Volltext Seite (XML)
irren Verantwortlicher Redacteur: Paul Irhllk in Dippoldiswalde. --Lokales und Sächsisches Tourbillets. 2107 702 354 1316 958 236 1049 2741 287 Sa. 656 5511 923 9180 193 TagesbilletS. Militär. 11. III. billets. gemeinde 1500 Mark testamentarisch ausgesetzt worden mit der Bestimmung, daß von den Zinsen dieser Stif tung jährlich ein Schulfest veranstaltet werden soll. Seiten des Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts ist die Einwilligung zur Annahme und stiftungsgemäßen Verwendung dieser Erbschaft gegeben worden. Chemnitz . . Dresden-Neust. Dresden-Ältst. Tharandt . . Hainsberg. . Freiberg . . Dippoldiswalde Potschappel . v. d. Haltestellen Mügeln bei Pirna. Der Bau der Müglitzthal- bahn macht jeden Tag weitere Fortschritte. In den letzten Tagen ist der letzte Theil des hiesigen Stations gebäudes, der Ostflügel, gehoben worden. Der 50 w lange, verdeckte Perron auf der Dresden-Bodenbacher Seite ist bis auf die Pflasterung ziemlich fertig. Mit dem noch etwas längeren Perron auf der Bodenbach- Dresdener Seite unweit des neuen Stationsgebäudes, sowie mit der weiteren Ausführung des Tunnels kann erst nach Abbruch des jetzigen alten Güterschuppens, welcher vom Posthalter Walther aus Pirna zum Ab bruch erstanden worden ist, begonnen werden. Zur Centralweichenvorrichtung machen sich 2 Häuser noth- wendig, von denen das erstere bereits fertig und das letztere bald vollendet sein wird. Ersteres kommt an die Eingangsweichen von Dresden, letzeres unweit des Tunnels zu stehen. Mit der Ausstellung der dazu gehörigen Apparate hat man schon begonnen. Auch ist das eine Ueberholungsgeleis fertig, auf welchem am 25. Juli die erste Probefahrt gemacht wurde. Sämmtliche Weichen und Geleisanlagen auf dem Neu bau sind ebenfalls gelegt, wie zugleich die Centesimal- waagen für Normal- und Schmalspurwagen schon Auf stellung gesunden haben. Die Bauzüge, welche ab Bahnhof Mügeln Kies, Schwellen und Schienen zum Oberbau fahren, verkehren seil einigen Tagen bereits bis Bahnhof Weesenstein. In den nächsten Tagen werden ,sie auf den fertiggestellten Geleisen über Weesen- Dippoldiswalde, 30. Juli. Wenn, wie in den letzten herrlichen Tagen, die Helle Sonne über unfern Fluren lacht, über all' die üppigen Saatfelder und saftiggrünen Wiesenflächen; wenn aus dem Nadelgehölz des Bödichens und der Birkenleihte der kräftigende Harzduft die Brust des Spaziergängers erquickt und stärkt: dann muß man im Interesse manches Er holungssuchenden lebhaft wünschen, daß die auch bei uns, in Dippoldiswalde, reichlich gebotene Gelegenheit zu behaglicher und erquicklicher Sommerfrische all gemeiner bekannt und fleißiger benutzt werde. Es ist ja für Den und Jenen ganz angenehm, in irgend einem stillen, abgelegenen Dörfchen die Urlaubszeit zu verbringen, aber es fehlt doch auch nicht an Solchen, die in der Zurückgezogenheit den gewohnten Komfort, die leichtere Beschaffung der in unserem modernen Kulturleben nun einmal zur Gewohnheit gewordenen Bedürfnisse nicht entbehren möchten — und diese dürsten hier, wo sie nicht genöthigt sind, zu Hause ent weder gröbere Vorräthe anzuschaffen und mitzunehmen, oder solche am Orte der Sommerfrische (wenn sie über haupt dort zu haben sind), ohne Möglichkeit der Aus wahl und zu bedeutend gesteigerten Preisen zu kausen, hinreichend Gelegenheit finden, neben dem Genüsse einer schönen Naturumgebung, einer gesunden, sauer stoffreichen Lust auch in anderen Genüssen, ohne höhere Kosten als daheim, die beliebte Auswahl treffen zu können. Es ist bisher für Dippoldiswalde als Sommer frische eine lebhaftere Reklame noch nicht gemacht ivorden — uns dünkt mit Unrecht, in ganz ungerecht- iertigter Bescheidenheit, da unsere Stadt mit Eichen-, Frosch- und Birkenleihte, dem Bödichen, der schattigen Aue und anderen Punkten, sodann aber auch mit ihrer durch die Bahn oder auf Fußparthieen leicht zugänglichen weiteren Umgebung (Schmiedeberg, Kipsdorf, Spechtritz, Rabenau, Lerchenberg, Luchberg, Wilisch u. s. w.) sich kühnlich mit anderen in allen Blättern angepriesenen Luftkurorten in Vergleich stellen kann, übrigens aber durch die alle möglichen Bedürfnisse befriedigenden Ge legenheiten, wie bereits bemerkt, vor manchem andern Sommerausenthalte nicht gering anzuschlagende Vor- theile bietet. Aelteren Personen namentlich dürste der Aufenthalt bei uns zu empfehlen sein. Wer einmal dagewesen und sich einige Zeit bei uns aufgehalten hat, kehrt gern wieder in die liebgewordene Stadt mit ihrer anmuthenden Umgebung zurück. Dippoldiswalde. Die Frequenz auf der schmal spurigen Sekundärbahn Hainsberg-Kipsdorf im Monat Juni 1890 gestaltete sich in folgender Weise auf den einzelnen Stationen und Haltestellen: 2276 202 3214 „Weißerih. Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich I M. 26 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Inserate, welch« bei d« bedeutenden Auslage des Blattes ein« sehr wirk, same Verbreitung finden, werden mit 10 P Spaltenzeile oder Raum berechnet. - bellarische und coinplicirte Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, nn reoakttonellen Theile, die Spaltenzeil« SO Pfg. S Glashütte. Die Heimbürgin der Parochie Dittersdorf, Frau verw. Schönberger in Börnchen bei Glashütte feierte am 19. Juli ihr 40 jähriges Dienstjubiläum. — Am Montag begann auch hier der erste Korn- schnitt, 8—10 Tage später als sonst. — Zu den Obliegenheiten der Landbriefträger gehört bekanntlich auch die Annahme von Postsendungen auf ihren Bestellungsgängen. Die Landbriesträger haben zu diesem Zwecke ein Annahmebuch bei sich zu führen, welches zur Eintragung der von ihnen an genommenen Sendungen mit Werthangabe, Einschreibe sendungen, Postanweisungen, gewöhnlichen Packele und Nachnahmesendungen dient und nach jedem Bestell gange von einem Beamten der Postanstalt durchgesehen wird. Die Auflieferer können derartige Sendungen entweder selbst in das Annahmebuch eintragen oder die Eintragung den Landbriefträgern überlasten. Ge schieht das letztere, so hat der Landbriesträger das Buch mit dem betreffenden Eintrag dem Auflieferer aus Verlangen vorzulegen. Auf diese Weise ist Jeder mann in den Stand gesetzt, bei Auflieferung einer Sendung — abgesehen von gewöhnlichen Briefen — durch Vermittelung des LandbrieflrägerS deren richtige und pünktliche Weiterbeförderung von vornherein sicher zu stellen. Postanweisungsbeträge nehmen die Land briesträger übrigens nur dann entgegen, wenn ihnen gleichzeitig das ordnungsmäßig ausgefüllte Formular zur Postanweisung mit übergeben wird. Burkersdorf, 27. Juli. Am heutigen Sonntag hielt der Frauensteiner Zweigverein der Gustav- Adolf-Stiftung in hiesiger Kirche sein Jahresfest ab. Ein langer stattlicher Festzug, geleitet vom hiesigen Militär-, Turn- und Gesangverein, bewegte sich unter Vorantritt von Festjungfrauen in das prachtvoll ge schmückte Gotteshaus, in welchem eine außerordentlich zahlreiche Zuhörerschaft, darunter viele Geistliche und Festgäste aus der Umgegend, sich versammelt hatte. Zu Beginn des Festgottesdienstes wurde unter Posaunen begleitung das Lied: Allein Gott in der Höh sei Ehr! angestimmt, worauf die Altarliturgie, gesungen von Herrn Pastor Nürnberger aus Frauenstein, folgte, welcher sich das von drei hiesigen Damen vortrefflich und erhebend zum Vortrag gebrachte Engel-Terzett aus dem Elias von Mendelssohn anschloß. Nach dem Hauptlied: Ein feste Burg ist unser Gott betrat der hochbegabte Festprediger, Herr Professor Kanig aus Bautzen, die Kanzel. Aus Grund der Schriftstelle 2. Korinther 13, 8: „Wir können nichts wieder die Wahrheit, sondern für die Wahrheit", richtete er an die andächtig versammelte Gemeinde voll hoher Be geisterung den eindringlichen Festruf: „Christus die Wahrheit, unser Panier — evangelischer Gustav-Adols- Verein!" Darum, so folgerte der hochgeschätzte Fest redner, 1. beugen wir uns unter die Wahrheit: Mit unsrer Macht ist nichts gethan; 2. kämpfen wir für die Wahrheit in Liebe: Es streit für uns der rechte Mann; 3. getrösten wir uns ihres Sieges in der Hoff nung: Das Wort sie sollen lassen stahn! Die feier liche Stimmung, in welche die Gemeinde durch diese geistreiche, wirkungsvolle und formvollendete Predigt versetzt worden war, wurde noch erhöht durch den höchst gelungenen Vortrag einer Motette nach Psalm 26 von dem hiesigen Kirchenchor. Ein beredtes Zeug- niß der die Herzen mächtig ergreifenden Predigt, so wie auch des opferwilligen Sinnes der Kirchgemeinde war der reiche, in unserem Zweigverein bisher noch nicht erzielte Ertrag der Festkollekte an 83 M. 86 Ps. In der sehr gut besuchten Nachversammlung schilderte Herr Diakonus Böhme aus Frauenstein in eingehender Weise die schweren Kämpfe und herrlichen Siege der Waldenser, sowie überhaupt die Ausbreitung der evan gelischen Kirche in Italien bis auf die neuesten Zeiten. Nachdem der hiesige Männergesangverein noch einige paffende Festgesänge recht gut zum Vortrag gebracht hatte, wurde die erhebende und gesegnete Feier mit einem kraftvollen, tief zu Herzen gehenden Mahn- und Dankeswort des Ortsgeistlichen und dem gemeinsamen Gesang des Liederverses: Lob, Ehr und Preis sei Gott beschlossen. Laurnstein. Von dem am 12. März verstorbenen Privatus Carl Gottlob Gläser sind der hiesigen Schul- — Bei dem am Dienstag Vormittag 10 Uhr auf tretenden Gewitter, bei welchem auch einzelne Schloßen fielen, schlug der Blitz im Hammergutswalde ein und ein zweiter hinter den Galgenfeldern auf Cunners- dorfer Flur in eine sog. Steinrücke. — In Niederjohnsbach, oberhalb der Klingenberg- schen Holzstofffabrik, steht eine große starke Fichte, wohl gerade auf der Grenze zweier Grundstücke. Sie mag wohl hier und da zwischen den Grundstücks besitzern in Johnsbach zu Mißhelligkeiten Veranlassung gegeben haben, weshalb sie vielfach die „Streitfichte" genannt wurde. Bei einem der letzten starken Ge witter traf nun ein Blitzstrahl diese Fichte und hat sie von oben an bis zur Wurzel förmlich zerrissen. Ihre Splitter lagen breit umher. Glashütte. Bei seinem gelegentlichen Hiersein vor wenig Tagen nahm Professor Nagel von der Poly technischen Hochschule in Dresden Gelegenheit, ein gehend über die hiesigen Wasserverhältnisse, insbesondere über das Trinkwasser, Erkundigungen einzuziehen. Er untersuchte zu diesem Zwecke das Wasser mehrerer Brunnen und unternahm mit einigen hiesigen Ein wohnern eine Okularinspektion des Prießnitzthales be treffs Anlegung einer Wasserleitung von dort nach der Stadt. Sein Urtheil soll nicht ungünstig ausge fallen sein. Natürlich würden aber dis zur Ausfüh rung des Projektes noch Jahre vergehen. Die nöthigen Vorarbeiten, bestehend in der Ausnahme der Stadt, verschiedener Zeichnungen und Berechnung der Höhen verhältnisse, könnte der Genannte möglicher Weise mit Studirenden der Polytechnischen Hochschule als prak tische Uebung vielleicht schon im nächsten Jahre vor nehmen und würden der Stadt gar keine oder doch nur sehr wenige Kosten verursachen. 16463. Es wurden befördert von Januar 1890 an 122,111 Personen. Befördert wurden 4,169,139 Kilogramm Güter. Demnach vom I. Januar 1890 an 22,573,957,. Kilogramm Güter. Im gleichen Monat des Vorjahres wurden 21,224 Billets verkauft und 3,211,688 Kilogr. Güter befördert. — Die Petition an die städtischen Kollegien um Beibehaltung sämmtlicher Wasserständer ist von den selben abgelehnt worden, und zwar seilen des Stadt raths gegen 1 Stimme und feiten der Stadtverordneten mit 5 gegen 4 Stimmen.