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dieEestimmw Sechsnnddreitzigster Jahrgang mag der Betrag beiliegen oder nicht. Lxpeäilion äs» ^mt8dlstts». Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts, sowie des Ktadtrathes zu Aulsnih. Buchdruckerei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantwort!. Nedacteur Alwin Endler in Pulsnitz. Druck und Verlag von Paul Webers Erben in Pulsnitz. Geschäftsste^q in» Königsbrück; bei Herrn Kaufm. M. Tschersich. Dresden; Annoncen-BureauS Haasrnstei« L Vogler u. Jnvalib««L»»4 Leipzig» «udolph Mchs» HNlfäsllgrtfiio dltttgltl'ptk-dtltstt'/ltlp uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmack» «Wk <4ltl0llV^ll^^tl4s 4t ltlzl^ Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls aufgenom«^, Erscheint: Mittwoch« und Sonnend«. AbonnementsprlS: UWIchlieblich de« jeder Sonnabc-Nummer beiliegenden SonntagSbl e«) Vierteljährlich I Mk. i Pfg. Inserate werden mit 10 Pfennigen ür den Raum einer gespaltenen (orvus- »eile berechnet u. sind bis sstestens Dienstag- und Freitags VonittagS V Nhr hier aufzugeb). MoclirMatt für Puls,ist, Königsbrnlk, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und AmgegenL. ^uge an dieser Stelle eine Reinigung der Schienen nothwendig. Zwickau. Der Verband Sächsischer Geflügelzüchter ¬ vereine, dessen Vorort Dresden ist, wird seine 3. Ver- bandSausstellung (die erste war in Bautzen, die zweite in Chemnitz) in den Tagen vom 21. bis 24. Februar nächsten Jahres in Zwickau abhalten. Die Ausführung hat der dem Verband angehörende hiesige „Verein für Geflügel zucht." — Vor einigen Tagen hat sich im Dorfe Prießnitz bei Borna ein Dienstknecht einer nichtswürdigen Thier quälerei schuldig gemacht, die hoffentlich nicht ohne ernste Ahndung bleiben wird. Die Pferde eines mit Dünger beladenen, dem Rittergutspachter in Prießnitz gehörigen Wagens wollten nicht sofort anziehen, worauf der Knecht in seiner Wuth dem Sattelpferd mit der Düngergabel dermaßen in die Weichen stach, daß daS schwer verletzte Thier bald darauf trotz thierärztlicher Hilfe verendete. Der rohe Thäter ist bei der Behörde angezeigt, und da er einiges Vermögen besitzt, so wird er wahrscheinlich auch für den angerichteten materiellen Schaden aufzu kommen haben. — Ein gemüthlicher Transporteur war der Wirth- schaslsbesitzer Sörmitz aus Nieschütz bei Meißen, in welcher Gemeinde immer ein vertrauenswürdiger Einwohner von Zeitereignisse. Pulsnitz, 17. September. Anläßlich ihres 50 jähr. Bürgerjubiläums erhielten gistern die Herren PrivatuS Ruppert und Schuhmachernstr. Zumpe hierselbst vom Stadtrath ein Ehrendiplom eingehändigt. — Dem Untersteuereinnehmer Herrn Ehregott Koch hierselbst ist von Sr. Maj. dem König das AlbrechtS- kreuz verliehen worden. — Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der zum Ehrenritter des Johanniter-Ordens ernannte Kammer herr Rudolf von Bünau aus Bischheim die mit diesem Orden vorbundenen Insignien anlege. — Die Rückbeförderung der Manövertruppen des 12. (königl. sächs.) Armeekorps aus dem Manöverterain in die Garnisonen verur,lach? Unseren StaatSeis nbnhnen arch dres^" Zay'r em schweres r^lck Arhei^. Zu deför- dwn sind durch einzulegrnde Extrazüge da- Bataillon von Riesa nach Dresden, bereits anr 15. Sep- tenber daselbst angekommen; am 17. September: das Infanterieregiment Nr. 103 von Deutschenbora nach Brühen (Ankunst daselbst ^9 Uhr Abends); das Jäger- bataillon Nr. 12 von Neffen nach Freiberg (Ankunst daselbst 4 Uhr 30 Min. Nachm.); das Infanterieregi ment Nr. 107 und die Stäbe der Jnsanteriebrigaden Nr 47 und 48 von Nossen nach Leipzig (Ankunft dort Uhr Abends); das Infanterieregiment Nr. 104 von Nossen nach Chcmnitz (Ankunft daselbst ^10 Uhr Abends); dal Infanterieregiment 106 und der Stab der Jnfan- ter edivision Nr. 24 von Ziegenhain nach Leipzig (An- kurst daselbst 8 Uhr Abends; endlich am 18. September das Infanterieregiment Nr. 102 von Deutschenbora nach Ziliau (Ankunft dortselbst »/«7 Uhr Abends) und das Infanterieregiment Nr. 133 von Roßwein nach Zwickau (Ankunst dort 4 Uhr 10 Min. Nachmittags.) Diese 9 Extrazüge haben zusammen 450 Ossiziere und 10,527 Mannschaften nebst Pferden und Gepäck zu befördern. — In den letzten Tagen hat der Kohlenverkehr aus den sächsischen Staatseisenbahnen einen so bedeutenden Ausschwung genommen, daß gegenwärtig die zahlreichen Transportmittel vollauf in Anspruch genommen sind und keine Achse still steht. Namentlich der böhmische Braunkehlenverkehr beansprucht soviel Wagen, daß der dasür bestimmte Wagenpark nicht ausreichte und die sächsische StaatSbahn in den letzten Tagen noch 600 offene Güterwagen zur Bewältigung der Braunkohten- transporte nach den böhmischen Kohlenrevieren absendrn mußte. — Welch bedeutende Ausdehnung der Betrieb in der Nähmaschinensabrik von Seidel L Naumann in Dres den erfahren hat, erhellt aus der Thatsache, daß in ver gangener Woche daselbst die 250,000ste Singeimaschine fertig gestellt wurde. Das frohe Ereigniß wurde durch eine kleine Festlichkeit gefeiert. — Aus der sächsischen Schweiz, 12. September. DaS Dorf Uttewalde, weltbekannt durch den reizenden und romantischen Grund hinter Wehlen, welcher seinen Namen trägt, ist gestern Nachmittag durch eine Feuers brunst säst vrllständig eingeäschert worden. Nur vier der ärmlichen Häuser sind stehen geblieben. Dir Be ¬ völkerung des Ortes besteht aus lauter armen Leuten, die sich im Sommer als Fremdenführer und Beerensamm lerinnen, im Winter durch die Fabrikation von allerlei Andenken an die sächsische Schweiz ihr kärgliches Brot verdienen. — Der „L. Z." schreibt man aus der Oberlausitz: Zuverlässigem Vernehmen nach hat eine Anzahl der her vorragendsten Kaufleute und Industriellen im 1. sächsischen Reichstagswahlkreise sich dahin verständigt, den Sekretär der Handels- und Gewerbekammer zu Zittau, den vr. jur. Löbner, als Kandidaten für die bevorstehende Reichs lagswahl aufzustellen. Herr vr Löbner, welcher unseres Wissens aus sreikonservativem'Standpunkte steht, ist, wie kaum ein anderer, mit den Verhältnissen des industriell so hoch entwickelten Zittauer Wahlkreises vertraut und seine Fähigkeiten erfreuen sich einer so allgemeinen An- erlkMung, daß er dem bisherigen Abgeordneten, Herrn Kaufmans , welchen die Rutsch-freisinnige Partei wiederum ^uf^rn oen will, ein sehr gefährlicher Gegner werden Kandidatur feiten des Herrn Or. Löbner ist nicht erfolgt, soll aber außer Zweifel stehen. — Welch' traurige Folgen es haben kann, wenn man die Kleinen ohne Aufsicht läßt, dasür wird ein neuer Beweis aus Oberlungwitz erbracht. Ein kleines Mädchen, das im Austrage seines Vaters eine Flasche Kümmel geholt und das man einige Stunden in der Wohnstube allein gelassen, geräth auf den Einfall, von dem geholten Getränke zu naschen. Gereizt durch den süßen und zugleich berauschenden Genuß, setzt das Kind die Trinkversuche fort, bis die Flasche leer ist. Am anderen Morgen verschied das Kind. — Der anläßlich der Generalversammlung der deutschen Geschichts- und Alterthums-Vereine zu Meißen in Anwesenheit Sr. Majestät des Königs und des Prinzen Georg von Herrn Prof. Dr. Flathe gehaltene Vortrag über die älteste Geschichte Meißens hat in weiten Kreisen ein großes Interesse zu erregen vermocht. Nach den bezüglichen Darlegungen war die Mark Meißen zur Römerzeit noch Urwald, der sich bis in die Gegend der heutigen Slädte Wurzen, Mügeln, Riesa erstreckte. Kein Römer hat diesen Gau betreten, auch von der Völkerwanderung Meb er unberührt. Die ersten An siedelungen rührten von den Slaven her. Die eigent liche Geschichte beginnt erst mit deren Vertreibung durch die Deutschen und die Gründung der Burg zu Meißen durch Heinrich I. Sebnitz. Der am Sonntag Nachmittag 4 Uhr 16 Minuten von Schandau kommende Zug wurde zwischen dem ersten Tunnel und dem HainerSdorser Viadukte durch ein eigenthümliches Verkehrshinderniß zum Halten ver anlaßt. Eine Unzahl von Raupen bewegte sich an dieser Stelle in solcher Masse auf den Schienen, daß, ehe der Zug seine Fahrt fortsetzen konnte, die Geleise von den Thieren gereinigt und mit Sünd bestreut werden mußten. Auch am 8. d. M. machte sich in Folge der fortdauern den Raupenwanderung vor mich macht, hab' ich eegentlich nischt darwider!" „I, Gott bewahre!" antwortete der Landstreicher in treu herzigem Tone und erhielt nun die Papiere. Kaum hatte er sie in die Tasche gesteckt, so verabschiedete er sich kurz von dem Transporteur und lief eiligst davon. Das Nachspiel fand am Freitag vor dem Dresdner Landgericht statt. Sörmitz war als Transporteur ein Beamter gewesen und hatte durch die Freilassung seines Arrestaten sein Amt fahrlässiger Weise verletzt. Seine Strafe fiel indessen sehr mild aus; sie bestand nur aus 1 Tag Gefängniß. Berlin, 11. September. DaS Reichspostamt hat erklärt, daß die für den untren Verkehr Deutschlaich» Gemkindevorstand ausgewählt wird, um verhaftete iHuen an die vorgesetzte Behörde abzuliesern, und Amt reih um. So kam es auch am 4. Landmann, einen Juli d. I. an d^^^lcn^WWeüWM^»bsdorfe allgemein 46jährigen Mann, der in seinem übergab ihm geachtet wird. Gemeindevorstand Knoblauq^^^, einen vom Gendarmen Rosenkranz sestgenommerWM^^. streicher, um ihn an die kgl. Amtshauptmannschaftm Meißen abzuliefern. Gleichzeitig erhielt Transporteur Sörmitz die Neisepapiere, sowie daS Original der Anzeige zur Aushändigung an die Amtshauptmannschaft. Sör mitz war viel zu gutmüthig dazu, um das vorausgesetzte Leidwesen des Gefangenen durch barsche Behandlung zu verschärfen. Freundlich plaudernd machten sie ihren Weg und ihr Verhältniß wurde ein so vertrauliches, daß nahe bei Diera, etwa 2 Stunden von Meißen entfernt, der Gefangene seinen Begleiter ersuchte, ihm doch dir Papiere auszuhändigen, damit er sich schleunigst Arbeit suchen könne. Sörmitz überlegte sich, daß der Gefangene eigent lich kein Landstreicher sei, wenn er so viel Lust zur Ar beit habe. Außer Arbeit kann doch jeder kommen und so mancher muß wochenlang umher laufen, um sich eine Arbeitsstelle zu suchen. „Na", sagte er zu dem Gefange- nen, „wenn'S keene Umstände und keen'n Schaden sür 17. September 1884. Mittwoch. Mittwoch, den 2i September, Biehn Donnerstag, den 2> September Kramma Pulsnitz, an 13. September 1884. Der Stadt a Schubert, Brgrmstr. Bekannt ma Das Aufbewahren von Holz, Spähnen und Reißig in größeren Quantitäten auf dl in 8 367,« des Reichsstrafgsetzbuch^ unter Androhung einer Geldstrafe bis zu 150 oder entj ung. Böden in der Nähe derKssen wird hiermit unter Hinweis auf chen^r Ha^ unters-gt. °