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M 1894 Schandau, Soanabcnd, den 10. b.oveinbcr statt. Loos. Hicrnoch sind auf jcdcm Stimmzettel dic Namen von 5 wählbaren Bürgern zn verzeichnen, von denen millagS Znlcgcn. .'t ansässig nnd 2 nimnsässig Der Vorstand. Schicktauskh, Bo, fixender. Besuch hiermit cingcladcu. Schandau, am 8. November 1894. haben oder nicht. Schänd an, am 9. November 1894. Der Stadtrat. Wieck. Oie ausschcidcnden Sladlvcroiducten sind mit Ausnahme des Herrn Schmicdc- mcistcr Hari Thomas, welcher zum NatSmstglicdc erwählt worden ist, wieder wählbar. Die zu 'Wählenden sind auf den Stimmzetteln so zu bezeichnen, daß über deren Ortskrankenkasse für die Stadt Schandau. Sonnabend, den 17. November abends 8 Uhr Generalversammlung im Kast Hanse zur „Stadt Zittau". Tagesordnung: l) ErgänznngSwahl dcö LorslandcS. 2) Wahl der Rcchnnngsprüfcr. Z) Allgemeines und event. Anträge. Die Herren Bcrlrctcr der Arbeitgeber und ttasscumitgUcdcr werden zu zahlreichem Bekanntmachung. Die diesjährige Stadtverordneten-Ergättinngswahl findet Montan, den 1tt. dieses Monats Als Wahllocal Ist das NalssihuugSzimmcr bestimmt worden. Die Abgabe der Stimmzettel hat am vorbezeichneten Tage in der Zeit von vor- I I Uhr bis nachmittags 8 Uhr zu geschehen. , rin. Dieselben sind nncröffnct und von den Wahlern selbst IN die Wahlurne Das Wahlvcrfahren ist öffentlich und sind Einsprüche gegen dasselbe bei ^crlnst derselben binnen 8 Wochen nach der Stimmenauszählung hier anznbriugcu. Die letztere erfolgt sofort nach beendigtem Wahlvcrfahren. , -, . , Nach dem Schlage 3 Uhr werden Stimmzettel nicht mehr angenommen, gleichviel ob sich die bclrcs enden Wähler bereits vor diesem ZmpunNc im Wahllokal bcfnudcn Die Leitung der Wahlhaudlnug erfolgt durch Herrn Smdlral H c r r m a n^ ctwaiacn BchindcruugSfallc desselben aber durch Herrn Stadlrnt Zschaler, wählend als Wahlgchilfcu die Herren Hotelier Noh de, Schiffseigner Schriller und pnvaNcr D r c ß l c r fungieren werden. Lö scheiden diesmal aus dem Stadlvcrorduclcn .lroll.gium auö die Herren Schmicdcmcister Karl August Thomaö, Bäckermeister Otto Täubrich, Tischlermeister Gustav Tröger, AmlSgcrichtsrcndanl HcrmattU Sattpc nnd Lcdcrhändlcr Ernst Hammer. Amtlicher Theil. I Person kein Zweifel übrig bleibt. Insoweit Stimmzettel dieser Borschrist nicht entsprechen ! oder Namen nicht wählbarer Personen enthalten, sind dieselben nngillrg. , Werden zu viel oder zu wenig Namen auf dem Stimmzettel vmgcfumcn, ,o wird hierdurch zwar die Giltigkeit desselben nicht anfgehoben, cs sind aber enteren alls du letzten auf dem Stimmzettel enthaltenen überzähligen Namen als nicht bcigcsiigt zu bc- Sächsische Clbzertuntz. da- AaigliA MMW mb ^^eiu- werden mit 50 Pf. berechnet, «tabellarisch- oder compt.c.rte z,„d. Mosl', in Frankfurt a. M. G. L. Daube L Eo. Madilggscar. Der letzte vvn der französischen 9cegiernng unter-' nvmmene Versuch, noch eiue gütliche Beilegung der mada gassischen Frage lierbeiznfnhren, ist gescheitert. Tie Negierung der Königin Navanavalv Maujaka HI. hat es bestimmt abgelehnt, irgendwie auf das vvu dem Special- gesaudteu Frankreichs, dem Depntirten Le Mhrc de Vilers, überbrachte Ultimatum einzugeheu, svuderu viel mehr rund heraus erklärt, sie würde sich nur der Gewalt beugen. Hiermit sind die diplomatischen Verhandlungen zivischeu beiden Theilen abgebrochen, was auch durch die bereits erfolgte Rückkehr Le Mhrc de Vilers aus der madagassischen Hauptstadt Antananarivo nach dem Hafen- Platze Tamntave znm AnSdrncke gelangt ist. Auch die französischen Kaufleute und Ansiedler ans Madagascar schicken sich an, die Insel zu verlassen, denn jetzt, da nun der Krieg zwischen Frankreich nnd Madagscar so gut wie erklärt ist, erscheint ihr Leben nnd Eigenthnm seitens der hinterlistigen und rachsüchtigen Hvwas ans daS Erusllichste bedroht. Das französische Ultimatum, welches iu letzter Linie die kriegerische Zuspitzung der madagassischen Angelegen heiten bewirkt hat, enthält im Wesentlichen zwei Forder ungen, diejenigen der unbedingten Schntzherrschaft Frank reichs über ganz Madagascar und der Etablirung einer ständigen französischen Besatzung in Antananarivo nnd den Hanpthäfen der Insel. Weder in das Eine noch in das Andere konnte die Regierung der Hvwas einwilliaen, wollte sie nicht selber sich ihrer Hoheitsrechte begeben, aber sie scheint überhaupt nicht sonderlich geneigt zu sein, deu Franzosen irgendwelche grössere Cvneessivnen zn machen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß Frankreich bei seinem Auftreten gegen die widerspenstigen Hvwas im -"'echte ist, denn der in Tamatave 1885 abgeschlossene Ver- zwischen Frankreich nnd Madagascar sichert Ersterem gemisst Oberhvheitsrechte nnd ränmt ihm ferner eine Anzahl von Freiheiten und Zugeständnissen ein, die sich nament- lich ans Handelspolitischem Gebiete bewegen. Allen Be mühungen Frankreichs, vvu Madagascar die ehrliche Aus- fnhrnug des Vertrags zu erlangen, hat die Hvwasreaier- lchü theils heimlichen Widerstand, das her- lommUche Fntngucn- und Näukespiel der vrientalischeu Staatvtnnst c'ntgcgt!ngesttzt, sv das; der französischen Ne- glerung jetzt allerdings nichts mehr übrig bleibt, als mit Gewalt zur Wahrung ihrer Interessen nnd Rechte auf Madagascar zu schreiten. Frei!ich, ein Krieg auf Madagascar ist für eine cmvpaischc r ollen Umständen ein besvuders schivierigeS Uiuvcgsamkeit des Landes im Innern stehe» dwgewalttgen Schwieriakeiten mr Seite ivelche auf den dortigen Verhältn/sse, Z "ZKlmu a deni Geschütztrausport u. s. m. ciuor Wamsten größeren Colvune erwachsen, ivährend da.? crl.ua iveuigstens au den meisten Küstenstrichen Mada asea ^ radezn mörderisch für Europäer ist/ Die Lb r verfügen über ein gR emexercirtes Heer, das thc-ilweise Nichtamtlicher Theil. wenigstens mit Hinterladern bewaffnet ist nnd vvn Eng ländern, Amerikanern nnd Italienern cvmmandirt wird. Schließlich müssen die Franzosen auch mit dem sie be drohenden fanatischen Hasse der Eingeborenen rechnen, der ihren bevorstehenden Operationen auf Madagascar gewiß ebenfalls mancherlei Hindernisse bereiten wird. Jn Paris weiß man recht wohl die Schwierigkeiten des madagassischen Unternehmens zn würdigen, die Fran zosen haben dieselben im Laufe ihrer seit zwei Jahr hunderten auf Madagascar geführten Feldzüge zur Genüge kennen gelernt. Trotzdem ist die französische Negierung fest entschlossen, den Krieg mit allem Nachdruck zu führest uud deu Frieden erst zu dictiren, wen» die französischen Truppen die Hauptstadt Antananarivo besetzt haben werden. Da die besten Colvnialtrnppen Frankreichs, welche theilweise schon in Hinterasien und Westafrika mitgefvchten haben, unter erfahrenen und ausgezeichneten Führern zur Verwendung gegen Madagascar kommen werden, so ist wohl au dein schließlichen Erfolge der Franzosen nicht zn zweifeln, freilich werden sie vor Ab lauf der im December beginnenden Regenzeit alle größeren Actionen gegen die Hvwas unterlassen Müssen. Jedenfalls ist aber das reiche und fruchtbare Madagascar die bei Weitem größte uud bedeutendste Insel des westindischen Oceans, der Mühen, Kasten nnd Opfer eines umfassen deren Feldzuges der Franzvseu werth uud würde mit diesem herrlichen Laude der Evlvuialbesitz Frankreichs eine höchst bemerkenswerthe Bereicherung erfahren. Von anderen Mächten hätte Frankreich bei einer etwaigen Annexion MadagascarS schwerlich nachhaltigen Einspruch zu befürchten, mir England rasselt schon fetzt mit dem Säbel, daraus werden sich indessen die Franzosen wenig machen, der britische Leopard faucht, aber er beißt mir im äußersten Nvthfalle. locales und Sächsisches. Schandau, Morgen Sonntag Abcnd 6 Uhr hält Herr Pastor GricShammcr ihn hiesiger Kirchc AbcndgollcS- dicnst. — Der hiesige städtische Verein hielt am Mittwoch Abcnd zur Bcrathnng über die am 19. d. M. zn erfolgende Sladtverordnctenwahl im Saale dcö Gasthauses znm Gam- brinnö cinc Versammlung ab. Nach Alnvickclnug dcö ge schäftlichen ThcilcS wurden verschiedene Vorschläge hinsichtlich der ansjnslellcndcn Eandidntnrcn gemacht. Die nächstdcm vorgcnommcne Abstimmung ergab, daß den Wählern für die Vertretung der Ansässigen die Herren Bäckermeister Täubrich, Tischlermeister Tröger uud Sciscnsicdcrmcistcr Mehne, nnd für die Vertretung der Unansässigen die Herren Lohgcrbcrmcistcr Hammer nnd Rendant Sanpc empfohlen werden sollen. Im Anschlusse hieran fand cinc längere Diö- cnssion über cinc zwischen Schandau und Dresden herzn- stellende Tclcphonvcrbindnug statt. Der städtische Verein will znvördcrsl eine Aufforderung znr Bcthcilignng an die Be wohner Schandanö erlassen. Betreffs der Erlcuchlnng der Carolabrückc wird milgcthcilt, daß ein diesbezügliches Gc- snch, welchem sich auch die Gemeinde Wcndischfährc augc- schlosscn hat, an die königliche Straßen- nnd Wasscrban- Jnspection zwar abgcsandt, aber eine zusagende Antwort bis jetzt noch nicht cingegangcu sei. — Einer durchaus beifälligen Aufnahme crfrcnlc sich die obcrbahenschc aus Garmisch-Parlcnlirchcu stammende Gebirgssängcr- und Schuhplattler-Gesellschaft Helli-Nazi nnd Madl, welche am vergangenen Jahrmarktömontagc im Saale dcö Hotels „Schwcizcrhof" conccrtirle. Dieses in gesanglicher Beziehung vorzügliche GebirgS.Ensemble ver stand eö so recht, mit seinen erfrischend natürlichen GcbirgS- wciscu, von denen nnr das von Noöl nnd Mirzl auSgc- sührtc Dncll „die bahcuschcu Farben" nnd der slimmuugs- vollc mit Eäw gesungene Chor, „Mein Hcimalhthal" er wähnt seien, sich in die Herzen der Zuhörer, die den Saal bis auf das letzte Plätzchcu gefüllt halten, hincinzusingcn und damit in gewinnendster Weise Stimmung für sich zn machen. Eine wirknngövolle Ergänznng fanden die gesang lichen Da.bielnugcn durch die walp haft virtuos vorgcführtcn „obcrbahcrischcu und Zillerthalcr Schuhplattler." — Diese Tänze, welche nnr dem Aclpler eigen sind, übten auch hier wiederum durch die Natürlichkeit der dabei anögeführlcn Drehungen nnd Windungen, durch da« eigenartige Klopfen und Schlagen mit den Händcu, durch das freudige Jodeln und Jauchzen cinc bczaubcrudc Wirkung ans, die sich durch die auhaltcudcn Beifallsstürme seitens des anwesenden PnbliknmS ansö Deutlichste zn erkennen gab. — Eine Wiederkehr dieser Gesellschaft dürfte gewiß allseitig will kommen geheißen werden. — Herr Richard Valcnlin veranstaltet am morgenden Sonntag in seinem Etablissement ein Couccrt der hiesigen Stadtkapclle. Das vorzüglich znsammcngcstcllle Programm bietet, wie ans dem Inserate dcö heutigen Blattes ersicht lich ist, cinc reiche Auswahl Musikslücke von den beiden Hcrocn im Gebiete der Töuc, von Strauß und Wagner. Der Bestich dieses Couccrtcö ist daher jedem, der ein paar geunßrcichc Stunden verleben will, ansö angelegent lichste zu empfehlen — Heule früh 8 Uhr lrascn iu Schandau cinc Anzahl Alpcnvcrcinsmitglicdcr ein, dic dem Schrammslcingcbicle einen Besuch abstaltcu werden, nm dort dic seit Frühjahr begouucucn „Klcttcrcicn" auSznführcn. Es werden solche Fclscngcbildc auserkoren, dic ersteigbar sind, aber der sich darbielcndcn Schwierigkeiten wegen nicht allgemein besucht weide». Dic kühnen Bergsteiger brachten entsprechendes Klettcrzcug mit. —«.-st. In Schmilka finden morgen Sonntag Nachnii.tag dic Vornahmcu von Gcmeindcrathswahlen statt, infolge dessen sich daselbst cinc starke Agitation bemerkbar macht uud dic Aufstellung vieler Wahl-Cnudidalcn erfolgt ist. — Dem guten Beispiele der Gemeinde Schmilka folgend, welche vor knrzcm den Weg an den Schmilkaer E.bgärlcu entsprechend breiter und gangbarer Herstellen ließ, ist mich dic Gemeinde Pvslclwitz gefolgt, deren Dorf, weg ebenfalls eine neue Fußbahn und KieSaufschutt cr-ätt,