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zschopauer«Tageblatt «nd Anzeiger I Maias. 28. Zu» 1S41 M. Zahrgaag Ar. 174 Vas „Zschopau« Tageblatt und An?«ig«r" «scheint werk täglich. Monatlicher Bqugsprei» >.70 RM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen »erden in utss«« Seschästsstetie, von den Boten, fowi» von allen Poftaostalten angenommen. Do» „Zschopauer Tageblatt nnd Anzeiger" ist da» inr Brröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat» M Zlöha und de» Bürgermeister» w Zschopau behökdücherseit» bestimmt« Blatt und enthält dl, amtlichen Bekanntmachungen de» Zinanramte» Zschopau — Bankkonten: Bolksboak Zschopau, S. m. b. H.; Stadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Ruf k12 ' Zeitung für di» vrt«: Börnicheo, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Sornau, tzohndorf, Krumhermersdorf, Scharfensteia, Schlobchea/Lr^eb., Waldkirchen/Lngeb., Wei-bach, Wilischthal, Witzschdorf. Aai»ia»npr»kse: Di« 4b mm breit« Millimeter»!!« 7 Pf.; di« -0 mm breit« Millimeter,«!!« ün Textteil 2Z Pf.; Rachlabstaffe! k; Ziffer- und Rachwei»-Gebühr SS Pf. luzüglich Porto. Sensationeller Tagesbefehl Stalins erbeutet Sieben bolschewistische Generale vnb zwei politische Kommissare der Aronllruppen vor das Kriegs gericht gestelk / „SchSrsfte Strafandrohungen gegen alle „Panikmacher", Feiglinge nnd Deserteure" Helsinki, 28. Juli. lHS.-Meldung). Bei den Kämpfen gegen dis Bolschewisten wurde, wie dis finnische Morgenpresse am Montag in großer Auf machung berichtet, unter der Beute ein sensationeller Tages befehl Stalins vom 22. Juli gefunden, der in größter Klar heit die stark« Verwirrung bei der sowjetrussischen Truppen führung zeigt. Der Tagesbefehl Stalins, de« die Blätter vollständig abdrvckeu, besagt, daß die Sowjettruppen wohl »ft znr Zn» sriedeuheit gekämpft hätte«, daß es aber doch auch viele gebe, die Furcht «nd Panik verbreitet ««d gege« die Fro«t- diszipli« verstoße« hätten. Daher seien wegen schimpflicher Flncht, Panikmacherei, FührnngsnnsLhigkeit, Untergrabung der Kriegssührnng, kampflose Preisgabe von Waffe« «nb eigenmächtiges Berlage« ter Stelln«g folgende Generale «ad politische Kommissare verhaftet nnd znr Bernrtellnng vor das Kriegsgericht gestellt worden: Armeegeneral Pawlow, Kommandeur a« der Westfront, Generalmajor Klimovski, Generalstabschef an der Westfront, Generalmajor Grigorjew, Chef des Nachrichtenwesens der -.am—IM— Westfront, Armeegeueral KaroVko«, Ches der IV. Armee, Generalmajor Kosobntski, Kommandeur des 41. Infanterie» Korps an der Nordwestfront, Generalmajor Golihow, Kom mandeur der 6«. Gebirgsjägerdivision an der Südfront, Kommissar Kurotschkin, Stellvertretender Kommandant der 60. Gebirgsjägerdivision an der Südfront, Generalmajor Galaktrnow, Kommandeur der Sü. Jufauterie-Divifio« a« der Güdfrout, Kommissar Jelisejew, Stellvertreteuder Kom mandeur der SV. Infanterie-Division an der Südsront. Der Tagesbefehl besagt «eiter, daß die Disziplin in der Sowjetarmee «m jede« Preis wieder hergeftellt werde« müsse. Bo« alle» Komma«de»re« and politische« Kommissare« werde erwartet, daß sie ihre« Mannschaften mit gutem Bei spiel voraugiuge« und die Panikmacher, Feigling« und Deser teur« ausmerzte«. Sämtliche Fäll« vo« Feigheit würde« ftreugsteus beftrast «erbe«. Untorzeichnet ist der Aufruf von Stalin als Oberstem Chef des bolschewistischen VerteidigunaskomitHes und dem Divisionskommissar Wasiljew. Schlacht vou Smolensk vor erfolgreichem Abschluß Unentwegter Uach-rSngeu in -er Ukraine / Vergellnngsmgrlff ans taadon derettett. ,: In »er Ukrai»« vrä»O«U die verbünbete« Truppe« trotz schwierigst«» «eguverhSÜMiss« »em «eichende« Gegner ««- entwegt nach. , An »er sknuische« Kro»t»ewa»»e» »««tfch« ««» finnische Tr«ppe« gegenüber zähe« feindliche« Mdersta«» «eiter Bobe». Als Vergeltung für »1« «rederholte« L»ftangrifte bri tischer Kampsfl«gze«ge a«f Wohnviertel »««tscher Städte bombardierte die Luftwaffe i« der letzte« Stacht die bri tisch« Hauptstadt. Westlich de» Themse-U-Vogen» ««rde« st«?« vräpde Hchchorgurüfe«. Kampfftugzeuge versenkte» bei de» Faroeer-Fusel» «t»<» größere» Frachter ««» beschäbigte« ei» Ha«bel»schtff sch«»», vor der schottische« Vstkäste erhielt «1« grotz«» Handelsschiff eine« rusttorpedotveffer. Der Feind flog weder bei Tage «och bei Nacht in da» Reich-gebfet «tu. Aus dem Führerhauptquartier, 28. Juli. Da» Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Di« Schlacht do« Smolensk nähert sich ihrem erfolg reiche« Abschluß. Alle Versuchs dis ü-e»»1cht»»g de» «i«i- geschlossen»« sowjetische« verbänbe z« verhinder«, wurde« „Aeulralllöl" nun an zwei Fronten Sie USA «nd der Zerue Ssten Drahtmeldung unserer Mit Aufmerksamkeit Haven wir die Meldungen verfolgt, In denen von neuen britischen Umtrieben, diesmal gegen Französisch-Indochina, berichtet wurde. Schon seit einiger Zeit war bekannt, daß die Briten an der Grenze zwischen Malaya und Thailand Truppen aller Art konzentrierten und damit anscheinend einen Druck auf Thailand auszuüben versuchten. Es war wieder einmal da» britisch« Bestreben, «inen Konfliktherd an einer weit von Europa entfernten Stelle zu schaffen, um hier den Deutschen günstig gesinnte politische und möglicherweise auch militärische Kräfte zu binden. Nichts konnte den USA nun gelegener kommen, als di« Warnungen Japans, eS werde englische Unternehmungen gegen Französisch-Indochina, die aller Voraussicht nach auf dem Weg« durch Thailand erfolgen würden, zu verhin dern wissen. Aus »er europäischen Politik kennen wir die Faselet der Briten um den sogenannten „status quo", für dessen Aufrechterhaltung sie sich als Vorkämpfer betrach teten. Für die Aufrechterhaltung dieses gebietlichen Zustan des im Fernen Osten, wie wir den Ausdruck „status quo" hier übersetzen möchten, geben nun England und die USA gleicherweise vor, sich einzusetzen. Damit haben sich auch hier die „Brüder" wieder einmal zum Zusammenspiel ge sunden. Japan soll herausgefordert werden. So wird also da» gewohnte Spiel begonnen: England und USA reden von Angrtffsabstchten Japans auf Indochina, um selbst „einen Schein des Rechts" für etwaig« Unternehmungen gegen dieses treu zu Marschall Petain und den von diesem übernommenen Verpflichtungen haltende Land zu hab.n. Frankreich ist sich über diese englischen Angriffsabsichten klar — die Pariser Zeitungen sagen aber gleichzeitig, daß man auch der japanischen Hilfe für die Kolonie im Fernen Osten sicher sein könnte. Japan bestätigt sozusagen diese Erwartungen, und nun beginnen die USA im Trüben ,-u fischen: provokatorisch vermint es seinen Hafen Mani a, «» wird di« Zensur über Telegramme und Funk nach Jap n Verhängt und viel von dem „status quo" gesprochen, an dessen Aufrechterhaltung auch die USA unbedingt intc.- esstert seien. Nach Berichten aus London soll ein voll kommenes EinversÜindniS zwischen der britischen und dtr USA-Regierung über die Maßnahmen herrschen, die i-n Fernen Osten zu ergreifen seien. Daran ist nicht zu zweifeln — es wird sich um ein abgekartetes Spiel handeln, in drm allerdings der Dritte, in diesem Falle Japan, nicht untätig »»sehen wird. Japan hat ebenfall« über den gesamten Berliner Schriftleitung. Funk- und Kabeldienst nach den USA Aensurmatznahmen verhängt, mit Lenen man sich schon intensiv im Weißen Hause beschäftigte und die Präsident Roosevelt „bezeichnend" genannt haben soll. „Japan" heißt, wie aus den Aeußerun- gen der USA-Politiker in der Press« erkennbar wird, jetzt das große Thema aller Beratungen in Roosevelts Umkreis. Mit Recht, denn diese zweite „Front der Neutralität" — seine erste steht ja mit der Blickrichtung gegen Europa — wird Komplexe bringen, deren Bewältigung für die USA und vor allem für ihre führenden Männer nicht leicht sein und vor allem für ihre führenden Männer nicht leicht werden dürfte. Nachdem schon weitgehende Sicherungen gegen eine „Nazi-Invasion" in den USA getroffen wurden, wird nun in absehbarer Zeit in den USA auch noch mit einer „Invasion aus dem Fernen Osten" gerechnet werden müssen. — Es werden auch hiergegen intensivste Abwehr maßnahmen zu ergreifen sein — wie Roosevelt ausposaunen wird — und fo bringt er in die» Volk, dem weder vom Osten noch vom Westen Gefahren drohen, die Unruhe und Unsicherheit, die »r braucht, um für sich und sein« Getreuen die „Schiffchen aufs Trockene bringen" zu können. Man darf gespannt darauf sein, was die Brüder mit gleichen Kappen im Fernen Osten weiter anzetteln werden! «m «ichts anderes als ei»« Fälsch««» d««kbar plumpester Art handelt. Der Gesandte Dr. Wendler hat der Reichs» regier»«g sofort «ach der Veröffentlichung des Schriftstückes telegrafisch die dienstliche Meldung erstattet, daß er eine« derartige« Brief niemals erhalten «nd ttberhanpt mit Herrn Belmone in keinerlei Verbindung gestanden habe. In voller Uebereinftimmnng damit hat Herr Belmonte selbst im Ans» märtige« Amt am 26. Juli die Erklärung abgegeben, daß er an den Gesandten Wendler weder de« verössentlichte« «och eine« andere« Brief geschriebe« a«d seinerseits von ihm niemals eine« Brief erhalten habe. Das veröffentlicht« Schriftstück sei ein« glatte Fälschung. Herr Belmonte hat Vastei vo« sich an» ve« Wnnsch ge äußert, Vies« seine Erklärung auch öffentlich astzugesten. Die Reichsregierung muß hiernach feststellen, Vaß sich Vie bolivianische Regierung auf Schritte einer vritten Macht hin nnv ohne auch nur ven «ersuch zu einer Aufklärung veS Sachverhalte» zu machen, zu einem im interuationalen Verkehr beispiellosen vorgehen gegen Ven viplomatischen Vertreter ve» Reiches berritgcfunde« hat. Die Reichsregie rung legt hiergegen erneut Vie schärfst« Verwahrung «in." Ser Fall velmonle Im Zug« «iner Hetzkampagne gegen Deutschland hat dl» bolivianische Regierung den deutschen Gesandten Wendl«»! ohne Angabe von Gründen aufgefordert, innerhalb dreimal! -21 Stunden Bolivien zu verlassen. Nachträglich veröffent»! licht« die bolivianische Regierung «inen angeblichen Briefs des bolivianischen MilitärattacheeS in Berlin, Major Bel-^ monte, den dieser an den deutschen Gesandten Wendler ge-, schrieben haben soll und begründete damit di« unerhört^ Maßnahme gegen den Vertreter des Großdeutschen Reiches,, Den veröffentlichten angeblichen Brief will die bolivianisch^ Regierung von «iner ausländischen Macht zur Bürfügung^ gestellt bekommen haben. Form unb Inhalt dieses Briefes sowie di« Begleitumstände seiner angeblichen Entdeckung lassen auf den ersten Blick erkennen, daß «S sich um einst Fälschung dümmster und plumpester Art handelt. : Diese Feststellung fand nun ihren endgültigen Beweis durch ^ine Erklärung -eS bolivianischen MilitärattacheeS Major Belmonte, di« dieser heute Mittag vor der deutschen und ausländischen Presse gab. Diese Erklärung lautet: „Meiue Regierung hat »«gewöh«liche Maßxahmen gege« de« Gesandte« des Großde«tfche« Reiches mit «i«e« Brief begrü«det, de« ich a« de« Gesandte« W««dler i« La Plaz »o« De«tschla«d aas geschriebe« habe« soll ««d d«r de^ bolivianische« Regierung, «sie sie verüsfe«tlicht hat, vo« einer fremde« Macht -«« Bersüg««g gestellt w«rbe. Dieser a»geb« liche »ries, vo« dem ich d«rch die Veröffentlich«»- z«m erste« Mal« K«««t«iS «rhalt«« hab«, ist »o« mir »i«mals ge«, schrieb«« worb««. Ich halt« «S im J»ter«sse der Wahrheit «ab i« Interesse der Beziehnsge« -wisch«« d«m deutsche« nnd meine« Volk« für meine Pflicht, hier vor den Bem treten, der Press« ehre»», örtlich al» Ofsi-i«r z« erkläre«/ daß ich weder dlese» Brief «och irge«» «i« anderes Schreiben oder eine Mitteilung a« de« deutsche» Gesandte» Wendler jemals gerichtet habe. Dieser »ries ist eine Fälschung. Es ist i» Bolivien bekannt, das, ich jederzeit meine heiligst« Pflicht darin gesehen habe, den Interessen meines Vater« lande» zu dienen. Ich weiß, daß ich wegen meiner Haltung von politische« Kräften und von geheimen Organisation««^ seit geraumer Zeit verfolgt werde. Ich bin der Ueberzeu-, gung, daß die» der Grun- ist, mir diesen Brief zu unter« schieben und ^mlt dieser Fälschung sowohl meine ehrlichen nationalen Absichten wie gleichzeitig di« deutsche Reichs^ regierung ,« treffen. Ich hab« Meiner Regierung nach, Kenntnisnahme der ungeheuerlichen Vorwürfe folgende Mitteilung gemacht: j! ,Lum Wohle meines Vaterlandes und damit die Regie«, rung nicht auf Grund falscher Informationen handele, klär« ich: I Daß es vollständig unwahr ist, daß ich umstürzlerisch» Beziehungen zur deutschen Regierung oder ihrem Gesandten! in Bolivien unterhalte oder unterhalten habe. Ebensowenig Habs ich weder einen Brief noch irgendwelche andere Mit-j teilung an den Herrn -«»tschen Gesandten Wendler ge«: schrieben noch eine solche von Ihm erhalten. Diese Erklärung soll kein« Verteidigung meinen Persott sein, sondern meinem Vaterlandes dienen^ Ich werde «S dankbar begrüßen, wenn die bolivianische Regierung di« etwa gegen mich getroffenen Maßnahmen nicht «bänderst würde". Die ReichSregieruug hat aus Grund di«s«S BorgeheuS «»d der Enthüllung des plumpe« FSlschuugStricks, dem die bolivianische Regierung i» «»verständlicher Leichtfertigkeit «nd ohne auch «nr de« »ersuch einer Nachprüfung anzu, stelle«, anfgeseff«« ist, he«1« im A«schl«b a« die bereits ver« öffeutlichte Protestnote vom 22. Juli der bolivianische« Re« gier««g folg««-«« Not« übermittelt: ,^m Auftrag« der Relchsregierung habe ich -i« Ehr« folgendes mitzut«ilen: Nachdem -io bolivianische Regierung zunächst ohne An gabe irgendwelcher Gründe die Aufforderung an den deut schen Gesandten in Lo Plaz, Herrn Wendler, hatte' richtest lassen, binnen weniger Tage das Laud zu verlassen, hat fl« am folgenden Tags gegenüber Vertretern der Presse, und zwar wiederum ohne Angabe konkreter Tatsachen, den Vor^ wurf erhoben, -aß der Schritt gegen den Gesandten erfolgt sei, weil er sich an Machenschaften gegen die bolivianisch« Negierung beteiligt habe. Diese Behauptung, die sich von selbst als völlig frei« Erfindung charakterisierte und jeder Grundlage entbehrte, ist bereits in der Note des Gesandten Wendler vom 22. Juli auf das Schärfste zurückgewiesen worden. Daraufhin hat sich di« bolivianische Regierung veranlaßt, gesehen, «in Schriftstück zu veröffentlichen, das ihr nach ihrer eigenen Angabe von einer dritten Macht In die Hände ge spielt worden ist. Sie behauptet, daß dieses Angriffsstück «in von dem bolivianischen Militärattache« in Berlin, Herrn Belmonte, an den Gesandt«:: Wendler g«richtcier Brief sei, der di« gegen den Letzteren erhoben«» Vorwürfe beweise. Sowohl Form und J«halt dieses Briefes als auch di« gesamte« Begleitumstände feiner angeblich«« Entdeckung lasse« scho« aus de« erste» Blick «rke»»e«. daß eS sich dabei