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, , ... -—--—-——— veikergerÄnzcig^ VN- Tageblatt 8 Br, Scheuerns Halver werden versteigert und g, Landgerichts zu Freiberg auf ven 1«. Juni 1899, Lg. II. 77/99 Nr. 3. Sekr 1,1 »k. Verwalter bis zum Anzeige zu machen. s- i ir- e 19. tigung Werk- ). O. ZLj--« IS »w s - Auf Folium 87 deS hiesigen Handelsregisters, die Aktiengesellschaft Spar» und Vor» schustverein in Brand betreffend, ist heute eingetragen worden, daß die Gesellschaft in der Generalversammlung vom 22. Februar d. IS. beschlossen hat, das Grundkapital von 60,000 M. auf 120000 M. durch Ausgabe von 60 neuen auf den Namen lautenden Aktien zum Nennwerthe von je 1000 M. zu erhöhen. Brand, den 15. März 1899. 01 tz Eine aus zehn Offizieren und Unteroffizieren bestehende Ab ordnung des Kürassier-Regiments von Seydlitz (Magdeburgischeu) Nr. 7 unter Führung des Regiments-Kommandeurs Oberst leutnants Prinz von Schönaich-Carolath war in Friedrichsruh eingetroffen. Ferner waren anwesend Bürgermeister vr.Mönckeberg aus Hamburg als Vertreter des Senats, Landrath Graf Finck von Fmckensteiu, Präsident Jungnickel u. A. Am Bahnübergänge vor dem Schlosse hatte die vom 2. Hanseatischen Infanterie- Regiment Nr. 76 gestellte Ehrenkompagnie mit Fahne und Regimentsmusik Aufstellung genommen. An der Bahn entlang auf der Seite deS Schlosses und beim Hohlweg nach dem Mausoleum zu hatten sich Tausende von Zuschauern eingefunden. Bis 10^/z Uhr Vormittags trafen in kurzen Zwischenräumen zwei Personenzüge und zwei Sonderzüge ein, welche mehrere Tausende von Theilnehmern an der Beisetzungsfeier brachten. Die Mitglieder des Hamburger Reichstagswahlvereins ordneten sich in Gruppen von je 100 Mann, von denen jeder eine Harz fackel trug, und begaben sich über die Bahn auf den Weg zum Mausoleum. Um 11 Uhr 25 Minuten traf der Kaiser ein. Der Salon wagen hielt vor dem Schloßportal, die Ehrenkompagnie präsentirte. Se. Majestät wurde von dem Fürsten Herbert Bismarck, welcher Generalsunisorm trug, dem Grasen Wilhelm Bismarck, dem Grafen Rantzau und der Generalität begrüßt und in das Schloß geleitet. Der Kaiser trug die Uniform des Garde-Kürassicr-Negiments. Nun trägt man den Stolz Deutschlands zur letzten Ruhe, den herrlichen Kanzler mit seiner treuen Gefährtin! Das Schloßthor öffnet sich. Dumpf hallen die Klänge des Chopinschen Trauermarsches. Voran zieht die Regimentskapelle der 76er im langsainen Schritt. In weitem Abstande folgt „Gewehr über!" die Leichenparade. In diesem Moment flammt das Licht vieler tausend Fackeln längs des Weges rum Mausoleum auf. Durch gesehen werden. Brand, den 15. März 1899. vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Freiberg, den 15. März 1899. Der Gerichtsschreiber Ves König!. Landgerichts. Air Keisetzuvg des Fürsten und der Fürstin Kisumck. „Nicht in Dom oder Fürstengruft, er ruht in Gottes freier Lust, draußen auf Berg und Halde, noch besser tief, tief im 'Walde. Widukind lädt ihn zu sich ein; ein Sachse war er, drum ist er mein, im Sachsenwald soll er begraben sein," so sang Theodor Fontane bei der schmerzlichen Kunde von dem Ableben des Altreichskanzlers. Und nun ist es erfüllt. Nun ruht die sterbliche Hülle unseres großen Todten im Sachsenwald und die mächtigen Eichen rauschen ihm die Todtenklage. Ueber seinem Grabhügel erhebt sich wuchtig und schlicht, so wie es dem Wesen des Dahingeschiedenen entsprach, das Biausoleum, das zur Wall fahrtsstätte für Millionen von Deutschen werden wird. Genau an dem Tage, an dem vor 11 Jahren der große Kaiser im Mausoleum zu Charlottenburg bestattet wurde, schritt unser Kaiser hinter dem Sarge des „treuen deutschen Dieners" Wilhelm I. einher, damit den Manen des großen Todten noch mals eine vom deutschen Volke sympathisch empfundene Ehrung erweisend. Und mit seinem Kaiser denkt das deutsche Volk an dieser Ruhestätte dankerfüllt dessen, was Fürst Bismarck für uns dachte, empfand und erstritt! Ueber die Feierlichkeit in Friedrichsruh sind folgende Draht meldungen eingegangen: Der Kaiser begab sich Donnerstag früh 7 Uhr 50 Biin. nach Friedrichsruh. Im Gefolge befanden sich der Ober-Hosmarschall Graf zu Eulenburg, der Kommandant des Hauptquartiers, Generaladjutant, Generalleutnant v. Messen, General L la suits Generalmajor v. Scholl, Flügeladjutant Major v. Böhn, Chef des Militärkabinetts, Generaladjutant General der Infanterie v. Hahuke, Chef des Zivilkabinets, Wirklicher Geheimer Rath Or. v. Lucanus, stellvertretender Chef des Marinekabinetts, Fregattenkapitän v. d. Groebcn, Leibarzt Oberstabsarzt vr. Jlberg. werden. Es ist der 24. April 1899, vormittags 9 Uhr als Anmeldetermin, der 10. Mai 1899, vormittags 10 Uhr als Bersteigerungstermt» der 24. Mai 1899, vormittags 9 Uhr als Termin zu Verkündung des BerteilungsplanS onatr 15 «, stetig, i Lstr. Sink, l Lstr. - 3 ch 17. April 1899 Das Königliche Amtsgericht zu Brand Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber. Exped. Da- Königliche Amtsgericht. Aff. »»ner. SM, >gM tra«. «tkr. Mk.,' neun rdsm i2.4ü Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen Amalie Emilie verehel. Winter geb. Richter in Mulda eingetragene Garten-Grundstück, Folium 213 des Grundbuchs für Mulda, Nr. 34b des Flurbuchs sür diesen Ort, — da 5,3 ar — — Acker 29 o Ruthen groß, mit 2,44 Steuer einheiten belegt, geschätzt auf 435 Mk. — Pfg. soll im hiesigen Amtsgerichtsgebäude zwangsweise Amtsblatt für die königlichen Md Wüschen Behörden zn Freiberg und Brand, verantwortliche Leitung: Georg Burkhardt. S.AM nd Litze tzütbietk. ä- Eo.,- erkausS- Oeffentliche Zustellung. Der Gutsbesitzer Karl Oswald Apitz in Hohenwnssen bei Ostrau, vertreten durch den Rechtsanwalt Roth in Döbeln, klagt gegen den Zahnarzt Friedrich Ludwig Max Boigt, früher in Frankfurt a. M., jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen einer ihm ab getretenen hypothekarischen Darlehnssorderung von 12000 Mark — s. A., mit dem Anträge, den Beklagten zu verurt heilen, bei Vermeidung der Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung seines Grund stückes Fol. 23 des Grund- und Hypothekcn-Buches sür Ebersbach (Amtsgericht Döbeln) und bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung in sein übriges Vermögen dem Kläger 12000 Mark — s. Zinsen zu 5 vom Hundert vom 1. Oktober 1898 ab zu bezahlen, sowie das Urtheil gegen Sicherheitsleistung für vorläufig vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des Königlichen —— 52. Jahrgang. Sonnabend, den 18. Mär; -erlich «eivig, :en. g-, gegen yaaraus- rsstr.6. Auf Folium 128 des hiesigen Handelsregisters ist heute das E.löschen der Firma Reifen stein s- Röhler in Klingenberg verlautbart, dagegen auf Folium 136 die neuerricbtete Firma Ruvolph Röhler mit dem Sitze in Dorfhain und als deren Inhaber der Fabrikant Herr Ruvolph Robert Röhler in Klingenberg eingetragen worden. Tharandt, am 15. März 1899. Königliches Amtsgericht. Reg. I 24/99. IZr Hoch. Das Königliche Amtsgericht. 8l«l»<1r«t. Hg Ins «rare werden btt Bormilrag tt llhr angenommen. Brei« für die Lvaltzeile 13 Pfg. I X^D ID Außerhalb de« LandgrrichtSbezirk« 15 Pfg. st LWV die düstere Gluth des Spaliers schreitet langsam, feierlich der Trauerkondukt. Die Häupter entblößen sich. Tiefe Stille herrscht plötzlich auch in der Natur. Kaum, daß sich noch ein Lüftchen regt. Nun naht der Sarg der Fürstin, schwarz beschlagen. Hoch und massig, über und über mit herrlichen Kränzen bedeckt, schwankt er auf den Schultern der in altspanische Tracht gekleideten Träger. Zu beiden Seiten schreiten Förster mit Palmen und Kränzen. Im langsamsten Tempo windet sich der Zug auf den Serpentinen wegen zur Kapelle. Wiederum ein größerer Abstand. . . . Der Sarg des Fürsteu-Kanzlers erscheint, in der Form gleich dem der Fürstin. Die Fürstenkrone aus Lorbeer ruht zu seinen Häupten. Zu beiden Seiten der Träger schreiten die Seydlitz kürassiere. Aller Blicke hängen an dem düstern Bilde. Und nnn, unmittelbar hinter dem Sarge, der Kaiser in der Uniform des Halberstadter Regiments. Das Haupt, welches der Stahl helm schmückt, ist zu Boden gesenkt. Das Gesicht des Kaisers ist bleich. Er schreitet Schulter an Schulter mit dem Fürsten Herbert, beinahe eng an ihn geschmiegt. Fürst Herbert trägt die Generalsuniform. Hinter dem Kaiser und dem Fürsten Herbert schreitet Graf Wilhelm mit der greisen Schwester des Heim gegangenen, der Frau von Arnim. Es folgt Graf Rantzau mit der Gräfin Wilhelm Bismarck, den beiden jugendlichen Nichten und den Söhnen des Grasen Rantzau. Schweninger geht tief gebeugt einher. Aus dem Leichengesolge ragt die hohe Gestalt des Grafen Lehndorff, des Generaladjutanten des Heimgegangenen großen Kaisers, hervor. Graf Posadowsky Wehner und Admiral Tirpltz, die beiden Staatssekretäre, werden sichtbar. Dann viele militärische Uniformen, Offiziere der Regimenter, die in der Nähe in Garnison sind, an ihrer Spitze Generaloberst Graf Walderste. So bewegt sich der Kondukt langsam und geniessen durch das sackeltragende Spalier zur Höhe. Zuweilen wechseln die Träger ab. Es geschieht ohne wesentlichen Aufenthalt. In tiefem -M? ;r°z«' Konkursverfahren Ueber daS Vermögen des Gutsbesitzers ILnrl He1i»rl«I» NOOIn« in Berthel-dors wird heute am 10. März 1899 vormittag- "/«9 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Jeschky in Freiberg wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 18. April 1899 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretendev Falles über die in 8 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf Ven 10. April 1899, vormittag 11 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Ven 8. Mai 1899, vormittags 11 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur, Konkursmasse etwas schuldig sind, wird ausgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forder ungen, fiir die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkurs ¬ anberaumt worden. Die Realberechtiqten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kosteniordcrungen spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres RangverhältniffeS kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eiu- Montag, -en 20. und Dienstag, Ven 21. März 1899 die Diensträume des Königlichen Amtsgerichts für den gewöhnlichen Geschäftsverkehr geschlossen. Freiberg, den 16. März 1899. Königliches Amtsgericht. V. k. 52/99. ISret8eI»»v1«I«r. Wcgeeinzichung. Von dem Stadtrath ist auf Antrag beschlossen worden, denjenigen Theil -er Wege parzelle No. 1807 -es hiesigen Flurbuchs, der den Fußverkehr von der Meißnergasse nach der Krankenhausstraße vermittelt und von den Parzellen No. 1045, 1047, 1048, 1050 und 1051 des -hiesigen Flurbuchs umgrenzt wird, dergestalt einzuziehen, daß er in Zukunft von der Krankenhausstraße bis zum Hofeingang des Grundstücks des Schmiedcmeisters Sohr hier, Meißner- gasje 36, dem öffentlichen Verkehr gänzlich entzogen wird, und auf die übrige Länge vom er- wädnlen Hoseingange ab bis zur Meißnergasse nur als Zugang zu den Grundstücken Meißnergasse Nv. 36 und 38 hier dient. In Gemäßheit 8 14 des Gesetzes über die Wegebaupflicht vom 12. Januar 1870 wird Lolches mit dem Bemerken veröffentlicht, daß etwaige Widersprüche gegen diese Einziehung binnen vrei Wochen, vom erstmaligen Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei dem unterzeichneten Stadtrath anzubringen und zu begründen sind. Freiberg, am 16. März 1899. Der Stavtrath. vr 8vl»r«v<1«r. Mllr ! tricdrmt jeden Wochentag Ab -nd» Ihr für den /»/O anderen Lag. Breit vierteljährlich 2 Ml. 25 Pfg. ! /iwkiwonailiL I Ml. 50 Big. u. emmonatlich7LPig. Her! in beste« 'ten aber »ei itA. Her! )le Lthig. UM t dcrbobritzsch- Ansstellung von Schülerarbeiten der yrisch'schen Arbeitsschnle, Rother Weg 30, Sonnabenv, den 18. und Sonntag, den 19. März d I, von vormittags 11 bis abenvs 6 Uhr. Zum Besuche dieser Ausstellung ladet hiermit ein Freiberg, den 15. März 1899. Der Stadtrath. Konkursverfahren. " In dem Konkursverfahren über das Vermögen der PutzwaarengeschäftSinhaberin Johanne Martha verehel. Drossel geb. Thieme in Freiberg ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Ver- theilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den 28. März 1899, Vormittags 9°/« Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst, Zimmer No. 33, bestimmt. Freiberg, den 4. März 1899. Sekr. 1Vi«-»IaI, L 20/98. No. 38. Gerichtsschreiber beim Königlichen Amtsgerichte, Abth. I.