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Das Repertoire hat da mit ebenso wenig eine glückliche Acquisition gemacht, wie mit den andern Errungenschaften diese- Sommer-: „Pindars Werke", „Sie hat ihr Herz entdeckt", „Unsere Alliirten" und „Aus der komischen Oper". Das halbe Dutzend ist bald voll, und wir fragen besorgt: wieviel gehen eigentlich von dieser Waare auf ein Dutzend? und wie viel werden noch kommen, es voll zu machen- — „Ein Feuilleton" handelt natürlich von einem Feuilletonschreiber, und dieser ist so fade, gespreizt und gecken. hast, al- nur ein deutscher Feuilletonschreiber sem kann; doch scheinen alle diese Eigenschaften ihm nur beigelegt, damit wir ihn doppelt liebenswürdig finden, wir — und die junge Wittwe, Baronin Hohenau, die in einem Provinzialstädtchen gelebt zu haben scheint und noch sehr primitive Vorstellungen von gutem Ton und feiner liebenswürdiger Sitte hat. Der Erfahrungs satz, daß junge Wittwen von der Krankheit de- Alleinseins ge heilt zu werden wünschen, wird in diesem Lustspiel in ebenso unglaubhafter als ordinärer Weise durchgeführt. Zwar liefert die ebenso ordinäre Geschichte von der Unterbringung einer alten Jungfer in der bekannten Posse von Hahn: „Nachtigall oder Nichte", die an demselben Abend gegeben wurde, ein passende- Gegenstück? und man ist versucht, wenn man zwei solcher Stücke hinter einander gesehen hat, die HeirathSlust alter Jungfern und jun. ger Wittwen für da- LieblingSstichblatt deutscher Lustspieldichter zu halten; doch wird man immer noch eher, und gewiß mit Recht, den unzarten Gedanken in „Nachtigall oder Nichte" ent schuldigen, weil er hier nur als ein flüchtiger burlesker Einfall be handelt ist, der die derbe Physionomie einer Posse niemals ver- läugnet, während der heutige Neuling unsere- Repertoi- reS mitunter recht geistreich und empfindsam aus seinem alber nen kleinen Gesicht hervorblinzeln möchte. Frl. Laugenhaun spielte die Wittwe mit einer Anmuth und Gefühlsinnigkeit, die einer dankbareren Aufgabe Werth gewesen wäre. Herr Jaffv müßte, um aus dem Ministerialrath eine Charaktercharge zu machen, da- büreaukratische Element noch knapper und schärfer, von allem Fremdartigen gesondert, hervortreteu lassen. Wir »athen ihm, in dieser Hinsicht in unserer Stadt Studien zu machen. Sie hat Exemplare dieser Gattung (wir meinen der büreaukra- tischen) von einziger und urkomischer Vollendung aufzuweisen. Herr Jauner, als Journalist, zerstückle und räderte mit seiner schleuderhaften, gewaltsam artikulirenden Sprechweise wieder SW« »4 8-S«, A legt ptz «WH i» M PR renkt sie auf der Leiter und preßt mit Daumschrauben ihr seiner Geäder zusammen Seine Manier nimmt in so bedenks licher Weise überhand, daß wir beinahe wünschen, ihn in sein ursprüngliches Rollenfach, da- Fach der Naturburschen in der komischen Oper, ganz zurücktreten zu sehen. — ». Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten am 24. August. — Der Stadtrath zeigt an, daß man mit de« Plane umgehe, eine vollständige Renovation des Innern der Neustädter Kirche vorzunehmen und dieselbe gleich mehreren andern Gotteshäusern der Stadt heizbar zu machen. Die Koste« belaufen sich nach Voranschlag zusammen auf bald 9000 Thlr^ Die vereinigte Verfassung-- und Finanzdeputation wird die stadt- räthlichen Vorschläge und Anträge in dieser Beziehung prüfen. —- Ferner melkt der Stadtrach, daß dir Mietkontrakt mit Herr» Director NeSmÜller bis ult September abgelaufen sei, und die ser um Verlängerung desselben auf ein Jahr, zugleich aber um Gewährung einer Unterstützung zu einer Renovation de- Theater- nachgesucht habe. Der Stadtrath will dazu 450 Thaler be willigen. Seitens der Stadtverordneten wird vorher die Finanz deputation prüfen. — Vor dem Uebergang zu den Deputations- Vorträgen wünscht Herr Sladtv. vr. Lehmann kürzeren Vortrag der Registrandeneingänge von Seiten de- Vorsitzenden, da der selbe jetzt einen zu großen Theil der Sitzung wegnehme. Der Vorsitzende, Herr Hofrath Ackermann, erwidert und erklärt, die Wünsche de- Vorsprechers dem Direetorium zur Beschlußfassung unterbreiten zu wollen, vr. Lehmann gegen diesen Vorschlag, der Vorsitzende solle sich direct an das Collegium wenden. Der Vorstand weift auf seine Rechte als Vorsitzender hin, er werde drShalb bei seinem früheren Vorschläge stehe»» bleiben. Herr Stadtv. Verlach für die Art und Weise des Vortrages der Registrandeneingänge, wie sie bisher Herr Hofrath Ackermann angewendet. Letzterer erklärt hiermit heute die Sache für ab- gethan. — Herr Stadtv. Unruh hat sich wegen einiger Aeuße- rungen der KriegSeinquartierungSbehörde, welche ihn als Mit? glied der städtischen EinquartierungSdeputation beleidigen mußten, mit Beschwerdeführung an den Stadtrath gewendet, dieser aber ist nicht darauf eingegangen, und nun hat sich Hr. Stadtv. Unruh mit einer Beschwerde gegen diesen an da- Stadtverord- netmeollegium gewendet. Diese- beschließt auf Vorschlag seiner VerfassungSdeputation: wegen de- ungehörigen Verfahren- de- Hrn. Stadtrath Hempel Über diesen als Vorstand der Einquar tierungsbehörde bei der KceiSdirection Beschwerde zu führen. —: Den Lesern wird eS noch bekannt sein, daß vor längerer Zeit schon die Frage wegen Schließung de- EliaSkirchhofeS angeregt worden ist. Damals war der Stadtrath dafür, da- Stadtv«- ordnetencollegium hauptsächlich aus PietätSrückfichten dagegen.' Neuerdings ist nun rin Gutachten des BezirkSarztiS vr Brück- main eingeholt worden, ob gegen das weitere Bestehen de- Elia-kirchhofeS medicina'polizeiliche Bedenken vorhanden seien. Der BezirkSarzt bejaht die-, die Brunnen in Sand würde« zwar nicht inficirt, w»hl aber die in Lehm, und zwar höchst wahrscheinlich Wch VertvrsungSobM. Unter diesen Umstände^