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verugrgedM: »'»—»«<»e«»oll« Znttaoun, b»r« ««<,« Voten «nd «,e,rn». an tzomi- nnd Montaaen nur einmal» »Mt. eoB>. dur» audwärligeKom. »ttii«n»r« » VN de». » Mt. »a V» Ve> «iumaltaer Sntievuna durch di« No«, »MI, «atzneUeiiellaetd», im «ln«. I«»t> mit «ntivrechende« Suichiaae. Nachdruck aller Urttlel u, Onamal. Mitteiiunae» nur m»t deutlicher vueitenauiab« l.Vrerd I!aLr,'> «ckiMa diach>rü,>iche Lonorar- «nidrüche dietden unbcniiliichNo^ »ouiauat« Mauuikrivt, «udeu »ich« autdavcwrl. »»I»ara«m.»drell«' Gegründet s856 vor Vetsil-Vorlisuf itvr »" vsmentiut-fsliriti üo^clislr. ttoflivforant ^Itmsnlct 6 »n« '.Vch «» »r«Sd«» t» ^u»NN>r,»>>r »»»ck U»snt«rt« litt»« »»<>> »»nt« I«»u«n^> >,,»I I»<»«IeII«i>. -snrergen-crck. Lnnabme von Lnlündiiuuae» bis nachiniitaaL s Udr Sonn- und Nenrlag» nur Marienilrade « von ii bi» >/,iUln Die livaliiaevrund» »eile ica, a Silbe»» ro Via. 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Vvrlcnntüstells cior vom Kgl. binnn/mioisterium nsugswüdltsn vorselii-ittsmgssigsll tlniformstosfs für Köoigl, 8üdi8. 8tnst8-k'o«8t,bsnmts. Uirmiln» I'öl'Zi lii'I 8vkeSel8tr288e 19 ( «aualil»»»»)« Rr. L»r». Internationale Politik. Hosnachrichlen, Lungeiiheilslätte. Neue Mi Landeslynode. Flcischnot, Bleterkrankniigkli.! lNnlmnßl. Witteiung: l »»ckd 1 lttlllätsvidernngen, Maiokko. Rich, Woguer und Holieuluiie,! Nullt»vrränderlieü. ! »IV. 2v VO» In der internationalen Politik herrscht zurzeit eine rege Geschäftigkeit: Minister sichren hin und der: neue Männer sind soeben in Frankreich und Oesterreich- Ungarn anS Ruder der auswärtigen Politik gekommen; in der Presse und tn den Parlamenten stehen die Beziehungen zwischen den Mächten tni Vordergründe der Erörterungen — und manches wird da offen ausgeplaudert, was an amtlicher Stelle nur in ver schwiegenen Gedanken und Wünschen lebt —: nicht zuletzt stehen die verstärkten Rüstungen ans militärischem Gebiete, die überall in Angriff genommen werden, ... Wo soll das hinans, wie soll die Hochspannung enden, unter deren Wirkungen die ganze Welt in ewiger Unruhe seufzt »nd bangt?! Immer und immer wieder tönen unS die Friedensfchalmeie» an die Ohren, aber niemand glaubt mehr daran. Wohl steckt eine Wahrheit in dem allen Wort: „Wenn Du den Frieden willst, rüste den Krieg" — aber die fieberhafte Hast und der beängstigende Umfang, in dem diese Rüstungen allerorten betrieben werden, bergen neue Gefahren schwerster Art für die Erhaltung des Friedens in sich, mindestens schüren sie den gegenseitigen Argwohn der Mächte und ihr Miss trauen untereinander. Man hatte gehofft, und die letzte Begegnung zwilchen Kaiser Wilhelm und König Eduard schien diese Hoffnung zu bestärken. daß endlich bessere Beziehungen zwischen Deutsch land und England Platz greisen würden. Befriedigt horchten die Optimisten und FriedenSschwärnier auf, als von Albion her holder Gang tönte und der staunenden Welt verkündete, daß dort eine maritime Abrüstung — wenn auch in bescheidenen Grenzen — geplant sei. Die Kenner witterten allerdings sofort Unrat und meinten, daS sei Gimpelfang fürs allzu leichtgläubige Ausland. Sie haben recht behalte», denn die letzte Mitteilung der eng lischen Admiralität vom 24- d. M. hat deS Pudels Kern offen barst. Er schmeckt nicht sehr angenehm für Deutschland, geht doch aus dem neuen englischen Flottenprogramm mit schneidender Deutlichkeit die Tatsache hervor, daß aus Deutschland als möglichen Feind hierbei noch mehr Rücksicht genommen worden ist, als es je eine frühere Regierung getan hat. Die Konzentrierung der eng lischen Flotte in den englisch-deutschen Gewässern hat nun den Schlußstein, die Krone erhalten. Bis zum Jahre 1002 hatte Großbritannien nur sein Kanalgeschwader gegen uns zu erster, unmittelbarer Verfügung. Seitdem ist daS atlantische Geschwader hlnzugetreten und jetzt — nach dem neueste» Plan — noch ein drittes Geschwader, die Heimatflotte, die ihren Standort in Sheerneß erhält, also in dem englischen Kriegshafcn, der Deutsch land am allernächsten liegt. Diese dritte Flotte soll aus den Rrserveschissen zusammengesetzt werden, die bisher in Sheerneß, Portsmouth und Devonport lagen, wobei zu beachten ist, daß also nunmehr die mehr gegen Frankreich und Spanien gerichteten Kriegshäfen Portsmouth und Devonport ihre Schisse an das an der Themsemündung gelegene Sheerneß abgeben. Seltsam, daß die englische» „Friedensfreunde" so ihre maritime Position gegen Deutschland stärken, das bei seiner großen Unterlegenheit zur See — ganz abgesehen von allem anderen — nicht mal im Traume daran denkt, den englischen Vettern etwas zuleide zu tun! . . . Und wie in England, so wird in Frankreich ganz erstaun- lich gearbeitet, besonders, was die Vervollkommnung der Bcwasf. nung anlangt. Bekannt ist der Borsprung, den zurzeit die französisch« Artillerie der unsrige» voraus hat, die ihren lieber- gang zum Schnellseuergeschütz mit Rohrrücklauf und Schutz- schilden erst vollzieht, während er jenseits der Vogesen schon seit Jahren vollzogen ist. Laut Nachrichten aus besten Quellen wendet man in Frankreich auch einer reichlicheren Ausrüstung der Armee mit Maschinengewehren erhöhte Aufmerksamkeit zu und ist bereits auf und daran, an Stelle des mehrfach verbesser- ten Lebel-GewehreS ein ganz neues Gewchrsystem — automa- tische Selbstlader — einzuführen, was unserem Gewehr Ll/98 gegenüber einen ganz ungeheuren Fortschritt bedeuten würde, ES ist nur selbstverständlich, wenn die deutsche Armecverwaltung angesichts dieser Tatsachen sich nicht überflügeln lassen, sondern möglichst das Prävenire spielen will und durch mehr oder minder offiziöse Preßorgane neue Heeressorderungcn ankündigen läßt. Vor kurzem machte die „N- Mil.» Pol. Korresp." die Mitteilung, daß man außer OrgettnsationSäN'derungen unter Wahrung deS Quin- guennatsgcdankens Mittel zur Beschleunigung des TcnfpoS in der Umbewaffnung der Artillerie und Infanterie verlangen werde. Der Gesamtbedarf für diesen letzteren Zweck beträgt 180 Millionen Mark, deren etatSmäßige Verteilung man im Reichstag« aus sechs Jahre angenommen hatte. Die gesteigerte Leistungsfähigkeit der zu der Umbeivassnung herangezogenen Privotindustrien und der staatlichen Werkstätten ermöglicht aber die beabsichtigte Beschleunigung. Zu rechtfertigen sucht man diese dadurch, daß andere Großmächte ähnliche Ziele verfolgen und man vor ihnen durch schnellere Arbeit einen Vorsprung gewinnen müsse. DaS deckt sich also mit unseren obigen Aus führungen! Gewiß ist es bitter, wenn die Instandhaltung der -riegSmaschine fort und fort io kolossale Summen verjcÄingt und höchste Anforderungen an den Steuerzahler stellt, aber wohl oder übel wird man in den sauren Apsel beißen müssen, soll nicht in einem etwaigen Kwiege unser Vaterland einem Unglück entgegentreiben, das dann mehr Geld verschlingen würde, als alle Kriegsvorbereitungen zusammen. Schon tauchen — o Schrecken! — neue Steuerpläne aus, um die Deckung der projektierten militärischen Ausgaben zu ermöglichen, denn die Mehreinnahmen aus dem eben bewilligten Stcuerbukett dürften dazu nicht ausreichen, und zu einer Anleihe will man nicht greisen, da die Neusorderungen der Armeeverwaltung im ordentlichen Etat erscheinen sollen. Mag sein, daß alle diese Gerüchte hier und da übertreiben: eins aber ist sicher, daß wir angesichts der stetig wachsenden Rüstungen unserer gefährlichsten Nachbarn auch in Deutschland in nicht allzulanger Zeit ties ins Portemonnaie werden greisen müssen. Die Schwerter der europäischen Staaten werden immer schärfer geschlissen- und erheven sich immer drohender: ivami und von wem werden sie gekreuzt werden? Deutschland ist, wie die ganze billig denkende Welt weiß, nach wie vor ein Hort des Friedens, und unser Kaiser bürgt mit seiner ganzen Persönlichkeit dafür, daß es ihm ernst ist um die heilige Sache des Friedens. Leider steht es nicht in Deutschlands Macht allem, ob Europa seine Ruhe weiter voll genießen wird. Deutschland ist aber im gewissen Sinne — natürlich nur aviro xrano sulis verstanden — mit daran- schuld, daß die Jriedensaussichten schlechter geworden sind. Dank unserer nachbismarckischcn aus wärtigen Politik und ihrem ost zicilosen Zickzackkurs ist mit Deutschlands fortschreitender Isolierung auch seine früher aus schlaggebende Bedeutung im Konzert der Mächte sehr beträcht- lich geschmälert worden. Die Hauptursache aber ist, daß wir uns in jeder Beziehung aus dem ausst-eigenden Ast« nationaler Entwicklung befinden und besonders wirtschaftlich so schnell und stark fortgeschritten sind, daß wir Neider und Feinde ringsum haben. Die sind aber nicht dadurch zu bekehren, daß man sie bald unnötig uanhäii'chclt und bald ebenso unnütz brüskiert: die Gleichmäßigkeit des Selbstbewusstseins imponiert da allein! Bodau-erlicheriveis« wird das- oft außer acht gelassen, und be- sonders in unserem DerhAtnis Italiens gegenüber sollte man mehr das Bisanarckische Wort beherzigen: wir laufen nieman dem nach. Mit einer noch so gutgemeinten Stimmungs- und Geschenkpolitik ist es wahrlich nicht getan, und wenn der neue Staatssekretär des Aeirßcren, von Tschirschky und Bögendorff, in Rom trog aller Ableugnungen für den Dreibund bei den italienischen Staatsmännern eifrig geworben hat, so mutet das um so peinlicher an. als zu gleicher Zeit die Kstinde verbreitet wird, daß unser „treuer" Bundesgenosse Italien der Dritte im Bunde bei einer Militärkonvention -wischen England, Frank- reich und Italien sein soll, sobald der Dreibund erlischt. Ist diese Nachricht wahr — und nach den bisherigen Extratouren Italiens ist daran nicht zu zweifeln —, jo sollte man deutscher, seits doch zu swlz dazu sein, um sio robus stantibus auch nur einen Schritt zu tun. Italiens Gunst zu umwerben und es denn Dreibunde zu halten. Es wäre aber auch vergebliche Mühe, denn Italien gravitiert durch seine Mittelmeer-Jnter- essen so stark nach den Weltmächten hin, daß sein offizieller Anschluß an Frankreich und England in Form einer Militär- konvention nur noch eine Frage der Zeit und zwar kürzester Zeit sein kann. Angenehm ist ja sür Deutschland die Aussicht nicht, im Falle eines Krieges einer Front von London bis Rom gegen- überznstehen und Rußland im Rücken zu haben, das nach den soeben in Paris ousgetauschten FreiSndschcfftkversicherungcn zwischen dem russischen Minister des Auswärtigen Jswolsky und seinem französischen Kollegen Pichon treu zu Frankreich halten wird. Und Frankreich selbst? Trau, schau, wsw?! Ein unruhiger Kopf sitzt jetzt am Webstnhl der französischen Politik, nicht freundlich gegen Deutschland gesinnt und unberechenbar.... Wird «r den feingesponnenen Vcrführungskünsten der eng lisch«» Diplomatie und ihren antideutschen Tendenzen unzu- Länglicher sein, als Herr Delcaffe? Ocffentlich predigt man überall nur den süßen, holden Frieden: heimlich aber brütet man Krieg: selbst der französischen Presse wurde unheimlich zu Mute, als Herr Clömenceau den Sessel des Ministerprä sidenten bestieg. Und wie steht es demgegenüber um Deutsch- land? Der einzig« wirklich verläßliche Bundesgenosse bleibt vorläufig Oesterreich-Ungarn. Trotz der Ersetzung Goluchowskis durch den Baron Aehrenthal wird wohl an dem Stande unserer Beziehungen zur habsbnrgischen Doppclinonarchie so gut wie nichts geändert werden, wenigstens solange der greise Kaiser Franz Joseph lebt. Was nach dessen Tode wird, ist unabseh. bar. Es gibt in dem Kaiserreiche an der Donau noch mehr Leute als die Ungarn, die in ihrem fanatischen Deutschenhaffe lieber heute als morgen den Dreibund sprengen möchten, Deutschland steht im letzten Grunde tatsächlich isoliert da! Mag Herr von Tschirschky in Rom schöne Worte zu hören be kommen: mag vorläufig auf Oesterreich-Ungarn noch fester Bcr- laß sein: bald wird die Zeit da sein, wo wir nur noch auf uns selber bauen können. Daraufhin müssen wir nn» «in- richten: rülten und wieder rüsten und im Bewußtsein unseres guten Gewissens und unseres guten Schwertes auch den bloßen Anschein vermeiden, als ob wir unter unserer Isolierung litten und um jeden Preis aus derselben herauszukommen trachten müßten. Für das übrige wird die Zukunst sorgen Neueste Drahtmtldunqen vom 29. Oktober. Zta" zufolge ist ei Dem 2t."' Lohnbewegungen. Offenbach a. M. Der „Osfcnbacher . . der Lohnkampf in der Metallindustrie, bei dem 2000 Ar beiter teils die Arbeit nicdergcleqt hatten/teils ausgespcrrt worden waren, heute aus -Grund deldersciligen Entgegenkommens beendet worden. Zum Poscner Schulftreik. Berlin (Prio.-Tclst In Sachen des Poseucr Schul- streiks haben die ReicdStagscibgeordneten v. Grabski und Graf Mielcziiusli gestern nachstehendes Telegramm an den preupischen Kultusminister abgesaudt: Die polnffchen Schullinver werden mit, Anesl räglich ein und mehcere Stunden für die Befolgung des Vecbots seitens ihrer Eltern betreffs ihrer Teilnahme am veulicheu j Religionsunterricht bestraft. Wir Väter nehmen die ganze Ver- > antwvitlichkeit für unser Verbot auf uns und beantragen sofortige! Beseitigung der kulkrirwidrigeii Arreststrafen aus nieiischlichen und i pädagogtzchen Gründen. Im Aufträge der in Griefen heute tagen den Familienväter: die Reichstagsabgeordireteu v. Grabski und Gras Mietczyrrski. Die Anlivort des Ministers lautete folgender maßen : Reichst»asavgeordrreier v. Grabski. Gueserr. Die Auf hebung der Arresistiafen gegen Schulkinder, die die bestellende Schulordnung verletzten, lehne ich ab. Kulturwidrig ist die Hctz- arbeit, die die Väter der Schulkinder dazu verführten, letzteren den Ungehorsam gegen Anordnungen der Lchulbcbörde zur Pflicht zu machen. Dir>« Aiimdnungen werden mit allen gesetzlich zu lässige» Mitteln durchgeführt werden. Kultusminister v. Studt. — Die „Nordd. Allgem. Ztg." bemerkt dazu: Wir vcrvsieutliche» diese Animort. um zu zeige», daß die UritenichtSverwaltuiig nicht daran deirkt, den polnischen Forderungen auch nur tn einer» Puirkte iiachzrigeben. Die StcralSregieriiiig rvird ruhig, aber mit Nach druck der polnischen Bevölkerung zrrnr Bewußtsein bringe», daß in der deutschen Volksschule nicht leideiischcrflltche Agitatoren Vas entscheidende Wort führen, daß viclinehr dieienigen wohlerwogenen Anordnungen, die im Interesse der Bevölkerung und des Staates sehr notwendig sind, ohne Schwanken durchgefühct werden. Zur Lage tu Mustlanv. Petersburg. Der Stadthauptmann gibt durch Stra- ßenanschlag bekannt, daß morgen, an dem Jahrestage des Mani festes des Kaisers, keinerlei össentüche Kundgebungen ge duldet werden, und daß diese, wenn es sein müßte, mit Waffen gewalt unterdrückt werden sollen. Aehnliche Bekanntmachungen erfolgten seitens der örtlichen Behörden auch in den Provinz- städlen. P e tersburg. Die Gcisetzessmnnilung veröffentlicht einen kaiserlichen Erlaß über die Ermäßigung der Zahlung für Darlehensnehmer der Staats-, Bauern- und Agrarbank und sür die «um Verkauf an Bauern bestimmten Kronläudereien. Ferner bestimmt der Erlaß, baß von nun an 5-Prozentige Pfand briefe der Bauernban-k in einzelnen Serien emittiert weiden, deren Tilgung -in 55^4 Jahren zu erfolgen hat. Tie Emis- si-on dieser Pian-dbricfe garantier! nicht nur eine rechtzeitige Rückzahlung der Kapitalssumm-en vieler Pfandbriefe, sondern auch der früheren 4-, 4sch- und 6-prozentigen Pfandbriefe, in dem die Tilgung der letzteren nunmehr besonders und unabhän gig von dem Umsange der Tilgung der 5-prozenti-gcn Pfand briefe erfolgt. Durch die neue Maizncchme wird der Uebclstanü beseitigt, daß der Inhaber der Pfandbriefe der Bauern- und Agrarbank nicht mit Bostimnttheil aus Rückzahlung der Kapitals- stimme zum bestimmten Termine rechne» konnte. Jetzt ist die Rüc^ablung der Kapitalssumme der Psandbri-ese der 'Muern- bank insgesamt wie jeder einzelnen zum bestimmten Termine in vollem Maße gesichert, was überaus wichtig für diejenige» Personen ist. die ihre Ersparnisse sicher an-Icgen wollen. Zur völligen Sicherung der Interessen solcher PeZonen werden der Bauern- und Agrarbank nach Erfordernis Summen von der Stciatsrentci zur Verfügung gestellt, die 12 Millionen Rubel jährlich sür im Verkehr befindliche 4- -und 4V->-prozentige Pfand briefe im «Gesamtbeträge von ungefähr 500 «Millionen und etwa 1 Million jährlich sür je IM Millionen »euer Darlehen be- tragen. Pete -rsbu rg. Unter dem Vorsitze des Handelsministers beginnt heute die Konferenz über die H e izm-a t« r i a l n ot. an der auch 8 Arbeilervertreter aus dem Bäkuer Ravon teil- nehmen. Auf der Tagesordnung der Konferenz steht u. a. die Frage, ob durch Ermäßigung der Eisenbahntarife die Einfuhr ausländischen Heizmaterials zeitweise erleichtert iv-crden soll, sowie die Frage der Petrolcumausfuhr. Berlin. tPriv -Tel.) An den Oberprüsidenten von Trott vaß Nkein Sobn, der Kronprinz, entsprechend seinem Wunsche und der hergebrachte» Sitte Meines Hauses gemäß, während des bevorstehenden Winterhalbjahres in die Kenntnis der Zivilver- wallung Meiner Mvnarchir durch Sie eiiigeführt werde. DaS von Ihnen entworfene Programm, mit dem der Kronprinz einver standen ist. ist Mir vorgelegt worden und hat Meine volle Billi gung gesunden. Ich beauftrage Sie demgemäß, das Wettere zu veranlassen." Berlin. <Priv.-Tel.) Zu der Erklärung, die Prinz Alexander Hohenlohe rücksichtlich der Denkwürdigkeiten seines Vaters im ^TempS" veröffentlicht, bemerkt die „Post" u. a.: Ter Ausfall deS Prinzen Alexander auf die Bismarck-Verehrer ist ganz zweck- und wirkungslos. Diese waren höchstens im ersten Augenblicke erglimmt; als sich aber hernutzsteNte. daß die kleinen beimllchcn Bosheiten, die der äußerliche Verehrer des eisernen Kanzlers, dem er ja freilich seine Karriere im Reichsdienste ver dankte. seinem Tagebuch mit Behagen anveitraute, dem Andenken