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110. Jahrgang Sonnlagr-Aurgabe Rr. »3» WV»— » v,^ D«i<d4N—«U Vtatz—KchMtt» » V»«N« «—d«. G«»«««' *4<«»«««n«^ «. r^-»— L« I—» v»o««didk. Gt »»->»»»»,> «I vt» - v««» «»4 3«n««t »» v!» N»r»I»»»<V »»IchlUtz »4 >4«^ >44» ^4 «44»4 1V16 Aareiaeuvrets:»«4 «n.»»««. -UnLsblaU des Rat« und des polhetarntes der 6tüdt Leipzig Sonntag, den 22. Oktober Graf Stürgkh ermordet Der österr..ung. Heeresbericht Wie», 21. Oktober. Amtlich wird gemeldet: Oeftttcher Kriegsschauplatz 3« de« ungarisch-rumänischen Grenzgebiete wird weiter, gekämpft. Die Leistungen der la Schnee und Frost und im schwierigsten Gelände erfolgreich fechtenden Truppen find über allet Lob erhaben. Nördlich der Karpathen bei de» Ssterrelchifch-unga- rifchea Streitkräften nicht- von besonderer Bedeutung. Italienischer Kriegsschauplatz Unsere Stellungen im Pa so bis-Abschnitt stehen an- dauernd unter heftigem Geschük- und Minenseuer aller Kaliber. Dor dem Rolle- Rücken berettqestellle feindliche Infanterie wird durch unsere Artillerie niederqehalten. Vier italienische Angrlsfe gegen den Osttell de- Rückens worden abgewiesen. Line im Brand-Tal gegen die Talfiellong vorgehende feindliche Kompanie wurde aufgerieben. Wir haben Mel Offi ziere. ISS Mann gefangengenommeu und zehn Minenwerser und sonstiges Material erbeutet. Südöstlicher Kriegsschauplatz 3n Atbanleu nichts Neues. Der Stellvertreter des Chefs des Geueralstabes von Hoefer, Feldmarfchalleutaank. Der Kaiser in Flandern "td. Berlin, 21'. Oktober. (Amtlich.) Seine MajefM der Kaiser besuchte am 20. Oktober an der Westfront in Flan dern würktemberglsche und sächsische Truppen sowie Telle der Garde und anderer preußischer Truppen. 3n Brügge und ZeeArügge besuchte Seine Majestät Marinetruppen teile und besichtigte die Anlagen -er Marine. Die rumänischen Untaten in Siebenbürgen «Verspätet elngelrofsener Drahtberlchk unseres Krlegsberlchterstatters (r.) Armee-Oberkommanbo v. Falkenhaya. 16. Oktober. Zu den früher schon mllgetcllten unerhörten Ausschreitungen und Verbrechen der Rumänen in Siebenbürgen werden neuerdings die fol genden amtlichen Feststellungen von den mit den Untersuchnnge« beauf tragten k. u. k. Ilvllkommissären bekanntgegeben: 1. Bei Michael Wolf inFogaras atzen rumänische Offiziere drei Wochen lang. Als er um Bezahlung bat. wurde der 76jährige Mann 14 Tage elngesperrt und mit Erstechen bedroht. 2. Sn die Apotheke von Johann Czu drangen 14 rumänische Ossi- ziere ein, brachen alles auf und raubten Waren im Werte von 30 000 Kronen. 3. Der Hauptmann Stefaneseu von der 4. Division erbrach den Weinkeller m»d die Registrierkost« des Weinhändlers Wolf la Fogoras und nahm Welp und Veld mit sich. 4. Zehn deutsche Roke-Kreuz-Schwester« wurden za- nächst ih-rr goldenen Kreuze beraubt, mit Erschletzen dedrohi und als dann, zum Teil ohnmächtig, weggefchleppt und nach Rumänien abtrans- 5. Die Offiziere fuhren mit Automobilen auf Dörfer, holten sich dort sie hübschesten Dorfmädchen, gingen la die Geschäfte in Fogaras -ab liehen sie modern anzlchen — alles ohne Bezahlung. 6 Wilmas Kerflenbaum aus Fogaras wurde in Gefangenschaft «eg- geführt. Unterwegs bot er dem Begleitmanne für die Freilafsuag 150 Kronen. Der Begleilmann erklärte, das fei für den Major, der darüber zu bestimmen hab«, zu wenig. Darauf gab Kerflenbaum 800 Krone» aab «kam hierfür eine« von Major Bolnesea »nterschrlebeaea. 4. Division gestempelten, hier vorliegenden Ausweis. Eia Rechtsanwalt und Rolar aus Perseay berichtet: «ne Fraa, die schrie, weil ihr sämtliches Vieh gestohlen wurde, verarleille ei> rumänischer Hauptmann z» 22 Kanleahleben auf den Unterleib. Rach der rohesten Exekvtlon verstarb bl« Frau an einer erlittene» Darmver- letzung. — Mari« Akfealinai. eine pebenbürglsche Rmnänl» la Fogaras. worbe von rumänischen Offizieren verfolgt, vergewaltigt und geschlagen, so datz sie heute »och Kops- »ab Beianmuden hat. Karl Rosner, Kriegsberichterstatter. General Vertholet an der Front vtd. Amsterdam, 21. Oktober. (Drahtbericht.) Nach einem hiesigen Blatte melden «Times' aas Bukarest, baß der fran zösische General Bertholet am 20. Oktober den König be- sucht habe und daraus mit anderen französischen Offizieren nach der Front abgereist sei. D Malms. 21. Oktober. (Drahtbericht des .L.-A.') .Nowosti' bringt aus 3assv di« Meldung, daß Filipescu indirekt ein Opfer der Zeppelin« geworden ist. Am 16. September wurde Bukarest von Zeppeltnen angegriffen, dt« eine Anzahl von Bomben ad- warfen, wobei ein« in dem Gebänd« der .Epoca' nlederfiel und dort be trächtliche Verheerungen anrichtete. Filipescu war bekanntlich der Herausgeber der .Epoca'. Er befand sich dort in einem Rebenzimmer der Redaktion and »md« durch den starken Luftdruck der Ex plosion der Bombe gegen die Wand geschleudert. Er wurde später besinnungslos in seine Wohnung gebracht. Nach dem ärztlichen Befund hatte der schon längere Zeil kränkelnde Filipescu durch die Bombenexploston eine stark« Entzündung des Herzbeutels und einen Nervenchok erlitten. Seit dem Unglückstage konnte Filipescu das Bett nicht mehr verlosten, litt an starkem Fieber und starb dann später. Voraussichtlich wird TakeIonescu die Wetter herausgabe der «Epoca' veranlassen. Der österreichische Ministerpräsident ermordet «td. Wie», 21. Oktober. (Drahtberlchl.) Ministerpräsi dent Graf Slürgkh ist heule beim Mittagessen vom Heraus geber einer hiesigen Zeitschrift, namens Adler, erschossen worbe». Wie die Lat geschah 4 (r.) Wien. 21. Oktober. (Drahtbericht unseres Sonde r- berichterflalters.) Gras Stürgkh satz. wie täglich» lm Speisesaat des Hotels Messet ck Schaden, ttesmal in Gesrllschast des Barons Aehrenthal. Drei Schritt« entfernt sah Dr. Adler, der Sohn des bekannte» Führers der Sozialisten Dr. Viktor Adler. Plötzlich stand Dr. Adler auf, ging drei Schritte vorwärts ans den Tisch, wo der Ministerpräsident sah, m »ad gab auf den Ministerpräsidenten drei Schüsse ab. Graf Stürgkh brach sofort tot zusammen. Eia Schuh ging fehl und verwundet« de» Baron Aehrenthal am Faß. Aehrenthal hatte dl« Geistesgegenwart, den Grasen Stürgkh anfzufangea »ad bau» zo veranlassen, datz die Rettvagsgesellschafk verständigt werde. Al« di» Schöffe fielen, stürzten sofort all« anwesende» österreichi sche» nnd dentschen Offizier« aas den Attentäter z» and zogen ihre Säbel, am ihn »iederznschtagen. De» Attentäter erktärt«: .Bitte, mdine Herren, ich weih, was Ich getan habe. 2ch lasse «ich nrhlg verhaften." Ans die Frag« ^tnes Offizier«: .Was habe» Sie getan7" aut wort etdVr. Adler: .Das »erde ich vor Gericht zu beantworte» habe». Ich heiße Dr. Friß Adler, bl» Schriftsteller »ad wohne Sonnenhof- gaste 2. Rachbem er das gesagt hatte, sah er prüfend seine Umgeb«»» a« und «ar äußerlich gefaht. Diese Fassung hielt aber nicht lange an. 3m uakeren Speisezimmer saß eine Gesellschaft, bestehend aus dem Hofbvroschanspleler Treßler, dem Komponisten Strauß und dem Schriftsteller Iakobsob«. Diese telephonierten nach der Res- tn«gsgefellschaft, die wenige Mln»te» später eintras. Der diensthabende Arzt konnte aber nur den Eintritt des Todes bei dem Minist/r- vrälldenten festesten. Kurz daranf trafen der Leiter des Ministerin-ns des Innern, Boron Handel, Statthalter Baron Bleilebe », Land marschall Prinz Liechtenstein und der Polizeipräsident aus dem Schauplatz der Tat ein. Der Täler wurde in Haft genom- meu. Dr. Friedrich Adler ist der sozialistische Parteisekre tär and Redakkenr der willenschatMchen sozialistischen 1eittck*ttl .Der Kampf'. Er steht auf dem radikalen Flüoel der öster reichischen internotiono'en soiioNvttchen Partei nnb stand in der Prebdiehnsston, die tick in der lebten leit über die fialtuno der bent- schen Sa'ialisten entspannen batte, ans s-iten der Haate-Piebkneckt-Rich. tnng. Ueber die Motive des Täters verlautet, bak sie in der Frage der Parlamentseinberutung ru suchen sind, der Graf S»ffrgkh bekanntlich ablehnend oeaenüberstond. rrtb. Wien, 21. Oktober. lDrahkberi«bt.s Die Leich« des Grasen von Stürgkh wvrde in das Gebäude des Minillerpräsi- dlums gebrockt und dort anfgebahrt. Der Ministerrat, der für beute nachmittoo 4 Ilbr einbernfen mar. versammelte sich unter dem Eindruck des kranriaen Ereianistes nnd hielt eine kurze Beratung ab. Kaiser Franz Joseph wurde das Ereignis kurz nach dem Be- kanakwerden nach Sckönbrnnn gemeldet. Die Persönlichkeit des Mörders (r.) Wie», 21. Oktober. (Draht bericht unseres Son derberichterstatters. lieber die Person Adlers erhalten wir einig« zuverlässige Angaben. Der Sohn des bekannten sozialistischen Reichsratsabgeordneten Viktor Adler stand in einem gewissen poli tischen Gegensatz zu seinem Baler. Friedrich Adler war viel radikaler: Es trennt die beiden in ihren Schriften etwa die Distanz zwischen Scheldemann und Haase. Friedrich Adler, 32 Jahre all, gedachte la Zürich als Professor der Chemie feine Zukunft zu finden, wurde dann aber stark von der Politik an gezogen und kehrte nach Wien zurück, schrieb in der .Arbeiterzeitung' doktrinär« Artikel, leitete dann die Zeitschrift .Der Kampf' und schien di« Bestrebungen z» verfolgen, die gegen die seines auf Parlaments- rischem Boden verharrendea Vaters Opposition machten. Von einer Seile, die ihm nahestand, wird er uns als eia starrer Cha rakter geschildert. Trotzdem zeigt man sich aufs höchste überrascht, daß er, gewiß in einer Stund« krankhafter Üeberretzung, sich zu dem Verbrechen fortreißea Netz. Man Kana sich gar nicht verstellen, datz der gebildete »ud zurückhaltend« Mana einer solchen Tat fähig «ar. Dr. Adler ist verheiratet »ud Vater von drei Kindern. Ja deutschen Kreise« beklagt man ebenso das Attentat, das natürlich nicht den mindesten Eiaflnh aas die feste waffenbrüderlich« Zusammenarbeit der Berllner und Wiener Regierung haben Kan». Die Feinde der Mittelmächte dürfen nicht dt« geringste Hoffnung an diesen Mord knüpfe», der in da« Bereich her leidenschaftliche» Hand- luage» gehört »ad die Tat eine« Verelazettea ist. Der Eindruck der Ermordung ö auf die österreichische Kolonie i« Berlin O Berll», 21. Oktoder. (Drahtderichl »»serer Ber- ll»er Schrtftleit»»g.) Der Anschlag auf de» Minister präsident«» Grafe» Stürgkh hat hei her hiesige» öster reichische» Kolonie begreiflicherweise tiefste Erreg»»» hervor- ger»fe«. Wie a»ch politisch hie Tätigkeit hes Grase» eingeschätzt wurde — feldst sei»« Gegner deklage» diese» Lod, da das, was der Atte»täter z» erreiche» wünschte, »»» viel weniger Aasstcht auf BerwiHllchang hat, als zavor. Die Wiederbelebung des parla- mentarischenLebens, vor der man stand, die groß« Anteilnahme des österreichischen Volkes an der hohen Verantwort«»» her öffentlichen Geschäftsführung, hleses so erstrebenswerte Ziel, wird fetzt «rn«»t ver schoben »»erde». Diese Klage« hörte» wir von einem A»««höriqe» Oesterreichs, der in Berit» eins» hervorragenden Platz einnimmt. Klärungen Hundertundsechzehnte Kriegswoche O Das führende Blatt der englischen Konservativen, die -Morning Post', sucht die Siege der deutschen Massen über die Rumänen, die es nicht abzuleugnen vermag und wagt, damit zu erklären, daß es von der «flagranten Lügenhaftigkeit" spricht, .weiche die Berliner amtlichen Berichte durchweg kennzeichnet, seitdem Hindenburg Chef des Generalstabs wurde'. Es wäre eine Beleidigung für ihn, wollten wir unseren Nationalheros, der das Vertrauen nicht nur des ganzen deutschen Volkes genießt, sondern überall in der Welt, unsere Feinde natürlich ausgenommen, ge rade ob seiner soldatischen Ehrlichkeit verehrt wird, gegen solche Anwürfe etnes haßerfüllten Angoblattes verteidigen. Wir haben ja in diesem Kriege schon manches erlebt, auch dle Entwertung des alten Sprichwortes, datz Lügen kurze Beine haben. Aber das nimmt doch wohl die .Morning Post' selbst nicht an, daß das englische Publikum und die Welt da draußen den rumänischen Heeresberichten mehr Glauben schenken werde, als den deutschen. So hat auch alle Kunst der britischen Blätter und Reuters die öffentliche Meinung denn doch noch nicht vergiften können. Wenn das Cityblatt meint, man müsse gegenüber den flagranten deutschen Lügenberichten Nachrichten aus vertrauenswürdigerer — d. h. also wohl: rumänischer — Quelle abwarlen, so findet es dafür in den gestrigen Heeresberichten aus Bukarest und dem deutschen großen Hauptquartier die besten Belege. Schon bevor der deutsche Heeresbericht bekannt war, hatten die Rumänen unsere Offensive gegen die ganze feindliche Front in der Dobrudscha gemeldet, aber gleich hinzugefügt, aus ihrem rechten Flügel und lm Zentrum seien sie Sieger geblieben, während sie auf dem linken Flügel sich etwas nach Norden zurückgezogen hätten. Damit vergleiche man, was der deutsche Bericht zu meiden weiß. Danach sind die ver einigten russisch-rumänischen Kräfte vor den Trajanswällen nicht nur auf ihrem linken Flügel geschlagen und über Tuzla und Topraisar zurückgcworfen worden, sondern haben auch im Zen trum bei Ägemlar und auf dem rechten Flügel bei Cocargea und Mulciova eine schwere Niederlage erlitten. Die Welt wird wissen, welchen dieser beiden Berichte sie für .vertrauenswürdiger'' zu halten hat. Uns will scheinen, daß der Verlauf der Dinge auf dem Bal kan nicht nur in England, sondern in allen Ententeländern eine auf fällige Klärung und damit eine Ernüchterung heroorgerufen habe, vor der den Verantwortlichen allmählich bange zu werden beginnt. Der Jubel über Rumäniens Hilfe, die doch dle Zerschmetterung Deutschlands und seiner Verbündeten ganz unfehlbar und in kür zester Zeit bringen sollte, ist merkwürdig rasch einer Empörung über die Unfähigkeit der rumänischen Truopen und ihrer Führer gewichen, und heute zerbrechen sich die Ioffre und Brussilow, die Haig und Cadorna die Köpfe, wie sie durch Opferung ihrer Scharen dem so hart bedrängten neuen Bundesgenossen aus der Klemme helfen können. Dabei steht der Winter vor der Türe, und resigniert bequeyit man sich zu dem Geständnis, man werde fürs erste wohl nicht mehr viel zu ändern vermögen an dem, was den Rumänen droht, die mögen sich durchschlagen, so gut cs geht, bis der Winter vorbei ist, und bis die neu aufgefüllten russischen Regimenter zu Hilfe kommen könnten. Was Wunder, wenn an gesichts dieser Entwicklung, deren Bedeutung durch die Frucht losigkeit der englisch-französischen Anstrengungen lm Westen und der russischen und italienischen Stürme ln Wolhynien und im Karst noch erhöht wird, im englischen Unterhause eine recht nieder gedrückte Stimmung in Anfragen an die Asquith und Lloyd Ge orge sich Luft macht, die diesen Zerschmetterern Deutschlands nicht gerade bequem sind. Ein biederer Schotte, der in die Geheimnisse der hohen britischen Politik offenbar noch gar nicht einqewciht ist, wollte wissen, ob die Entente beschlossen habe, über den Frieden mit jedem einzelnen Verbündeten Deutschlands besonders zu ver handeln. Harmlos, als ob er nicht wüßte, daß Deutschland ver nichtet und dle Donaumonarchie in Trümmer geschlagen, dle Türkei zerstückelt und Bulgarien zerstampft werden müsse, spricht dieser Mister Chapple von Verhandeln und gar von Frieden. Noch unbequemer aber ward der frühere Minister Trevelyan, der bet Ausbruch des Krieges feinen Mtnlsterposten niederlegte, weil sein Gewissen ihm nicht gestattete, gegen seine Ueberzeugung zu stimmen und zu handeln, mit der Frage, ob England dem Zaren den Besitz von Konstantinopel wirklich verbürgt habe. DaS klingt wie eine Anklage: ob dle heutigen britischen Staatsmänner dle Politik der Vergangenheit auf den Kopf stellen und Rußland, Englands größtem Feind ln Asien, kurzsichtig zu einer Stärkung seiner Macht verhelfen wollen, die dem britischen Weltreich ver hängnisvoll werden müsse. Wir legen diesen Vorkommnissen gewiß keine übertriebene Bedeutung bel, aber als Zeichen der Klärung, die sich ln Feindes land langsam zu vollziehen beginnt, verdienen ste doch Beachtung. Genau so wle die Klärung, dle Englands fortgesetzte Seetyrannei lm Lager der Neutralen einmal herbelführen mußte. Der Kreu- zerkrleg unserer U-Boote im Eismeer und an der amerikanischen Küste mlt seinen gewaltigen Erfolgen hat England zo einer Hand lung verleitet, die gleichzeitig seine Ohnmacht und seine überheb liche Anmaßung darluk. Sein Bestreben, gegen die .Pest' der deutschen U-Boote dle Neutralen als Helfer zu gewinnen, hak nur bei dem längst ententefreundllcken Norwegen einen welk- gehenden Erfolg gehabt. Der Völkerrechts- und Neutralitäts bruch dieses Landes wird für uns nicht dle geringsten Nachtelle lm Gefolge haben, wohl aber hat Norwegen damit sich selbst empfind lich geschadet, wenn es das auch lm Augenblick noch nicht spüren sollte. Dagegen hat das anmaßende Albion Nch ln Washington eine Abfuhr geholt, dle es sogar zwang, endlich nach langen Mo naten, wenn auch ablehnend, den amerikanischen Protest wegen