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Weis« die Allgemein- Mit dem 23. September erfolgten Eintritt der ! und usw. lehrt ', sür «ter. und r drei sonach in schwerer Versorgung. — Herbstanfang. um 7 Uhr abend Sonne in das Zeichen der Wage begann astronomisch und kalendarisch der Herbst. Das Jahr neigt sich, es will Abend werden. In den Baumkronen zeigt sich gelbes und rotes und braunes Laub, zwar spärlich als sonst um diese Jahreszeit, aber es ist doch da, uuü all das üppige dunkle Grün, das infolge der kühlen und feuchten Monate noch vor herrscht, vermag nicht darüber fort zu täuschen, daß das Jahr alt «zu werden be ginnt. Der Herbst war in Frieden eine Ruhezeit für viele fleißige Hände, soweit man im zwanzigsten Jahrhundert überhaupt von einer Pause in der Arbeit reden konnte. Heute spannt der erbarmungslose Krieg auch für die kommenden Monate alle Arbeitskräfte an, es gilt, nicht zu ruhen und zu rasten, damit das Aushalten keine Schädigung er leidet; denn das fünfte Kriegsjahr zeigt noch keine leuchtenden Wolken der Friedfeligkeiten. Am Abend des Jahres wird auch vielen Menschen klar, daß sich ihr Dasein zu neigen beginnt. Weiße Haare, welke Blätter, sie kommen oft zusammen. Der Sommer läßt über die Anzeichen des Alters fortschauen, bis zum Herbst plötzlich der erbarmungslose Spiegel die Wahrheit sagt. Aber wer will heute bei den ersten weißen Haaren erschrecken? Erst recht in solcher so ernster und doch so großer Zeit ist jeder nur so alt, als er sich fühlt, und im Felde sind alle die Führer im weißen Haar jung an Tatkraft und stark im Willen. Das Jahr wird alt, aber wir Deutschen in ihm haben keine Zeit, müde zu werden, dos Vaterland hat seine Rechte. — Ziegenfleisch. Während der fleischlosen Wochen darf mit Genehmigung des Landes lebensmittelamtes in den Gast, Schank- und Speifewirlschasten Ziegenfleisch ohne Marken abgegeben werden. In nichtfleischlosen Wochen ist das Ziegenfleisch dagegen fleischmarken- pflichtig. — Verbot des Verkaufs von Haus- »chlachtungsfleisch. Die Amtshauptmannschaft Dresden Neustadt macht auf Grund von § 14 der Verordnung des Kriegsernährungsamtes über die Regelung des Fleischverbrauchs und den Handel mit Schweinen bekannt, daß Fleisch und Fleischwaren, die aus einer Hausschlachtung oder Notschlachtung ^gewonnen und dem Selbstversorger zur Selbstversorgung überlassen sind, von diesem gegen Entgelt Hochfläche, in deren Mitte ein paar verkohlte Dachsparren die frühere Vamains-Ferme an- oeulen, und das Tal von Jouy, an dessen schroff abfallende Buschhänge noch ein paar Dorfreste geklebt sind -, diese vier Stellen scheint der Feind für die Tore zu halten, durch die er vordringen kann. Die schweren Kaliber schlagen in die Trümmer des Dorfes Pinon, krachen ins Allgewirr des nördlich anliegenden Sumpfwaldes und klopfen die sternförmig «usstraylenden Straßen ab. In den Sonnentagen des Frühherbstes, in den bleifarbenen, von Schleierwolken verhüllten Mondnächtsn hängen wieder die fchwarzen Rauchfahnen der französischen Granaten und die weißen Reste der Baiockmauer des Schlosses von Coucy Durch den grauen Talkessel von Vaudefsou stapft es wieder Schritt bei Schmt die alten Trichter entlang, über die Kreidehöhlen der Täler dröhnt wieder der Eisengang der Riesengranaten. Verteidiger und Angreifer kennen jede Schlucht, ,eüe Höhle, jeden Graben; in jedem der Trümmerdörfer faßen wechselnd Deutsche und Franzosen, und wiederum muß der Franzose jeoen Schutt nach Norden Mit bittersten Dpfern bezahlen. Der Kampf ist hart und erbittert. Ein Großkampf, ausgelöst in Hunderte von Kleinkämpfen. Oertliches und Sächsisches. Gttendorf.Vkrilla, 24. Seprember OK. — An unsere geehrten Bezieher! Die andauernde Preissteigerung aller zur Her stellung einer Zeitung unbedingt erforderlichen Materialien, die um das 1^/2 fache und Doppelte teurer geworden sind, insonderheit die fortdauernd steigenden Papierpreise, wie auch das Anwachsen der sonstigen Unkosten zwingen sämtliche Zeitungen Deutschlands, soweit sie überhaupt noch bestehen, zur Er höhung der Bezugs- und Anzeigenpreise. Auch unser Verlag sieht sich gezwungen,..,den Bezugspreis der „Ottendorfer Zeitung" vom 1. Oktober 1318 an bei freier Zustellung auf 1,80 Mark für das Vierteljahr zu erhöhen; die Zcilenpreise bleiben jedoch unverändert. Die Berufsvertretung der deutschen Zeitungen, so auch wir, dürfen das Vertraue» zur Einsicht der Leserschaft aussprechen, daß sie die für den Einzelnen geringfügige Erhöhung unter diesen Umständen richtig würdigen und auch weiterhin die Treue bewahren wird Geschäftsstelle der „Ottendorfer Zeitung". — Dit Klagen über Feld- und Garten diebstähle mehren sich von Tag zu Tag. Es kann, es darf nicht so weitergehen, wenn es nicht dazu kommen soll, daß die Eigen tümer zu schärfsten Mitteln der Selbsthilfe greifen. Vor allem werden solche Diebstähle von Militärpersonen ausgeführt, die noch obendrein mit Drohungen antworten, falls sie von den Eigentümern auf frischer Tat ertappt werden. Es ist erforderlich, daß gegen die Flurdiebstähle energische Maßnahmen ge troffen werden, denn viele Feldbesitzer sind schon so stark bestohlen worden, daß sie kaum in der Lage sein werden, ihren Ablieferungs pflichten gegenüber dem Kommunalverbande nachiukommen- Die Diebstähle schädigen Blinder Feueralarm. In nächster Zeit findet für die Freiwillige Feuerwehr ein bttnber Alarm statt. Zur Vermeidung von Beunruhigung wird dies bekannt gemacht. Ottendorf Moritzvorf, am 21. September 1918. DerGemeindevorstand. mgels >arkeit fachen ich bietet nur mit Genehmigung der Amtshauptmann schaft abgegeben werden dürfen. Die dem zuwider oder unentgeltlich vom Selbstver sorger abgegebenen Fleischmengen werden ihm an seiner Selbstversorgungszeit nicht gekürzt werden. Dresden. Das Eisenbahnunglück, da» sich am vorgestrigen Sonntag abends 10 Uhr 6 Minuten auf der oiergleisigen Hauptbahn strecke Leipzig Dresden kurz vor dem Bahn- Hof Dresden-Neustadt ereignet hat, hat sich leider als einer der schwersten Unglücksfälle herousgestellt, von denen bisher die sächsische Staatseisenbahnverwaltung betroffen worden ist. Der Hergang ist nach dem bis herigen Ergebnis der amtlichen Erörterungen folgender gewesen: Der von Leipzig über Döbeln nach Dresden verkehrende Personen zug 1513 (fahrplanmäßig 9 Uhr 28 Minuten in Dresden-N) erlitt am Einfahrfignal de» Bahnhofes Dresden Neustadt einen Lokomotiv- schaden, sodaß er vor vollendeter Einfahrt liegen blieb. Dadurch kam der von Berlin kommende O-Zug 196 (fahrplanmäßig 9 Uhr 58 Minuten in Dresden-N ) vor dem voraus liegenden Block zum Halten; seine letzten Wagen standen in der Nähe der Brücke über dem Riesaer Platz. Lluf diese Wagen fuhr der aus Leipzig kommende V-Zug 13 (fahrplanmäßig 10 Uhr 8 Min. in Dresden- Neustadt) auf. Darüber, wie es möglich war, daß der Führer des V-Zuges 13 in die von dem Berliner Zug besetzte Blockstrecke einfuhr, obwohl die Strecke den unmittelbar nach dem Unfall angestellten amtlichen Ermitt lungen zusolae gesverrt war, können erst die im Gange befindlichen weiteren Erörterungen endgültigen Auftchluß geben. Die Ge schwindigkeit des Leipziger Zuges war zwar schon infolge der Warnstellung des Vorsignale» etwas ermäßigt worden, jedoch noch groß genug, um eine verhängnisvolle Wirkung aus zuüben. Von den Reisenden des Leipziger Zuges sind glücklicherweise nur wenige und auch diese nur leicht verletzt worden. Dagegen sind in dem Berliner Zuge, von dessen Wagen mehrere vollständig zertrümmert wurden, insgesamt 33 Leichen, 35 Schwer- und eine größere Anzahl Leichtverletzter aus den Trümmern geborgen. Die Toten wurden mittels Kraftwagen nach dem St. Pauli- Friedhof gebracht, während die Verletzten mit dem Krankenwagen nach dem Friedrich- städter Krankenhaus befördert wurden. Eine Frau ist kurz nach der Einlieferung ihren Verletzungen erlegen. Oschatz. Durch die hiesige Polizei wurden drei Obstdiebe ermittelt, welche die Stadt und die umliegenden Dörfer unsicher machten. Unter den Dieben befand sich auch ein Flur schütze. Kamenz. Eine Bluttat hat sich in einer der letzten Nächte in Hausdorf abgespielt. Der 17 Jahre alte Dienstknecht Friedrich sprengte die Tür zur Kammer der 35 Jahre alten Tochter seines Dienstherrn auf und brachte dieser durch Beilhiebe am Kopfe schwere Verletzungen bei. Nach der Tat hat sich der jugendliche Verbrecher durch Erhängen entleibt. Großröhrsdorf. Infolge behördlicher Anordnung sind auch auf hiesigem Bahnhofe am Freitag und Sonnabend verschiedene ^Gepäckstücke abfahrender Reisender nach Lebensmitteln durchsucht worden. In einigen Fällen hatte die Untersuchung Erfolg und wurden Enten, Hühner, Butter, Eier u. a. beschlagnahmt, alles Sachen, die wir auch hier ganz gut gebrauchen können. er rf b. Neuestes vom Tage. — Bei örtlicher Unternehmung südlich von Auve Chapelle machten nur Gefangene. Die A.Ullenetätlgkeit lebte zwischen Apern >lNd La Bafsee beiderseits der Scarpe und Kanalabfchnitt südlich von Marquion auf. — In den Abschnitten östlich und südöst- «ch von Epehy, sowie zwischen Omiguon-Bach Und der Somme nahm der Autlleriekamp, UNl Nachmittag wieder große Stärke an. Manteneangrisfe, die der Engländer gegen Unseie Linien südöstlich von Epehy richtete, Wurden abgewiesen. Wie in den letzten Dagen zeichnete sich auch vorgestern die Garde-Infanterie-Division befonders aus. während der Nacht hielt starke Feuertätigkeu "n. In nächtlichen Angriffen östlich von Cpehy faßte der Feind in einzelnen Graben- ^stcken Fug. Vorseldkämpfe an der Oise. — Zwischen Aillette und Aisne flaute die ^efcchtstätigkeit ab. EckundungSgefechte in Champagne. — Zwischen der Cotes Lorraine und der Mel war der Auilleriekumpf am frühen ^org^n zeitweilig gesteigert. Der Feind, der Uüt stärkeren Abteilungen gegen Haumom Mich von Damptvitour und Mmbeicourl uorsüeß und mit Erkundungsabteilungen '"ehrsach gegen unsere Stellungen herunsüylle, svurve abgewiesen. Westlich der Mosel Hoben wir unsere Linie etwas vor. Seit Tagen springen die Tauchfontänen Heber, zwischen Vauxaillon und Jouy, Ardelt der Trommelschiag aller Kaliber über U>e Schluchten und Höhen der allen Küste. Trümmer werden neu zertrümmert, das Aschen zwei Hügelmetlen liegende Tal von ^ouxmllon, die Westhänge des Laffauxtates Md vag von der Arsne bis in die Weg- HKäufer des Cheuun des Dames ein- ^deldenoe Waldtal Celles-Sancy sind die ^eiilluellun^en feindlicher Sturm-Truppen. D-i Hoyen östlich Vauxaillon — sanfte Hügel M von jahrelangem Kampf zeisägien Baum- Milern, die Allemantschlucht, die von Slein- Mgeln begleitet aus Finon zuläuft, die von "" Chaussee Laon—Soissons durchschnittene Amtlicher Teil. Mittwoch, 25 Sept. 1918, abends halb 9 Uhr öffentliche Grmeindrrats-Sitzung >t der ne«en Schule. Die Tagesordnung hängt am Amtsbrett im Gemeindeamt aus. OttendorstMoritzdorf, am 24. September 1918. Der Gemeindevorstand. Abgabe von Freibankfleifch. Künst-g daff nicht bankwürdiges Fleisch nur gegen in derselben Woche giltige Abhol- "bschnltie der Fleischanmeldekarte mit den dazu gehörigen Reichsfleischmarken verabreicht Werden. Die zuständige Menge b rnkwürdigen Fleisches wird in nichtbankwürdigem Fleisch doppelt gegeben. Die bereits erfolgte Anmeldung der zu den Abholabschuitten gehörigen Anmelde- Hschniite braucht beim Fleischer nicht rückgängig gemacht zu werden. Natürlich darf der- imige Verbraucher, welcher auf die Abholabfchnitte und Reichsflrischmatken Freibankfleisch bezogen hat, für dieselbe Woche beim Fleischer kein Fleisch beziehen, auch wenn er es schon ^gemeldet hatte. Oltcnvorf»Moritzdorf, am 16. September 1918. Der- Gemerndevorstand. Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Druck unö Verlag von Hermann Kühle, Ottenöorf-Olrrilla Nummer Mittwoch, den 25. September M8. verantwortlicher Schriftleiter Hermann vühle, Lrotz-Okrilla. MI I7. Iahrgang Knzeigen-Preis: Die einspaltige Zeile oäer öeren Naum N 20 psg., Lokialpreis 13 Psg. Nelilamen aus öer ersten 5eite 40 psg. N Nnzeigen-Knnahme j bis spätestens Mittugs 12 Uhr »es < Lrscheinungstages. j 8 e z u g s - P r e i s : s vierteljährlich beim Nbholen von öer > Leschästsstelle 1,20 Mlt., frei ins Haus f 1,50 Mlt. i Einzelne Nummer 10 psg. Erscheint Dienstags, Donnerstags unö s Lonnabenos Nachmittag.