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Königsbrück, Radeberg, Radeburg,Moritzburg und Umgegend Blatt Amts und des StadLraLhes des Aönigl. Amtsgerichts 3. Februar 1894 Sonnabend Mittwock, am /. Februar 180 b Riebmarbt in Raäeberg 8 ÄufAdem Schlage in Abth. 17, auf der Brand fläche in Abth. 39, und im Einzelnen in den Abth. 6, 9, 16, 20, 21, 23, 25, 26, 28, 29, 30, 33, 36 bis 46. 149 39 136 1525 350 575 2 26, nisteten und brüteten. 1289 merkte man gar nichts vom W'nter, die Temperatur war so warm, daß die Mädchen sich zu Weihnachten mit Veilchensträußen schmückten. Im Jahre 1421 blühten die Bäume im März und der Wein stock im April. In demselben Monat gab es reife Kirschen. 1573 trieben die Bäume im Februar Blätter und die Vögel bauten ihre Nester. Dieselbe Erscheinung wieder holte sich 1585, wo zu Ostern das Getreide in Aehren stand. In den Jahren 1607 und 1617 gab es weder Schnee noch Frost. 1662 heizte man im nördlichen Deutschland den ganzen Winter hindurch nicht ein, und die Bäume blühten im Februar. Großröhrsdorf. Ueber einen frechen Cin- bruchSdiebstahl, der in der N..cht vom 26. zum 27. Januar, wahrscheinlich in der Zeit von früh 1 bis 4 Uhr, im Niederdorfe ausgeführt worden ist, sind wir in der Lage, folgendes zu berichten; Die Diebe, augenscheinlich sind es mehrere Personen gewesen, verschafften sich mittels Ein drückens von Fensterscheiben Eingang in die Häuser, Par- terräume, der Herren Bruno Schurig Nr. 1, Julius Schurig Nr. 1 b und Moritz Schöne Nr. 355, und stahlen hier die verschiedensten Gegenstände, zum größeren Theil aber Lebensmittel. So bei Herrn Bruno Schurig 2 Pferdedecken, 1 Regenschirm, 1 Waschleine, 1 Scheere, ein Paar Stiefeletten, eine Weste, 1 Uhr nebst Kette, 1 Taschentuch, 20 Stück Eier, Fleisch, Butter, Brot und 4 Flaschen Bier. Bei Herrn Julius Schurig 1 Stückchen Butter, 1 Teller mit Wurst, 1 halbes Brot, 1 wollenes Kopftuch und etliche Kleinigkeiten, außerdem durchschnitten sie drei Länge des Bandstuhles. Zuletzt statteten sie Herrn Moritz Schöne einen Besuch ab und nahmen hier ein Paar Strüinpfe, 1 weißt s Tuch, 1 Stückchen Butter, 1 halbes Brot, 1 Topf mit Gänsefett, 3 Messer und einen Löffel. Damit verschwanden sie, wie die Spuren deutlich bewiesen, in dem nahe gelegenen Walde, dem Paufler'schen Busche, woselbst mehrere verloren gegangene oder von den Strolchen liegen gelassene Sachen aufgefunden wurden, darunter die Waschleine, von der ein größeres Stück augen scheinlich zum Verschnüren der Gegenstände abgeschnitten worden war. Die Untersuchung ist im Gange. (G. A.) Kamenz. Zur Berathung bez. Beschlußfassung über wichtige Ausstellungsangelegenheiten waren ani Sonn abend die bezüglichen Ausschüsse, sowie zahlreiche Inter essenten zu einer Sitzung im Rathskeller vereinigt. Den Hauptpunkt der Tagesordnung, der hier seiner definitiven Erledigung zugeführt werden sollte, bildete die Wohl des Ausstellungsplatzes. In längeren Ausführungen gelangte hierbei auf Grund zahlenmäßiger Zusammenstellungen das Für und Wider über einen jeden der ins Auge gefaßten Ausstellungsplätze zur eingehenden Erörterung. Nachdem die von drei hiesigen Baumeistern angefertigten Entwürfe Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Vergangene Nacht nach 2 Uhr fand in Oberlichtenau ein größeres Schadenfeuer statt. Die Gebäude des früheren Leßke'schen Gutes, bestehend in Wohnhaus, Stall, Scheunen- und Schuppengebäude gingen in Flammen auf. Unsere Landspritze rückte nach deni Brandplatze ab. — In einer alten Chronik sind mit Bezug auf milde Winter in früheren Zeiten recht interessante Angaben ver zeichnet, die gewiß manchem Leser von Interesse sein dürften. Einige mögen deshalb erwähnt sein: „Im Jahre 1172 war der Winter so mild, daß die Bäume sich Endx Januar mit Grün bedeckten und die Vögel im Februar wirthschaftlichen Arbeit unterbrochen. Der heutige Gang der Produktion ist ein hastiger, ruckweiser, Hebungen und Senkungen folgen einander, und der Wellenschlag dieser Bewegung zieht weite Kreise, die Einen an's sichere Land tragend, die Anderen in ihren Tiefen begrabend. Die heutige Produktionsweise werden wir nicht mehr redressiren; es gilt aber auch, nicht diese selbst, sondern ihre Fehler und Mißstände zu bekämpfen. Mu der schnellen Enlwlk- kelung des modernen Wirthschastslebens hat die Reform der menschlichen Institutionen, die durch jene Entwickelung nothwendig wurden, nicht Schritt gehalten. Diese Er scheinung zeigt sich ganz besonders auf dem Markte der Arbeit. Während hier, besonders in den Industrie- und Großstädten, über Mangel an Arbeit geklagt wird, be schwert man sich dort, vornehmlich auf dem Lande, über Mangel an Arbeitern. Während in der kalten Jahreszeit zahlreiche Hände der Thätigkeit ermangeln, ruft man zu anderen Zeiten vergeblich nach Händen, nothwendige Thätig keit zu verrichten. An zwei Punkten hat daher die Reform einzusetzen. Es gilt einerseits — diese Forderung ist eine alle — die brachliegende Arbeitskraft in beschleunigter Weise dorthin zu dirigiren, wo ihrer ein fruchtbares Arbeitsfeld harrt. Es gilt aber auch andererseits — und dieser Frage hat man bisher oft zu wenig Beachtung geschenkt — alle ausschieb baren Arbeitsgelegenheiten so zu legen und zur Aussührung zu bringen, daß sie gleichsam als Reserve in die jeweils entstehenden Lücken einlritt, daß sie den unruhig wechseln den Wellenschlag der wirthschaftlichen Bewegung glättet und sänftigt. Diese Aufgabe zu erfüllen ist Sache eines ausgebildeten Arbeitsnachweises, dessen Organisation sich nicht auf einzelne Gewerbe, nicht auf einzelne Orte be schränkt, sondern sich in organischer Gliederung über das ganze Land erstreckt, eines Arbeitsnachweises, dessen Aus bau im letzten Stadium eine internationale Gestaltung anstreben müßte. Die Arbeitslosigkeit. Die vielen Klagen über den Mange! an Arbeits gelegenheit, die wie jeden Winter so auch diesmal wieder laut geworden sind, haben die allgemeine Aufmerksamkeit von Neuem auf diesen dunkelsten Punkt der sozialen Frage hingel-nkt. Sicherlich ziebt es kein furchtbareres Loos, als das des gesunden, im Besitz seiner vollen Arbeitskraft befindlichen Arbeiters, dem die Gesellschaft zuruft: Hun gere, denn die derzeitige Constellation der geschäftlichen Verhältnisse bietet für deine Arme keine Verwendung! Und wie viel Uebertreibung und parteipolitische Ausnutzun- auch den Nothstandsklagen beigemischt sein mag, das Vor- handensi in derartiger unglückseliger und höchst bedenklicher Lagen auf dem Markte der Arbeit kann nicht geleugnet werden. Leicht machen es sich Jene, welche kurz entschlossen die moderne Entwickelung unserer Industrie als Uebel- thäter anklagen und als einziges Heilmittel die Rückwärts bewegung dieser modernen Entwicklung anpreisen. Wer sich aber genauer in die Entwicklungsgeschichte des wirth schaftlichen Lebens vertieft hat, der weiß, daß die Klagen über Mangel an Beschäftigung, über Arbeitslosig keit, vor Jahrhunderten schon erklangen, nur weniger laut als heute, denn es fehlte der Resonanzboden für diese Klagen, der Resonanzboden der Oeffentlichkeit. Nicht darf dagegen geleugnet werden — und das ist eben das Gepräge der derzeitigen Wirthschaftsordnung —, daß heute diese Wirthschafts- und Arbeitskrisen weit unvermittelter und infolgedessen heftiger und gefahrdrohender auftreten als ehemals. Bevor die heutige Entwicklung der Industrie eine Reform oder richtiger Revolution in den Verhältnissen der Volks- und Weltwirthschaft bewirkt hatte, hatten In dustrie und Handel lediglich die Aufgabe, die menschlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Der Käufer suchte den Ver käufer auf, d>r alsbald den Bedürfnissen Jenes nachkam; kurz, die Produktion folgte der Consumtion. Rian kann ohne paradox gescholten zu werden, behaupten, daß dies Verhältniß sich heute in sein Gegentheil verkehrt bat. Heute geht die Produktion der Consumtion voran, sie weist ihr die Wege, ja, die Produktion schafft Consumtion, indem sie neue Bedürfnisse weckt und hervorbringt. Die Produk tion ist der Pionier der Consumtion geworden. Keine Verbesserung, die nicht in einzelnen Punkten eine Verböserung bedeutet, keine Medaille, die nicht ihre Kehrseite hat! Die heutige Entwickelung der Industrie, die pfadfindend auf Entdeckungsreisen ausgeht, die nicht dem Verbrauche folgt, sondern diesem die Wege weist, hat die frühere sanfte, gleichmäßig dahingleitende Bahn der Kgl. Forstrentamt Dresden und Kgl. Revierverwaltung Röhrsdorf, am 27. Januar 1894. Garten. grhr. von Biedermann. Kotz - Versteigerung. Röhrsdorfer Revier. — Mittel-Gasthof in Großröhrsdorf Donnerstag, 8. Februar 1884, Borm, n Uhr. Rachm. 1,2 «hr. 26'/z rua weiche u. 9 rm harte Brennscheite, 154'/2 „ „ „ 18 „ „ Brennknüppel, 50 „ „ ,, 1 ,, „ Stängel, 166,4 WUHdt. weiches u. 3,g Wllhdt. hartes Vrenr.reisig. zu UulsniH Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Als Beiblätter: l. Illuflr. Sonntags- Klatt lwöchentlich), 2 Kine tandroirth- fchaftciche Weirage (monatlich). Abe nnementS - PreiS: Viertelsährl. 1M. 25 Pf. af Wunsch unentgeltliche Zusendung. Inserate sind bis Dienstag u. Freitag Borm. S Uhr aufz »geben. Preis für die einspaltige Co Puszeile (oder deren Raum 10 Pfennige. Geschäftsstellen bei Herrn Buchdruckereibes.P abst in Königsbrück, in den An noncen-BureauS von Haasen steinL Vogler ».„Invaliden dank" in Dresden, Rudolph Moffe in Leipzig. sch en L/, ^siir Pulsnitz, > ficht, u. 618 lief. Stämme v. 11 bis 31 om. Mitt.-St., > birk. Stämme v. 11 bis 22 om Mitt.-St., > ficht, u. 2227 lief. Klötzer von 12 bis 36 ew Ob.-St. > kies. u. 390 ficht. Stangenklötzer v. 8 bis 11 em Ob.-St. > ficht. Baumpfähle v. 5 bis 7 om Ob.-St., > „ Derbstangen „8 „12 „ Unt.-St., ! rm erl. und 2 rm birk. Nutzscheite, Hdrt. ficht. Reisstangen v. 2 bis 7 om Unt.-St. D-,-s-d-n MchsundviMjigstM Jahrgang.