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'M Riesa, Freitag, 4. Angast 1803, Abends LS. Jahrg 2iio c. Mke. D. 1018. Tn. 2132 O Ätte. I «»zeige»«» »»hme: Für die Nummer des Ausgabetages bis Vurni. 9 Uhr ohne Gewähr. Anzeigenpreis 4 geivaU. cämpuszelle oder :>iauin 10 Pj. «rschri»»»^.: tage: Montag, MiNivoch, Freiing und Sonn abend Abends. Bezugspreis: ikieUelßchrtich 1 Mk. abhalten. Es wird dies unter Hinweis aus die in Nr. 20 des Riesaer Amtsblattes, Jahrgang 1891, abgedruckte ainshauptmaunschastliche Bekanntmachung vom 3l. Januar 1891 — v. 78 — Sicherheitsbestiminnngkn bezüglich der Absperrung des Schießplatzes Zeithain und des zu sichcruden Geländes während der Schießübungen der Infanterie und Cavallerie betresfend, zur öffentlichen Kenntnis; gebracht und werden die Ortsbchvrden der umliegenden Gemeinden veran laßt. die Einwohnerschaft der letzteren in der vorgcschriebenen Weise auf gegenwärtige Bekannt machung ausdrücklich hiuznweisen. Königliche Amtshauptmannschaft Großenhain, am 1. August 1892., v. Wilneki. dereu kirchliche Trauung abzusehen. Selbstverständlich wird auch an der Befugniß der Polizei behvrdcn nichts geändert, in allen denjenigen Fällen, wo der Nachweis des Bestehens einer rechts gültigen Ehe überhaupt nicht anders erbracht werden kann, als durch Vorlegung des Trauscheins, z. B. bei den Angehörigen solcher Staaten, in welchen es eine bürgerliche Eheschließung nicht giebt, diesen Nachweis zu verlangen. Den Ortspvlizcibehvrden des hiesigen Verwaltungsbezirks wird Solches zur gehörigen Nachachiung hiermit bekannt gemacht. Gr atz en da in, den 30. Juli 1892. Die Königliche Amtshauptmannschast. " v. Wttucki. Bekanntmachung. Unter den Viehbeständen des Rittergutsbesitzers Rudolph in Promuitz und des Wirthschaftsbesitzers Karl Wachtel in Zsthaikeu, sowie unter dein Schafbestande des Rittergutspachters Raumauu in Glattbitz auf dem Vorwerke bei Glaubitz ist die Mattl- ttttd Klauenseuche ausgebrochou. Großenhain, den 2. August 1892. Die Königliche Amtshauptmannschaft. v. Wilucki. Bekanntmachung. Tas Königliche 1. Ulanen Regiment Nr. 17 wird das diesjährige Gefechtsschießen ans dcni Artillerie-Schießplätze bei Zeithain am 1t. August von Vormittag 1<» bis Mittag I Uhr, - I2.u.i:r.- - - « - 12 - jg schon' als junges Mädchen im Schlosse zu Morawetz bei Jglau, wo sie ihre Kindheit verlebte, kein größeres Ver gnügen kannte, als für die Kranken und Armen des ge nannten Dorfes selbst zu kochen und die Mahlzeiten, auch beim schlechtesten Wetter persönlich in die dürftigsten Hütten zu bringen. Ueberall, wohin die Königin Carola ihren Kuß gesetzt, wirkte sie mir weiblicher Fürsorge und Milde, liebcns- würdigund hochsinnig, segensreich im engen und weiteren Kreise. Unvergessen ist das Walten und Wirken der sächsischen Königin in den sächsischen Feldhospitälern in Wien im Jahre 1860. Die dort vorhanden gewesene Noth, insonderheit an geeigneten Pflegerinnen der Verwundeten, gab der damaligen Kronprinzessin Carola Anlaß zu demjenigen Werke, welches ihren 'Namen loben und preisen wird bis in die fernste Zeit. Im September 1867 erließ sie im Verein mit der Gattin des damaligen Kriegsministers von Fabrice und der auf dem Gebiete der Verwundeten-Pflege rastlos thätig gewesenen Frau Marie Simon einen öffentlichen Ausruf zur Bildung des Albertvereins behufs Ausbildung von Schwestern zur Pflege von Kranken und Verwundeten in Friedens- und jtriegszeiten. Im September dieses Jahres vollenden sich fünfundzwanzig Jahre, seit der Albert-Verein im Königreich Sachsen ins reden trat und in dieser Zeit eine reiche Fülle von Segen ausgegossen hat über das Land, auch der hohen Protektorin Königin Carola in dem Carolahaus zu Dresden ein Denkmal ihrer Fürsorge für Kranke aufgerichtct hat. Mehr als hundert Schwestern sind jetzt in den Kranken häusern des Landes thätig und wer je ihre Pflege genossen, segnet im Stillen die Königin dafür, daß sie die Frauen hand in den Dienst der Kranken gestellt hat. Gott erhalte die edle Landcsmutter, deren Gesundheit in den letzten Jahren leider oft zu wünschen übrig ließ, noch lange Zeit dem Lande und Volke der Sachsen und schenke ihr vor allem selbst recht bald völlige Genesung und Kräftigung. Der Generalfcldmarschall Prinz Georg, Herzog zu Sachsen, welcher in der letzten Zeit im Deutschen Reiche gar oft genannt worden ist als ein echter Vater der Soldaten wegeil seines Erlasses gegen die Soldatenmißhandlungcn, befehligt seit dem Regierungsantritte seines erlauchte» Bruders, Sr. Majestät des Königs Albert, das königl. sächs. (XII.) Armeecorps, welches er auch bereits im deutsch französischen Kriege 1870/71 commandirt und mit im Feuer stand bei Sedan und vor Paris. Seit dem Regierungsan tritt des deutschen Kaisers Wilhelm ll. bekleidet er die höchste militärische Würde, diejenige eines Generalfeldmarschalls und zugleich wurde er ernannt zum Gcneralinspector der 2. deutschen Armee-Jnspection, bestehend aus den Bezirken des 5., 8. und 12. Armeecorps. Die militärische Laufbahn hat vorwirgend des Prinzen Leben in Anspruch genommen und die Ehre und den Ruhm der sächsischen Truppen hat er allezeit im Herzen getragen: draußen in blutiger Feld schlacht in Böhmen und in Frankreich, wie daheim im Baterlande bei Ausbildung und Vervollkommnung der Armee. Zu Pillnitz am 8. August 1832 geboren, steht des Prinzen Georg Name bereits seit dem 9. Juni 1836 in Bekanntmachung, den Nachweis der (kirchlichen) Trauung feiten neu anziehender Ehepaare betreffend. Zufolge Verordnung des Königlichen Ministeriums deS Innern ist bei Gelegenheit der Polizeilichen Anmeldung neu anziehender Ehepaare künftighin nicht nur auf Grund der Verordnung des -königlichen Ministeriums vom 19. Oktober 1876, die Angabe des Glaubens bekenntnisses zu erfordern, sondern gleichzeitig auch festzustellen, ob und zutreffenden Falles wann und wo die (kirchliche) Trauung stattgefundcn hat. In denjenigen Fällen, in welchen diese Frage verneint oder ihre Beantwortung abgelehnt, beziehentlich der nach Befinden zu verlangende Nachweis binnen einer angemessenen Frist nicht beigebracht wird, ist dem zuständigen Pfarramte des neuen Wohnortes entweder alsbald nach der Befragung oder in bestimmten, der örtlichen Regulirnng zu überlassenden, jedoch höchstens monatlichen, Zeitabschnitten Nachricht zu geben. Hierbei soll indeß den Ortspvlileibehörden freigestellt bleiben, in ihnen geeignet erscheinen de, besonders zweifellosen Fällen von der Befragung der neu anziehenden Ehepaare über Bekanntmachung. Nachdem es wiederlwlt vorgekommen ist, daß am städtischen Elbguai hiersclbst größere Fahrzeuge, insbesondere Kvhlcnfahrzenge, unverhältnißmäßig lange zum Ausladen liegen geblieben sind und hierdurch das Anlegen anderer, besonders kleinerer Stcinkähne verhindert worden ist, wird hierdurch bestimmt, daß das Ausladen der Fahrzeuge von nun an möglichst zu beschleunigen ist und daß das An- und Ablegen aller Kähne am städtischen Suai nach Anordnung des llfer- meisters und des Niederlagsbeamten zu geschehen Hal ohne Rücksicht ans die Zeit der Ankunft. Nichtbefolgungcu der gegebenen diesbezüglichen Anordnungen werden mit '.Geldstrafe bis zu 60 M., eventuell mit Haft bestraft. Riesa, den 19. Juli 1892. Der Stadtrath. Klötzer. den Annalen des Sachsenheeres, indem er an diesem Tage zum Chef des damaligen 3. Linien-Jnfanterie-Regiinents ernannt wurde. Heute führt dasselbe die dir. 106 und konnte der Prinz im Jahre 1886 das seltene Fest, fünfzig Jahre Chef des Regiments gewesen zu sein, im Kreise der Tsfizicre dieser Truppe feiern. Seit jenem festlichen Tage schmückt das Oelbildniß des Prinzen das Offizierskasino des 1870/71 so treu bewährten Regiments, welches ihm der erlauchte Chef verehrte. 'Nicht minder führt des Prinzen Namen das königl. sächs. Schützen- (Füsilier-) Regiment Nr. 108, welches unter seinem Oberbefehle in der blutigen schlacht bei Villers am 2. Dcecmbcr 1870 sich mit Ruhm bedeckte und deshalb durch König Johann gelegentlich des Truppeneinzuges in Dresden am 11. Juli 1871 dadurch ausgezeichnet wurde, daß es den Prinzen zum Chef erhielt. Am Tage des Truppcneinzugs in Berlin am 18. Juni 1871 ernannte ferner der erste deutsche Kaiser den Prinzen Georg von Sachsen zum Chef des altmärkischen Manen-Regiments Nr. 16, welches sich in der heißen Schlacht bei Vionville am 16. August zusammen mit den Halberstädter Kürassieren durch den berühmten Todesritt unsterblich gemacht hat und auch in der österreichischen Armee führt seit König Alberts Thronbesteigung ein Regiment des Prinzen Georg Namen, nämlich das 11. (böhmische) Infanterie-Regiment. Die höchsten militärischen Würden und Auszeichnungen hat sich Prinz Georg in den Feldzügen der Neuzeit an der Spitze und als Kommandeur der sächsischen Truppen er worben, wie er in de t auf den französischen Feldzug folgen den Friedensjahren eifrig bestrebt gewesen ist, ihre Leistungs fähigkeit und Schlagfertigkeit in jeder Weise zu ^erhöhen. Daß ihm dies gelungen, dafür sind die hochanerkennenden kaiserlichen Handschreiben, welche nach den letzten beiden sächsischen Kaisermanövern öffentlich bekannt gegeben worden sind, der beste Beweis. Wie der Armee, welcher Prinz Georg als Offizier seit 14. März 1846 angehört, widmet der hohe Herr aber auch jeder anderen vaterländischen Be strebung von jeher sein regstes Interesse und sucht sic zu fördern und zu unterstützen durch persönliche Thcilnahme. Mit Vorliebe wendete er sich schon in jungen Jahren Wissenschaften und Künsten zu, namentlich aber jächsisch- vaterländischen Bestrebungen, wie er denn noch heutigen Tages als Protektor an der Spitze des Vereins für sächs. Geschichte, des sächsischen Fischerei - Vereines, des Vereines Erzgebirger und anderer Vereinigungen steht, deren Grund lage vaterländische Gesinnung bildet. Nicht minder nimmt der Prinz schon seit seinem Eintritt in die I. Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Sachsen den lebhaftesten Anthcil an den gesetzgeberischen Arbeiten und bei keiner wichtigeren Sitzung bleibt sein Platz leer. Gewissensernst und Pflichttreue bilden die Grundlage des Charakters des Prinzen Georg und er hat gleich seinem königlichen Bruder dem Sachsenvolke damit allezeit ein nachahmenswerthcs Beispiel gegeben in Lust und Leid, Kriegs- und Friedenszeit. In ernster Arbeit und treuester Pflichterfüllung sind beide Wettiner dem Heere und Volke als leuchtende Vorbilder vorangegangen und der Ruhm, die Zwei Geburtstage in Sachsens Königshaus. Zum 5. und 8. August 1892. Nachdruck untersagt. In die zwei ersten Wocben des diesjährigen August sollen zwei Wiegenfeste am sächsischen Königshose: am 5. August vollendet Königin Carola ihr 59. und am 8. August begeht des Königs Bruder, Gcncralfeldmarschall Prinz Georg, Herzog zu Sachsen, sein 60. Wiegenfest. Beide Tage sind aber nicht nur für das erlauchte Königshaus des Sachsen landes Freudenfeste, sondern das ganze Volk nimmt regen Anthcil an denselben und darum erwächst auch der Tages- presic «ls Wortführerin der öffentlichen Meinung die Ver pflichtung, diese Tage nicht vorüber gehen zu lassen, ohne einmal zu erzählen von der guten Königin Carola und dem pflichtgetreuen Prinz Marschall Georg von Sachsen. Unter den hohen Frauen, welche die sächsische Geschichte als Lebensgefährtinnen der im Laufe der verrauschenden Jahrhunderte zur Regierung ibrcs angestammten Landes voni Schicksal berufenen Albertiner des Hauses Wettin nam haft macht, befinden sich nicht wenige, welche mit seltenen Geistesgaben und Charaktereigenschaften geschmückt waren, deren Andenken nicht verlöschen, deren Wirken nicht vergessen werden wird. Die fromme und sanfte Böhmin Zedena, die Gemahlin des berühmte» Sachsenherzogs Albrecht des Beherzten »nd Stammmutter der Albertiner, die kluge und wirthschaftliche Dänin, Mutter Anna, Gattin des Kurfürsten Vater August, die kunstsinnige österreichische Kaisertochtcr Marie Antonie Walpurgis, Gemahlin des Kurfürsten Friedrich Christian, anderer bedeutender Sachsenfürstinncn nicht zu gedenken, sind Frauengestalten, welche ihrem Geschlechte im Geiste ihrer Zeit würdige Vorbilder gaben und darum mit Recht allgemeine Verehrung genossen. Keine von allen aber hat es durch die Art und Weise ihres Auftretens und ihre ganze Thätigkeit verstanden, sich die Herzen aller ihrer Unterthanen wie eines jeden, der ihr näher zu kommen Ge legenheit erhielt, so rasch und vollständig zu gewinnen, wie die regierende Königin Carola, eine der edelsten Fürstinnen und Frauen der Jetztzeit, deren Name für alle Zeiten obenansteht in den Ehrentafeln der Geschichte unserer Tage: als leuchtendes Vorbild von Tugend und Menschenliebe, echt fürstlicher Gesinnung und Wirksamkeit. Die sächsische Königin Caroline Friederike Franziska Stephanie Amalie Cäcilie ist die einzige Tochter des Prinzen Gustav von Wasa aus dessen Ehe mit der Prinzessin Louise von Baden und wurde geboren am 5. August 1833 zu Schönbrunn bei Wien. In der österreichischen Kaiserstadt lernte sie der damalige Kronprinz von Sachsen kennen und lieben und am 18. Juni 1853 fand die Vermählung des fürstlichen Paares i» der katholischen Hofkirche zu Dresden statt. Die hohe Frau ist ihrem Gemahl die zärtlichste und aufmerksamste Gattin und war ihren Schwiegereltern ein Trost und eine Stütze in mannigfachen herben Prüfungen, welche aus der Zeiten Schoß für Sachsens Königsfamilie herauswuchsen. Da ihr die Mutterfreuden vom Himmel versagt blieben, so widmete die Königin Carola sich vor allem dem Samariterwerke an Armen und Kranken, wie sie WMall und Anzeiger Tclegramm-Adressc: Fernsprechstelle „Etbcblcut", Riesa. Nr. 20. -er Königl. Amtshauptmannschast Grotzenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadrraths zn Niesa Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Nicsa. — Geschäftsstelle: Kastanicnstraße .79. — Für die Redaktion verantwortlich: T. Langer in Riesa.