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Die Anwendung schmiedeiserner Naben bei Eisenbahnwagenrädern. — Telegraphenwesen. — Verkehr deutscher Eisenbahnen. — Ankündigungen. Vesterrcichische Eisenbahnen. i. Graz-Köflacher Eisenbahn. Der dem Protokoll der ordentlichen Generalversammlung der Akzionäre der k. k. priv. Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbau-Gesellschaft, abgehalten zu Wien am 3V. Mai 1860, beigedruckte Geschäftsbericht enthält über diese Unter nehmung im Wesentlichen Nachstehendes. Im Lauf des Jahres 1859 wurde der Bau der Bahn fortgeführt und in der Hauptsache vollendet. Auf der ganzen Bahnlänge von 21,075 Klafter be finden sich 15,880° Dämme, 4890° Einschnitte -i 54'// Tunnel; ferner 1 Viadukt, 11 Durchfahrten, 53 Durchlässe, 2 Ueberfahrteu, 57 Straßen- und Wegübersctzungen. Der Oberbau erforderte mit deu Ncbengcleisen 25,905 Klafter Gclciselänge. Zur Deckung eines dringenden Bedarfs der südlichen Staatscisenbahn wurde mit deren Betriebsmitteln im Juni 1859 der Kohlentransport auf der Bahn begonnen, und bis Ende Dezember 255,250 Ztr. verführt. Dieß ergab eine Bruttoeinnahme von 49,774 fl. und nach Abzug der Ausgaben einen Reinertrag von 27,221 fl. Eine Verführung anderer Frachten so wie die Beförderung von Personen war mit Rücksicht auf den Zustand der noch unvollendeten Bahn unthunlich. Der Gesammtkohlenabsatz der gesellschaftlichen Werke im verflossenen Jahr betrug 311,260 Ztr.; der Bergbaubetrieb ergab ein Reinerträgniß von 13,846 fl. Bis zum Schluffe des Jahres 1859 waren für die Eisenbahn 1,957,674 fl., für die Kohlenwerke 610,712 fl. verausgabt. Aus dem Vortrag des Vorsitzenden an die Generalversammlung geht ferner hervor, daß mit Hülfe eines Anlehcns von 800,000 fl. (2,000,000 Fr.) welches mit dem Bankhause L. F. Schmid in Bern kontrahirt worden ist, der Ausbau und die vollständige Ausrüstung der Bahn mit Nachdruck betrieben und dieselbe am 3. April d. I. eröffnet werden konnte. Der Verkehr wird vor der Hand durch einen täglichen regelmäßigen Zug in beiden Richtungen vermittelt. Von dem Reinertrag des Unternehmens in 1859 zu 41,067 fl. wurde aus die in Umlauf befindlichen 10,883 Stück Akzien (ä 200 fl.) eine Dividende von 3 fl. 25 kr. pro Akzie vcrtheilt." II. Brünn-Rossitzer Eisenbahn. Dem Protokoll-Auszug und Jahresbericht der am 28. April d. I. in rünn abgehaltenen achten ordentlichen Generalversammlung der Akzionäre ent nehmen wir Folgendes. des abgelaufenen Betriebsjahrs betrugen für be förderte 50,390 Personen, 2,203,425 Ztr. Kohlen und 203,246 Ztr. Güter 260,385 fl. wovon die Betriebsauslagen ausmachten 110,343^,, und einen Reinertrag übrig ließen von 150,042 fl. Davon waren die Zinsen der Prioritätsakzien und anderen Passiven zu bestreiten mit 117,397 fl.; von den übrigen 32,645 fl. wurden 22,274 fl. als Dividende vertheilt'und 10,371 fl. dem Reservefonds überwiesen. Von den beförderten 50,390 Personen haben 1.57 Proz. die erste, 23.13 Proz. die zweite und 75.30 Proz.die dritte Wagenklaffc benutzt. Von sämmtlichen Reisenden wurden 135,211 Meilen zurückgelegt, von jeder Person durchschnittlich 2.68 Meilen; die Einnahme Pro Person war 42.39 kr., pro Person und Meile 15.80 kr. Vom Personen- und Gepäckverkehr sind vereinnahmt worden 21,850 fl., was auf die Bahnmeile 7048 fl., auf die Zugmeile 4.81 fl. ausmacht. Die beförderten 2,406,671 Ztr. Kohlen und Güter haben ertragen 238,161 fl., was auf die Bahnmeile 76,826 fl., auf die Zugmeile 46.69 fl. ausmacht. Von den Kohlen und Cokes wurden 6,020,139, von den Gütern 547,863 Zentnermeilen zurückgelegt; die Einnahme betrug pro Zentner und Meile bei den Kohlen und Cokes 3.63, bei den Gütern 3.36 kr. Von den Gesammteinnahmen zu 260,385 fl. entfallen auf die Bahnmeile 83,995 fl., auf die Zugmeile 51.05 fl. Es waren zur Bewerkstelligung der angegebenen Transporte 1554 Züge erforderlich, mit welchen die Lokomotiven 5100 Meilen zurückgelegt haben. Von eigenen und fremden Wagen wurden auf der Bahn 257,564 Achsmeilen durch- la ' Von den gesammten Betriebsauslagen zu 110,343 fl. welche 42.38 Proz. der Einnahmen betragen, entfallen auf die allgemeine Verwaltung 22.88, auf die Bahnverwaltung 29.25, auf die Trausportverwaltung 47.87 Prozent. Die Auslagen machen pro Bahnmeile 35,594 fl., pro Zugmeile 21.63 fl. Die Lokomotiven haben pro Nutzmeile 294 Pfd. Steinkohlen im Werthe von 1 fl. 30 kr. verbraucht und an Reparaturkosten 1 fl. 20 kr. erfordert. Die Instandhaltung der Wagen kostete 1.47 kr. pro Achsmeile, das Schmier- und Putzmatcrial für dieselben 0.024 kr. Endlich beträgt der Reinertrag von 150,042 fl. auf die Bahnmeile 48,400 fl., auf die Zugmeile 29 fl. 42 kr. Bis 31. März 1860 hatten die Bau- und Anlagckosten der Hauptbahn 2,497,559 fl., die Kosten der Fahrbetriebsmittcl 348,286 fl. und die Projekti- rungskosten der Flügelbahn 19.40 fl. betragen. Das Stammkapital bestand in 1777 Akzien ä 500 fl. und das Prioritäts- Akzienkapital in 7876 Akzien L 200 st., zusammen in 2,586,885 fl. III. Außig-Teplitzer Eisenbahn. Aus dem Jahresbericht und Protokoll-Auszug der am 29. Mai 1860 ab gehaltenen zweiten ordentlichen Generalversammlung der Akzionäre der k. k. Priv. Außig-Teplitzer Eisenbahn-Gesellschaft geht Folgendes hervor. Bis Ende 1859 hatten die Auslagen für den Bau der Bahn betragen 3,221,885 fl. Dieselben waren gedeckt durch das Akzienkapital von 2,000,000 fl., das Prioritätskapital von 1,050,000 fl. und anderweitige Vorschüsse im Betrag von 250,000 fl. Im ersten vollen Betriebsjahr 1859 wurden befördert 149,661 Personen, 2,545,400 Ztr. Kohlen und 254,737 Ztr. diverse Güter. Die Einnahmen waren vom Personenverkehr 64,037 fl., vom Güterverkehr 116,706 fl., im Ganzen 184,455 „ wovon die Betriebsauslagen ansmachtcn - 118,433 „ und als Reinertrag verblieben - ' 66,022 fl. Nach Bestreitung der 5proz. Zinsen der Prioritätsanleihe von 1,050,000 fl. mit 52,500 fl. ergab sich noch ein Uebcrschuß von 13,522 fl., welcher auf den Zinsen- und Dividendenvertheiluugs-Eouto übertragen wurde. Mtt Inbegriff des Vortrags vom Jahr 1858 zu 55,903 fl. ergaben sich hiernach 69,425 fl. als Ueberschuß seit 21. Mai 1858 und es wurde beschlossen, hievon 40,000 fl. oder 4 fl. pro Akzie als Dividende zu vertheilen und den Rest in Reserve zu halten. Die unverzügliche Ausführung der konzessionirten Zweigbahn von Kaubiß nach Herbitz, deren Kosten mit 65,000 fl. veranschlagt sind, wurde als sehr wichtig für die Hebung des Verkehrs anerkannt und beschlossen.