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Zeiiung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend «r- r^er-rn^^L^.,., - Di« »Ottendoifer ZritunA' erscheint Mrit- röochs uns Sonnabends. Der Bezuas-Preis wird am Ersten jeden !) Monats bekanntgegeben. 8 Im Falls höherer Gewalt (Krieg od. sonst. i itgenowelchcr Störungen des Betriebes der tt . Zeitung, der Lieseranten od.d.Besörderungz» 8 . Einrichtungen) hat der Bezieher Leinen An- U ! fpruch aus Lieferung oder Nachlieferung der U Zeitung ob. auf Rückzahlung d. Bezugspreises, ft Llltkhlltnp- Md Aijkizetlitt i 1 Anzeigen werden au den Trschetmmgstaa« ft bis spütesten» vormittag» 10 Utz» i» »» Geschäft «stell» erbeten. :< Die Festsetzung de, Anzeigen-Preis», l wird bet etntretender Änderung et»« Nummer vorher bekanntgegeben. ' Jeder Anspruch aus Nachlaß erlischt, wenn 1 der Anzetgen-Betrag durch Kag« etugezoaea ft werde» muß »der wenn der Auftrags««» in Kontur, gerät. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 52 Schriftleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeinde-Giro-Konto Nr. Hk Sonntag, den Iuli M3 22. Jahrgang Amtlicher Teil. Die Auszahlung der Unterstützung für SoMrentner, Kleinrentner und Krieg«. Hinterbliebene erfolgt Montag, den 2. Juli 1923 nach mittag« ^/, 3 — 5 Uhr in der Gemeindekaffe. Httesdorf-Hkrilla, am 29. Juni 1923 Der Gemeindevorftand. MSNMMSSUIIIg. 5teuerab;ug vom Hrdetttlobn. Mit Wirkung vom 1. Juli diese« Jahre« ab sind die Beträge, um die sich der vom Arbeitslohn einzubehaltende Steuerabzugrbetrag ermäßigt, wie folgt neu festgesetzt worden. monatlich um je wöchent lich um je täglich um je urje2an- gefangene od.vollAr- deitsstund. um je Für vcn Steuerpflich tigen und seine zr seiner Haushaltung Mt. Mk. Mk. Mk. zählende Ehefrau Für jedes zur Han«. Haltung des Steuer pflichtigen zählend: 6 000 1440 240 60 minderjährige Kint (Kinder im Alter vor mehr als 17 Jahren, die eigenes Arbeits einkommen beziehen, werden nicht ge rechnet) Zur Abgeltung der nach § 13 Abs. 1 Nr. 1 bis 7 de« Einkom mensteuergesetzes zu lässigen Abzüge (Wer 40 000 9 600 1 600 400 bungSkosten pauschsatz) 50 000 12 000 2 000 500 Die neuen Sätze finden S lnwendunc r bei Vori lahme des Steuerabzugs von jeder nach dem 30. Juni 1923 erfolgte« Zahlung von nach dem 30. Juni 1923 Arbeitslohn. Hladeöerg, am 27. Juni 1923. fällig gewordenem Das Fittanzamt. Gleichzeitig hat der Herr Reichsminister der Finanzen angeordnet, daß auch die Werte der den Arbeitnehmern in der Tabakindustrie ohne besonderes Entgelt gelieferten Frei- zigarren auf 200 Mark, Freizigarillos auf 100 Mark und Freizigaretten auf 60 Mark da« Stück und der Wert des Freitabaks aus 1200 Mark für 100 gr ab 1. Juli 1923 erhöht wird. Dresden, am 26. Juli 1923. Vas canaerkinanzam, MielliMg kür Lefitz- uns verkevrrsieuern. OsrMches K«d Gächsischss. Dtt«nd„s.D?rilla, den 30. Juni ,922. — Gäste aus dem Ruhrgebiet. Auch in unserem Orte haben einige Kinder aus dem besetzten Ruhrgebiet gastliche Ausnahme gefunden ebenso wie eine ausgewiesene Eisen- bahnerfamilie hier Obdach beziehen konnte. — Nach längerer Zeit findet am morgenden Sonntag und Montag im Gasthof zum Hirsch Lichtspiele statt. Das gutgewählte Programm verspricht Darbietungen die einen zahlreichen Besuch erwarten. Auch zu d-r Nachmittag« statt- ftndenden Kindervorstellung hat die Direktion ein für Kinder paffendes Programm zusammrngestellt. (Nähere» siehe Inserat). Die wirtschaftliche Katastrophe der letzten Zeit hat ins besondere die Zeitungen schwer betroffen. Die Zeitungen haben nicht wie andere Gewerbe, die Möglichkeit, ihre Preise von Tag zu Tag den Teuerungsverhältniffen anzupaffen. So mußten die Zeitungen im Juni zu einem Preise ge' liefert werden, der schon Anfang Juni infolge unerwarteter Verteuerung der Herstellungskosten bei weitem nicht mehr ausreichte. Der Steigerung der Lebenshaltung entsprechend mußten Löhne und Gehälter erhöht werden, der Preis für das Zeitungsdruckpapier stieg von 15 Millionen auf 27 Millionen Mark für den Waggon im Juni und erfährt ab 1. Juli die weitere außerordentliche Steigerung auf über 74 Millionen Mark. Dazu kommen ent- sprechende Verteuerungen aller Materialien und Steigerung aller Unkosten. Um die Existenz der Zeitungen zu erhalten, ist deshalb eine außergewöhnliche Erhöhung de« Bezugspreises auf 5000 Mark frei ins Haus für den Juli unerläßlich. — Vom Vorsitzenden der Denkmalsausschuffe« Herrn Gemeindevorstand Richter wird uns mitgetült, daß die letzte Sammlung für Herstellung des Denkmalsplatzes 185 500 Mark ergeben hat. 7129 Mark waren noch von voriger Abrechnung vorhanden. Nach Abzug der Ausgaben von 124020 Muk konnten 68609 Mark und 196 Mark Zinsen an die Kirchgemeinde zur Unterhaltung und Pflege der Dcnkmalsan'agrn abgeführt worden. — Die Bewertung der Natural- und Sachbezüge und der Deputate für dm Steuerabzug vom Arbeitslohn betrifft eine Bekanntmachung des Landesstnanzamte« Dresden in dieser Nummer. Ferner ist in dieser Nummer eine ebenfalls den Steuerabzug betreffende Bekanntmachung des Finanz amtes Radeberg enthalten — Für die Nuhrhilfe sind bet der hiesigen Sparkasse weiter eingegangen von: M- E 1500 Mark, W. H. 10 000 Mark, D. S. 1200 Mark, A. P. 3000 Mark. Bisheriges Zeichnungsergebnis 908 498 Mark. — Durch die Tariferhöhung am 1. Juli wird dir Geltungsdauer der Fahrkarten nicht geändert. Die im Juni gelösten Karten können innerhalb der Geltungsdauer bis zum 3. Juli Mitternacht 12 Uhr ohne Nachzahlung benutzt werden. Diese Vergünstigung veranlaßt erfahrungsgemäß viele Personen, einen Vorrat von Fahrkarten zum billigen Satze zu kaufen, ohne daß eine Notwendigkeit für die Reise vorltegt. Die Karten bleiben meistens unbenutzt und werden dann zur Erstattung vorgelegt. Vermutlich wird aber auch mit solchen Karten ein unrechtmäßiger Zwischenhandel ge trieben. Die Reichsbahndirektion Dresden hat deshalb die Eisenbahndienststellen angewiesen, eine Rückzahlung de« Fahr geldes aus den an den letzten Junitagen gelösten Fahrkarten abzulehnen. Unberührt hiervon bleiben die Fälle, in denen rechtliche Ansprüche auf Erstattung des Fahrgeldes bestehen, wie bei Ausschluß von der Fahrt aus besonderen Gründen, bei Rücktritt von der Fahrt wegen Ueberfüllung des Zuges oder wegen Anschlußversäumni« infolge Verspätung und Aus fall von Zügen. — Die Wirkung der neuen Devisenverordnung im Grenzgebiet. Nicht unbeträchtliche Schwierigkeiten hat die neue Devisenordnung im Grenzgebiet heroorgerusen. Wie in den Tagen, da die Banken und Wechselgeschäfte an der Grenze gestürmt wurden und schließlich nicht mehr wechseln konnten, weil ihre vorhandenen Marktbestände im Nu ver griffen waren, wurden sie auch in diesen Tagen wieder be stürmt. Auch sitzt können sie nicht wechseln, ober nicht wegen Markmangels, sondern wegen der einschneidenden Be stimmungen der Devisenordnung. E« ist in der Lat so, daß man im ganzen Grenzgebiet nicht eine Tschechenkrone umgewechsclt erhält. Die Banken haben den Geldwechsel im Schalterverkehr bis auf weiteres eingestellt. Natürlich wird die schwierige Lage sofort von allerlei zweifelhaften Elementen ausgenützt. So ist es verschiedenerorts vorge- kommen, daß Wechsler für die Krone nur 2500 Mk. zahlten indem sie behaupteten, das sei der vorbörsliche Stand der tschechischen Krone. Denn allgemein ist im Grenzgebiet, namentlich aus tschechischer Seite noch nicht bekannt, daß e« vorbörsliche Kurse nicht mehr gibt. Gewisse Wechsler bauen auf die Unwissenheit der Kunden und verdienen dadurch große Summen. — Noch ist die für den 1. Juli vorgesehene Erhöhung aller Post- und Fernsprechgebühren nicht in Kraft, und schon gibt das Reichspostministerium die Grundzüge der von ihm für den 1. August geplanten abermaligen Erhöhung aller Gebühren bekannt. Ausgangspunkt des neuen Tarifs ist danach ein Portosatz für Fernbriefe in Höhe von 1000 Ml. Die Postkarte kommt auf 400 Mark, der Ortsbrief kostet ebenfalls 400 Mark, die Karte 200 Mark. Die Telegramm- gebühren werden vervierfacht, so daß jedes Wort 800 Marl kostet. Die Grundgebühren für den Fernsprecher sollen erst ab 1. Oktober neu geregelt werden. Der Tarifausschuß de» Reichspostministeriums, dem die Vorschläge zur Begutachtung vorzulegen find, ist für den 3 Juli einberufen. Er war bis her bei der Bewilligung von Tarif-Erhöhungen nicht gerade schüchtern. So wird er bis auf einige Anstands-Abstriche auch diese Vervielfachung schlucken. Aber an die Post selbst ist doch die Frage gestattet, was sie außer diesen Gebühren- Erhöhungen tut, um ihren Etat in Ordnung zu bringen. Friedersdorf. Einem hiesigen Gutsbesitzer wurden in der Nacht zum 23. Juni aus verschlossenem Stalle eine» Seitengebäudes 10—12 wertvolle Legehühner von straßen grauer Heller, rebhuhn- und schwarz-weiß-gestreifter Farbe gestohlen. Wilsdruss. Am Mittwoch abend kurz vor 10 Uhr hat sich in dem Dorfe Grumbach ein Autounglück da« zwei Menschenleben forderte, zugetragrn. Eine Kraftdroschke de in der Borsbergstrabe befindlichen Autobetriebs von Georg Köhler war auf dem Wege nach Chemnitz begriffen, hatte aber in Grumbach eine falsche Richtung eiugeschlageu. Um nun von dem dortigen Sandgrubenweg nach der Landstraße zurückzugelangen, versuchte der Autobesitzer K. den Wagen umzulenken, fuhr jedoch in der Dunkelheit mit bedeutender Kraft gegen einen Baum, so daß der Kraftwagen über die dortige Brücke in die Saubach hinabstürzte. Rasch herzu- kommende Leute befreiten den schwerverletzten Autoführer aus seiner Lage und sorgten für seine Ueberführung nach dem hiesigen Krankenhause, während der Chauffeur minder erheblich verletzt wurde. Leider konnten dessen 32 Jahre alte Ehefrau Anna Helene Lange geb. Fischer, sowie ein Fahrgast Georg Riedel aus Limbach nur al« Leiche geborgen werden. Die tödlich Verunglückten brachte man nach der Totenhalle in Grumbach. Das Auto war vollständig zer trümmert. Sohland. Einen schweren Unfall erlitt das der Firma Wünsche L Co in Kemnitz gehörige Lastautomobil, das mit einer Ladung Dachziegel von Kodersdorf kam. Auf der Dorsstraße geriet der Wagen zu nahe an den Straßenrand und rutschte mit den Hinterrädern die dort sehr steile und tiefe Böschung hinab, wo sich der Wagen aus die Seite legte und die Ladung in den Bach stürzte. Der Begleiter begab sich nach dem nahen Rittergut um die Firma von den Un fall zu benachrichtigen. Als er wieder zurückkam, sand er den Chauffeur mit zwei Schüsse in die Schläfe tot auf. Er hat sich den Unfall wahrscheinlich derart zu Herzen ge nommen, daß er zu der Waffe griff. 8elunntms»«ng bett. Sewettung Her Kamal- u«a Sachberüge un<l Her üepume für aen Steuerabrug vom Lrbeilrlobn. Auf Anordnung des Herrn Reichsministers der Finanzen werden mit Wirkung vom 1. Juli 1922 ab die Werte a) für Verflegung, Wohnung, Heizung und Beleuchtung aus das Achtfache, b) der Deputate auf das vierfache der in Nr. 56 der Sächsischen Sraatszeitung vom 7. März 1923 veröffentlichten Werlsätze erhöht. Der Wert der Wohnung für Deputatempfänger in der Land- und Forst wirtschaft beträgt jedoch wie bisher auch in Zukunft 1200 Mark für Unverheiratete und 2400 Mark für Ver heiratete. Die volle freie Station beträgt nunmehr für die einzelnen Gruppen der Arbeitnehmer: Gruppe I II III jährlich: 2 880000 M. 3 840 000 M. 4 800 000 M. monatlich: 240 000 M. 320 000 M. 400 000 M. Die neuen Wert« können auf Grund der in Nr. 56 der Sächsischen Staatszeitung veröffentlichten Werte leicht errechnet werden; sie werden auch von den Finanzämtern zum Aushang gebracht. Von der Veröffentlichung der ein zelnen Wertzahlen wird deshalb abgesehen. Ueberdrucke, aus denen die Werte vom 1. März 1923 ersichtlich find, können bei den Finanzämtern gegen geringes Entgelt ent nommen werden.