Volltext Seite (XML)
TaMitnz M Wger siir ADMiDilüe, WMerg s. ll Nr. 128 Dienstag den 8. Juni IMS abends 81. Jahrgang AmlÄIllü für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zn Dippoldiswalde. Mlt achtsettigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt- und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Inserate werden mU 18 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 12Pf. die Spaltzeile oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pf. — Tabellarische nndlvmplizicrteJ/gerate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 30 Pf. Die Melkers- - Zeitung- Erscheint täglich mit Ans- Kahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr lich 1 M. 50 Pf., zwei- monatlich 1 Mark, ein- monatlich 50 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. Verordnung, die Aenderung der Verordnung zur Ausführung der Betanntmochnng des Bundesrats «der die Regelung des Verkehrs mit Kartoffeln vom 14. April 1915 betreffend. Die Vorschrift unter Punkt 5 a Absatz 2 und 3 wird aufgehoben. An ihre Steile tritt folgende Bcsimmung: Ausgenommen von dem Verbot bleiben Kartoffeln, die nach ihrer Beschaffenheit zur menschlichen Ernährung untauglich sind. Weitere Ausnahmen von dem Verfütterungsverbot können die Amtshauptmann schaften und Stadträte der Städte mit Revidierter Städteordnung im Bedarfsfall be willigen. Soweit die Versorgung der Bevölkerung mit Speisekartoffeln ausreichend gesichert ist, können die Kommunalverbänd« das Verbot für ihren Bezirk vorübergehend allge mein außer Kraft setzen. Dresden, den 3. Juni 1915. Ministerium Kes Innern. Auf Blatt 223 des Handelsregisters, die Firma Wilhelm Krühne, Säge- und Hobrl- werk in Obercarsdorf betreffend, ist heute eingetragen worden: Das Handelsgeschäft ist vom 25. Mai 1915 bis 31. Dezember 1917 verpachtet. Pächterin ist die Ehefrau des Geschäftsinhabers, Frau Ella Louise Krühne, geb. Ritter in Obercarsdorf. Sie haftet nicht für die bisherigen Eeschäftsschulden des Inhabers, auch gehen dessen Geschäftsforderungen nicht auf sie über. I ä Reg. 46/15. Königliches Amtsgericht Dippoldiswalde, am 5. Junk 1915. Das im Grundbuche für Obercunnersdorf, Niederreinsberger Anteils, Blatt 5, auf den Namen des Tischlermeisters Karl Ernst Ebert in Obercunnersdorf eingetragene Grundstück soll am 16. August 1915, nachmittags 1/2 4 Ahr an der Gerichtsstelle Im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche — Hektar 28 Ar groß und auf 13500 M. — Pfü- geschätzt. Es besteht aus einem Wohngebäude, das 3 Wohnungen enthält und mit elektrischer Lichtleitung versehen ist, und einem Echuppengebäude sowie einem Wiesengrundstück. Die Brandkasse beträgt 12 200 M. Das Grundstück ist mit 40,25 Steuereinheiten belegt. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zurzeit der Ein tragung des am 28. April 1915 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grund buche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaub haft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, mutz vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Dippoldiswalde, am 5. Juni 1915. 2 a 4/15 Nr. 2. Königliches Amtsgericht. Belanntmachmig. Gesperrt für den Fährverkehr werden nachfolgende öffentliche, bezw. dem öffent lichen Verkehr freigestellte, nichtöffentliche Wege innerhalb des Reheselder Staatsforst- reoiers. Vom 13 bis mit 23. Juni d. As. der Tannenflußweg, der Becherbachweg und der Stempelsternweg. r Der Fährverkehr wird auf den Weitzeritzwiesenweg, die Teplltzer Strotze vom Fischerhaus Zollhaus über Seyde und die Teplitz-Rehefelver Strotze verwiesen. Rehefeld, am 6. Juni 1915. Königliche Forstrevierverwaltung. Meldung zur Stammrolle. Di« in hiesiger Stadt aufhältlichen, in der Zeit vom 1. Januar 1896 bis ein schließlich 30. Mal 1898 geborenen Wehrpflichtigen haben sich zur Vermeidung von Strafe di» Lurn 10. Juni ei. I im Rathause, Zimmer Nr. 11, zur Land sturmrolle anzumelden. Dippoldiswalde, am 8. Juni 1915. Der Stadtrat. Grohes Hauptquartier, 7. Juni, vormittags. Westlicher Kriegsschauplatz. Am Osthange der Lorettohöhe erneuerten die Franzosen in den Nachmittags- und Abendstunden ihre Angriffe, die in unserem Feuer völlig zu sammenbrachen. Weitere Angrisssversuche in der Nacht wurden im Keime erstickt. Südöstlich Hebuterne (östlich Doullens) griff der Feind gestern morgen erfolglos an. Der Kamps ist dort noch nicht abgeschlossen. Ein weiterer französischer Angriff nordwestlich Moulinsons—Touvent (nordwestlich von Soisson) wurde grösstenteils sofort abgewiesen. Nur an einer Stelle erreichte er unsere vordersten Gräben, um die noch gekämpft wird. Unsere Stellung bei Vauquois wurde gestern abend angegriffen. Trotz der Anwendung von Brandbomben, die unsere Gräben mit einer leicht brennenden Flüssigkeit überzogen, gelang es den Franzosen nicht, in unsere Stellungen einzudringen. Mit schweren Verlusten flutete der Feind in seine Gräben zurück. Oestlicher Kriegsschauplatz. Nördlich Kurschany erzwang unsere Kavallerie den Uebergang über die Windau und stieh in süd östlicher Richtung vor. Südöstlich Kurtowiany und in der Gegend öst lich Sawdyniki macht unsere Offensive gute Fort schritte. Weitere 3340 Gefangene und 10 Maschinen gewehre sielen dabei in unsere Hand. Südlich des Njemen wurde das Fluhuser bis zur Linie Tolansic—Sapiasyszki vom Feinde ge säubert. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Bei den Kämpfen um Przemysl wurden 33805 Gefangene gemacht. Oestlich Przemysl setzten die verbündeten Truppen ihre erfolgreichen Kämpfe fort und warfen den Feind nordwestlich Mosciska aus die Wisznia zurück. Teile der Armee des Generals o. Linsingen haben bei Zurawno den Dnjestr überschritten und die Höhen auf dem nordöstlichen User erstürmt. Weiter südlich hat die Verfolgung die Linie Nowica—Kalusz— Tomaszowce erreicht. Die Beute ist hier auf über 13 000 Gefangene gestiegen. Oberste Heeresleitung. Ein neuer Zeppelin-Angriff auf England. Berlin, 7. Juni. In der Nach! vom 6 zum 7. Juni führten unsere Marinelusischisfe erfolgreiche Angriffe gegen die Docks von Kingston und Grimsby am Humber aus. Sie kehrten trotz starker Beschießung unbeschädigt zurück. Der stellvertretende Ch<f des Admiralstabes. ' gez. Behncke. London, 7. Juni. Die Admiralität meldet: Sonntag nacht besuchte ein Zeppelin die Ostküste und wa's Brandbomben und Ervlosiobomben ab, die an zwei Stellen Brände verursachten. 5 Menschen wurden getötet und 40 verwundet. Hamburg, 7. Juni. Die „Hamburger Nachrichten" melden aus dem Haag: Zeppeltnluftschifse sind gestern nacht erneut über Esser und später über London geflogen. Der holländische Dampfer „Prinzessin Juliania", 20 000 Tonnen groß, entging mit knapper Not der Vernichtung. 5 Bomben fielen nur 10 Meter von dem Schiff entfernt ins Wasser. Die Versenkung der „Majeftic". Eine Depesche aus Mytilene bestätigt die Versenkung eines englischen Linienschiffes vom Typ der „Majestic" und behauptet, im Gegensatz zu der englischen Nachricht, daß ein grotzer Teil der Besatzung umgekommen sei. Ls handelt sich um das Linienschiff „Majeltic", von dem nach amtlicher Bekanntmachung der englischen Admiralität nur 49 Mann tot beziehungsweise vermißt sein sollen. Das Auftauchen großer deutscher und österreichisch-ungarischer Unterseeboote vor den Dardanellen erregt in Athen größtes Aufsehen. Man ist der Ansicht, daß, falls es sich um «ine größere Anzahl von O-Booten handelt, das ganze Dardanellen-Unternehmen der Alliierten aufpegeben werden muß Wo bleibt die große Offensive? Genf. Das Ausbleiben des amtlichen Wochenberichts über die allgemeine Kriegslage erklärt man damit, daß Joffre und die verbündeten Heeresleitungen kein aus reichendes Material für eine angenehme Gesamtdarstellung besitzen. Die von der Fachkrilik eingehend gewürdigten Fortschritte der Deutschen um Ypern, die hartnäckige Verteidigung des deutschen Besitzes nördlich Arras, sowie die nachdrückliche Behauptung der deutschen Stellungen in der Champagne, im Priesterwalde und allerorten, zuletzt, knapp vor Wochenschluß noch die Erreichung der Verduner Befestigungen durch deutsche Geschosse konnten den amtlichen Berichterstatter nicht begeistern. Dem schwer heimgesuchten Verbündeten Rußland Trost zuzusprechen, behält Joffre dem nächsten Wochenbericht vor. Lokales Md Sächsisches. Dippoldiswalde. Vergangenen Sonnabend fand im „Huthaus" eine Hauptversammlung des Ausschusses der hiesigen Ortskrankenkasse statt, zu der leider nur die Hälfte der Eingeladenen erschienen waren. Dieser Versammlung ging eine Vorstandssitzung genannter Kasse voraus, welche sich deshalb nötig machte, um über die vom Oberoer- sicherungsamle vorgenommenen Aenderunuen der Dienst ordnung der Angestellten der Kasse zu beschließen. Diese Aenderungen machten sich notwendig, weil nach einem früheren Beschlusse, die Angestellten der Kasse aus der staatlichen Angesteillenversicherung herausgenommen und in die Ruhegehaltskasse (Landeskasse) sächsischer Ortskranken kassen eintreten sollen. Die Aenderungen wurden, wie vom Oberversicherungsamle vorgeschlagen, angenommen. Weiter wurde vom Vorsitzenden Herrn Börner bekannt gegeben, daß das Oberoersicherungsamt die Beschickung der vom 27. bis 29. Juni in Dresden stattfindenden Jahresver sammlung des Verbandes von Ortskrankenkassen im König reich Sachsen, wozu Herr Stadtrat Gietzolt und Herr Werkmeister Langer bestimmt find, genehmigt hat. Die Versammlung de« Ausschusses wurde vom Vorsitzenden Herrn Lagerhalter Halm 1/29 Uhr eröffnet. Vor Eintritt in die Tagesordnung machte sich die Ernennung des ersten Beisitzers, ftelloertr. Vorsitzenden, an Stelle des durch den Eintritt in den Vorstand ausgeschiedenen Herrn Fleisch- mehlfabrikanten Oppelt notwendig; ernannt wurde Herr Schmiedeobermeister Mende. Dann gedachte der Vorsitzende mit warmen Worten de» aus dem Felde der Ehre ge fallenen Vorstandsmitgliedes Herrn Schriftsetzer Paul