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WeiheritzOeilun^ Tageszeitung uni Anzeiger flir DippolSiswawe, Schmiedeberg u. U. Aeltette ^ettuna des Bezirks j - B-,ua-vreis: ^ür einen Monat 2.—RM. - El - Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite - - Anträgen: einzelne Nr. 18 Rpfg. i - Mllllmekerzelle 6 Rpfg.: Im Tertkeil die 93 - - .. Gemelnoe-Verbands-Girokonko Nr. 3 :: - Blntt ontbält die amklicken Bebanntmackunaen der - Millimeter breite Millimekerzeiie 18 Rpfg. - - ^ernivrecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - Dieses 2ian entyan oie amltt^en Eannlmacyungen der - — Anzeigenschluß 10 Uhr vorm. - ; »""'p-AscheMonko Dresden 1^ i Amlshaupkmannschaft,^ SlMraks und des - ° ; Hauptschristleiter und verantwortlicher AnzeigenleiterFelix Zehne f.-. Druck und Verlag: Carl Zehne in Dippoldiswalde Nr.2 Mittwoch, am 3. Januar 1934 100. Jahrgang -ertliches mit Sächsisches Dippolbiswald«. Noch immer will kein Schnee kommen, der doch von der Schuljugend so sehnlich erwartet wird, da mit sie die Ferienzeit zum Skifahren ausnutzen kann, denn dann ists doch nur das halbe Vergnügen, wenn man sich sagen mutz, daß noch notwendige Schularbeiten zu machen sind. Wenn auch auf Böhms Wiese das Rodeln möglich ist und tüchtig geübt wird, zum Schneeschuhsport ist die Schnee decke doch noch zu dünn. Wohl allgemein hoffte man, daß dem Nebel der letzten Tage Schnee folgen würde, leider ist nur trübes, noch ziemlich mildes Wetter daraus geworden. Dippoldiswalde. Reg.-Assessor Dr. Streit bei derAmts- hauptmannschast wurde vom Ministerium des Innern zum Regierungsrat besördert. Aufgeboten: Der Kraftwagenführer Kurt Alex Mende mit der Hausangestellten Emma Margarete Rödiger, beide wohnhaft in Dippoldiswalde. Eheschlie ßungen: Der Maurer Erwin Gerhard Geitzler aus Seifers dorf bei Dippoldiswalde mit der Hausangestellten Charlotte Hanna Becker aus Dippoldiswalde. Der Mechaniker Karl Armin Herbert Schulze aus Luchau mit der Hausangestellten Martha Ilse Rödiger aus Seifersdorf. Der Schlosser Willy Otto Ge- meinert aus Elend mit der Hausangestellten Adelheid Rudolf aus Moldau, Bezirk Teplitz-Schönyu <CS.). Der Geschäftsin haber Mar Albert Kalenda aus Paulsdorf mit Emma Ger traud Wunderwald aus Dippoldiswalde. Der llnterwachtmeister Bernhard Karl Georg Lesche aus Dresden mit der Haushalt gehilfin Lina Gertrud Hetz aus Dippoldiswalde. Der Bezirks- angeslellte Otto Bruno Meyer aus Dippoldiswalde mit der Stütze Erna Marie Roch aus Heidenau. — Zu dem Bericht über das Wieder-in-Gang-Kommen der Stromversorgung nach Beseitigung der durch den Rauh reif entstandenen Schäden wird uns aus Hennersdorf ge schrieben : Mit sehr gemischten Gefühlen wurde hier die Mit teilung in Ihrer sehr geschätzten Zeitung gelesen, wonach es der ASW. gelungen sei, in kürzester Frist die Rauhreisschäden an den elektrischen Leitungen zu beheben. Für Hennersdorf trifft dies bestimmt nicht zu, da bis heute, 2. Januar!, be reits l2 Tage lang Mehr als 15 Besitzer ohne jede elektrische Stromzuführung sind und bei dem täglichen dichten Nebel im Finstern sitzen und sich mit schlecht leuchtenden Petroleum- . lampen behelfen müssen. Besonders hart trifft dies diejenigen Stellen, welche gerade um Neujahr sehr viel schriftliche und kassenmätzige Geschäfte zu besorgen haben, wie das Gemeinde amt und die Geschäftsstelle des Darlehnsoereins. Die ASW. hat doch gewitz in den angrenzenden Bezirken, wo keine Schäden entstanden sind, genug Bezirkemonteure zur Ver fügung, um die Schäden zu beheben. Vielleicht bedarf es bloh dieses Hinweises, um die ASW. zu veranlassen, die elektrische Stromzusührung wieder in Gang zu bringen. — (Wir sind überzeugt, daß die ASW. tut, was möglich ist, und ihre Monteure, soweit sie verfügbar waren, haben zum Teil das Weihnachtssest fern von ihrer Heimat verlebt, nur um die Stromversorgung wieder möglich zu machen. Die andern Teile des Versorgungsgebietcs ganz von Bezirksmonteuren zu ent- blötzen, ist auch nicht angängig. Wenn hier und da noch Teile von Ortschaften ohne Strom sind, so bedauert das sicher niemand mehr als die ASW. selbst. Der dichte Nebel und der fortgesetzte Rauhreif erschweren aber das Arbeiten außerordentlich. Zu bedauern sind natürlich alle die, die noch keine elektrische Stromzusührung wieder haben, sehr, umsomehr, wenn sich, wie da» um die Jahreswende ost der Fall ist, die schriftlichen Arbeiten häufen. D. Schrift!.) Poulsdorf. Vermißt wird seit dem 1. Januar morgens ft,9 Uhr -er hier wohnende Landwirt Max Grimmer, der sich um diese Zeit arls seiner Wohnung entfernt hat. Man vermutet, daß er sich In einem Anfall von Schwermut ein Leid angetan hat. Gr. Ist 55 Jahre alt, 1,75 Meter groß, kräftig, hat hellblondes Haar, blaue Augen, blonden Schnurrbart, längliches Gesicht, an der rechten Backe eine Narbe. Bekleidet war er mit schwarzem, Harlem Hut, schwarzem Krimmermantel mit Samtkragen, bläulich grau gemustertem Jacke», schwarzen Stiefeletten. Sachdienliche Mitteilungen erbittet der Gendarmerieposlen. stuppendopk. In der Restauration von Kamerad Querner fand Sonnabend die letzte Versammlung des Krieger vereins im Jahre ,933 statt, zu der sich 57 Kameraden aus Beerwalde und Ruppendorf eingestellt hattes. Nach herz licher Begrüßung zeigte Ehrensührer Oberlehrer Burgardt in einer markigen Ansprache, datz die Ziele und Aufgaben unsres glotzen Kysfhäuferbundes auch unter seinem neuen Namen und seiner neuen Organisation die alten geblieben, aber mit neuem Inhalt erfüllt worden sind: mit dem echten Kyffhäuser, geist. Mit einem dreifachen „Sieg Heil!" bekannten sich die Kameraden zu dem obersten. Führer, unserem Volkskanzler Jahr des Aufbaues Aufruf des Führers an die Partei Der Führer hat an die Partei einen Neujahrsaufruf gerichtet, in dem es heißt: „Nationalsozialisten, National sozialistinnen, Parteigenossen! 12 Wahlkämpfe im Jahre 1932 hatten auch an unsere eigene Kraft und unsre Nerven die schwersten und höchsten Anforderungen gestellt. Und trotzdem! Niemals hatte ich die Notwendigkeit, den Kampf um die Macht ohne Kompromisse bis zur letzten Konsequenz fortzuführen, mehr erkannt als damals, niemals war ich mehr bereit, dieser Erkenntnis blind zu gehorchen, niemals aber hat sich zugleich eure Treue und Anhänglichkeit, meine Parteigenossen und -genossinnen, mehr bewahrt als in die ser letzten, schwersten und entscheidenden Zeitl 13 Jahre lang habe ich als Nationalsozialist und als Euer Führer mit äußerstem Fanatismus die These ver treten, daß das Wort Kapitulation in unserem Lexikon nie zu finden sein darf. Ls ist immer noch besser, in Ehren vernichtet zu werden, als sich Feinden freiwillig zu unter werfen. Der Erfolg des 15. Januar 1933 in Lippe-Det mold führte zur enogültigen Entmutigung unserer Gegner und leitete damit jene größte Umwälzung ein, die Deutsch land seit vielen Jahrhunderten erlebt hat. Am 30. Januar wurde durch den großherzigen Entschluß des Herrn Reichs- Präsidenten die nationalsozialistische Bewegung mit der Führung des Reiches betraut. Dem Marxismus das Volk genommen Was sich in den zurückliegenden 11 Monaten seitdem in Deutschland vollzogen hat, ist ein Wandel von so wunder vollem Inhalt und Ausmaß, daß ihn spätere Generationen schwerlich in seinem ganzen Umfange werden erfassen kön nen. Am 12. November haben sich nahezu 40 Millionen Deutsche zu diesem Regiment und über 40 Millionen zu un serer Politik bekannt! Getreu dem Proaramm unserer Be ¬ wegung haben wir in diesen 11 Monaten einen unerbitt lichen Kampf ausgenommen gegen die Feinde und Zerstö rer unseres Volkes und Vaterlandes. Die große, mir selbst gestellte Aufaabe meines Lebens hat in knapp sechs Monaten ihre Erfüllung gefunden. Der Marxismus wurde vernichtet und der Kommunismus zu Boden getreten! Der Marxismus in Deutschland existiert nicht mehr! Der Nationalsozialismus ist Sieger geblieben und wird seine Gegner niemals mehr sich erheben lassen! Wir haben dem Marxismus nicht die Organisationen ver- bolen, nein wir haben ihm das Volk genommen. Den Parteienstaat vernichtet Der deutsche Arbeiter ist nicht mehr ein Fremdkörper im nationalen Staate, sondern die tragende Kraft der deut schen Nation. Und so, wie der marxistische Feind vernichtet wurde, sind die bürgerlichen Parteien beseitigt. Die Orga nisationen der Klassenspaltung, des Klassenhasses und des Klassenkampfes sind auf beiden Seiten aufgelöst und weg gefegt. Der Staat dieser Parteien aber, er existiert nicht >mehr. Den parlamentarischen Geschäften mit ihrem korrum pierenden Kuhhandel ist ein für allemal ein Ende bereitet ! worden. Das nationalsozialistische Prinzip der Autorität wer Führung hat die parlamentarische Unfähigkeit besiegt. Mir alle sind uns dabei im klaren, daß die Durchdringung unseres öffentlichen Lebens mit diesem neuen Gedanken ! nicht in wenigen Monaten erfolgen kann, sondern einer jahrzehntelangen Erziehung und dauernden Weiterbildung Das deutsche Volk geeinigt Gleichlaufend mit dieser Ueberwindung des Parlelen- Naates erkolale die Stärkuna der Autorität des Reicksaedan- Adolf Hiller. Nun folgte ein Bericht über die Tagung der Vereinsführer am 2. Dezember in Dippoldiswalde. In dieser Versammlung zeigte der Vertreter der Firma Kreisel in Zwickan die neue Kampffahne der Kriegervereine. 2. wurden die Richt linien bekannt gegeben, nach denen künftighin die Gesuche um eine Unterstützung aus Bezirks- oder Landesmitteln behandelt werden sollen. 3. Zum Obmann sfür soziale Fürsorge im Verein wurde Kamerad Bürgermeister Münzner, zum Obmann sür Luftschutz Kamerad Kästner vom Führer berufen. 4. Auf Anordnung des Landesverbandsführers, Generalleutnant a. D. Schubert, hnt jeder Vereinsführer bis zum !. l.34 eine Ueber- sicht über die Altersoerhällnisse und die Zugehörigkeit zu den nationalen Wehrverbänden seitens der Kameraden anzulegen. 5. Die Bundeszeitung „Kyffhäuser" hat der Führer in vier Exemplaren bestellt, von dtnen zivei nach Ruppendorf und zwei nach Beerwalde kommen. Weiter ordnet der Landes führer an, datz jeder Angehörige eines Kriegervereins bis zum Alter von 55 Jahren der in seinem Verein bestehenden Klein- kaliberschützen-Abteilung beizutreten und diesen Schießsport pflichtgemäß auszuüben hat. Zum Schluß wird bekannt gegeben, was -er Führer über das Tragen der Hakenkreuz binde und des Kyffhäuserbundeszeichrns sowie über die Aus weiskarle angeordnet hat. Nach kürzer Pause hielt nun Ka merad Franz Witwer einen interessanten Vortrag über seine „Erlebnisse bei seinen sünf Weihnachten im Felde", darunter das letzte in amerikanischer Gefangenschaft. H rzlich dankte ihm der Führer für seine fesselnden Ausführungen, die bei manchem Zuhörer ähnliche Erinnerungen — angenehme und unangenehme — wachriefen. Mit herzlichem Dank für den zahlreichen Besuch sowie kameradschaftlicher Gratulation zum Jahreswechsel und dem Wunsche, daß unsre erkrankten Ka meraden Kirchner und Klinkicht recht bald wieder gesund werden und an unsern Zusammenkünften rüstig teilnehmen möchten, wurde der Pslichtdienstabend geschlossen, dem sich ein gemütliches Beisammensein der Kameraden anschloß. Glashütte. Die Werbung, die der Liedermeister des Männer gesangvereins vor einiger Zeit unter den ehemaligen Mitgliedern des Volkschores durchgeführt hat, ist von Erfolg gewesen, denn es konnten in den letzten Tagen eine ganze Anzahl guter Sänger, die schon einige Male die Singestunden besucht hatten, ausgenommen werden. Der Verein feiert in diesem Jahre sein 75jähriges Bestehen. Glashütte. Am Silvestergottesdienst nahm diesmal die Freiwillige Feuerwehr teil. Sie begab sich im geschlossenen Zuge von der Unterstadt und unter Fackelschein zur Kirche und hat damit einen langjährig geübten Brauch wieder auf leben lassen. Den Gottesdienst verschönte der Männergesang- verein. Vor dem Gottesdienst hatte die feierliche Konfirmation zweier junger, seinerzeit nicht konfirmierter Männer in Gegen wart der gesamten Kirchgemeindevertretung stattgefunden, so wie auch die Wiederaufnahme einer größeren Anzahl einstmals ausgetretener Gemeindeglieder. Pirna. Am Siloestersonnlag geriet auf der Fahrt nach Rosenthal ein dreiachsiger Autobus vor der Schule in Ebenheit in Brand. Eine große Stichflamme schlug zum Führerhäuschen hinaus. Die alarmierte Feuerwehr konnte den Wagen nicht mehr retten, der bis auf die Metallteile vollständig ausbrannte. Es konnte lediglich eine Explosion des Benzintanks verhindert werden. Die Brandursache ist noch ungeklärt. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. ffRrna. Infolge des Regens und der milden Witterung der letzten Tage ist das Eis, das zwischen Pirna und Schandau noch stand, am Neujahrstag zum großen Teil abgeschwommen. Die Elbübergänge hatten schon vor einigen Tagen eingestellt werden müssen. Nunmehr ist die Elbe in ganz Sachsen eis frei. Dagegen steht das Eis noch auf der .böhmischen Elb- strecke, so daß bei anhaltendem Tauwetter noch stärkerer Eis gang erwartet werden kann. Grimma. Der Landesbischof hat den Pfarrer Hahn irr Neichen zum Kreiswehrpfarrer für den Kreis Grimma ernannt. Dem Pfarrer Hahn ist damit die Seelsorge sür die Wehr- verbände im Kreis Grimma ausschließlich übertragen worden. Annaberg. Auf der verkehrsreichen Straße von Pöhlberg verunglückte in rasender Talfahrt ein mit fünf Personen be setzter Bob-Schlitten. Der Schlitten wurde gegen einen Baum geschleudert, überschlug sich und wurde zertrümmert. Die Fahrer kamen glücklicherweise mit geringen Verletzungen davon. Obepzvlesenkkal Der Verkehr in Oberwiesenthal hatte iw der Woche von Weihnachten bis Silvester und am Neujahrs tage einen Umfang, wie er hier seit Jahren schon nicht mehr zu beobachten war. In der Stadt und in den Nachbarorten stand in der Silvesternacht nicht ein Bett mehr für Fremde zur Verfügung. Am l. Ianuar fand auf der Schönjungfern- Grundschanze das traditionelle Neujahrsspringen stalt. Zwickau. In Zwickau-Pölbitz rettete ein !4 Jahre alter Knabe ein 8jähriges Mädchen vom Tode des Ertrinkens. Das Mädchen war beim Rodeln an, Mnldenufer in den Fluß gestürzt und befand sich bereits bis zum Kopf im Wasser, als der Knabe hineinsprang. Ihm gelang es, das Kind, das in höchster Lebensgefahr schwebte, zu retten. Wetter für morgen Zum Teil noch nebelig bis wolkig, stellenweise aufheiternd, vorwiegend in höheren Lagen. Temperaturen auf den Bergen etwas ansteigend, sonst wenig verändert. Keine nennenswerten^ Niederschläge.,,? /