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.i> r nicht zu hart werden, wird im allgemeinen Anzeiger ^at etwa 20,000 Häuser und 100,000 Einwoh ner. Die Stadt ist mit Mauern umgeben und hat eine alte griechische Festung , die viereckig und mit 4 großen runden Thürmen versehen ist. Die Stadt hat 1 l Thore, 40 Moscheen, einige mit Schu len , Armenküchen (in welchen für die Armen ge kocht wird) Krankenhäusern und selbst Bädern versehen. Außerdem hat AdrianopeL noch 24 so genannte hohe Schulen, Coran-Lesehäuser, Capellen und 10 Mausoleen , in welchen ewige Kerzen bren nen , und 18 Waaremüederlagen für Kaufleute. In der Umgegend der Stadt liegen 450 der schön sten Gärten; die ganze Gegend ist ein Rosengar ten. Eine prächtige Wasserleitung versorgt 52 Fon- tainen , 16 Brunnenhäuser und eine Menge Mo- welche man jetzt auf den Hüten unsrer Darnen sieht, kommt von einer Art afrikanischem Storch, der einen sehr gesetzten und ernsten Gang und ein nachdenkendes Ansehen hat, und deshalb Mara- boM (afrikanisch: Priester) heißt. Sie sollen das Eigne haben, daß die Manner, deren Frauen die Federn tragen, ebenfalls ein sehr nachdenken des Ansehen bekommen, und jedes Jahr, ohngefahr gegen Ostern, dieselbe Empfindung haben, wie ein gerupfter Marabout. Gemeinnütziges. gelegt sind, ziehe man einen vollständig durch glühten Feuerbrand aus dem Feuer, und rühre damit die Eier im Kessel mehrmals um, so werden sie sich, alles Kochens ungeachtet, sehr lange weich erhalten. Vermischtes. Der Bruder des Kaisers von Rußland, der Großfürst Constantin, ist in Ems eingetroffen, um das dortige Bad zu brauchen. Schon zeigt sich auch ein Nutzen des feuchten Sommers. Aus Westphalen wird berichtet, daß die dort stark hausende Processionsraupe durch den vielen Regen bereits fast überall vertilgt fey. Von allen Seiten laufen Nachrichten und Kla gen über den fortwährenden Regen ein. In den Niederlanden waren um die Mitte Augusts viele Gegenden überschwemmt, und die Menschen muß ten auf Fahrzeugen aus ihren Häusern gerettet werde::. — Eben so fürchtete man in vielen Ge genden Norwegens, der Regen werde die ganze Aernte vernichten. — In England zählte man in den drei Wochen, in denen die Aernte angefangen hatte, nicht mehr als vier trockene Tage. In Copenhagen wird jetzt ein bürgerliches Kloster für Beamtenwitwen gestiftet. Im Weimarischen ist eine sehr löbliche Censur oder vielmehr Correctur eingeführt worden. Alle Inschriften auf Kirchhöfen sollen nämlich von nun an immer erst dem Pfarrer vorgelegt werden, der Sprachfehler und sonstige sinnentstellende Verstöße corrigiren soll (dergleichen Anstalt thate den hie sigen ziemlich zahlreichen Brandweinschildern sehr noch). Die baierische Polizei sieht den Weinhandlern scharf auf die Finger und in die Fasten Jährlich wenigstens ein mal muß nach einer neuen Verord- wan gewöhnlich in 5 — 6 Tagen, doch Entfernung nur zu 23 Meilen angegeben. Sonnabends, den 12. Septbr. 1829.