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Dresdner Journal : 04.08.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188708042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18870804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18870804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-08
- Tag 1887-08-04
-
Monat
1887-08
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Journal : 04.08.1887
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Donnerstag, den 4 August, abends 1887 178 lo «. »«ra^prolor DresdncrIoumal Ämtlichcr Tril. Uichtamtlichkr Teil Feuilleton. . n 4o»i«rk»Id do« dootoebeo ltsioU« tritt?o,t- und 8tvwp«Irll«cUl»^ binru. , ff»»« 4»»r»«u»» 7Lbr!iek K>»r^. ^fükrlicb: 4 blnrb 80 Lk Lmrvlo« biurninsrn: 10Dk. st il, s. nteriml- ».; do. « 1l - )o. ne« lenverei» Gers» ritätSakt. ätSawen Lnaan» ätSaktie» Oktober» r-D«zbr. SpintuS eptember r 6S,6O M. »., , 46,so >., Sep» Oktober- n » el id etwa auf die Bahn gewagter politischer Unterneh mungen drängen würde — und wo sich Zweifel an der normalen Weiterentwickelung der italienischen Dinge horvvrwagen, wie z. B. in den Blättern an der Seine, da entstammen sie Beweggründen, deren Voraus setzungen für die politische Intelligenz des italienischen Volkes nichts weniger denn schmeichelhaft sind. Als aus voller richtiger Würdigung der Dinge hingegen abgeleitet, möchten wir das bereits telegraphisch kurz gemeldete Urteil der „Risorma" betrachten, welches sagt, die Politik der Regierung werde infolge des Ab lebens von Depretis keinerlei Veränderung, weder nach innen, noch nach außen, erleiden, und in den Worten gipfelt: „Wir sehen mit Vergnügen, daß weder im Innern Italiens noch im Ausland irgend jemand hieran zweifelt, von den gewöhnlichen Ausnahmen ab gesehen, welche der Unwissenheit und dem übelwollen zuzuschreiben sind, welchen man aber keine Rechnung trägt. Alle Staaten wissen, daß die Politik Italiens eine hervorragend friedliche ist." NN 470 Kaisrr- kl — -r Stein» ritättakt. 32b B.; Schader Beretns» i - b.; Büraer- idcuberg », l2b G.p Zwickau» -Nuthen fer » 81 Verein». (Pro» 67—182 Sep- Oktober- Se. Majestät der König haben die Ernennung des Oberbürgermeisters Dr Stübel zu Dresden zum chremnitgliede der Akademie der bildenden Künste da- eldst Allergnädigst zu genehmigen geruht. Dresden, 30. Ju'i. Se. Majestät der König »oben dem Superintendenten und Pfarrer zu Stoll >erg Hermann Friedrich Steinhäuser den Charakter nid Rang als „Kirchenrath" in der vierten Klasse der Hofrangordnung Allergnädigst zu verleihen geruht. Für die Gesamtlettung verantwortlich: Gtto Banck, Professor der titteratur- und Kunstgeschichte Fauadw« ro» LakOaitl^aoU«, »o»»tr1»r 1.«>p»8 - Fr L-u»»tt»teN«e, Oviulln—»ooLr 6«, Drv*do«r öoarnnt»; S»wdllr, 8»r»-> Vi,» - l.,ipi>U 8»»«i ». n : F ^<-§kee, S«rUo-Vi»a-S»»d«rU ». »l - »Suck»»: /kud .I/SOK« ?»>>» 1>oll<toa -N«rUi> ^r»aktarc » N Stocc^»rt: Da«»6« <e D'o, SorUa: /nvak,d<«danL, OürUc». t/ Ltukker» ^ae?»/okper,- Liuwo»«r <7. Ze^»uuder, N»U» ». I: F. Larct 60. llerao^oder r Lvoißl. kr^^dilioo dv» Droodvor douriuD», Droixiou, Lvio»s«rstr. 20. ksrnopreod-XnaviDu«: Ar. l2S6 In den Verhandlungen der Ansiedelungs kommission mit dem Deutschen Kriegerbunde ist man dahin übereingekommen, daß der Vorstand des deutschen Kriegerbundes ein von ihm für seine Zwecke — hauptsächlich Moorkultur — für geeignet erachtetes Gut der Ansiedelungskommission in Ver waltung übernimmt, eine näher zu vereinbarende Rente zahlt und die Verwaltungskosten trägt. Der Kultur plan soll der Ansiedelu^gskommission vorgelegt und das Gut demnächst in kleinwirtschaftlicher Betnebs- form an Ansiedler aus der Zahl der Mitglieder des Kriegerbundcs übergeben werden, denen die Vorteile der Ansiedelung zu gute kommen. Ob der Krieger bund dann verpachtet oder zu Eigentum vergiebt, bleibt ihm überlassen. Der Ausschuß des deutschen Handelstages hat sich in seiner letzten Sitzung im Frühjahr mit der Ein führung des Warrantsystems befaßt. Die Bedeu tung, welche die Errichtung von Lagerhäusern und die Einführung des Warrantsystems für Handel und Industrie hat, wurde bei dieser Gelegenheit unbedingt anerkannt Es herrschte ferner ein vollständiges Ein verständnis auch darüber, daß die Regelung der Materie nur durch die Reichs-, nicht aber durch die Landes gesetzgebung vorgenommen werden dürfe, und zwar in der Weise, daß das zu erlassende Reichsgesctz nur die maßgebenden Grundsätze ausstelle und es der Landes gesetzgebung überlasse, dieselben den lokalen Verhält nissen anzupassen. Ebenso hielt man dafür, daß die zu errichtenden Lagerhäuser nicht staatliche oder staatlich ermächtigte Anstalten, sondern Privatunternehmungen sein sollten, und daß die Verantwortlichkeit der Lager inhaber in dem Gesetze festgesetzt werden müsse. In diesem Sinne ist denn auch der Handelstagsausschuß bei dem Reichskanzler vorstellig geworden. Schon vor her war aber an die einzelnen Handelskammern ein Schreiben der Provinzialsteuerdirektoren gelangt, in welchem unter Hinweis auf die in betreff der Einfüh rung des Warrantsystems schwebenden Erwägungen um Beantwortung der Frage ersucht wurde, ob durch die Förderung des Warrantsystems der wirtschaftlichen Entwickelung Vorschub werde geleistet werden und ob es zu dem Ende sich empfehlen möchte, die den Zoll behörden direkt unterstehenden, zur Aufbewahrung von Waren berufenen Lagerhäuser zu ermächtigen, außer den üblichen Niederlagescheinen Lager- und Lagerpfand - scheine anszufertigen, so daß selbst über die mit einem Zollansprnch behafteten Waren verfügt werden könne. Darauf antwortete z. B. die Kölner Handelskammer, daß sie in der Einführung des Warrantsystems nur eine höchst wünschenswerte Erleichterung des Verkehrs erblicken könne Über die der sozialdemokratischen Partei aus den verschiedenen Kreisen zugehenden Unterstützungen wird der „Schles. Ztg." folgendes geschrieben: 'ovember olkig. August, t. Talg Weizen Hafer Leinsaat FndNudlxuu^n^odNkrea r kür den kuuiu einer n«»pnltenen Avils trleinsr Lebrikt 20 kk. Onver „Lio^eeandt" dis 2eils 60 ?t. Lei HbvUvn- und AiÜsrnoatL entepr. ^ukotckag. Lrovketuen: Itzxliod mit Fuinnbiuv der 8onu- und t'visrtug» »dendo. kvru^prsob-Xnscblu»»: Ar. 1296. waren wohl schön die Träume, die das junge Menschen Herz geschwellt, aber batten die Schmerzen und die Kämpfe sie geistig ärmer gemacht? War sie nicht stärker, reifer und ihre Seele weiter geworden? Das ist ja das tief Tragische im Leben, daß unsere arme Menschennatur nur mittelst der Leiden das Un endliche begreifen lernt. Ja, sie wollte handeln, sie wollte noch heute, jetzt gleich zu Dr Lassen gehen und ihm sagen, daß sie ent schlossen sei, seinen Rat zu befolgen, eine andere Wohnung zu nehmen und doppelt zu arbeiten, um das zu ermög lichen. Sie wollte Freud' und Leid hinter sich wer fen nichts mehr für sich selbst begehren, als die Ar beit, die Liebe ihres Kindes und das stille, beglückende Bewußtsein der erfüllten Pflicht. Und dann trat sie in ihr Kabinett, setzte den Hut aus und schickte sich an, in das RedaktwnSlokal Dr. Lassens zu gehen. Ais sie eine Stunde später zurück in ihre Woh nung kam, war die Sonne im Untergehen und wie über der Erde lag auch über ihrer Seele ein stiller Friede. Sie hatte den Hut schon im Vorzimmer abgelegt und da ihre Tante und Nora noch nicht von einem Besuche zurückgekehrt, ging sie in ihr Zimmer und nahm sich vor, noch einmal ruhig zu überdenken, ob sie v^. Lassens Anerbieten annebmen und anstatt einer fremden Wohnung die leeren Räume in seinem eige nen Hause beziehen sollte. Als sie über die Schwelle schritt, blieb ihr Fuß plötzlich wie angewurzelt, denn vor ihrem Schreibtische, den Kopf tief auf die Hand gesenkt, saß Gregor v Labinoff. ,Hch habe sie hier erwartet, gnädige Wenn man sich der wackeren Anfänge in der Unter- und Mittelklasse (unter Leitung der Professoren Schönherr, Kriebel, Walther und Gönne, Hof mann und Scholz, sowie der anatomischen Studien unter Gey erfreut hat, so bieten die Leistungen der Oberklasse (unter Leitung der Professoren Hähnel, Grosse, Schilling, Pauwels und Gey) und die Arbeiten des Malsaals (unter Leitung des Professors Leon Pohle), welche letztere durch ihre Farbenwahr- keit und Gesundheit hervortreten, ein vielseitig ge steigertes Können dar. Auch die Landschaftsklasse (unter Leitung des Professors Preller), wie die Ar beiten aus der Werkstatt desselben Lehrers sind reich, anregend und diesmal vielseitiger, als sonst. Nicht minder verdienen die übrigen Leistungen von Schü lern aus den akademischen Werkstätten Beachtung. Die Unterrichtserfolge des Professors Pauwels nehmen unter diesen Ergebnissen eine sehr große Ausdehnung ein und sind diesmal an Mannigfaltigkeit überraschend. Professor Grosse- Schüler haben weniger als sonst beigesteuert. Sehr tüchtige Anläufe in fleißiger Ausführung ergaben sich aus den Werkstätten der Bildhauer, Professoren Hähnel und Schilling. Beachtenswert, in bestän diger Steigerung begriffen und in zwei Arbeiten sogar bedeutungsvoll wirken im Gebiete der Baukunst d't in der Werkstatt des Professors Lipsius auSgeführten Blätter. Es ist erquicklich, bei jungen Baukünstlern nicht nur das zu sehen, woran allgemeiner Überfluß vorhanden ist, nämlich das, was die Jünger sich mit ungeheurem Fleiß erworben haben, sondern da-, wa- sie ohne Mühe von der Natur geschenkt erhielten. Diese Hauptsache, das Talent nämlich, wird zwar Dresden, 4. August. Agostino Depretis als Staatsmann. Die Anerkennung der Leistungen des Heimgegange nen italienischen Premierministers Depretis ist eine so vielseitige, daß es sich der Mühe verlohnt, noch mals auf den italienischen Kabinetschef zurückzukommen, insbesondere einmal das Ansehen einer eingehenderen Wür- KelegraphiscHe WaHricHten. Gastein, 4. August. (Tel. d. Dresdn Joucn.) Kaiser Wilhelm besuchte gestern mittag die Gräfin kamberg in der Solitude und machte dann einen ürzen Spaziergang. Heute früh nach dem Bade unternahm er eine Promenade auf dem Kaiser- oege. Stuttgart, 4. August. (Tel d.Dresdn.Journ.) Irr „Staatsanz. für Württemberg" vernimmt, der Landtag würde auf den 13. September zu einer kurzen Session rinberufen werden. Paris, 3. August. (W.T. B) Die Patrioten- liga entsendet D^roulbde zur Begräbnißfeier Kat- koffS nach Moskau. Rom, 3. August, abends. (W. T. B) Die Gerüchte, es seien Dispositionen getroffen, um im September Truppen nach Afrika zu senden, werden von der „Riforma" für unbegründet erklärt. Durch die Erplofion eines Dynamitdepots zu Siitiro find eine Person getötet und 26 verwundet worden. — Der Eigentümer deS Depots ist ver- haftet.' Rom, 4. August. (Tel. d. Dresdn. Journ.) „Popolo Romano" schreibt: Der König hat, um -das Andenken von Depretis durch einen erneuten Beweis seiner Achtung und Zuneigung zu ehren, nach sofortiger Vorsorge für die interimistische I Leitung des Ministeriums deS Äußern jede weitere I Entschließung über die Staatsangelegenheiten bis I nach dem Leichenbegängnis Depretis' verschoben. I Der König wird am Sonnabend von Monza hier I eintreffcn. Derselbe ließ einen prachtvollen Bronze- I kranz auf den Sarg Depretis' niederlegen. Prinz I Amadeus vertritt den König bei der Begräbnis- I feier. Belgrad, 3. August. (W. T. B.) Die Ge- I rächte von Ausschreitungen im Alerinatzer Kreise I »erden dementiert. Der frühere Minister Petrovic ist in den Ruhe- I stand versetzt worden. heutigen TageS gern als selbstverständlich vorausgesetzt, doch ändert dieses vertrauensvolle Selbstbewußtsein leider nichts an ihrer peinlichen Seltenheit jener Himmelsgabe. — Den ausschmückendcn Fächern im Gebiete der Baukunst wurde durch Professor Her mann Rechnung getragen. O. B. Die Studienarbeiten der König!. Kunst akademie. Anders wie in früherer Zeit ist man neuerdings schon in Dresden an die erfreuliche und erhebende Thatsache gewöhnt, alljährlich die Gegen stände der akademischen Studienarbeiten eine fesselnde und immer reicher werdende Ausstellung bilden zu sehen. Auch auswärts in anderen Kunststädten hat man davon Kenntnis genommen und die Achtung, welche der neu in unser Kunststreben eingezogene Gefft genießt, steht im Einklang zu den schönen Ergebnissen de» Jugendunterrichts, ja sie wird rum großen Teil durch dieselben mit begründet. Diese Wahrnehmung bethätigt sich auch im laufenden Jahre, in welchem die übersichtliche Anordnung der Arbeiten im Kunst- vrreinSlokal auf der AugustuSstraße Mühe und Fleiß erforderte Lebhaft ist der Anteil der Kunstliebhaber und Schaulustigen bei der unentgeltlichen Besichtigung in diesen Räum-n. Eine Hervorhebung der Einzelheiten und Namennennung würde nicht taktvoll dem Sinn solcher Ausstellung entsprechen, deren Beurteilung und Preiskrönung nur der persönlichen Einsicht des Lehr- Krpers anheimgegeben werden kann. Der außerhalb stehende hat zu berücksichtigen daß man bei der Ver teilung der Medaillen und Preise nicht sowohl aus schließlich die vorhandene Leistung, sondern vielmehr die geistige und künstlerische Reife und Gesamthaltung de» Au-sührenden zu berücksichtigen hat. Nur der tingkweihte kann somit dem allgemeinen Fortschreiten . und der Begabung gerecht werden geh. Regierungsrat und Professor an der landwirtschaftlichen Hochschule Di. Landolt zu Berlin; 'den geh. Regierungsrat Dr. Werner Siemens zu Berlin; den Direktor des meteoro logischen Instituts und ordentlichen Professor an der Universität Dr. v. Bezold zu Berlin; den Professor an der technischen Hochschule Dr. Paalzow zu Berlin; den Direkwr des geodätischen Instituts Prof. D. Helmert zu Berlin; den Mechaniker und Optiker Rudolf Fueß zu Berlin; den Mechaniker und Optiker Karl Bamberg zu Berlin; den geh Regierungsrat und ordentlichen Professor an der Universität, Di Clausius zu Bonn; den König!, bayerischen Universitäts- Professor D> Kohlrausch zu Würzburg; den Königl. bayerischen UniverfitätSprofefsor ' r Seeliger zu München; den Mechaniker und Optiker Adolf Steinheil zu München, den Königl. sächsifchen Geh Rat Direktor des Königl. Polytechnikums Pros. D>. Zeuner zu Dresden; den Professor an der Königl. würt- tembcrgischen technischen Hochschule Dr. Dietrich zu Stuttgart; den Großhcrzogl. badischen Geh. Rat Professor an der groß- herzoglichen technischen Hochschule Dr. Grashof zu Karlsruhe; de» Honorarprofessor'an der Gesamtuniversität Jena Nr. Abbe zu Jena; den Mechaniker und Optiker Johann Adolf Rep sold zu Hamburg; den Universitätsprosessor Dr. Kundt zu Straßburg. Lagcsgeschlchlt. * Berlin, 3. August. Nachrichten aus Gastein zufolge ist das Befinden Sr. Majestät des Kaisers andauernd ein ganz vortreffliches Oberst v. Winter feld, Chef des Stabes der 4. Armeeabteilung, ist da selbst eingetroffen, um über das Befinden Sr. Kaiser!, und Königl. Hoheit des Kronprinzen zu berichten. Nach einer Nachricht der „N. Pr. Ztg." hat in Wien die Verleihung des Kreuzes der Großcomthure des hohenzollerschen Hausordens an den Kronprinzen Rudolf einen sehr sympathischen Eindruck gemacht und wird als ein Freundschaftsbeweis angesehen, wel chen Kaiser Wilhelm noch vor der Begegnung mit dem Kaiser Franz Joseph in Gastein dem hiesigen Kaiser hause hat zu Teil werden lassen, um dadurch in ebenso sinniger als herzlicher Weise gleichsam im voraus seinen Dank für den Besuch abzutragen, welchen ihm Kaiser Franz Joseph zu machen eben im Begriffe ist. Die Begegnung beider Kaiser erfolgt am Sonn abend, vormittags >412 Uhr, da der Kaiser Franz Joseph schon ^10 Uhr Lend verlassen wird; der Kaiser fährt sofort am Badeschlosse vor, um seinen Kaiserlichen Freund zu sehen und zu begrüßen, und begiebt sich erst dann in sein Absteigequartier im Hotel Straubinger. Die Nachricht der „Germania", daß Dompropst Dr. Kayser aus Breslau hier in der wichtigen Frage thätig gewesen sei, wie der Delegaturbezirk (Berlin, Brandenburg und Pommern) von dem Bis tum Breslau losgelöst und zu einem selbständigen apostolischen Vikariate erhoben werden könnte, wird mrt dem Bemerken als unrichtig bezeichnet, daß Dom propst Dr. Kayser, der allerdings auf der Rückkehr von Karlsbad nach Breslau sich kurze Zeit hier auf gehalten, weder in Sachen einer Erhebung des hiesigen Delegaturbezirks zu einem apostolischen Vikariat, noch auch etwa in Sachen der Militärjeelsorge ver handelt hat. Der Kaiser hat zu Mitgliedern des Kurato riums der physikalischen Reichsanstalt die fol genden Herren ernannt: den geh. Oberregierungsrat und vortragenden Rat im Reichsamte des Innern Weymann zu Berlin (Präsident); den Ches der trigonometrischen Abteilung der Königl. preußischen Landesausnahme Oberst Schreiber zu Berlin; den Kapitän zur See Mensing II., kommandiert zum hydrographischen Amte der Admiralität zu Berlin; den geh. Obcrpostrat und Vortra genden Rat im Reichspostamtc Maßmann zu Berlin; den geh Admiralitätsrat, Direktor der Seewarte Prof. Dr. Neumayer zu Hamburg; den geh. Regierungsrat, Direktor der Sternwarte und ordentlichen Professor an der Universität zu Berlin Dr. Förster; den geh Regierungsrat und ordentlichen Professor an der Universität zu Berlin Dr. v. Helm Holtz zu Berlin; den digung zu unterziehen, welches Italien von dem Augenblicke an gewann, wo er im engsten An chluß an die Wünsche des Königs, Italien den Platz an der Oe le der mitteleuropäischen Kaisermächte anwies und so den Staat, als dessen verantwortlich« r Kabincttschef er thätig war, für die Sacke des Völkerfriedens ver pflichtete. Noch nach einer anderen Seite gewann Italien während der letzten Jahre TeprellS'schen Wallens eine günstige internationale Stellung, näm lich durch das besondere Einvernehmen mit England in den Fragen der Mittelmeerpolitik, überhaupt in den Italiens Interessen unmittelbar berührenden ma ritimen Angelegenheiten. Auch diese zuerst mit Man cini begonnene, dann mit Robilant fortgesetzte Richtung der Depretis'schen Staatskunst erfreute sich, gleich dem Zusammengehen Italiens mit den Zentralmächten in den schwebenden europäischen Tagessragen, der allge meinen Sympathie des italienischen Volkes, wie auch seiner auswärtigen Freunde, und einzelne störende Zwischenfälle der Maffauah-Expedition haben doch die Überzeugung der weitesten Kreise, daß Italien unter denr Ministerium Depretis' im Großen und Ganzen auf den Bahnen einer normalen politischen Ent wickelung einhergewandelt ist, nicht erschüttern können. Richtige Grundsätze erobern sich kraft des ihnen beiwohnenden gesunden Menschenverstandes in der Regel sehr bald Terrain; das war auch mit dem politischen System Depretis' der Fall, welches nach und nach immer mehr Freunde gewann, anfäng liche Widersacher zu sich herüberzog und, wie die jetzige parlamentarische Lage jenseits der Alpen zeigt, eine größere Kammermehrheit um sich zu scharen gewußt hat, als dies noch bis vor verhältnismäßig kurzer Zeit selbst von den eifrigsten Freunden des nunmehr verstorbenen Staatsmannes für möglich gehalten wurde. Diese parlamentarische Mehrheit wußte er nicht nur zu schaffen, sondern auch zusammenzuhalten, ohne die Mittel, welche anderwärts, zum Bei spiel in England, den Staatsmännern zu Gebote stehen. „Er besaß keine Einpeitscher", schreibt man von ihm, „aber dafür war ihm das Talent, Menschen, Abgeord nete und Wähler, zu behandeln, in ganz erstaunlichem Grade eigen. Mit den Jahren nahm seine Kenntnis der Menschen und Verhältnisse ebenso sehr zu, wie seine Umgänglichkeit und Geschmeidigkeit, und da er sich stets als beständigen, zuverlässigen Freund und Gönner erwies, so hielten seine Anhänger treu und standhaft zu ihm. Eigensinn und Hartnäckigkeit waren ihm fremd. In Einzelheiten fand man ihn jederzeit geneigt, Zugeständnisse zu machen. Es mußte nur die Hauptsache in dec Hauptsache durchgehen." Einen Be weis seiner Gewandtheit erblickt man darin, daß er selbst Crispi zu seinem System zu bekehren wußte Erfolgreich war auch seine Steuerpolitik. Unter ihm gelang zuerst die Herstellung einer derartigen Gleich heit des Budgets, welche eine Ermäßigung der Steuern, vor allem die Abschaffung der verhaßten Mahlsteuer möglich machte, wobei er das Glück hatte, in dem Finanzminister Magliani einen Kollegen zu finden, der die Aufhebung des Zwangskurses des Papiergeldes erfolgreich durchführte. Vor allem aber, wir müssen dies nochmals hervorheben, hat sich Depretis bleibende und, wie wir mit Freude konstatieren, in Italien all seitig anerkannte Verdienste um die Gestaltung der auswärtigen Politik und Machtstellung Italiens er worben und sich dadurch auch den Dank der Freunde des Friedens in Europa verdient. Bezeichnend für die Höhe, bis zu welcher sich der politische Kredit Italiens unter Depretis emporge schwungen, erscheint das fast allerorten ausgedrückte Zutrauen in den ferneren Gang der italienischen StaatS» geschäste. Man hat eben eine zu gute Meinung von den Italienern, um zu glauben, daß sie an einem Umschwung Geschmack finden könnten, der das Land Lelia Rubien. Bon H. Keller-Jordan. (Fortsetzung.) Daß sie auch jetzt gerade die Freunde verlieren sollte, deren eigene Bekümmernisse ihr sogar den Mut genommen, mit ihnen ihre Lage zu durchsprechen, das empfand sie schwer. Ihre Gedanken zogen in die Ferne. Von der sonnendurchwärmten Heimat am Meere, schweiften sie in die stürmevollen Jahre, die nicht nur ihr Glück, sondern auch den Glauben an ein solches gebrochen hatten. Blieb es sich aber nicht überall gleich? Was erwartete Gregor v. Labinoff im Norden, in seinem schnceumwirbelten Schlosse, wo er nach allen poesievollen Träumen vielleicht ein Leben mit derjenigen leben sollte, die seine Seele nicht verstandI Gab es denn überhaupt ein Verständnis, ein Glück hier im Leben? War eS nicht doch die Absicht des Schöpfers, uns durch ruhelose Kämpfe geistig frei zu machen und zu der Überzeugung zu zwingen, daß das Ich aufgehen muß im All, im Selbstvergessen, und sein Genüge fin den lerne in dem Guten, welches es anderen bereitet? Ihre Augen sahen, feucht geworden, hinüber in die Bäume, deren Zweige von den heißen Sonnenstrahlen vergoldet malerische Gebilde in den Sand warfen. Sie n. Pfarrer Hrn. i. Lisen- Döbeln, cd Herr» crmeister «tSrichter tayer in > Ehren- > Gaitzsch unze in nit Frl.
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