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Dienstag, »e» IS. September 18S8, vor«. 1V Uhr, sollen in Bischofswerda (Versammlungsort: Königliches Amtsgericht daselbst) L Gchreibseeretär, L Flügel (Instrument) und 1 Aast mit «SO Str. Weistwein gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Bischofswerda, den S. September 1898. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts daselbst. Taupe Montag, den 19. September 1898, Viehmarkt in Kischosswerda Gedenktage «US -em Leben König Alberts und Sachsen» Geschichte von 1828-18-8. Beziehungen trüge« gaad» Ogenvärtig Lhar«ter besondäer Herzlichst^, irgrodwi bezweifeln, gedungen nahm« von Bekanntmachung Nachdem das Königliche Ministerium des Innern die Errichtung einer Industrie- und Gewerbeschule in Bautzen genehmigt hat, haben wir beschlossen, diese Anstalt, welch« aus einer Unterabtheilung und einer Obcrabtheilung besteht und zwar die erstere am 3. Oktober und die Oberabtheilung am 1. November d. I. zu eröffnen. In der Unterabtheilung wird bezweckt, jungen Leuten aus dem Industrie- und Gewerbestande Gelegenheit zu bieten, sich eine weitere allgemeine Bildung zu verschaffen und diese namentlich in den für das gewerbliche und industrielle Berufsleben nützlichen Fächern vorzubereiten und auszubilden, während in der Oberabtheilung Metallarbeiter als Gürtler, Klempner, Schlosser, Schmiede, Maschinenbauer u. s. w., ferner Holz- und Stein arbeiter als Tischler, Drechsler, Stellmacher, Wagenbauer, Zimmerer, Maurer, Steinmetzen u. s. w., sowie Kunstgewerbtreibende als Maler, Photo graphen, Lithographen, Modelleure, Holzschnitzer, Bildhauer, Drcorateure u. s. w. in ihren Fächern weiter gebildet werden sollen, um sie zu befähigen, auf einer höheren technischen Lehranstalt, einer Kunstgewerbe- oder Baugewerbeschule noch weiter gehende Kenntnisse sich anzueignen. Der UnterrichtSkursuS dauert in der Unterabtheilung 3 Jahre, für die Oberabtheilung ist der Un ^rrichtSkursu» einjährig. Die Unter richtszeit beträgt bei der Unterabtheilung wöchentlich 6—8 Stunden, in der Oberabtheilung wöchentlich 42 Stunden, an Schulgeld ist für die letzt gedachte Abtheilung 50 Mark halbjährlich und in der Unterabtheilung vierteljährlich 2 Mark zu entrichten. Aufnahmefähig sind für die Unterabtheilung alle sortbildungSschulpflichtige junge Leute und solche Handwerker und Jndustrieelle, die vom Besuche der Fortbildungsschule befreit beziehentlich auf Grund gesetzlicher Bestimmungen diSpensirt sind. Bei der Aufnahme in die Oberabtheilung wird vorausgesetzt, daß die Schüler eine die Unterabtheilung entsprechende Vorbildung sich angeeignet haben und außerdem in ihrem Gewerbe mehrere - Jahre praktisch thätig gewesen sind. Die näheren Bestimmungen über Aufnahme in die Industrie- und Gerwerbeschule sind aus de« Regulative und dem Lehrplane für diese Schulanstalt zu ersehen und können diese Schriften bei hiesiger RathSkanzlei unentgeltlich entnommen werden. Anmeldunge.. für den Besuch der Schule haben für die Unterabtheilung bis Ende September d. I., für die Oberabtheilung längstens bis Ende Oktober d. I. in der RathSkanzlei zu erfolgen. Bautzen, am 25. August 1898. Der Stadtrath. HeerAotz, z. Z. Vorsitzender. Bezirksauzeiger für Bischofswerda, Stolpe» »«d Umgege»d Amtsblatt der «gl. AMSHaaptmamifchift, der Sgl. Schuliaspectiaa ». des «gl-HalptsteaemmteS zu Bluche», sowie des «gl. Amtsgerichts mid des StMnUheS zu BischisSwerdl. Feeusprechftell» «r. »d. . Bestellung« werden bet all« Postemstalten de» deutsch« Reiche», für Bischofswerda und Umgegend bei unser« ZritungSbotm, sowie in der Exped. d. Bl. angenommen. Jahr«»«». Juferwt«, welch« in diesem Blatte die «etteste Verbreitung smdm, werd« bi» Montag, Mittwoch und Freitag früh S Uhr angenommen mrd kostet die dreigespaltene TorpuSzeile lv Pf., unter „Eingesandt" 20 Pf. Geringster Jnseratrnbetrag 2S Pf. — Emzelne Rümmer 10 Pf. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich drei Mal, DtauStachS, LommeStaO» und Ewmmb-m»«, und Ästet einschließlich der Sonnabend» erscheinend« „tMle- tristlsche« «erläge» vierteljöhrlich 1 Mark so Pf. Nummer der Zeitung-Preisliste SS38. Politik bringen müßte. Dann aber würden die Revanchehoffnungen der Franzosen mit einem Schlage eine gewaltige Stärkung erfahren und das Deutsche Reich stünde möglicher Weise vor einem Waffengange mit den beiden Mächten deS „Zweibundes», in welchem ihm die englische Bundesgenossenschaft schwerlich von besonderem Nutzen sein würde. Glücklicher Weise ist im Ernst nicht daran zu denken, daß so erfahrene Staatsmänner wie Fürst Hohenlohe und Herr v. Bülow, dem Kaiser Wilhelm zu einer derartigen abenteuerlichen Politik rathen würde, man kann also die Mittheilung von dem angeblichen deutsch englischen Bündnisse getrost aä acta legen. Andere Zeitungsnachrichten von jenseits des Canal- nun wollen wissen, die in London getroffenen deutsch-englischen Abmachungen seien colomalpolitischer Natur, wobei angedeutet wird, daß e» sich um di« Delagoabai und weiter um Egypten gehandelt habe. England hätte sich in seiner egyptischen Politik der ferneren Unterstützung Deutschland» versichert und weiter auch zu seinen Plänen auf die „pachtweise» Erwerbung Portugal gehörigen Delagoabai in Südostafrika die deutsche Zustimmung erlangt. In Bezug auf ersteren Punkt dürfte allerdings kaum zu bezweifeln sein, daß Deutschland sich ohne Weitere» bereit erklärt hat, den egyptisch-sudanrstschen Plänen der Eng länder auch fernerhin keine Schwierigkeiten zu bereiten, denn für Dratschland -iebt e» am Nil keine besonderen Interessen zu wahren. Na» indeß die behaupteten deutsch - englischen Ab machungen wegen der Delagoabai anbelaogt, so muß daran erinnert werden, daß Deutschland im 18LO Bei den österreichischen Manöver« in Böhmen, denen Prinz Albert von Sachsen beiwohnte, zerschlögt ihm das Pferd eines Erzherzog» eine Röhre des linken »eines. 11 September 18SV Prinz Albert wird infolge des Unfalles, der ihn in Böhmen betroffen, nach Pillnitz mittelst Dampf schiffes überführt. IS September 18SS Beginn der Unterhandlungen zwischen Sachsen und Preußen über die Militärverhiiltntffe in Sachsen. England und Deutschland. Noch immer haben die in der Londoner Presse aufgetauchten Gerüchte über deutsch-englische vertragsmäßige Abmachungen keine weitere Auf klärung erfahren, doch scheint in der Thal an diesen Gerüchten etwa» Wahre» zu sein, und lediglich über den Charakter der getroffenen Vereinbarungen herrscht noch Ungewißheit. Wenn indessen in der „Pall-Mall Gazette» behauptet worden ist, ein förmliche» Schutz- und Trutz- bündniß zwischen Deutschland und England lei jetzt zum Abschluß gelangt, so liegt da» Unwahr scheinliche einer solchen Behauptung auf der Hand. Ein Bündniß mit England würde für Deutsch, land nothwendig eine Frontveränderung in dessen auswärtiger Politik von einschneidender Wirkung bedeuten, welche Deutschland in unheilvollem Gegensätze zu Rußland, dem Widerpart England», ia «ehr al» Mer der großen Fragen der Welt-. südöstlichen Afrika erhebliche Capital», und ' Handelsinteressen zu wahren hat, die bei einer Veräußerung der Delagoabai seitens des geld bedürftigen Portugals erheblich ins Gewicht fallen würden. ES heißt zwar, englischerseit» habe man erklärt, etwaigen deutschen Gebiets erwerbungen in Kleinasien nichts in den Weg legen zu wollen, aber ein solche» Aequivalent für eine eventuelle Zustimmung zu den muthmaßlichen Plänen auf die Delagoabai wäre schon deshalb abzulehnen, weil England in Kleinasten überhaupt nicht» zu vergeben hat und weil außerdem dort Deutschland gar nicht nach Landerwerb begehrt. Welche Zugeständnisse indeß Deutschland sonst auch für sein« Einwilligung in den Urbergang der Delagoabai in englische Herrschaft zugrstchert erhalten haben mag — als.gewiß darf e» wohl gelten, daß bei diesem Geschäft die deutschen Interessen nicht zu kurz gekommen sind, daß sie vielmehr in vollem Umfange gewahrt worden sind. Auch wird man sicherlich an der Hoffnung festhalten können, daß sich Deutschland bei seinen muthmaßlichen Verhandlungen mit England wegen der Delagoabai thatkäftig der Transvaal-Repu blik angenommen, und deren Existenz gegenüber der Festsetzung der Engländer an der Delagoabai sichergestellt hat. I« Uebrigen liegt kein Grund vor, die Ver sicherung englischer Blätter, die deutsch-eogUschen irgendwie zu wntaaen Kund- der Eia- dmtfch-