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Milredact«« r Theodor Lrohtsch« Mo. ISS Sonnabend, den 7. Mai 1864. «»zetae» i. dies. «litt, da, jetzt t» 10.0W «r»»Pl. ersebtint, finden ein» rrfolgrel»« Vrrdrett»««. >. > I Dresden, den 7. Mai. — Vorgestern Mittag 12 Uhr traf Se. Maj. der König von Jahnishausen hier ein und fuhr Abends 7 Uhr wieder da hin zurück. — Die Erste Kammer erledigte gestern die Beschwerde de- StadtgutsbefitzerS Brebeck in Meißen wegen ihm zuerkannter Kosten in einer Polizeisache. Die Kammer beschloß gegen 3 Stimmen, dem Beschlüsse der Zweiten Kammer, die Beschwerde auf sich beruhen zu lassen, beizutretcn. Hiermit war ein Antrag Von v. Böhlau, die Beschwerde der Staatsregierung zur Berück sichtigung zu übergeben, erledigt. In der voraufgehenden De batte sprach sich, außer dem Antragsteller. Rittner für den v. Böhlau'schen Antrag aus, während Kammerherr v. Metzsch, OberappellationSrath v. König und Domherr v. Watzdorf da gegen sprachen und der Regierungscommiffar Geh. Regierungs rath v. Mangold die in dieser Angelegenheit erlassenen Ent scheidungen der Kreisdirection und des Ministeriums des Innern vertheidigte — Die Zweite Kammer hat gestern das Ausgabe budget für das Departement des Cultus und öffentlichen Un terrichts erledigt und die sämmtlichen noch rückständigen Posi tionen desselben allenthalben nach den Ansätzen der Regierungs vorlage bewilligt. (Dr. I ) — Der Armenversorgungsbehörds sind in letzter Zeit von verschiedenen Gebern 117 Thlr. 16 Ngr. an Geschenken zuge gangen, darunter 100 Thlr. von einem hiesigen Bürger aus Anlaß der glücklichen Genesung seiner Kinder, zur Vcrtheilung an bedürftige Aeltern kranker Kinder. — Bekanntlich erbat sich Hr. v. Neust von der hanno verschen Regierung den Hrn. v. Warnstorf als Adlatus auf der Konferenz in London. Seine Bitte wurde ihm abgeschlagen. In der letzten Zeit sind Gerüchte aufgetaucht, denen zufolge die hannoversche Regierung sich willig gezeigt habe. Dem ist nicht so, der Sachverhalt ist vielmehr folgender: Herr v. Neust rich tete direkt das Ansuchen nach Hannover, Herrn v. Warnstedt ihm als juristischen Beistand und als hervorragenden Kenner der schleswig-holsteinschen Verhältnisse beizugeben. Der König aber verweigerte den Urlaub. Auch als Herr v. Warnstedt persönlich das Gesuch erneuerte, blieb der König bei seinem Entschlüsse und sügte nur hinzu, daß, wenn der Bund selbst sich für die Beigebung eines solchen Rathgebers entscheide, <r dem keinen Einspruch entgegensetzen werde. So schwebt diese Angelegenheit in der Bundesversammlung und deren Ausschüsse, und hier entfaltet der östreichische Gesandte Hand in Hand mit dem hannoverschen die eifrigste Thätigkeit, um zu beweisen, daß diese Angelegenheit vollkommen Herrn v. Neust überlassen bleiben müsse, und eS dem Bund ganz fern liege, ob eine solche Attachirung stattfinden solle oder nicht. Dieses Verfahren ist für die Politik des Grafen Platm ein neues charakteristisches Symtom. — Im Atelier von F. Hecker Hierselbst ist jetzt eine Hand- zrichnung von dem Professor vr. Schnorr v. Carottfeld vor» fältigt tzordcnj welche allgemeine Beachtung verM. Kxz Ikanntlich wurden unlängst bei einer Festfeier im Harmoniesaale lebende Bilder gestellt, denen der berühmte Meister insofern seine Thätigkeit widmete, daß er eine Composition entwarf, wo in einem kräftig schönen Weibe Deutschland repräsentirt wird und zum Schirm und Schutz Schild und Schwert über die entfesselten Kinder Schleswig-Holstein- breitet. Der schöne Auf bau der Gruppe zeigt uns den großen Künstler, der durch Ver öffentlichung gedachter Composition ein Schärflein zur Unter stützung der bedrängten Schleswig-Holsteiner zu spenden bereit ist. Wir geben der Hoffnung Raum, daß dieses Kunstwerk die jenige Aufmerksamkeit findet, welche es in hohem Grade verdient. — Zu Schullwitz wurde am 2 Mai das 50jährige AmtS- jubiläum des AmtSlandrichterS Leuthold festlich begangen. Der Jubilar, welcher drei Landtagen beigewohnt und sich stets den Namen eines Ehrenmannes erworben, empfing von OrtS- vorständen, Lehrern, Geistlichen, Beamten und Gutsherrschast vielfältige Beweise von Achtung und Verehrung in den herz lichsten Glückwünschen. Nach Schönfeld geleitet, begrüßte dm Jubilar der Herr Amtshauptmann v. Vieth, der ihm das Ghrrn- kreuz des Verdienstordens überreichte, welches Se. Majestät der König Herrn Leuthold in Anerkennung seiner Verdienste ver liehen. Ein gemeinschaftliches Mahl, das 100 Theilnehmer zählte, fand im Saal des oberen Gasthauses zu Schönfeld statt und Abends nach 5 Uhr kehrte der Jubilar mit mehreren seiner Gäste nach Schullwitz zurück, zu welchem Zwecke man 11 Wagen und ein Musikchor abgesendet hatte. — Heute Nachmittag bis um 2 Uhr werden noch die Gewinne der Vereins-Lotterie in der diätetischen Heilanstalt (Bachstraße 8) zur Ansicht ausgestellt sein und wird dann die Ziehung im Ausstellungslokale selbst stattfinden. — Der Stiftskaplan am hiesigen Josephinenstifte, Sonst- storialrath Stepanek, ist zum k, Hofkaplan ernannt worden. — Höchst unliebsam wird jetzt vorzüglich im Saal de- Belvedere auf der Terrasse das Rauchen sogenannter Papier- cigarren bemerkt, was besonders von vielen jetzt hier anwesenden Polen geschieht. Das Brennen des Papieres verursacht nicht nur einen großen Dampf, sondern der Rauch beißt auch empfind lich in die Augen. Die Herren, welche sich am genannten Ort bisher solcher Cigaretten bedienten, würden vorzüglich der Frauen welt einen Dienst erweisen, wenn sie davon abließen und, wenn einmal ein Glimmstengel brennen soll, sich einer gewöhnlichen Cigarre bedienten. — Zu der letztsonntäglichen Uebung der hiesigen freiwilligen Turnerfeuerwehr hatte sich auch eine Abtheilung der Feuerwehr im Plauenschen Grunde gesellt, und geschahen die Exereitien auf >em Altstädter Turnplätze in Anwesenheit mehrerer Mitglieder >er städtischen Behörden und vieler Zuschauer. Nach den ersten Steig- und Rettungsexereitien am dreistöckigen Hause verließ >a- gesammte Corps den Platz auf einige Minuten. Da erscholl >aS Signal „Es brennt!'^ — Wie vom Himmel geschneit eilte die Löschmannschaft von allen Ecken und Enden herbei, das Kau- wurde Wegen, Her Wasserstrahl suchte fich in der wohl;