflecke kehrt in einer Periode von ziemlich zehn JahreNwieder 2) Die Zahl der einzelnen Fleckengruppen kann in manchem Jähre bis auf 25 herabsteigen, in ändern Jahren dagegen bis auf 360 ansteigen. 3) Je häufiger die Sonnenfleck« find, desto dunkler, erscheinen sie und je weniger Sonnenfleckt sichtbar, desto htller er- scheinen sie. Die gelehrte Welt sieht mit Verlangen der Veröffmt» lichung der nähern Verarbeitung deS reichen Materials jenes For- " schrrS entgegen, in daS er uns nur einen Blick durch einzelne Auf- ' sätze in den „Astronomischen Nachrichten" hat thun läffen. Wmn unS sonach v. Schwabe, gestützt auf eine lange Reih« einzelner Beobachtungen, mit den Erscheinungen der Sonnen» flecke näher bekannt gemacht hat, so bleibt für die Wissenschaft noch zu erforschen übrig, ob die leuchtende Hülle (Atmosphäre) der Soane «ine einfacke oder doppelte ist; ob in der Nähe der Soane d. i. in dem Raume zwischen dieser und dem Merkur noch andere Körper, ob noch Planeten oder Meteore Um die Sonne kreisen. Dies« Frag«» find nicht so lricht zu beantworten, als man glaub« möchte; denn der Glanz der Sonne ist so überwiegend, daß er alle andem Körper in seiner Näht völlig überstrahlt und fi« ünS da durch unsichtbar macht. Könnte man die Sonne so mit «tum Him melskörper überdecken, daß gar keine Strahlen in unsre Atmosphäre fielen, und nur die Körper der nächsten Nähe derselben «ns erleuch tet erschien«, so wäre die Möglichkeit der Beobachtung dieser etwa» igm Körper gegeben, und wenn die die Sonne bedeckend« Scheibe gerad« so groß wäre, daß sie uns den Kem der Sonne verbürg«