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Amts- und änzeigeblatt für den Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung strEibenstock, Larkfeld, hundrhübel, ^UgvvtUtt Neuheide, GberMtzengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Soja, Untersttitzengrün, Mldenthal usw. Tel.-Adr.: Amtsblatt. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Dm amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. NO. Bezugspreis Vierteljahr!. IN. I.50einschließ1 des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „ Seifenblasen" in der Expedition, beiunserenvotensowiebeiallen Keichspostanstalten. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. — - > «2. Jahrgang. - -» — Donnerstag, den 30. Dezember ^302 IVIS Die Tetanus-Sera mit den Kontrollnummern: 251 bis 263 aus den Höchster Farbwerken, 94 und 95 aus den Behringwerken in Marburg, die Diphtherie-Heilsera mit den Kontrollnummern: 1550 bis 1578 aus den Höchster Farbwerken, 318 bis 322 aus der Merckschen Fabrik in Darmstadt, 359 bis 367 aus dem Serumlaboratorium Ruete-Enoch in Hamburg, 248 auS der vormals Scheringschen Fabrik in Berlin, 77 bis 94 aus dem Sächsischen Serumwerk in Dresden sind wegen Ablaufs der staatlichen Gewährdauer vom 1. Januar 1916 ab zur Einziehung bestimmt worden Die Tetanus-Sera mit den Kontrollnummern: 92 und 93 auS den Behring werken in Marburg sind Trockensera und unterliegen daher nicht der Einziehung. Dresden, am 27. Dezember 1915. Ministerium des Innern. Zufolge Reichskanzlerbekanntmachung vom 29. November 1915 hat am 3. Ja nuar 1916 eine Ausnahme der Vorräte an Kaffee (Bohnenkaffee und Bohnen kaffeemischungen), roh, gebrannt oder geröstet, Tee und Kakao, roh, gebrannt oder geröstet, stattzufinden. Wer mit dem Beginn deS 3. Januar 1916 Vorräte an den obengenannten Waren in seinem Gewahrsam Hal, hat diese mittelst Vordruckes am 4. Januar 1916 bis mittags 12 Uhr in der Ratstanzlei anzuzeigen. Vorräte, die sich mit dem Beginn des 3. Januar 1916 unterwegs befinden, sind von dem Empfänger unverzüglich nach dem Empfang bei derselben Stelle anzuzeigen. Anzeigevordrucke können am 3. Januar 1916 in der Ratskanzlei entnommen werden. Vorräte von Kaffee und Tee, die zum Verbrauche im eigenen Haushalt bestimmt sind, sind nur anzuzeigen, wenn sie bei Kaffee 10 Kilogramm, bei Tee 2,5 Kilogramm übersteigen. Halbfertige Kakaoerzeugnisse, gebrauchsfertiges Kakaopulver und Schokolade unter liegen nicht der Anzeigepflicht. Wer die vorgeschriebene Anzeige nicht erstattet oder unrichtige oder unvollständige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 1500 Mk. bestraft; auch können im Urteil Vorräte, die bei der Bestandsaufnahme ver schwiegen worden sind, für dem Staate verfallen erklärt werden. Stadtrat Eibenstock, den 28. Dezember 1915. 7. öffentliche Sitzung des Stadtverordnetcukolleginms Donnerstag, den 30. Dezember 1915, abends 8 Ayr im Sitzungssaale -es Rathauses. Eibenstock, den 28. Dezember 1915. Der Stadtverordnetenlwrsteher. Hatzfurther. 1) Haushaltplan der kirchlichen Kaffen auf das Jahr 1916. 2) Nachtrag zur Sparkassen-Ordnung. 3) Wahl zu den ständigen Ausschüssen auf daß Jahr 1916. 4) Beschlußfassung wegen Richtigsprechuug verschiedener städtischer Rechnungen. Hieraus geheime Sitzung. Gescheiterte russische Angriffe am Dujcstr nud Pruth. Der Abzug der Inder aus Frankreich. Daß die indischen Truppen Frankreich verlassen haben, ersähet die Oeffentlichkeit jetzt auf Umwegen: London, 27. Dezember. Reuter meldet: Daß die indischen Truppen aus Frankreich ent fernt worden seien, gehe aus der amtlichen Meldung hervor, daß der Fürst von Wales vor Abzug des indischen Armeekorps aus Frankreich den Truppen ein Telegramm des Königs überbracht habe, in dem dieser den Indern, die jetzt an einem an deren Kriegsschauplatz benötigt würden, warmen Tank für die geleisteten Dienste ausjpcach. Danach, scheinen die ägyptischen Sorgen Eng lands doch größer zu sein, als bisher zugegeben wurde. Ueber die Bestimmung Kitcheners lauten die An gaben fortgesetzt widersprechend, sodaß man dieselben nur als mit Fragezeichen versehen betrachten kann. Neuerdings soll er zum Bizekönig von Indien be stimmt sein: Berlin, 28. Dezember. Wie laut „Vossischer Zeitung" „Secolo" aus London meldet, sei Lord Kitchener zum Vizekönig von Indien aus- ersehen. Die „Vossische Zeitung" bemerkt: Geht Kit chener wirklich nach Indien, dann wäre die Tat fache an sich für uns nur hocherfreulich, denn sie zeigt die begründete Angst der Engländer vor einem Angriff von außen her auf ihr indisches Reich. Tie Ruhe an der russischen Front der Ssteneschisch-ungarlfchen Truppen war nur von sehr kurzer Dauer und der Vorbote starker russischer Angriffe, welche aber aus nahmslos verlustreich abgewiesen wurden: Wien, 28. Dezember. Amtlich wird ver lautbart: Russischer Kriegsschauplatz. An der beß arabischen Front und am Dnjestr nordöstlich von Zaleschtschyki wurden gestern wiederholte Angrisfe starker russi scher Kräfte blutig abgewiesen. Beson dere Anstrengungen richtete der Feind gegen den Abschnitt zwischen Pruth und Weißzone nörd lich Toporoutz. Nach Artillerievorbereitung, die den ganzen Vormittag anhielt und sich stellen weise bis zum Trommelfeuer.schwerer Kaliber stei gerte, erfolgten in den ersten Nachmittagsstunden fünf Jnfantorieangriffe, die abgewie sen wurden. Ein anschließender Massenan- grrff, 15—16 dichte Reihen tief, brach im Ar- tillerieseuer unter schwersten Verlusten zusammen. Das gleiche Schicksal hatten die feindlichen Angriffe nördlich des Dnjestr. Unsere Verluste find gering Nachtsüber herrschte Ruhe. Italienischer Kriegsschauplatz. An der Tiroler Süd- u. Süd ost front dauern die Geschützkämpfe fort. Montenegrinischer Kriegsschauplatz. Von unseren Kräften verfolgt, zogen sich die Montenegriner von G o d ij e w o n a ch Bi- joza zurück. Nächst Kowren wurden drei mon tenegrinische Geschütze modernster Konstruktion von nuferen Truppen ausgegraben. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstaves: von Hoefer, FeldmarschaNeutnant. Zur Lage auf dem Valka« sind uns heute folgende Dep.'schen zugegangen: Budapest, 28. Dezember. „A Billag" meldet aus Koustantinopel: die Zeitschrift „La Töfsnje" erfährt, die Verfügung der griechischen Regierung, daß die griechischen Truppen aus Salo niki ab ziehen sollen, hat bei der Entente Bestürzung h e r v o r ge r u fe n. General Sar rail verlangte vom Prinzen Nikolaus, dem dortigen Truppenbesehlshaber vergeblich Aufklärung. Dee französische Gesandte sprach bei Skuludis vor und bezeichnete die Räumung als unfreundlichen Akt, da die Zentralmächte hierdurch freie Hand er- hielteu. Tie Engländer wären in diesem Falle ge- zwuugen, auch gegen Griechenland vorzugehen. Mi nisterpräsident Skuludis nahm den Protest entgegen, ohne Antwort zu erteile». Genf, 28. Dezember. Der Athener Korrespondent des „Petit Journal" meldet, daß die griechische Re gierung ein Ausfuhrverbot für L e b e us m it - tel nach Saloniki erließ. Die französische Presse drückt ihren Unwillen über diese Maßnahme aus, die nicht nur die Zivilbevölkerung und die Soldaten schädige, son dern auch einen neuen Beweis des bösen Willens der griechischen Verwaltung bedeute, die den Verbündeten un ausgesetzt Schwierigkeiten bereite. Die Lürken melden über weitere kleine Erfolge. Konstantinopel, 28. Dezember. Bericht des Hauptquartiers. An der Jralfront wurde eine feindliche Abteilung mit 2 Maschinen gewehren und einer stattlichen Anzahl von Rei tern, die unter dem Schutze von 2 Monitoren von Imam Ali Guarbi, östlich von Kut-cl Amara gelegen, Kut-el Amara zu Hilse kommen wollte, in Richtung auf Imam Ali Guarbi zurückgeworfen. Aus der Kaukasusfront zwangen einzelne un serer Patrouillen starke feindliche Patrouillen zur Flucht. An der D a r d a n e lle n f r o n t warf ein Kreuzer einige Bomben auf die vom Feinde ver lassenen Stellungen bei Anaforta und Ari Buru» und zog sich darauf zurück. Bei Scddul Bahr warf die feindliche Artillerie eine große Anzahl Bomben gegen unseren rechten Flügel und richtete ein ununterbrochenes Feuer mit Maschinengeweh ren, Boinben und Lufttorpedos gegen unseren linken« Flügel. Unsere Artillerie antwortete, brachte die feindliche Artillerie zum Schweigen und zerstörte einen Teil der feindlichen Gräben. Am 25. bewarfen feind liche Flieger ohne Erfolg und ohne Schaden anzu richten die Gegend von Galataköj mit Bomben. Von den am Ufer von Buyuk Kemikli gescheiter ten feindlichen Transportschiffen haben wir die nützlichen Gegenstände fortgenommen. Konstantinopel, 28. Dezember. Das Hauptquartier teilt mit: An der Darda- nellenfront wurde eines von drei feindlichen Flugzeugen, die Ari Burun überflogen hat ten, durch das Feuer unserer Artillerie beschädigt und fiel ins Meer. Zwei Schiffe schleppten seine Trümmer gegen Jmbros. Bei Seddul Bahr dauert der gewöhnliche Kampf mit allen Arten von Bomben und Lufttorpedos an. Ein Panzer schiff der Agamemnvnklasse beschoß unter dem Schutze vou zwei Kreuzern, zwei Monitoren und acht Torpedobooten eine zeitlang mit Unterbrechun gen unsere Stellungen. Unsere Artillerie erwi derte und traf mit zwei Haubitzen das Panzer- fchiff und einen der Kreuzer. Am 27. warf ein hinter der Insel Merkeb aufgestellter Monitor 80 Haubitzenschüsse auf die anatolische Küste der Meer enge. Unsere anatolischen Meerengenbatterien nah men die Landestellen von Tekke Burun und Sed- dul Bahr verschiedene Male unter Feuer, ver hinderten und störten einen feindlichen Transport, versenkten bei Tekke Burun ein Boot und zerstörten einen großen Schuppen durch zwei Tref fer. Eins unserer Wasserflugzeuge warf nachts mit Erfolg 4 Bomben auf ein Zeltlager. Sonst nichts Neues. Zur Verteidigung Aegyptens sind die vou Galli poli vertriebenen Truppen dort gelandet worden: Amsterdam, 28. Dezember. Au-London wird gemeldet, daß die von Gallipoli abtranspor tierten englischen Truppen teilweise in Ale xandrien an gekommen sind. Der Rest, der neue Uniformen und Ausrüstungen aus Saloniki erhält, folgt bald. Den Krieg zur See führen gegenwärtig fast ausschließlich die U-Boote. Auch im Schwarzen Meer haben sich solche bemerkbar gemacht: Paris, 27. Dezember. Das Marinemiuiste- rium teilt mit, daß ein deutsches Unterseeboot das Paketbvvt „Ville de la Ciotat" (Mefsagerie Ma ritime, 6378 Tonnen) am 24. d. M. früh im öst lichen Mittelmeer torpediert und versenkt hat. Tie Passagiere und Mannschaften wurden zum größ ten Teil durch -»in englisches Paketboot ausgenommen und in Malta gelandet. London, 28. Dezember Lloyds meldet, daß