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Hohenstern-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten «m<ralanz-ra<* für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, l Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen de« Amtsgerichts, Finanzamt, und Hermsdorf, B-rnSdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen- des StadtratS zu Hohenstein - Ernstthal, sowie der Behörden d« umliegenden Ortschaften. Lach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, i ! Druck und Berlag von Dr. Alban Frisch. Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rüßdorf. I l Verantwortlich für di« Echriftleitung Dr. Erich Irisch, für die Anzeigen Otto Koch MIM', I > I an» »II »»» ! INI! «II I» I I I, »I IldaWaiN»^»» Nr. 89 I Montag, den 23. März 1928 75. Jahrq. werdcn lv Goldpsennlae brrechnkt. I " I , r» B v ii ii u I e r e m V c r l i ii k r V c r t r e i e r. Erich Ludendorff General der Inf. a. D., Müncben Otto Braun Prenhischer Ministerpräsident a. D., Berlin Dr. Heinrich Held Bayrischer Ministerpräsident, München ligt hätten. Wie die Dinge jetzt liegen, wird das Zentrum nach dein 29. Mürz aus seiner bisheri gen Zurückhaltung heraustreten und den Ver such unternehmen, die Festigkeit der rechts- biirgerlichen Einheitsfront von den Völkischen bis zur Deutschen Volkspartei vor die Be lastungsprobe zu stellen. In den führenden Zen trumskreisen scheint man dabei von der Voraus setzung auszugehen, daß der Nechtsblock Jarres aus den Grundlagen geheimer politischer Ab machungen beruht und in dem Augenblick aus- einanderfallen kann, wenn die Regierungspoli tik im Reiche eine neue Wendung erhält. Aus den Andeutungen, die die Zentrumsführer da bei machen, ist nur soviel zu entnehmen, daß die Neichsregierung gezwungen werden könnte, noch vor dem 26. April endgültige Entscheidun gen über die Völkerbundsfrage und über den Sicherheitenpakt zu treffen. Dann würde die Regierung auf Grund der oppositionellen Ein stellung der Rechtskreise sich in der Hauptsache auf die Parteien der Mitte stützen müssen. Die Deutsche Volkspartci wäre dann vor die Frage gestellt, ob sie sich für die eine oder die andere Seite erklären will. Dr. Witty Hettpach Badischer LtaatSmäsiden, Karlsruhe Ernst Lhälmann Tiansportarbeiter und Mit glied des Reichstags, Berlin Jarres und das Rheinland. In ihrer Sucht, die Kandidatur Jarres zur Reichspräfidentenwahl möglichst zu diskreditie- Sieben Präsidentschaftskandidaten Am 19. März, mitternachts, war die Frist zur Einreichung von Wahlvorschlägen sür die Reichspräsidentenwahl abgelaufen. Bereits in den ersten Morgenstunden des 20. März ist die Veröffentlichung der Namen des für der ersten Wahlgang zugelassenen Anwärter erfolgt. Wir konnten schon am Freitag die sieben Kandidaten in der Reihenfolge, wie sie aus dem amtlichen Simmzettel erscheinen werden, veröffentlichen. Wilhelm Marx Reichskanzler a. D, Berkin Dr. Karl JarreS Reichsminister a D-, Oberbüi germstr. in Dutsbur« Der amtliche Stimmzettel auf dem die zugelassenen Kandidaten alphabe tische geord- t sind, sieht also so aus: Reichspräsidentenwahl. Der 29. M"rz, von dem uns nur noch eine kurze Woche trennt, wird ein politischer Ent- schcidungvtag ersten Ranges werden. Reichs tag und Preuhenparlament haben ihre Ver handlungen ausgesetzt, da die politischen Kreise das Ergebnis der ersten Abstimmung der Prä- fidentschafts-ahl abwarten wollen, um danach ihre Taktik cinzustellcn. Abgesehen davon, daß das auswärtige Amt in Berlin jetzt in ständiger diplomat scher Fühlungnahme wegen der Völ kerbundfrage und des Eich rheitspaktes mit den alliierten Regierungen bleiben muh, wird auch dis Neichsregierung hinsichtlich der innenpoliti sch-: Aufgaben eine Atempause erhallen, um sich d"M für die bevorstehenden parlamentar-sthen Auseinandersetz"ngen zu rüsten. Wie man er fährt, ist aber vorläufig vorgesehen worden, daß die M'tgli der der Neichsregierung sich für die kommende Woche in Bereitschaft halten, um gegebenensal's auch wichtige Entscheidungen treffen zu können. Bor dem Auseinandergehen des Reichstages ist in der innenpolitischen Situation Ruhe «ingctreten. Das Zentrum, die Demokraten und die Eozildemokraten haben Vereinbarungen ge troffen, denen zufolge diese drei Parteien den Wahlkampf schon jetzt in geschlossener Front gegen den bürgerlichen Reichsdlock führen und untereinander jegliche Auseinandersetzungen vermeiden werden. Diese drei Gruppen haben weiterhin beschlossen, nach dem ersten Wahl gang eine gemeinsame Kandidatur aufzustellen und sofort nach Wiederzusammentritt des Reichstages einen entscheidenden Beschluß her beizuführen. Neue Verhandlungen im Loebell- Ausschuß über die eventuelle Einbeziehung des Zentrums und der Demokraten in die bürger liche Einheitsfront sind also ein sür alle Mal unmöglich geworden. Die rcchtsbürgerlichcn Parteien werden sich daher für den zweiten Wahlgang kaum auf eine Neugruppicrung der Krd,. nmzustellen haben, denn es kann sich nur noch darum handeln, ob die Bayrische Volkspartei und der Bayrische Bauernbund nachträglich für Jarres enttreten werden. Das Reichskabinett hat entsprechend seinen Ankündigungen in keiner Weise in den Prä- sidentenwahlkampf cingegriffen. Obwohl cs an und für sich in der Natur der gegenwärtigen po litischen Konstellation liegt, daß Reichskanzler Dr. Luth.: die Wahl des Herrn Dr. Jar :s für erwünscht halten würde, gebieten es namentlich die Rück, Zen auf die Überparte liche Pension des R 'ichsprüsidentenamtes, daß , ich nicht d-r kleinste Apparat der Neichsregierung in den Dienst des Wahlkampfes gestellt wird. Darin unterscheidet sich die Präsidentenwahl sehr wesentlich von den Parlamentswahlen, wo die Mitglieder der Regierung als Pa Leisuhrer öffentlich hervortreten, und bei deren Ausgang es sich immer ^arum handelt, ob die - egie- rungsrllitik einen Sieg oder eine Niederlage zu r zeichnen hat. Und trotzdem besteht in den parlamentarischen Kreisen übereinstimmend die Auffassung, daß das Ergebnis der Reichspräsidentenwahl auck für das Kabinett Luther von größter Bedeu tung sein wird. Der 29. März bringt insofern «ine wichtige Entscheidung, als bei der ' nn zu «rvarten>en Umgruppierung der Kräfte auch die parlamentarische Basis der Neichskal inett^ in Mitleidenschaft gezogen werden muß. Wenn beispielsw. se eine Ein 'i.'slai-didatur Geßler zustande gekommen wäre, so hätte die Möglich keit bestanden, daß über kurz oder lang auch die Demokraten sich an der Neichsregierung betei- Der amtliche Stimmzettel wird von den Wahlbehörden geliefert und dem Wähler im Abstimmung r zugleich mit dem amtlichen Umschlag, in dem er abgegeben werden muß, aus gehändigt. Die Stimmabgabe ist wie bei den Neichstagswahlen geheim. Sie erfolgt derart, daß der Wähler in den leeren Kreis hinter dem Namen des Kandidaten, dem er seine Stimme geben will, ein liegendes Kreuz zeichnet. Es ist also auch hier ganz der gleiche Vorgang, wie bei der Reichstagswahl im Dezember 1924. Zulässig ist, daß der Wähler seine Stimme für eine nicht vorgefchlagene Person abgibt. Die Stimmabgabe erfolgt in diesem Falle der art, daß der Wühler den Namen der Person, der er seine Stimme gibt, auf den amtlichen Stimmzettel in den freien Raum hinter Num mer 8 einträgt und natürlich den zu dieser Num mer gehörigen Kreis auch mit einem liegenden Kreuz versieht. Hoffentlich wird aber von die ser Möglichkeit kein Gebrauch gemacht, da die Zersplitterung der Stimmen bei sieb, l Kandi daten wahrhaftig schon groß genug ist. Als gewählt gilt der Kandidat, der mehr als die Hälfte aller gültigen Stimm n erhält, also die absolute Mehrheit erreicht. Ergibt sich im ersten Wahlgang keine solche Mehrheit, so findet ein zweiter Wahlgang statt. In diesem zweiten Wahlgang gilt als gewählt, wer die meisten Stimmen auf sich vereinigt, also die relative Mehrheit aufweist. Bei Stimmen gleichheit entscheidet das Los, das der Reichs- wahlleiter zieht. Marx, Hellpach und Braun. m10 en « D r a l) I IN » I d u n fi.) ^erlin, 23. März. Von unterrichteter Seite erfahren wir. daß die Präsidentschaftskandidaten der drei Wei marer Parteien, Marx, Dr. Hellpach und Braun, persönliche Erklärungen abgegeben haben, de nen zusolge jeder von ihnen bereit sein würde, für den Fall eines einheitlichen Zusammen gehens der Verfassungsparteien im zweiten Wahlgang auf die Präsidentschaftskandidatur zugunsten eines Einheitskandidaten zu verzich ten. Durch diese persönlichen Veinbarungen wollen die drei Präsidentschaftskandidaten von vornherein die Möglichkeit dazu bieten, daß die hinter ihnen stehenden Parteien eine geschlossene Front gegen die Kandidatur Jarres Herstellen. Die Kandidatur Ludendorffs. Von der Gauleitung Chemnitz der Nat^-Soz. deutschen Arbeiterpartei wird uns geichrieben: „Der Rechtsblock trägt selbst die Schuld, daß die Nat.-Coz. deutsche Arbeiterpartei Ludendorfs als Präsidentschaftskandidaten aufgestellt har. Die völkischen Verbände wurden bei der Ve- «atung des Nechtsblockes zwecks Aufstellung eines gemeinsamen Kandidaten nicht hinzugezogen und vollkommen ausgeschaltet. Es wurde eine natio nale Einheitsfront begründet, die in Wirklichkeit weder national noch einheitlich ist noch sein kann, solange sie auf dem Boden der gegebenen Tat sachen festklebt. Schwerindustrie und Hochfinanz 'bezahlt den Wahlkampf und unter dem Banner Schwarz-weiß-rot werden die Massen begeistert für einen Mann des Wortes, aber nicht für einen Mann der Tat. Wir Nationalsozialisten wol len einen Mann, der nicht durch Partei-Kuhhan del gebunden ist, sondern dessen Name über alle Parteien hinweg weit ins Land leuchtet, der uns 2üe Gewähr bietet, dank seiner überrachenden Persönlichkeit, uns aus dem Barmat-Cumpf her auszuholen. Nur einer kann den Augiasstall ausräumen: Ludendorff." ren, verwerten ihre Gegner auch den schon oft entkräfteten Vorwurf, Jarres habe als Reichs innenminister „Versackungspolitik" gegenüber dem besetzten Gebiet getrieben. Schon bei den Reichstagswahlen im Dezember wurde damit krebsen gegangen. Aber bereits damals hat dei sozialdemokratische Regierungspräsident Grütz ner, früher in Düsseldorf, für seinen wolitische i Gegner die Stimme erhoben und die Unsinnigkeit jenes Vorwurfs nachgewiesen. Es scheint uns zeitgemäß, an diese Verteidigung von Jarres durch einen Sozialdemokraten zu erinnern. Der Aufsatz Grützners für Jarres, der in der „Köln. Ztg." vom 2. Dezember 1924 veröffentlicht wor den ist, hatte folgenden Wortlaut: „Ein Wahlkampf mag und soll heftig geführi werden mit allen Waffen, die eine unrichtige Haltung des politischen Gegners in der Vergan genheit liefert. Aber er darf nicht zur Gcschichts- fälschung führen. Gegen einen derartigen Ver such muß sich im Dienste der Wahrheit, des An standes, des Rechtes auch derjenige wenden, wel cher politisch aus der Geschichtsklitterung an sich Nutzen ziehen könnte. Es ist geschichtlich unwahr, daß Dr. Jarres im geringsten auch nur eine Minute lang die Interessen des Rheinlandes außer acht lieh oder gar sein engeres Vaterland „verraten" hat, als er im Spätsommer 1923 nnd namentlich nach dem 11. August 1923, dem Tage, der die französische Rhein- und Nuhrpolitik scharf verurteilenden Curzon-Note, den Gedanken auf warf, die Verantwortung für die Beseitigung der schweren Schädigungen des besetzten Gebietes den Einbruchsmächten zuzuweisen und den angerichte ten Schaden auf diesem Wege wegen deren enger Verbindung mit der Gesamtheit der übrigen alli ierten und assoziierten Müchter international regeln zu lassen. Diesen Eedankengang hat Dr. Jarres wieder holt im sogenannten „Abwehrausschuß" des In dustriegebiets zur Erörterung gestellt, der di« maßgebendsten Arbeitgeber- und Arbeitnehmer vertreter in paritätischer Zusammensetzung und zwei höhere Beamte enthielt. Würde in den Ee- dankengängen Dr. Jarres auch nur das geringste gewesen sein, was mit dem nationalen Anstand nicht zu vereinbaren gewesen wäre, würden die Ausschußmitglieder, unter denen sich Angehörige der Deutschnationalen, des Zentrums, der Demo kraten, der Sozialdemokraten befanden, auch nur einen Augenblick den Worten Dr. Jarres' entnommen haben, daß sie nicht lediglich vom hei ßen Willen getragen seien, einen weiteren, neuen Weg zur Rettung der schwergeprüften Rhein lande zu suchen und zu finden: sie würden nicht nur vom Recht freiester, ungeschminktester Mei nungsäußerung Gebrauch gemacht haben, die in jenem Ausschuß rechtens war, nein, sie hätten sich auf der Stelle auch rein äußerlich von ihm losgesagt. Der Ausschuß hat sich in seiner Mehr heit der Auffassung Dr. Jarres nicht angeschlos sen. Das ist richtig. Doch hat er damit — und das werden mit mir seine sämtlichen Mitglieder bestätigen — irgendeine Beurteilung der mora lischen Seite seines Vorschlages, wie es jetzt im Wahlkampf beliebt wird, nicht ausgesprochen, auch gar nicht aussprechen wollen, weil ihm dar tiefdeutsche und echt rheinländische Empfinden Dr. Jarres nur zu bekannt war. Abgesehen von dieser geschichtlichen Feststel lung, erscheinen mir die Vorwürfe, die man Dr. Jarres jetzt macht, auch um deswillen so verfehlt, als ja auch nach der tatsächlichen Seite noch gar nicht feftsteht, ob der von ihm vorgeschlagene Weg Deutschland und mit ihm das Rheinland letzten Endes politisch und namentlich wirtschaftlich weniger gefördert haben würde als der Weg über den Londoner Pakt und das Dawessche Gutachten. So sehr es zu wünschen ist, daß Deutschland in London den richtigen Weg gegangen ist, so kann es doch kommen, daß namentlich die deutsch« Wirtschaft in den nächsten Jahren und Jahrzehn ten lehrt, daß der Weg de» Rheinländer« Dr-,