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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend »»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»» »Die „Ottendorfer Zeitung" erscheint Dienstag,» Donnerstag und Sonnabend. ! »Der Bezugs-Preis beträgt für einen Monat! ! 1.10 RMK. frei Haus. ! »Im Falle höherer Gewalt (Krieg ob. sonstig-! »irgendwelcher Störungen des Betriebes der» »Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung?-» ! Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Än-! !svruch auf Lieferung oder Nachlieferung der! !Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises.» MttWtmgs- K m!> AeiMtt Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den 4 Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode und Heim", „Garten, Land und Herd" und „Kobold". ! Anzeigen werden an den Erscheinungstagen !bis spätestens vormittag 10 Uhr in die » Geschäftsstelle erbeten. » Anzeigen-Preis: Die 6 mal gespalt. mm-Zeile oder deren Raum 5 Pfg. ! Kompl. oder tabell. Satz 60 Proz. Aufschlag. ! Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, wenn der ! Anzeigen-Betrag durch Klage eingezogen wer- ! den muß oder wenn der Auftraggeber in Kon kurs gerät. Hauptschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. — Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. — Verantwortlicher Anzeigenleiter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto Leipzig: 29148. — Fernruf 231 Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. D.-A. I: 430 — Gemeindegirokonto 136' Nummer Frertag den jb Februar 33. Jahrgang . Eine grauenvolle Tat beging in Seitendorf bei Zittau in den dreckiger Jahren stehende Fabrikarbeiter Fritz Hofmann. Während er allein im Hause war, ging er feinem dreijährigen Söhnchen auf den Boden und ^hängte ihn. Dann nahm er sich auf die gleiche Weise dos ^eben. Hofmann war in einer Reichenauer Färberei tätig gewesen und dort wegen Unredlichkeiten entlassen worden. Acham hierüber und Furcht vor Strafe scheinen ihn in den ^oü getrieben zu haben. An dem dreijährigen Sohn hing A mit besonderer Liebe. Hofmann hinterlaßt seine Frau ""t einem eineinhalb Jahr alten Kind. Amtlicher Teil öffentliche Versammlung am Freitag, den 18. Februar 1SL4 im „Hirsch" abends 20.30 Uhr Redner der Leitung aus Dresden. Das Erscheinen aller Parteimitglieder, Opferring, S.-A, vrauenschast, B.D.M. ist Pflicht. Gäste bitten wir mit- jubringen. N.S.D.A.P. Ottendorf-Okrilla. Gertkiches und Sächsisches. Dttendorf-Bkrilla, am I5 Februar Mz. Siedlungen für kinderreiche Zur Errichtung vorstädtischer Kleinsiedlungen für kin derreiche Familien in Mockritz und Omsewitz beschloß der Dresdner Stadtrat, stadteigenes Land im Erbbaurecht zur Verfügung zu stellen. Mit der Durchführung der Planungen soll die Gesellschaft Sächsisches Heim beauftragt werden. Für die Kleinsiedlungen wird die Aufnahme eines Neichsbau- oorlehns unter Belastung des Erbbaulandes mit diesem und einem Sparkassendarlehen genehmigt. Bei der Verteilung der Siedlerstellen sind alte Mitglieder der NSDAP bevor- lugt zu berücksichtigen. Bevorrechtung kinderreicher bei Arbeitsvermittlung Der Reichsarbeitsminister teilt mit, daß nach 8 58, Abs 1, °es Gesetzes über die Arbeitsvermittlung die Familienver- ^ältnisse und insbesondere auch die Zahl der unterstützungs- oeoürftigen Angehörigen zu berücksichtigen sind. Der Prä sident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung hat dis ^andesarbeitsämter und Arbeitsämter angewiesen, die Ein- 'ommensträger kinderreicher Familien bevorzugt zu berück- nchtigen. Bei der Vermittlung von Angestellten und Arbei- lern für Reichsbehörden erhalten Personen, die für mehr als drei Familienangehörige zu sorgen haben, bei ihrer Entlassung eine Dringlichkeitsbescheinigung und sind bei der Zuweisung zu bevorzugen. Schließlich dürfen nach 8 3 der Verordnung zur Durchführung der Arbeitsbeschaffungsmaß. Dohmen nur bisher Erwerbslose, und zwar in erster Linie Kinderreiche, Familienernährer und langfristige Erwerbs lose berücksichtigt werden. Anzeigepflicht des Verkaufs von Wäschemangeln Die sächsische Verordnung über die Einrichtung von Mngelstuben und die Benutzung von Wäschemangeln (Ka- Anmangeln) vom 23. Dezember 1929 ist vom Arbeits- und ^ohlsahrtsministerium dahin ergänzt worden, daß die Ver- ffufer von Wäschemangeln verpflichtet sind, diejenigen Per- Men oder Firmen, die eine Mangel erwerben, spätestens off ihrer Ablieferung der zuständigen unteren Verwaltungs- vehörde (Amtshauptmannschaft oder Stadtrat) zu melden. Verhütung der Ausbreitung des Kartoffelkrebses Zur Verhütung des Ausbreitung des Kartoffelkrebses hat das Sächsische Wirtschaftsministerium auf Antrag der Kandesbauernschaft eine Verordnung erlassen, derzufolge "Ke vom Deutschen Pflanzenschutzdienst für den Anbau als rebswiderstandsfähig (feldimmun) ermittelten Kartoffel sorten auf solchen Grundstücken zugelassen sind, für die der Anbau krebsfester Kartoffeln vorgeschrieben ist. Diese krebs- ksten Kartoffelsorten werden laufend im Merkblatt Nr. 1 "es Deutschen Pflanzenschutzdienstes bekanntgegeben, das von der Staatlichen Landwirtschaftlichen Versuchsanstalt in Dresden-A. 16, Stübelallee 1, gegen vorherige Einsendung des einfachen Briefportos bezogen werden kann. Bisher war die Zahl der für Sachsen zugelassenen krebsfesten Kartoffel- ^rten auf etwa zwanzig beschränkt. Vom Standpunkt Ser «ortenvereinfachung aus ist es sedoch erwünscht, daß lun- üchst nur die auf den Bekanntmachungen der Gemeinden ^geführten Sorten zum Anbau gelangen. Durch diele Neue Verordnung ist auch bestimmt worden, daß, wer zum Anbau krebsfester Kartoffeln verpflichtet ist, im ersten Ver- pslichtungsfall nur solche Kartoffeln anbauen darf, die von °mer zur Anerkennung berechtigten Körperhaft anerkannt Horden sind, und daß er später auch den in der eigenen Wirtschaft von diesen anerkannten Sorten selbstgezogenen Aachbau als Saatgut verwenden darf. Ein Vater gehl mit seinem Söhnchen in den Tod . Eine grauenvolle Tat beging oer in den dreckiger Jahren steh . Während er allein Den Ehemann mit dem Veil erschlagen Wie bereits gemeldet, fand man in Plauen in seiner Wohnung das Ehepaar Brandeis verletzt vor; der Mann starb nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus an den ihm am Kopf beigebrachten Beilverletzungen, wahrend die Frau nur leichte Verletzungen aufwies. Frau Brandeis gab jetzt zu, ihren Mann, mit dem sie erst seit August vorigen Jahres verheiratet ist, im Verlauf einer ehelichen Auseinander setzung durch Beilschläge aus den Kopf niedergeschlagen zu haben. Dresden. Der Raub in Pieschen geklärt. Wie berichtet, wurde eine Kohlenhändlerin m ihrer in Pieschen gelegenen Wohnung überfallen und beraubt; die Räuber entkamen unterkannt. Dis Ermittlungen der Kriminalpoli zei führten jetzt zur restlosen Aufklärung des Uebe», salles. Ein 24jähriger Eisendreher und ein 20jähri'ger Bauschlosser wur den als Täter ermittelt und festgenommen; sie legten ein volles Geständnis ab. Radeberg. Schmerzliches Andenken an den Weltkrieg. Vor einiger Zeii wurde ein Baumeister mit einer eitrigen Knochenhautentzündung, deren Ursprung auf eine Kriegsverletzung zurückgeht, ins Krankenhaus einge liefert. Eine Röntgenaufnahme ergab, daß sich im Arm knochen eine Schrapnellkugel befand, von deren Vorhanden- j sein der Kranke nichts wußte. Auf Befragen erzählte er, daß ihm während der Sommeschlacht 1916 ein Geschoß d-n rechten Oberarmknochen zersplitterte. Im gleichen Augen blick muß auch die Schrapnellkugel den Arm getroffen f haben, und zwar, wie ein Eindruck in dieses Bleigeschoß ergibt, nachdem sie vorher auf das Gewehrschloß aufge schlagen war. Während nun die Granatsplitter entfernt wurden und der Oberarm ausheilte, blieb die Schrapnell kugel unbemerkt stecken; jetzt ist sie nach rund siebzehn Jah ren entdeckt und entfernt worden. Sebnitz. Glück in der Grenzstadt. Nachdem schon vorige Woche ein hiesiger Geschäftsmann einen Tref fer von 5000 RM bei der Straßenlotterie des Winterhilfs werks gezogen hatte, zog jetzt hier ein Neustädter Einwohner einen Gewinnbrief von 1000 RM Außer diesen hohen Treffern sind bisher hier nock ein Gewinn von 500, einige 100-Mark- und mehrere 50-RM-Gewinne ausgespielt wor den. Dresden. Fastnachttrubel. Gegenüber den Vor jahren zeigten die Hauptstraßen diesmal ein stark belebtes Fastnachtstreiben, an dem sich in den Nachmittagsstunden j hauptsächlich die in allen möglichen und unmöglichen Ver kleidungen umhertobende Jugend beteiligte. Die Schupo mußte oft, mit gedämpfter Amtsmiene, eingreifen, um dem Straßenverkehr freie Bahn zu schaffen, der vielfach durch -ausgediente Kinderwagen mit lebender ausgewachsener Fracht behindert wurde. Die Knallerei der Feuerwerkskör per nimmt kein Ende. Toll wurde der Trubel, als am Abend die größere Jugend und die jugendlichen Größen sich einmlschten; Klein und Groß spielte bewußt verrückt, aber fastnachtverrückt in angenehm-lustiger Art, die von den ganz Großen und Weltabgewandten, der Jugend verzeihend, ver stehend hingenommen wurde. In den späten Abendstunden wurden die Straßen etwas leerer, bis sich gegen Mitter nacht doch noch die Fastnachtverrücktheit auch der ganz Großen zeigte; aber auch hier ohne Mißklänge. Heidenau. Den Zechgsnossen niedergesto chen. In der Königstraße gerieten nachts zwei Männer, die den ganzen Abend zusammen gezecht hatten, darüber in Streit, daß der eine seinem Versprechen auf Zahlung von einigen Glas Bier nicht nachgekommen war. Derjenige, der die Viere zu bezahlen hatte, zog plötzlich sein Taschenmesser und brachte seinem Gegner mehrere Stiche im Gesicht, im Rücken und Hals bei. Darauf begab er sich in seine Woh nung und legte sich schlafen. Der Gestochene mußte in be denklichem Zustand ins Krankenhaus gebracht werden. Großröhrsdorf. Ein Opfer der Fremdenle gion? Seit Montagfrüh ist der jugendliche Arbeiter Sch. aus Hauswalde abgängig. Er hinterließ einen Zettel, auf dem er mitteilte, er habe sich „auf fünf Jahre verpflichtet". Nach ihm zu suchen sei zwecklos, da er bereits die Landes grenze überschritten habe. Man vermutet, daß Sch- Wer bern der Fremdenlegion in die Hände gefallen ist. Oelsnitz i. E. U n f a l l i m S ch a ch t. Auf der Gewerk schaft „Gottes Segen" wurde der Bergmann Kunze von einem Kohlenwagen ersaßt und gegen einen Grubenstempel gedrückt. Kunze erlitt einen Armbruch und schwere Quet schungen und mußte dem Krankenhaus zugeführt werden. Plauen. Ehetragödie? Ein noch nicht aufgeklär ter Vorfall trug sich in der Wohnung des Kaufmanns Sieg bert Brandeis zu, den man im Vorraum, auf dem Fußboden liegend, schwerverletzt vorfand; seine Frau lag mit leichteren Verletzungen im Schlafzimmer. Bei Brandeis, der im Kran kenhaus starb, wurden schwere Verletzungen durch Messer schnitte und Hammerschläge auf den Kopf festgestellt. Bisher konnte noch nicht festgestellt werden, ob es sich um eine s Ehetragödie oder um einen Raubüberfall handelt. Plauen. An der Dachrinne hinuntergeklet- tert. Der 45 Jahre alte, seit Wochen in Schutzhaft befind liche Jakob Greif kletterte vom vierten Stock des Rathauses aus an der Dachrinne des Gebäudes herunter. Da der Vor gang von einem Postbeamten beobachtet wurde, konnte der Flüchtling festgenommen werden. Aushau des MMeu NrrOaues Unter Anteilnahme der gesamten Bevölkerung fanden in Johanngeorgenstadt das historische Bergfest und die all jährliche Bergparade statt. Die Festlichkeiten erhielten eine besondere Auszeichnung durch die Anwesenheit des säch sischen Finanzministers Kamps, der eine Rede hielt, in der er darauf hinwies, daß die nationalsozialistische Regie rung es als eine ihrer großen Aufgaben betrachte, die hei matlichen Bodenschätze der Wirtschaft nutzbar zu machen. Eine vom Sächsischen Finanzministerium dem Reichswicl- schastsministerium unterbreitete Denkschrift habe den Erfolg gehabt, daß das Reich dem sächsischen Bergbau eine Million Reichsmark zur Verfügung stelle; vom Land Sachsen wür den für denselben Zweck 250 000 RM bereitgestellt. Es sei zu hoffen, daß durch diese Maßnahmen viele arbeitslose Volksgenossen im Erzbergbau wieder Arbeit und Brot fin den könnten. Gerichtssaal kommunistische Störversuche Das Sondergericht für das Land Sachsen verurteilte wegen Vertriebs kommunistischer Zeitschriften den Photo graph Erich Ullmann zu zwei Jahren, den Zahntechniker Wilhelm Blaschke zb einem Jahr neun Monaten Zuchthaus und den Gärtner Johannes Dankner, sämtlich aus Dresden, zu einem Jahr Gefängnis. Die Aufstellung unwahrer Be- Hauptungen über die Verhältnisse in Deutschland bezw. Be schimpfung des Führers brachten dem Bauschüler Siegfried Lässig aus Chemnitz ein Jahr zwei Monate und dem Fär» bereiärbeiter Richard Seifert aus Meerane sechs Monate Gefängnis ein. Wegen Verbreitung kommunistischer Flug- blätter und Weiterführung der KPD wurden der Markt helfer Hans Egge zu zwei Monaten, der Schlosser Oskar Graak zu zwei Jahren Gefängnis und der Journalist Hege wald, sämtlich aus Leipzig, zu einem Jahr neun Monaten Gefängnis verurteilt. Sport Sächsische Skiläufer im Ausland Zu der am kommenden Wochenende beginnenden Skimei sterschaft des Hauptveibandes Deutscher Wintersportvereine (HDW) in der Tschechoslowakei vertritt die deutschen Farben eine Mannschaft die ausschließlich aus Sachsen besteht, und zwar: Walter Glatz-Klingenthal, Kur, Körner-Klingenthal Hans Leonhardt-Mühlleilen, Otto Warg-Aschberg, Max Mei nel-As..,derg, Paul Schneidenbach-Aschberg und Rudi Hunger- Oberwiesenthal. Walter Glatz. Hans Leonhardt und^Paul Schneidenbach stehen auch in der Mannschaft, die an den Finni schen Meisterschaften vom 10 bis 12. März in Lahti teilnimmt. Handel und Börse Dresdner Börse vom 13. Februar. Bei zumeist behaupteten Kursen wickelte sich das Geschäft in ruhiger Haltung ab. Kieler Eiche 4, Kulmbacher Nizzi 2,25, Sächj. Malz 2,5 und Radeberger Exportbier 1,5, Schönherr und Geraer Strickgarn 6 bezw. 4 Pro zent fester. Elektra gewannen 2,5, Weißenborn 1,5, Dr. Kurz 13 Prozent. Kurseinbutzen hatten Deutsche Eisenbahnbetriebe um 2 und Wanderer um 1,5 Prozent zu verzeichnen. Der An leihemarkt lag etwas schwächer. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 13. Februar. Austrieb: Ochsen 109 Bullen 306, Kühe 220, Färsen 27, Fresser 18, Käl ber 1194, Schafe 686, Schweine 3523, zusammen 6092 Tiere. — Preise: Ochsen a 1 32—33 (59), a.2 28-31 (57>, b 1 26-28 (54), b2 23—25 (54), Bullen a 31-32 (55), b 28-30 (53), c 25-27 (51), d 23-25 (51); Kühe a 26-28 (50), b 22-25 (46), c 17 bis 21 (41), d 14-17 (41); Färsen a 31-33 (59), b 26-30 (56), Kälber a —, b 39-43 (67), c 34-38 (60), d 30-33 (58), e 25-29 (54); Schafe a1 a 2 41-43 (84), b 37-40 (83), c 33—36 (83), d 30—32 (83); Schweine a 48-49 (61), b 47-48 (61), c 46—47 (62), d 44-45 (62), e 43 -44 (63), g 42-46 (59). Ueber Höchstnotrz verkaufte Schweine: 1 zu 54 NM, 5 zu 53 RM, 14 zu 52 RM, 67 zu 51 RM und 167 zu 50 RM. Ueberstand: Ochsen 7, Bullen 17, Kühe 5, Kälber 2 und Schafe 42. Geschäfts- aana: Alles mittel. Von Sonntag bis Mittwoch läuft in der hiesigen Schauburg Hitlerjunge Quex.