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MsdmfferTageblatt Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaff Meisten, des Stadt rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Btatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Dar .Wilsdruffer Tageblatt" erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— NM. frei Haus, bei Postdestellung 1,80 NM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpsg. Alle Postanstalten und Post boten, unsere Austräger u. n -- — Geschäftsstelle, nehmen zu jederzeit Bestellungen ent- Lv0MeNVlaN fUk LvilSvrUsf U. UMgegeNd gegen. Im Falle höherer Gewalt, od. sonstiger Betriebsstörungen besteht dein Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Kürzung ^s^czugspreises. 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Ein neues Bekenntnis des Volkes zu Staat und Führer, ein neues Bekenntnis des Führers zum Volk. Noch klingen überall in Stadt und Land die erhebenden Maifeiern nach, noch steht alt und jung unter dem Eindruck des machtvollen Gcmein- schaftswillens, den der 1. Mai in allen deutschen Gauen zum Ausdruck gebracht hat. Ein Fest war es, würdig einer Nation, die in sich geeint, von einer Idee beseelt, vom festen Glauben an Staat und Zukunft erfüllt, innerlich und äußerlich frei ist. Das eine unterschied aber die Maifeier dieses Jahres von den zwei vorhergehenden. Unsichtbar überschattete die große Gemcinschaftskundgebung der Nation das Schwert einer neuen deutschen Armee, die wiedererstandcn ist, die friedliche Wiederaufbau- " ^"kbendcn Volkes zu schützen. Die deutsche Ehre ist durch die Proklamation des Führers ww?" und dafür dankte das deutsche Volk Adolf Hitler an diesem 1. Mai ganz be sonders. " ° Wenn auch die Maifeiern überall, in der Stadt und auf dem Dorfe, stattfanden, so horchte doch ganz Deutsch land auf die große Feier in derRcichshaupt- st a d t, den Staatsakt aus dem Tempelhofer Feld. Eine Million deutscher Menschen war nngetretcn, um den Führer zu hören, um mit ihm gemeinsam den l. Mai in recht nationalsozialistischer Form würdig zu begehen. In 13 Säulen marschierten die Kolonnen auf vorqeschriebenen Anmarschstraßen betriebsweise hinaus zum großen Maifeld. Kameraden der Arbeit, Brüder eines Volkes, lebendig gewordene Volksgemeinschaft. In den Straßen wehten die Fahnen des Dritten Reiches, die Häuser waren mit Grün festlich geschmückt. Das Bild eines großen Festtages. Selbst der plötzliche Kälteeinbruch über Nacht, der das Fest des siegenden Frühlings in ein Winterfest zu verwandeln drohte, konnte die Menschen nicht hindern, ihre Marschstratze hinauszichen, um dem Führer ihren Donk am 1. Mai abzustatten. Im Schneetreiben, durch schüttelt von einem eisigen Wind, zogen sie im Marschtritt. Ihre Lieder hallten froh durch den Morgen, ihre Kapellen verscheuchten den letzten Schlaf. * Ser große Aufmarsch aus dem Mifeld. Mittags gegen 11.30 Uhr war das gigantische Tempel hofer Feld von den Massen bereits saft gefüllt. Von den Tribünen aus bot sich ringsum ein überwältigender Aus blick auf dieses wogende Meer von Menschen. Festliche Stimmung herrschte auf dem unermeßlichen Gelände. Auch Schneegestöber konnte der Begeisterung keinen Ab bruch tun. Auf dem gewaltigen Podium vor den großen Fahnenmasten hatten die Fahnenabordnungen der NSBO., der SA., SS., des NSKK., des Arbeitsdienstes usw. mit ihren tausenden, festlich mit frischem Maiengrün geschmückten Fahnen Aufstellung genommen. Die Arbeitervertreter aus dem Reich und die Sieger des Reichsberufswettkampfes und die Vertreter des Diplo matischen Korps nahmen die Plätze unmittelbar hinter den Reihen der Mitglieder der Reichsregierung, der Reichs- und Gauleiter ein. Vor der Rednerkanzel, auf deren Vorpodium die Männer der Leibstandarte des Führers Wacht hielten, waren die 50 000 Vertrauensleute aufmarschiert. Dann hielten, stürmisch begrüßt, die Ehren formationen der Reichswehr, der Flieger, des Arbeits dienstes, der SA. und SS. und der anderen Parteigliede rungen ihren Einzug. Als gegen 11.45 die ersten Spitzen der Partei und die Mitglieder des Reichskabinetts eintrafen, wurden sie mit lauten, stürmischen ^Heilrufen der Massen begrüßt und zu der Ehrentribüne geleitet. — Mitten im Schneegestöber eröffnete der Reichsorganisationsleiter der NSDAP., Dr. Ley, die Kundgebung mit der feierlichen Verpflichtung der Vertrauensräte. Satz für Satz sprach er vor, und Satz für Satz sprachen im Chor 50 000 Vertrauensmänner den Eid auf den Führer und das Volk. Während im eisigen Wind die Fahnen auf dem riesigen Maifeld knatterten, während Schneewehen über das Feld hinwcgzogen, standen die Hunderttausende Kopf bei Kopf, eine eherne Mauer, das lebendige Sinnbild deutscher Einheit. Durch die Reiben pfiff der Wind, dickte Wolken zogen tief über die Menschen, der Schnee troff ihnen in lustigen Bächlein vom Kopfe, aber drinnen im Herzen flammte die Begeisterung, die kein Wetter aus löschen kann. Goebbels-Rede lm Schneegestöber. Gerade als Dr. Goebbels vor das Mikrophon trat, war das Maifeld in einen grauen Schleier eingehüllt, die Schneeflocken peitschte der Wind über das Feld. Die Fahnenmasten bogen sich und drohten zu brechen. Und die Menge lauschte, lauschte den Worten des Ministers, der dort oben auf der hohen Rednertribüne stand, und dessen markige Worte die Mikrophone in die Massen trugen. Die Rede löste mehrfach laute Heilrufe aus, die Tribüne spendete ihren Beifall durch Bcifallstrampeln, was Ausdruck der Begeisterung und gleichzeitig ein gutes Mittel zur Erwärmung war. Immer wieder brauste das Heil über das Feld, wenn Dr. Goebbels von derwieder- errungenen deutschen Ehre sprach, vom Ende der Schmach und Demütigung und von dem deutschen Volksheer, das ein besserer Garant für den Frieden sei als der Versailler Vertrag. Der Minister führte im einzelnen u. a. aus: Mein Führer! Nicht nur auf dem Tempelhofer Feld, sondern im ganzen Reich steht zu dieser Stunde Ihr Volk vor Ihnen versammelt. Es hat Schnee und Wetter nicht gescheut. Es ist gekommen, um Ihnen am Ende eines an Mühen und Sorgen reichen Arbeitsjahres den Dank der Nation abzustatten. Denn dieses Volk weiß, mein Führer, daß Sie nicht nur der erste in der Führung, sondern auch der erste in der Arbeit und der erste in der Sorge um die Nation sind. Es weiß, daß Sie im ver gangenen Jahre manche schweren und verantwortungs schweren Entschlüsse auf Ihre Schultern nehmen mußten. Dieses Volk ist gekommen, mein Führer, um Ihnen dafür zu danken. Denn wir haben dem deutschen Arbeiter nicht nur Arbeit, sondern wir haben dem deutschen Volke auch seine Ehre zurückgegeben. (Heilrufe.) Wir haben dieses Volk befreit aus der Schmach und aus der Demütigung und haben dafür gesorgt, daß das große nationale Aufbauwerk, das wir unter Ihrer Führung schufen, nun nicht mehr der Willkür der Welt preisgegeben ist (Heilrufe), sondern daß dieses nationale Aufbauwerk nun wieder überschattet wird vom Schwert einer neuerstandcnen deutschen Armee (erneuter Beifall), daß Sie diese Armee nicht auf bauten, um Krieg zu führen, sondern um unsere Arbeit zu beschützen und um ein Garant zu sein eines besseren Friedens als der, den der Versailler Vertrag uns gebracht hat. (Heilrufe.) In diesem Sinne, mein Führer, grüßt Sie die Nation. Sie weiß, daß, wie zu dieser Stunde, wo Regen, Schnee und Wetter auf uns herniedergehen, auch in den kommenden Wochen und Monaten die Winde uns um die Ohren pfeifen werden. Sie weiß aber auch, daß, wenn Sie an unserer Spitze stehen, die Nation jeden Sturm und jedes Ungewitter überstehen wird. (Erneute lebhafte Heilrufe.) Dieses Volk, mein Führer, wartet nun auf Ihr Wort und weiß, daß Ihr Wort der Nation Vertrauen und Zu versicht geben wird. Der Führer spricht zum deutschen Volke. (Stürmische Heilrufe.) Die Sonne bricht durch - der Führer spricht. Begeisterungsstürme brausten über das Feld, als der Führer langsam, barhäuptig, zur Rednertribüne her aufstieg. Im gleichen Augenblick zerriß das Gewölk, das Schneegestöber hörte auf, und die Sonne brach durch die Wolken. Strahlend lag ihr Schimmer über den Hundert tausenden, deren Augen aus den Mann gerichtet waren, der dort oben vor ihnen stand, im Sturm. Strahlenden Auges schaute er auf die Menschen, deren Führer er ist, die seinem Befehl gehorchen, und denen er sein Leben verschrieben hat. In atemloser Stille hörten die Millionen ihren Führer. Immer und immer wieder wurden seine Worte von jubelnden Heilrufen, die sich wellenartig über das gewaltige Feld fortpflanzten, unterbrochen. Als er am Schluß seiner Ausführungen bekannte: „D a s Höchste aber, was mir Gott auf dieser Welt gegeben hat, ist mein Volk", da setzte ein Jubelsturm von ungeheuren Ausmaßen ein, der sich am Schlüsse seiner Rede wiederholte, bis die Musik das Horst- Wessel-Lied anstimmte, das von den Millionen als Gelöb nis unwandelbarer Treue mitgesungen wurde. Die Rede des Führers war diesmal kurz, aber sie war inhaltsschwer, hoffnungsfroh und von Zuversicht ge tragen, aber ernste Mahnung zugleich. Der Führer führte folgendes aus: Wagenborg-Bildmaterndienst Der Höhepunkt des Nationalen Feiertages des deutschen Volkes Der Führer spricht zu seinen Volksgenossen auf dem festlich geschmückten Tempelhofer Feld in Berlin,