Volltext Seite (XML)
Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt Nir die Ortsbehörde un- de» Gemein-erat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, SroßrShrsrorf, HaaSwalde, Frankenthal and Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend ^bonnemenKprei« inkl. de« allwöchentlich beigegebenen »Illustrierten Unterhaltungablatte»- vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bet freier Zusendung durch Voten in« Hau« t Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Awserate, die 4 gespaltene Aorpuazeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf ben All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser» sämtliche Zeitung.«»« jederzeit gern entgegen. Bei größere« Aufträgen und Wiederholungen gewähre« wir Rabatt nach llebereiukunst. Jwserut« bitten wir für die Mtttwoch-Rummer bi« Di«n«tag vormittag >/,1i Uhr, für di» Eonnabeud-Nummer bi« Freitag vormittag »„11 Uhr «in,»senden. SLriflltilung, Druck unö Verlag von A. Schurig, Drelnig. 22. Zahrgaag. Rr. 4S. Mittwoch, dm 5. Juni 1SI2. Bekanntmachung, Sebührrn-OrSnung i für die Leiche»fra»ex des 3S. Leichenfrauenbezirks, »«fassend de« vrt Bretnig. Für alle Bemühungen bei einer Leiche, namentlich für da« Waschen, Ankleiden und Ein sargen der Leiche, die Befestigung de« Blumenschmuckes und die Begleitung zum Grabe, sowie für Erstattung der erforderlichen Anzeigen an das Standesamt, den amtierenden Geistlichen und den Gottesackervorsteher haben die Leichenfrauen des 39. Leichenfrauenbezirks folgende, Gebühren zu erhalten: 8 Mk. — Pfg, für Erwachsene über 14 Jahren, s „ „ „ „ Knaben und Mädchen von 6—14 Jahren, 4 „ „ „ „ Kinder unter 6 Jahren. Bei solchen Beerdigungen, deren Kosten die Armenkasse zu tragen hat, ist die Hälfte der vorstehenden Gebühren an die Leichenfrauen zu bezahlen. Alle anderen als die hier und in der Instruktion für Leichenfrauen vorgesehenen Verrich tungen sind den Leichenfrauen, d. h. soweit sie nicht besonders bezahlt werden, nicht anzufinne». Bretnig, am 30. Mai 1912. Der Ge«ei»berat. Mekanntmachung. I» den Gehöfte« Rr. 3« und 1S2 in Großröhrsdorf ist die M«»l- »«d Kla«e»se«che ausgebrochen. Laut Anordnung von der Kgl. AmtSh. Kamenz gehört der Ort Bretoig, mit Ausnahme der abseits gelegenen Ortsteile, zum Beodacht««gsgebiete. Au« dem Beobacht««gsgebiete darf Klauenvieh ohne polizeiliche Genehmigung «icht e«tfer«t werden. Auch ist das Durchtreibe« von Klaueuvieh und das Durch fahren mit fremde« WiederkL»ergespa««e« verböte«. Bretnig, am 2. Juni 1912. Der Gemei«devorsta«d. Petzold. O-rtttche» u«d ELchstsche» Bretnig. Am Montag fand die dritte Schulsest-Auaschußsttzung im Anker statt, in welcher da« Ergebni« der Geldsammlung für da« Schulfest bekanntgegeben wurde. S» waren 809 M. SO Pfg. gesammelt worden <90 M. mehr als 1908.) Weiter wurde den Herren Gasthof«befitzern Otto Haufe und Emil Nau mann die Bewirtschaftung je eine« Schankzel- 1e« zu«rkannt. Al«dan» fanden noch einige kleine Angelegenheiten ihre Erledigung. Bretnig. Bei dem am I.—3. Juni in Steinigtwolmsdorf stattgefundeneu Bunde«f«ste de« Lausitzer Radfahrerbunde« errang sich der hiesige Radfahrerverein „Rödertal-untrr schwe rer Konkurrenz in Gruppe ll im Prei»korso mit 8,44 Punkten den 3. Preis. — Ein Mittel gegen die Maul- und Klauenseuche soll bekanntlich von dem chemischen Laboratorium der Universität Rostock hergestellt worden sein. Nun kommt au« München die Nachricht, daß auch dort unter der Oberleitung eine« Rilitärveterinärarzte« ein Gegenmittel gegen die Maul- und Klauenseuche, erfunden von Dr. Krafft-München, ausprobiert werde. Man impfte dort eine Anzahl gesunder Rinder und stellte sie zwischen 20 total verseuchte Tiere, aber keine« der gesunden Rinder wurde infiziert. D» diese» Mittel bereit« patent- amtlich angemeldet worden ist und in nächster Zeit im bayrischen Landtag besprochen werden soll, so dürfte man bald Genauer« darüber erfahren, wa« gewiß sehr im Interesse der Landwirtschaft liegt. Hoffentlich bewähren sich beide Mittel, damit der schrecklichen Seuche endlich einmal der Sarau« gemacht wird. — Hundezunge gegen Ratten. Gegen die Ratten ist der Mensch fast machtlo«, weil er in ihre Schlupfwinkel nur sehr schwer ein. dringen kann. E« gibt nun rin einfache» Mittel gegen diese« Viehzeug, und zwar ist «» die Hund«zunge (O^noxloomim offiein), di» empfohlen wird. Die Hund«zunge wächst auf Wiesen und an Rainen oder Feldrändern. Sie muß jetzt, am Anfang de« Sommer«, ge sammelt werden, da ihre Kraft gerade jetzt am stärksten ist. Man »erquetscht die Stengel und streut sie an die Orte, die man säubern will. Solange man da« Kraut liegen läßt, kann man sicher sein, daß keine Rotte mehr dableibt. E« ist beovachtet worben, daß in Schiffen, wo diese« Kraut gelegt wurde, die Ratten lieber in« Wasser gehen, al« bleiben, wenn da« Kraut gelegt ist. Allerding« ist es Pflicht, daß man auch den Nachbar davon verständigt, daß diese« Kraut gelegt wird, den» sonst hat er dann alle Ratten auch au« dem Nachbargrundstück. — Lande«lotterie. Die Ziehung der 1. Klaffe der 162. Königl. ELchj. Lande«lotterie findet Mittwoch und Donner«tag, 12. und 13. Juni, statt. Hau « walde. Bei der hiesigen Spar kasse wurden im Monat Mai in 33 Posten 4411 M. 27 Pfg. eingezahlt und in 7 Posten 471 M. 17 Psg. »urückgezahlt. E« wurden 4 neue Bücher au«gestellt und 2 Bücher abgetan. Kamenz. Für den am Sonntag, den 9. Juni, im benachbarten Wiesa ftattfindenden Kreitsängertag de« 7. Kreise» de» Oberlausitzer Sängerbünde« ist folgende Festoronung aus gestellt: i/,12—1 Uhr Empfang der au«»är- tigen Gäste in Vogel« Gasthof „Zum Deut schen Kaiser-. '/,2 Uhr Probe ebendaselbst. 4 Uhr Konzert ebendaselbst. Rach dem Kon zert Ball im Gasthof „Zum Deutschen Kaiser-. Im Gasthof „Zur Eisenbahn- Beginn de» Balles um 6 Uhr. Die VortrazSordnung weist Maffenchörr und Einzelgesänge auf. An de» Etnzelgesängen sind beteiligt: Lieberkranz Lichtenberg, M.-G.-B. Wiesa, M. Ä.-B. Elstra, M.-G.-B. Bern«dorf, Militärgesangverein Kamenz, Liedertafel Hautwaloe, Liederhatn Großröhrsdorf und M.-G.-B. Bernsdorf. Bautzen. Da« unter der Schutzherrschast Sr. Maj. de« König« stehende 3. Lausitzer Musikfek hat in allen seinen Teilen einen äußerst schönen Verlauf genommen. E« waren rund 2L00 Zuhörer anwesend. Die Gesamt zahl der Mitwtrkenden betrug 750, da» Or chester zählte 100 Mann. Der Hauptprobe für da» dramatische Oratorium „Ouo Baois?" von Felix Nowowiej»ki wohnte Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Johann Georg bei, zur Erst aufführung erschien Se. Exz. Staat-minister Dr. Beck. An Se. Maj. den König wurde ein Huldigungs-Telegramm abgesandt. Die 1. Aufführung brachte die Ouvertüre zu „Eg- mont- von Beethoven unter Leitung de« Herrn Kirchenmustkoirektor« Biehle und an schließend ein Klavier-Konzert in L-Moll von Robert Schumann mit Herrn Severin-Eisen- berger-verlin am Klavier. Beethoven» gran diose 5. Sinfonie unter Leitung de» Herrn Hoskapellmeister» Kutzschbach-Dreeden bildete den Schluß der 1. Festaufführung, der am Nachmittag die 2. folgte, i» der da« gewal- tige Oratorium „Quo Vadi«?- eine wunder bare Wiedergabe unter Bichl» Direktion fand. Solisten waren die Königl. Hosopernsängerin Frl. Echott-Dretden (Sopran), Kammersänger Professor Fischer-Sonderahausen (Bariton), Königl. Hosopernsänger Zottmaster-Dr«»»en (Baß), Frau Königl. Kammervirtuosin Bauer- Ziech-Dre«den (Harfr) und Seminaroberlehrer Polenz-Lübau (Orgel). Der Gesamteindruck de« 3. Lausitzer Mufikfefte« wir ei» wirklich erhabener. Zittau. (Neue Oberbürgermeister»»-!.) Für die Oberbürgermeister»»-! in Zittau, die infolge der Nichtbestätigung Dr. Roth» in Burgstädt erneut oorgenommen werden mußte, waren Oberbürgermeister Dr. Külz in Bücke- bürg, der früher Oberstadtschreiber in Zittau war, der Stadtrat Herzog au« Görlitz und dec "u« Sachsen stammend« Stadtrat Holz in Llberfelo zur engeren Wahl gestellt worden. Die drei Bewerber sprachen am Donnerstag nachmittag in einer gemeinsamen Sitzung de« Stadtrats und de» Stadtverordnetenkollegium» über die sozialpolitischen Ausgaben der Stadt Zittau. Die Wahl wurde am Freilag abend oorgenommen und dabei im 8. Wahlgange Oberbürgermeister Dr. Külz-Bückeburg mit 17 von 34 abgegebenen Stimmen gewählt. Sein Gegenkandidat Stadtrat Herzog-Görlitz erhielt 18 Stimmen. Ein Zettel w»r unbeschrieben. — Bor kurzem logierte sich in einem der vornehmsten Hotel« in Schandau ein junger Mann ein, der alsbald mit dem Anzuge eine« Kargeste« wiederoerschwand. Unangenehmere Erinnerungen aber hat derBesitzer eine« anderen großen Hotels in Schandau. Dort verbrachte ein angebliche« Ehepaar vor einiger Zeit ein paar Tage, ließ e« sich auch etwa« kosten und bezahlte reell. Bei de« späteren Wiederkom- men wurde ihm dadurch ein beabsichtigter Schwindel leichter. Die honette» Leute logier ten sich für längere Zeit eia, machten eine an sehnliche Zeche, borgten den Wirt noch um SOO Mark an und hatten dadurch Gelegen, heit, sich anderwärt« wieder mit vielleicht dem selben Schwindelmanöver ein angenehme« und mühelose« Dasein zu verschaffen. Dresden, 1. Juni. Die Wahlfähig- keitsprüsung vor dem Soang.-luth. Landes konsistorium bestanden 34 Kandidaten, und zwar einer mit 1, zwei mit 2a, neunzehn mit 2, zehn mit 3 a und zwei mit 3. Dresden, 1. Juni. Ein aufregender Vorgang spielte sich gestern nachmittag gegen 3 Uhr aus der Köntg-Friedrich-Augustbrücke ab. Tin anscheinend ganz seelenruhiger Mann, der einen kl-inen sauberen, mit zwei Säcken und einer Handtasche beladenen Wagen hinter sich zo«, hielt plötzlich an, lief auf die linke Sehseite der Brücke, feuerte dort 3 Schüsse au» einem Revolver auf sich ab und stürzte sich, ehe noch jemand ,»springen konnte, über die Steinbrüstung in die Elbe. Er trieb etwa 20 Meter, stark mit Händen und Füßen arbeitend, auf der Oberfläche und versank dann in den Fluten. Die von mehreren Schiffern unternommenen Rettungsversuche blieben ohne Erfolg. Der Selbstmörder wurde al» der 1890 geborene in Vorstadt Löbtau wohnhafte Arbeiter Theodor Fricke festgestellt. Dresden. Der zweite Dresdner Jahr markt in diesem Jahre, der sogenannte Johan nismarkt, wird Sonntag, Montag und Diens tag, den 23., 24. und 25. Juni, abgehalten. — In Glauchau ist ein anonymer Schmier- finke, der schon seit längerer Zeit sein frevel hafte» Spiel trieb und verschiedene Familien und Einzelpersonen in ständiger Erregung hielt, entlarvt worden. Der gewissenlose Mensch ging sogar so »eit, daß er 2 Ver- lobung-anzeigen fälschte und diese in der Presse veröffentlichte. Liner Glauchauer Zeitung kam die Sache in einem Falle ver dächtig vor und sie zog zuvor Erkundigung«» ein, wobei der Schwindel zur Evidenz nach- zewtesen wurde. Durch Schriftvergleichuut gelang e«, al« den Urheber einen Kaufmann»- lehrling namen« Haustein zu ermitteln, der auch schließlich ein Geständni» adlegt». Die Bäter der beiden „Brautpaare wider Willen-, übrigen» noch sehr jugendliche Personen, habe» die Sache zur Anzeige gebracht. — Am Sonnabend früh brach in der Blei-Industrie, vorm. Jung u. Lindig i» Freiberg ein Schadenfeuer au«, wodurch ein erst vor einigen Jahren erbaute« Gebäude vollständig eingeäschert wurde. — Mord- und Selbstmordversuch? I« Alten Gasthof zu Wahren bei Leipzig kehrten am Sonntag spät abend» ein Herr und ein Mädchen dj? sich nach einiger Zeit eut- fernten. Passanten vernahmen bald darauf 4 Schüsse. Der Mann soll zunächst auf da» Mädchen, dann auf sich je zwei Schüsse adge« feuert haben. Es handelt sich um eine» Handlung»gehilsen au» L.-Gohli» und eine in der Kohlenstraße wohnhafte Kontoristin. Beide sind unverletzt. Der Handlungsgehilfe wurde ia Haft behalten und gibt an, nur riaen Selbstmord beabsichtigt zu haben. Leipzig, 3. Juni. Al« da« gestrige Radrennen-Meeting wegen schlechten Wetter» verschoben wurde, verlangte da« Publikum sein Geld zurück. E» sprang über die Bar rieren und versuchte da» Vorstaud»gebäude z» stürmen. Die Polizei mußte stellenweise mit blanker Waffe gegen die Tumultanten ein schreiten. E» wurden mehrere Personen ver letzt uno zahlreiche Verhaftungen oorgenommen. — Richt weniger al» 315 Briese ging« dem angeblichen Millionenerben, Soldat« Henker von der 11. Komp. 107. Infanterie- Regiment« in Leipzig, der auf Urlaub t« Bezirk Glauchau »eilte, in den letzten Tag« zu. Neben Heirattvorschlägen, Hautangebo tin, Grundstück«spekulationen und Teilhaber- angelegenhettrn waren e« hauptsächlich Bettel briefe, die dem über Nacht „berühmt- zewor- benen Soldaten zugingen. Dreövwer Sch»«chwtctz«artt vom 3. Juni 1912. Zum Auftrieb kamen 5040 Schlachttier« und zwar 817 Rinder, 665 Schafe, 3256 Schweine und 302 Kälber. Die Prerje stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 51—54, Schlachtge wicht 94—100; Kalben «ad Kühe: Lebend gewicht 5o—52, Schlachtgewicht 89—94; Bull-n: Lebendgewicht 50—52, Schlachtgewicht 88—91; mittlere Mast- und gute Saugkälber: Lebendgewicht 60—63, Schlachtgewicht 100 di» 103; Schafe 91—94Schlachtgewicht; Schwein«: Ledendgewicht56 —57, Schlachtgewicht 73—74. Es sind nur vie Preise für die besten Bieh- forten verzeichnet.