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für e«tpz«a ua» v»r»r<e »ur» uns«, red»«» V»^UAVs?rKIf». un- Sproiteur» rmattaqllck» ln» you» g«-ra»tr n>»oatU«k» l.rs M., »»erteliüheUch S.7SM. Set -er <es*itst»ft»Ue, »uifen» «Molen un» stu»sadrN«U«n odgehott: m»natU<SlM.,vI«rt»l>-krltchSM. »ur» unser, »»»»ärttyea Malen tu» hau» gebrach«: monatlich I-5S M., »l,rt«l>Sl>rllch ».SS M. tur»-t«p»st. lnnrrhold deutsch« lanüo und der d,utsch,n »olouleu monotll» 1-50 M., »»«rleU-hrttch 4^0 M., au»schlle-Uch postd»st«lla,ld. peri» der «lnrelnummer >d Pf. du Letpzta, den Nochdarortrn und den Deren mlt eigenen Zlllale« o>lrd dl« /»deaüausgode noch am fldead de» Ersche»u«a» »..» hau» gellesert. /ftntsblLtd des^Ltes und despolyeuuntes der Stadt LerpZrs «edaktlon und Geschäftsstelle: ^»hannlsgost, Ur.». o Zeruspeech-stuschlu- Nr. l«d»4, l-MZ und I4d»4. 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Das Waldgebirge wurde zwar bei dem Mar§lye cmf Sedan von oeutjchen Truppen durchs zogen, die da'. >i wegen der spärlichen Ortschaften und des wenigen Wassers Mangel litten, es sanden darin aber keinerlei Kämpfe statt. Solche gab cs auch nicht, als die Armee des Kronprinzen von Preußcn zu Ansang September 1!>l4 zwrscl-cn Argonncn und Verdun südwärts gegen die Marne vorrückle. Auch Mitte September noch war der Wald frei vom Feinde gewesen. Die Sache änderte sich, als zu Be ginn des sich nunmehr entwickelnden Stellungs kampfes das deutsche Westhecr eine Linie eingenom men hatte, die von Reims her in west östlicher Rich tung nach der Maas bei Lonsenvon führte. Zwar erwartete man anfänglich auch jetzt noch leine Wald kämpfe: die deutschen Truppen führten vielmehr bei Binarville auf der Westseite und bei Lh-rtel auf der Ostseite der Argonncn ihre Stellungen bis dicht an die Waldränder heran, während man das Gebirge selbst durch Abteilungen sperrte. Als aber die Fran zosen namhafte Kräfte in den Wald führten, in der augenscheinlichen Absicht, aus diesem heraus eine umfassende Bewegung gegen einen der am Walde an gelehnten deutschen Flügel einzuleiten, da war der Augenblick gekommen, wo die Argonncn eine neue militärische Bedeutung gewinnen muhten. II. Das Waldgebiet erstreckt sich in einer Tiefe von etwa 40 Kilometer in nordsüdlicher Richtung und hat eine wechselnde Breite non 8 bis 12 Kilometer. Es wird durch das Tal der Biesme in eine nordöstliche und südwestliche Hälfte ron annähernd gleicher Größe geteilt und außerdem durch Bahn und Strasze Clermont en Argonne—St. Mcnebould in einen kleineren Südtcil und einen größeren Rordtcil zerlegt. Für den Ar- gonnenkampf kommt nur der nördlich,ie Teil des Waldes in Betracht; mit ihm die beiden Straßen Clermont—Flöville und Clermont—La Four de Paris—Vienne le Chateau, von denen erstere außer halb der' Argonncn, letztere im Tale der Biesme führt. An besseren Querverbindungen durch den Nordostteil der Argonncn bestehen nur die Sträßchen Montblainville—Servon und Varcnnes—Le Four de Paris, als Nord-Süd-Verbindung nur die auf dem Kamine des Waldgebirges laufende alte Römer straße. Außerdem sind natürlich eine Unmenge von Holzabfuhrwegen vorhanden von inchr oder weniger fragwürdiger militärischer Brauchbarkeit. Diese ist von der Witterung sehr bedingt. Bei euch- tem regnerischen llltctcr verwandeln sich die Wege wegen der lehmigen Bodenbcschaffenheit bald in grundlose Sümpfe. Das Waldgebiet ist eine Mittelgebirgslandschaft, die etwa den flacheren Teilen des Thüringer Waldes entspricht. Nach Osten fällt es steil und plötzlich zur Airc ab, im Inneren weist es zahlreiche ticfcin- geschnittene Tä.'cr und Schluchten auf; hier tritt überall der kahle Fels zutage. Die Argonncn sind ein echt französischer Wald, der bekanntlich vor wiegend aus dichtem Busch von Buchen. Erlen, Eichen und Birken besteht, und alle 15 Jahre geschlagen wird, wobei das gewonnene Krüppelholz in den Kamin wandert. Nur einzelne Eichen und Buchen läßt der Franzose stehen und sich zu vollem Wachs tum entfalten. Uin diese Stämme schlingen sich die im französischen Walde so zahlreichen Klettervflanzcn, wie der Efeu und die Waldrebe. Der Wald ist wenig bewohnt. Nur Köhler, Holzhauer und Jäger gehen dort ihrer Beschäftigung noch. Das Innere des Waldes wird, schon seiner Undurchdringlichkeit wegen, von der Bevölkerung gemieden. Auch die Namen „Ruisseau de Meurissons" „La Fillc morte". „Moulin de l'Hommc mort" weisen darauf hin. Hl. Die Waldkämpse. Als Ende September die ersten deutschen Truppen aus dem Airetal in westlicher Richtung in die Ar- gonnen vorgeschoben wurden, halten die Franzosen, nachdem sie aus den östlichen Waidteilen zuruckgewor- ien worden waren, den südlich Binarville gelegenen Saldteil stark besetzt und namhafte Kräfte aus dem Tale der Biesme nach Barricade Pavillon, St. Hu bert Pavillon und Bagatelle Pavillon voraesandt. Diese Truppen legten bei den dortigen Waldhütten Verhaue und Schützengräben an und richteten sich darinnen zur Verteidigung ein. Vor diesen Sperren fanden die deutschen Iägerabteilungen Ende Septem ber ernsthaften Widerstand, so daß Verstärkungen in den Wald geschickt wurden, um den Feind zurück- zuwcrfen. Da aber auch dieser weitere Truppen dem ÜlZalde zuführte, so entspannen sich hier lebhafte Kämpfe, die auf beiden Seiten mehr und mehr den Charakter des Stellungskrieges annahmen. Mitten im Walde entstand Schützengraben hinter Schützen graben. die durch Laufgräben untereinander verbun den wurden. Es wurden Unterstände gebaut, und als das Laub fiel, auch Geschütze in den Wald ge 'rächt. Neben der natürlichen Beschaffenheit des Waldes erschwerten Verhaue und Drahthindernisse EM« VEE5 /s Käcieyurl. 59 nr es/». Mi»-- - seitdem hierher gerichtet haben. Auch Bagatelle Pavillon, einer der stärksten Stützpunkte der Franzosen im Walde, mutzte vom Feinde am 12. Oktober aufgcgcbcn und dem deutschen Angreifer überlasten werden. Die Wegnahme der drei erwähn ten Pavillons war ein großer moralischer Erfolg. Man begnügte sich nicht mit ihrem Besitze, sondern trug die O'fensive weiter vorwärts. Aber auch für diese blieb, wie bei den bisherigen Kämpfen, der schrittweise Angriff bestehen. Die Infanterie sappte und schanzte unentwegt, vielfach bei Nacht, um un nötige Verluste an Menschenleben zu vermeiden. Dem Infanteristen reichte der Pionier die Hand, der dem ersteren lehrte, Dergmannsarbeit im felsigen Boden zu leisten und den Stollen unterirdisch weiter zu treiben. Bei den Kämpfen und Stürmen kämpften und stürmten beide Schulter an Schulter. Auch der Artillerist stellte sich im Schützengraben ein. So ent stand ein enges kameradschaftliches Verhältnis, wie es selbst im Frieden kaum zustande gekommen war. einer dem anderen vertrauend, jeder auf die Unter stützung des anderen bauend, sie alle jederzeit dem Tode ins Auge schauend. Graben um Graben war so gewonnen. Bald war es einer, bald stürmte man eine ganze Gruppe von Schützengräben hintereinander. Dementsprechend schwankte der Raumgewinn zwischen 25 und 1000 Meter. Manchmal wurden selbst größere Fortschritte gemacht, hie und da gelang es auch dem Feinde, vorübergehende kleine Erfolge zu erzielen oder unser Vorgehen durch Gegenangriffe zeitweise auszuhalten. Beides vermo^te jedoch nicht zu verhindern, daß die deutschen Truppen im Argonner Walde in unaus gesetzter Angriffsbewegung, und zwar in langsamem, aber ununterbrochenem Vorwärtsschreitcn begriffen sind. Schilderunq eines Pionierangrifss. Wie langwierig diese Angriffe sind, mag aus der kurzen Schilderung des Angriffs einer Pionier kompanie gegen eine im Walde gelegene be herrschende Höhe hervorgehcn. Es galt, eine feind liche Stellring wcgzunehmcn, von der aus die rück wärtigen Verbindungen eines deutschen Abschnittes dauernd gefährdet wurden. Hierzu wurden am 7. Dezember aus dem deutschen Schützengraben drei Sappen vorwärts getrieben, am 18. Dezember war die linke Sappe bis auf etwa 8 Meter an die feind liche Savvc berangekommcn. als die Sp'tze durch eine französische Mineniprengung auf 10 Meter Länge wieder eingcrvorfen wu-dc. Die beiden andeven Sapvcn waren am gleichen Tage bis auf etwa 20 Meter an den feindlichen Schützengraben vor getrieben. Bis zum 19. Dezember war die linke Sappe wieder ausaeräumt und d'e beiden anderen bis auf 6 bis 8 Meter an Len Gegner getrieben. Von den Sappenspinen ans wurden jetzt 3 Meter lange Stollen zur Aufnahme vcn Svrcnaladunocn voraet'-seben, die am 20. zündfertig waren. 8 Uhr vormittags wurden die Minen gezündet. Gleich darauf stürzten die in den Sappen und den angrenzen den Teilen der Schützengräben ausgestellten Sturm abteilungen gegen den Feind vorwärts, ihnen voraus Moniere mit Handaranaten, Drah^'cheren' und Aertcn ausgerüstet. Der durch die Sv enaungen kopflos gewordene Feind wurde aus seinen Stellun gen geworfen. D'e Sturmtrupvcn folgten über ein feindliches Lager hinweg dem slic'enden Feinde noch etwa 800 Meter, bis sic dichtes Gestrüpp zwang, von der weiteren Verfo'guna '"bsiand zu nehmen und sich einzuaraben. Durch die Sprenaungcn und die ge worbenen Handgranaten hatte der Feind eine größere Anzahl Toter, außerdem wurden 200 Ge fangen« und 8 Minenwei'er erbeutet. Die Besich tigung der genommenen feindlichen Gräben ergab, daß der Feind ebenfalls mit Minen aegen d'e d«ur- schen Stellungen vergeben wollte. Er hatte vier Sckächte. je 4 bis 5 Meter tief, mit einem Durch meller von 1.5 Meter abgeteust, und von diesen aus Schfennschächte angesetzt, mit deren Fertigstellung nach Aus'age eines gefangenen Genieoffiziers in den nächsten Tagen gerechnet worden war. dem Gegner die Annäherung an die künstlich ge schaffenen Anlagen. Es begann nun ein Kampf von Graben gegen Graben, vielfach von Schritt zu Schritt. Um unnötige Verluste zu vermeiden, griff man zur Sappe. Mir ihr stellten sich auch die starken Kampf mittel des Fcstungskrieges, wie Minenwerfer, Hand granaten, Revolverkanonen. Stahlblenden, Sand packungen usw. ein, und die Tätigkeit der Pioniere gewann eine erhöhte Bedeutung. Diese Waffe schritt dann auch zum Minenangriff, wenn andere Mittel nicht zum Ziele führten. Aus allem ergab sich ein sehr langsames Vorschriften des Angriffs und ein ungewöhnlicher Zeitverbrauch, da nur sorgfältige, wohlüberlegte Vorbereitungen zum Erfolge führten. Zuerst hatte man keine Artillerie im Walde, dann ließ man sie auf Wegen und Schneisen vorkommen, endlich lernte man es, sie überall im Walde zu ver wenden Eine Sonderheit bildeten bei den Fran zosen die sogenannten „Esel-batterien" sGcbirgs- geschütze). eine Besponnungsart. die unseren Soldaten neu war. Die Bevölkerung leistete den Franzosen Vorkchub: in deutsche Uniformen verkleidete Soldaten nachte»» sich an unsere Leute heran und versuchten diese auszuhorchen Der deutsche Soldat und Ar- gonnenkämpser entwickelte sich bald zu größter Viel seitigkeit. Schnell und gut paßte er sich den neuen Verhältnissen an. Da wir bald den Franzosen über legene Angrisfsmittel zur Anwendung brachten, und unsere Soldaten, was Zähigkeit, Beharrlichkeit und Angr fislust betrifft, unübertrefflich waren, so bil dete sich im Waldlampfe ein starkes llebcrlegenheits- gefühl über den Feind heraus, der, abgesehen von ge legentlichen Gegenstößen, in die Defensive gedrängt wurde Der Feind vermocht», unseren Angriffen nicht zu widerstehen, so daß unsere Truppen in zwar lang samen, aber ununterbrochenem Vorrücken geblieben sind, trotz der starken Kräfte, die der Feind uns nach und nach entgegenstellte. IV. Größere deutsch« Angriffe. Um die Wende der Monate September und Okto ber setzte der Beginn der größeren deutschen Angriffe ein. Auf dem rechten Flügel drangen unsere Trup pen von Binarville aus in di« Westargonnen ein und warfen hier den Feind allmählich südwärts zu rück. In der Mitte des Waldgebietes wurden Mitte Oktober dem Feinde Barricade Pavillon und St. Hubert entrissen, nachdem um di« letztere hef tig gekämpft worden war. In den nächsten Tagen drang man von hi«r aus weiter nach Westen vor und nähert« sich dem Biesmetale in Richtung aus LeFour oe Paris, an welchen Ort man bis auf 0» Meter heronkam und wo man sich feilsetzte und sich hielt trotz aller Gegenangriffe, welch« die Franzosen Führer und Mannschaft. Diese Erfolge unserer Truppen sind natürlich unter manch«r Schwierigkeit, Gefahr und unter aller lei Entbehrung erzwungen worden. Aber die Schwie rigkeiten wurden überwunden, den Gefahren keck ins Auge gesehen und die Enrbehrungcn wurden freudig ertragen. Wo die Wege schlecht, ungenügend oder nicht vorhanden waren, wurden neue angelegt oder die alten ausgcbrstcrt; wo auch dies dem Bedürfnisse nicht genügte, schritt man zum Dau von Bahnen. Drang Wasser in die Gräben und Sappen ein, io er fand man bald Mittel und Weg«, um den uner wünschten Eindringling zu beseitigen. Eine ausge zeichnete und reichliche Verpflegung sorgte dafür, daß die Widerstandskraft unserer Truppen andauernd auf der gleichen Höbe blieb; «ine Reihe hygienftcher Maßnahmen verhinderte das Ansbrechen von Krank heiten und Epidemien. In Hittenlagern, in beque men und wobldurckiwärmten Erdhöhlen uno Unter ständen richtet« sich die Truvpe vorn am Feinde «in. Jeder Schützengraben erhielt seinen Namen, überall entstanden Bezeichnungen für die unterirdischen Dörfer, die sich da entwickelten. Neben einem froh lichen Humor, dem unsere So'daten so gerne die Zügel schießen lasten, kommt bei diesen Bezeichnun gen auch religiöse Gesinnung und ernste EnNchlosten heft zuni Ausdruck. Da lesen wir vor einem llnter« stände „Ordonnanzen- und Burschenstube' und darun«