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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.08.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060802025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906080202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906080202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-08
- Tag 1906-08-02
-
Monat
1906-08
-
Jahr
1906
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Wie den Blättern aus Ferijski (Finn land) gemeldet wird, wurde dort gestern abend 9 Uhr der fr ü - Here Abgeordnete Chrzenskin, als er mir Iran und Tochter am Meeresstrandc spazieren ging, durch zwei aus einem unbewohnten Gebäude abgcfeucrte Schüsse getötet. Die Tochter wurde an der Hand verwundet Ter Mörder ent kam. „Rjetsch" weist daraus hin, daß gestern abend 6 llhr — also drei Stunden vorher! — der in Moskau wohnende frühere Abgeordnete Jollas telephonisch bei der Redaktion an fragte, was mit Chrzenskin passiert sei. In Moskau sei das Ge rücht verbreitet, daß er ermordet worden sei. Helsingsors. In der N?!he der Station Richimpaki ist eine Brücke gesprengt worden. Auch hat die „Rote Garde" die Gleise zwischen zwei weiteren Stationen zerstört. Die Ruhe auf Skatuden ist wieder hergestellt. 110 Matrwen und 11 Privatpersonen sind entwaffnet worden. Das Eintreffen anderer Truppen wird erwartet. Seit heute früh steht die Pfalz Der Brand ist c-c i) e > » in Ala m m e n. lschlag verursacht worden. .Frankfurt (Main! bei Kaub am Rhein durch einen^Blitz Wien. Die Wiener Blatter veröffentlichen ein kaiserliches Handschreiben an den Ministerpräsidenten Freiherr» v. Beck, durch welches die B e i t ra g s le ist un g e n der beiden Staaten zu den gemeinsamen Ausgaben für ein Jahr wie bis her bestimmt werden. Co wes. Ter König und die Königin! von Spanien sind heute früh an Bord der „Giralda" hier cin- getroffen. Petersburg. Nach Meldungen, die der Vetcrinärverwal- tung vorliegen, gewinnt die unter dem Rindvieh ausgetretene sibirische Rinderpest keine größere Ausbreitung als ge wöhnlich. Anlaß zu Befürchtungen ist somit nicht vorhanden. Konstantinopel. Mach Jnsormaiioncn der Pforte wurde eine griechische Bande, welche das bulgarische Dorf Gormtscha niederzubrcnnen beabsichtigte, aufgc- rLeben. 14 Mitglieder der Bande wurden getütet und ein Mann gefangen genommen. Washington. Der Botschafter der Vereinigten Staaten in Mexiko. Thompson, hat das Staatsdepartement ersucht, die Meldungen amerikanischer Blätter als unrichtig zu erklären, nach denen in Mexiko ein gegen die Amerikaner ge richteter Auf st and für den 16. September geplant sei. Schanghai. Der Sladirat hat vor kurzem einer Vcr- füaung. des gemischten Gerichtshofes zugcstimmt, nach der die Beschäftigung von jugendlichen Sängerinnen unter 11 Jahren in Teehäusern unterlagt wird. Ein in der Nacht zum 31. Juli von der städtischen Polizei unternommener Ver- luch, dieses Verbot zwangsweise dnrchzuführen, hat große Auf regung hervorgerufen, und die meisten Techäuler haben als Protest dagegen geschlossen. Eine Anzahl von jungen Mädchen, die dabei verhaftet worden sind, werden heute dem gemischten Gerichtshöfe vorgeführt werden. Die Chinesen sind über diese Maßregel aufgebracht. — Der Taotai ist ermächtigt worden, importierten Reis anzukaufen und ihn zum Selbstkosten preise an die rwtleidcnde Bevölkerung abzugeben. Die Not hat liier bereits einen bedenklichen Charakter angenommen. OertlicheS und Sächsisches. Dresden. 1. August. —* Se. Majestät der König macht vom Hotel Salegg aus täglich Ausflüge in die Umgebung: besonders beliebt scheint bei der^tönigl. Familie der Ausflug nach dem neucr- bauten Holel Saiilncttpitzc i» Si. Eonstantin am Fuße des SchlernDolomit zu sein, wo sie öfters schon im Restaurant zur Jaux war und die land'chaftlich herrliche Umgebung be wunderte. —Se. König!. Hoheit Prinz I oh a n n Ge o rg wird im Herbst d. I. seine junge Gemahlin in das der Sekuudogenitur des sächsischen Königshauses gehörige PriiizenpalaiS an der Zinzcnd orfstraße heimsühreii. Das Gebäude, welches erst kürzlich wieder einer durchgreifende» Reuovaiion unterzogen worden ist. bean sprucht iirloferu besonderes Interesse, weil eS seit nahezu 150 Jahre» sich im Besitze des sächsischen Herrscherhauses befindet und weil die Könige von Sachse» hier ihre Jugendzeit verlebten. Unter de» schattigen Bäumen des prächtigen Parkes ergingen sich die nachmaligen sächsischen Könige Anton und Johann, hier spielte» diePri»zen Albert und Georg, welch' letz terer das Palais jahrelang mit seiner Familie bewohnte und auch König Friedrich August hat oft und gern mit seinen Brüdern in de» Parkanlagen gespielt. Der Park ist mit den Statuen des Herkules und der Mcgara, sowie den Scmdstei»- gruppen Minerva »nd Merkur und Mars und Venns geziert und enthält zwei achteckige Pavillons, sowie einige schöne Sandstei»- rosen. Von der Mittelfront des Palais blickt man durch eine prächtige Knstanienallce direkt nach dem Großen Garten herüber. Der interessanteste Ban im Parke ist die Ende des 10. Jahr hunderts entstandene R ui n e, die einen ins Wasser gesunkenen antiken Tempel darstellt. Eine an der Seite errichtete Arkaden reihe soll eine zerstörte antike Wasserleitung darstellc». Gnrlitt schreibt diese romaiitische Anlage, sowie die ebenfalls noch erhal tene Einsiedelei, die jetzt als Küche benützt wird. Wcinlig oder Schuricht z». Auch die Pavillons sind bemerkenswerte Bauten mit zum Teil reizvolle» Innendekorationen, doch ist auch hier in letzter Zeit vieles verändert worden. Gelegentlich der Verqrvße- rmig des Parkes entstand auch das neue prächtige Einfahrtstor an der Johann Georgen-Allec, dessen schmiedeeiserne Tore die Ini tialen des Prinzen Georg von Sachsen tragen. Die Einfahrt an der Zinzeiidorfstraße ist noch genau so erhalten, wie sie im Jahre 1764 mit den beiden charakteristischen Torhäusern erbaut worden ist. —* Am gestrigen Tage gab das „Dr. Journ", wie bereits kurz erwähnt, bekannt, daß dem Direktor des Hauptstaats archivs, Geh. Rat Dr. Hajsel, die nachgesuchte Entlassung aus dem Staatsdienste bewilligt worden sei, und noch an demselben Abend meldete der Telegraph den Tod des hochverdienten Be amten. Dr. Hassel wurde 1838 geboren und beendete 1863 seine Studien. 1870/71 nahm er am deutsch-französischen Feldzüge als Berichterstatter des „Reichsanzcigers" teil, kehrte mit dem Eisernen Kreuze 2. Klasse am weißen Bande zurück und schrieb eine Geschichte der dritten Armee. Als Geh. Archivrat beim Geheimen Hauptstaatsarchiv zu Berlin wurde er 1862 nach Dresden in die leitende Stellung beim Königlich Sächsischen seiner preuß... ein beliebtes, gern gesehenes Mitglied. Schri-t-tctteri-ch war gesehenes Mitgtt der Entschlafene mehrfach tätig. Voriges Jahr erkrankte er schwer und wurde zunächst auf mehrere Monate beurlaubt. Ta eine Heilung ausgeschlossen war, wurde seine Entlassung aus dem Staatsdienste genehmigt. In Jena bat der Tod dem schasfensfreudigerr Leben Dr. Hassels ein Ende gesetzt. — Sein Nachfolger ist, wie bereits ebenfalls kurz erwähnt, Herr Geh. Regicrungsrat Dr. Otto Posse, der 1847 in Wcißense- ge- boren wurde. Tr. Posse hat sich durch zahlreiche wissenschast- liche und statistische Arbeiten einen Namen gemacht. Ins besondere widmete ex sich mit großem Eifer der Erforschung der sächsischen Geschichte und erwarb sich aus diesem Gebiete große Verdienste. So wurde seine „Geschichte der ältesten Wettiner" der Anlaß zur Feier des 800jährigen Jubelfestes des Hauses Wett in. Seiner Feder entstammen ferner noch die „Reinhardtsbrunner Geschichtsblätter", „Fnaloota Vaticana", die „Markgrafen von Meißen undchas Haus Wettin", die „Lehre von den Privaturkunden", die „Siege! der Wettiner und der Landgrafen von Thüringen", die „Hausgesetze der Wettiner bis 1486", „Heraldik und Sphragistik der Wettiner", „Handschristen, konservierung", die „Siegel des Adels der Wettiner Lande", „Ooclox ckilckoiiliiticum Kaxnniao rocciac-". t. usw Er veröffent lichte n. a.: „Die Schlacht bei Fehrbcllin 1675" (gemeinsam mit v. Witzleben, 1875>, „Geschichte der preußischen Politik 1807—1315," l. s1881>, „Zur Geschichte des Dürkcnlrieaes 1683" <1883, gemeinsam mit Graf Vitzthum v Ecksiädts, „Aus dem Leben des Königs Albert von Sachsen", 2. Bände 1898/1900, den ersten Band eines Werkes über den preußischen Staats- mann v Nadowitz. —* Wie bereits kurz erwähnt, hat sich Herr Bürger meister Hetschel mit Rücksicht aus seinen Gesundheits zustand veranlaßt gesehen, um seine Pensionierung vom 1. Oktober an uud gleichzeitig um Beurlaubung bis dahin nach- zusuchen. Damit erleidet die städtische Bcrivaltung einen emp findlichen Verlust, in dessen Gefolge sich im Zusammenhang mit den sonst bevorstehenden Personalverändernngen im Ratskvlle- gium wichtige Verschiebungen und Neubesetzungen in dieser Körperschaft notwendig machen werden. Herr Bürgermeister Hetschel ist im Jahre 1852 in Dresden geboren, hat die kiesige Krenzschu!e besucht und in Leipzig studiert. Nach abgelegtem. Universitäts-Examen trat er in die Expedition des Herrn Rechts anwalts Schröter in Stollberg als Referendar ein und -var von Ostern 1879 bis Michaelis 1883 beim Rate zu Dresden als Referendar bez. Assessor angestellt. Von da an bekleidete er das Bürgermeisteramt in Treuen i. V., wo er auch zum Abgeordneten der Snnode gewählt wurde. Am 1. September 1887 trat er als besoldeter Stadtrat in den Dienst seiner Vaterstadt zurück, verwaltete hier zunächst das Baupolizeiamt und sodann das Sieuerami. Nach -einer am 23. Februar 1899 erfolgten Wahl zum dritten Bürgermeister und zweiten Stell vertreter des Oberbürgermeisters übernahm er das Versassungs- und das KirchenamI, sowie den Vorsitz in der Kommission für Beamicnprüfungen: hier hat er namentlich alle rechtlichen An- geiegenheiten der Stadlgemeinde zu bearbeiten gehabt. —* Für olle Po st karten, Drucksachen, Waren proben und Gcschästspapicre des Orts- und Nach- barortsverkehrs. sür welche bis gestern bei ungenügender Fraukalur das Strafporto nachgelassen war. treten von heute > ab die allgemeinen Bestimmungen in Kraft. Für «ine vom Ab sender irrtümlich mit 2 Psg. irankierte Postkarte wird hiernach von heute ab der Adressat 10 Psg. Strafporto zu ent richten haben. —* Mit heute tritt die Aenderung des Reichsstempelgesetzes in Kraft und erlangt damit auch sür die Zeitfahrkarten der Straßenbahn Geltung. Alle Zeitfahrkarten mit' Ausnahme derjenigen für Schüler und Lehrlinge unterliegen künftig der ^ "" ^ ' ^ " mäßigen 2 Mark . ... Tarifsätze ist die Hälfte des für eine gleiche Karte zum vollen Preise testgesetzien Steuersatzes zu zahlen. Die Zahlung hat bei Entnahme der Zeitfahrkarte als Zuschlag zu dem für diese zu entrichtenden tarifmäßigen Preis zu erfolgen. —* Der Verwaltungsrat 'des Sächsischen Fischeraver«nS hielt kürzlich unter Teilnahme von Vertretern des Landeskultur rates und der landwirtschaftlichen Kreisvereinr Leipzig, Chemnitz und Dresden eine längere Sitzung ab. In derselben wurde zu nächst beschlossen, am 3. nnd 4. November im Hotel Gude zu Bautzen eine Besatzfischbörse und Fischausstellung und am 17. und 18. November im Gasthanse zur Linde in Chemnitz eine diesjährigen Fischaussetznngen und die Verwendung der Beihilfen aus Neichsnntteln Bericht erstattet. Darnach gelangten aus Kosten des FischcreivereinS zur Aussetzung in Häfen oder anderen geeigneten stellen der Elbe bei Riesa, Meißen, Rchbock, Dres den, Pirna, Königstein und Postelwitz 8000 Stück Aale und 10000 Stück eiusömmrige Satzkarpfen: im Bereiche von 7 Fische reigenossenschnficn 67 900 Stück Bachforellenbrut. 1000 Stück Aalbrut, 720 Stück einsömmrige Karpfen, 300 Stück einsömmrige Kunst un- Wissenschaft. f* Mitteilung aus dem Bureau derKöniglichenHof- theater, DaS Schauspielhaus eröffnet die neue Spielzeit Sonntag, der« 2. September, mit der Aufführung von Goethes „F a u st , 1. Teil. Vom 3, September ab finden im Schan- spielhause wie in früheren Jahren wöchentlich lam Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag und Sonnabends fünf Abonnc- menls-Borftellungen statt. Die Abonnements-Bedingungen sind durch öffentlichen Anschlag bekannt gemacht und werden außerdem im Bureau der Hofthcater lSchosscrgassc 16, 2-j un entgeltlich abgegeben. Abonnements, bei denen die erste Abonnemcntsrate (sür 10 Vorstellungen) entrichtet werden muß. werden für die bisherigen Abonnenten von Sonntag, den 26.. bis mit Donnerstag, den 30. August, zu den üblichen Kassen- stunden an der Tageskasse des Schauspielhauses ausgegebcn. Bei Erneuerung des Abonnements müssen die Billetts d-cS 4. Abonnements der Spielzeit 1905/06 vorgezcigt werden. Von Freitag, den 31. August, an gelangen in den üblichen Kassen- stiunden die noch verfügbaren Abonncmenibilleiis zur Aus gabe. Fra „ . . - mg mehr dreißig Jahre verflossen, daß Mein in Gott ruhen der Herr Großvater in Batzrenth weilte, nm Zeuge zu sein der künstlerischen Tat, welche dort vollbracht wurde, und es erfüllt Mich mit Freude und Dankbarkeit, daß dieses erhabene Werk n ' ' ' " ' "" ' " ' " ^ von einer ausgesprochenen Hinneigung des Kälscrs, der viel mehr für die Italiener, für Sullivan und andere, sich erwärmt hat, zu Wognerscher Musik nichts bekannt geworden war. Man wird die Tatsache, daß in Bayreuth ein rühmliches Jubiläum gefeiert wurde, nicht übersehen dürfen. f* Siebentes Deutsches SänacrbnndeSscst in Breslau 1907. Der Gesamtausschuß des Deutschen Sängerbundes und der Festausschuß zu BreSlau haben in gemeinsamer Beratung die ^auvtgrundzüge des Siebenten Deutschen Süngerbundesscstes folgendermaßen festgestellt: Das Siebente Deutsche Sänger- bilildesfcst findet 1907 in Breslau statt. Bei unbedingtem Fcrnhalten jedweder politischen Färbung soll das Fest durch die dem deutschen Liede innewohnende, alle deutschen Volks stämme einigende Kraft Mitarbeiten an der Größe unseres Volkes und der Erhaltung seiner Macht. Es zergliedert sich folgender- maßen: Sonnabend, 27. Juli: Enipsänae und Bcgrüßungs- abend; Sonnabend, 28. Juli (1. Festtags: Probe, Festzug, Kom mers: Montag, 29. Juli (2. Festtags: Probe (vormittags!, 1. Hauptaufführung (nachmittags!: Dienstag, 30. Juli <3. Fest tags: Probe (vormittags!, 2. Hauptaufführung, Kommers: Mitt woch, 31. Juli (4. Festtags: Sängertag, Besichtigungen und kleine Ausflüge, Abschiedskommers. Zur Teilnahme sind alle Mitglieder des Deutschen Sängerbundes berechtigt. Die Aus arbeitung der Festordming in allen ihren Einzelheiten obliegt dem Festausschüsse, die endgültige Genehmigung dem geschästs- führenden Ausschüsse. Für die Durchführung hat der Festaus schuß gemeinsam mit der Leitung des Schlesischen Sängerbundes zu sorgen. -f DaS LottchauS in Wetzlar, das Geburtshaus der Char- lotie Buss, das durch Goethes „Leiden des jungen Weither" so bedeutungsvoll geworden ist und jährlich von zahlreichen Verehrern des Dichters aus allen Ländern ausgesucht wird, hat seit einiger Zeit einen wertvollen Besitz erhalten durch eine recht ansehnliche Sammlung von Originalbriefen, bildlichen Darstellungen »nd alten Drucken der Werther-Litercitur, die zur Besich tigung ausgelegt sind. Unter den Original-Handschriften befindet sich als Seltenheit ein sehr charakteristischer Brief von Karl Wil helm Jerusalem, GoclhcsiWeriher. geschrieben in Wetzlar 1770 an seine Schwester. Ferner sehen wir Briese von Lotte, von ihrem Vater, dem alten Amtmann, unk von Kestner, ihrem Gatten. An bildlichen Darstellungen fesselt den Beschauer eine größere Anzahl vortrefflicher Silhouetten, Lottes Geschwister und ihren Bräutigani darstellend: desgleichen sind bemerkenswert Porträts des jungen Goethe, sowie deutsche, englische »nd sraniösische Dar stellungen von Szenen aus „Werthers Leiden". Das lebhafte Interesse des Kenners erregen die ersten Originalausgaben des Romans selbst, deutsche »nd französische Drucke, znm Teil mit Kupfern von Chodowiecki. Meil, Namberg und Jobannot. Die so überaus reichhaltige Werther-Ltteratur ist i» einer ganzen Reihe seltener Exemplare vertreten, die eine Anschauung geben von der bedeutenden Einwirkung, die Goethes Roman ans die Gemüter der Zeitgenossen ciuSacübt hat. Die Sammlung soll in, Laufe der Zeit wi-lte» ansgestaltet werden zu einem reizvollen Museum der Wertherzeit in weiterem Umfange. Vielleicht finden sich Gönner, die durch geeignete Zuwendungen die Ver wirklichung dieses Planes zu fördern geneigt sind. Mitteilungen hierüber nimmt Herr Oberlehrer Scber in Wetzlar entgegen. 1'* Wie aus Paris berichtet wird, ist Alexander Luigini, der Kapellmeister der Pariser Komischen Oper. Sonntag abend gestorben. Luigini war ein außergewöhnlich begabter Musiker, der seit 1897 der Komischen Oper anaehörtc und 1904 ihr erster Kapellmeister wurde. Unerreicht war Luigini in der Kunst, die mannigfachen Faktoren einer Opernaufführung zusaminenzuhalien nnd unter seinem Willen zu lenken. Sein Orchester, die Sänger und der Chor, folgten gleich gefügig den leisen Andeutungen seines Taktstockes. Auch als Komponist hat er nicht Unbedeutendes geleistet. Leicht und graziös sind die Partituren, die er zu mel-rcren Balletts verfaßte: auch einige sinfonische Werke von ihm sind ansgcsührt worden. Den größten Erfolg hat eine reizende Komische Oper von ihm: „Margots Launen". s- Die Damen in der Ehrenlegion. Es ist gar kein Wunder, wenn sich Madame Sarah Bernhardt sehr dämm bemüht hat. mit dem Kreuz der Odgion ä Honneur ausgezeichnet zu werden, renn die Damen, denen es bisher zn teil geworden ist. bilden eine wahre Elitegcscllschaft und sind nicht ganz ein Dutzend. Als erste auf der Liste steht die Gräfin Foucher de Careil. Witwe des einstigen französischen Botschafters in Wien, welche den älteren Wienern noch im Gedächtnis sein dürste, da ihr Gatte ein großes .Hans führte. Nach der Gräfin wurde zwei Künstlerinnen das Ehrenzeichen verliehen. Madame Bartel, der Socittaire der Eomädie Franyaise, und der vor einem Jahre verstorbenen Madame Marie Laurent, einer bock-bedeutenden dramatischen Künstlerin. Madame Bartel wird als Darstellerin von klassischen und Salonrollen hochgerühmt. Besonders ihre Fran- eillv» galt als Meisterlcistnng ersten Ranges. Bei dem Dumas- Jiibiiäum hat sie die Nolle, die nicht znm mindesten durch ihr Spiel weltberühmt geworden ist, wiedergegeben, mit dem gleiche» sprühenden Temperament wie bei der ersten Aufführung. Sir ist die erste Dtseusr, die beste Sprecherin der Comsdie Franxaise. Alle anderen dekalierte» Frauen sind wegen ihrer Verdienste in Krankenpflege und Kindercrziehilna ausgezeichnet worden. Es sind dies: Madame Rnckebnsch, Vorsteherin des Erziebunas Hauses in Saint Denis. Madame Lebon, Vorsteherin der „Maison des Loges". einer Zwclganslakt von Saint Denis, und mel>rerc fromme Schwestern, deren weltliche Nonien in den Listen nnaesübrt werden. Die gute Sarah Hot man. wie eS heißt. meim nicht
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