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rankenberger Lagevlan rmxsu 76. Jahrgang Mittwoch, sm 17. Jamar 1917 MW »rrätig erklären, jede Spekulation und jeder Versuch, sie der Wie kann man einen Tschechen- oder Slawenstaat gründen, ohne dabei von neuem national« Minoritäten zu unterdrücken? Dieses Programm schmiedet die Mittelmächte zu einem Kamps auf Leben und Tod aneinander, es bindet sie fester aneinander als irgendetwas Anderes es vermocht hätte. Dazu kommt, daß zwischen der Ausführung dieses Programms und der Lage auf den Schlachtfeldern ein so unermeßlich großer Ab stand liegt. Die Frievensbedingungen der Entente können nicht verwirklicht werden, solange sie nicht an allen Fronten im Westen und Osten, in Europa und Asien gesiegt hat. In der neutralen Welt würde die Kraft Englands nicht gering ge schätzt, aber daß es, durch tüe U-Boot-Frage in seiner mili- tärischen Entfaltung gehindert, über so unerschöpfliche Mittel verfügen sollte, daß es den Sieg an allen Fronten ganz oder teilweise auf seine Rechnung nehmen könnte, wird wohl über all bezweifelt. Monarchie abwendig zu machen, auf falschen Voraussetzungen beruht und daher sehlschlagen muß. Alle, die der Entente etwas anderes zu erzählen haben, haben sie einfach hinter» Licht geführt. Der Zentralausschub der vereinigten JnnungsverbäNd« Deutschlands hat an Seine Majestät den Kaiser das nachstehende Tele gramm gerichtet: An Se. Majestät den Kaiser und König Großes Hauptquartier. Ew. Majestät bitte ich, für den Aufruf an das Deutsche Volk den ehrftirchtsvollen Dank der vereinigten Deutschen Innungsverbände mit dem Gelöbnis treuester Gefolgschaft zum Ausdruck bringen zu dürfen. Der Zentralausschuß der vereinigten Jnnungsverbände Deutschlands, Paul Marcus, Vorsitzender. Die hierauf eingegangene Antwort lautet: Herrn Paul Marcus, Vorsitzenden des Zentralausschusses der vereinigten Jnnungsverbände Deutschlands, Berlin-Schöneberg. Seine Majestät der Kaiser und König lassen den deutschen Jnnungsverbänden für das Gelöbnis treuer Gefolgschaft herz lichst danken. — Auf allerhöchsten Befehl Geh. Kabinettsrat v. Valentini. Var NaliomIMenprwrlp Amsterdam, 13. Januar. Die sozialdemokratische Zeitung „Het Volk" schreibt: Das in der Note der Entente aufgestellte Programm zer stört die Aussicht auf «inen baldigen Frieden. Es macht da durch, daß es das Nationalitätenprinzip bis zur Absurdität durchführen will, den Eindruck der llnausführbarkeit. Wer in, aller Welt wollte es wagen, eine Teilung der österreichisch- ungarischen Monarchie in selbständig« Nationen oorzunehmen? „Vie moralische» gründe liir KumSnienr Niederlage" Unter diesem Titel veröffentlicht in „Stockholms Dag- blad" vom 24. 12. 1916 ein rumänischer Student, der lange in Paris studiert hat und mit französischen wie mit rumä nischen Verhältnissen wohlvertraut ist, einen Artikel, in dem folgendes ausgeführt wird: Die Erklärung für den raschen Zusammenbruch Rumä niens ist nicht nur in militärischen, sondern auch in morali schen Ursachen zu suchen. Rumänien leidet unter dem Mangel einer natürliche» Entwickelung; es ist ein frühreifes Kind. Von starkem flämischem Einschlag und lang« Zeit kulturell ganz unter slawischer Herrschaft stehend, hat es, zu nativ- In das Handelsregister ist eingetragen worden: , — .... 1. aus Blatt 403, betr. dir Firma Ehe«, tech«. Weg« P«ul«öhu,e in Oberlichtenau: Die Prokura de» Kaufmann» Kurt Paul Vogel ist erloschen. Dem Reisenden Karl Max Brendel ist Ctnzrlprokura erteilt worden, die Beschränkung der Prokura al» Ge- samtvrokura ist erloschen: 2 aus Blatt 284, betr. die Hirma Ernst Bertram in Merzdorf: Die Firma ist erloschen. Frankenberg, den S. Januar 1917. ... L. Kox. 13/17. Königliches Amtsgericht. „Zcbmettemde KeMenlcbläge an den feind" Bo» der Schweizer Grenze, 15. Januar. Die Schweizer Presse würdigt i>en Erlaß des Deutschen Kaisers an sein Volk als eine treffende Antwort auf di« Note der Alliierten an Wilson und gibt der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Gefühl«, die in den Worten d«s obersten Kriegsherrn zum Ausdruck kommen, nämlich lohende Entrüstung und heilige Zuversicht, ein hallendes Echo im ganzen deutschen Volk finden werden. „Schmetternde Keulenschläge an den Feind", so schreiben die „Neuen Züricher Nachrichten",,, sind die Sätze des Kaiser», aber auch wieder ein von den höchsten sittlichen Impulsen ge tragenes Vertrauensbekenntnis in sein Volk und seine heilig« Sache. Von allen bisherigen Kundgebungen des Kaisers ist diese die prägnanteste, einer jener Appelle, die nie mehr in der Geschichte der Völker verschwinden. Sie offenbart den ganzen furchtbaren Ernst der Lage in d«n kommend«» Kämp fen um Sein oder Vernichtung, in dem das „Hart auf hart" in seiner höchsten Potenz zum Ausdruck gelangt. Wie am Kriege selber, so tragen Deutschlands Feinde auch an dieser fürchterlichen Wendung einzig und allein die Verantwortung vor Gott und der Menschheit, wie es in Mem früheren Erlasse AuschWe au das Fernsprechnetz in Fraukenderg (Sa.), die im kommende« Frühjahr oder Sommer hergestellt werden sollen, find spätesten- bi- »AM LS. Sebra« bei dem zuständigen Postamt anzumelden. CbemNitz, 12. Januar 1917. Kaiserliche Ober-Poftdtrektion. Der Hansabund für Gewerbe, Handel und Industrie hat an Seine Majestät den Kaiser das nachstehende Tele gramm gesandt: An des Kaisers Majestät Großes Hauptquartier. Eurer Kaiserlich«» und Königlich«» Majestät bitten wir auf den flammenden Erlaß an das deutsche Volk ehrfurchtsvoll zum Ausdruck bringen zu dürfen, daß die von uns vertretenen weit«« gewerblichen Kreise Deutschlands entschlossen und un beugsam hinter ihrem Kaiser stehen werden bis zum ehren vollen Sieg. Den heimlichen Einkreisungsversuchen unserer Feinde vor dem Kriege und dem Verleumdungsfelozug im Kriege folgt jetzt die offene Ankündigung, Deutschland und seine Verbündeten mit allen Mitteln zerstückeln und ver nichten zu wollen, «ine Drohung, der wir nur durch energische Anwendung aller Kampfmittel in eiserner Festigkeit und jenem heiligen Zorn begegnen können, der von jeher unserer Feinde Schrecken war. Kein« Rast und keine Rube vor endgiltigem Siege, das ist die Antwort des deutschen Volkes aus den von Eurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät erlassenen Auf ruf an das deutsche Volk. In ehrfurchtsvoller Huldigung Hansabund für Gewerbe, Hand«! und Industrie Geheimer Iustizrat Dr. Rießer, Präsident, Mtglstd des Reichstags. vemlcbland und dir Türkei wtb Berlin, 15. Januar. (Amtlich.) Unterm 11. Januar sind im Auswärtigen Amte von den Bevollmächtigten des Deutschen Reiches und des Osmanischen Reiches eine Reihe von Verträgen unterzeichnet worden, die bestimmt sind, die Rechtsbeziehungen zwischen beiden Reichen in erschöpfender Weise- zu regel». Es sind dies ein Konsularoertrag, ein Ver trag über Rechtsschutz und gegenseitige Rechtshilfe in bürger lichen Angelegenheiten, ein Auslieferungsvertrag, ein Nieder lassungsvertrag sowie ein Vertrag über gegenseitige Zu führung von Wehrpflichtigen und Fahnenflüchtigen der Land- und Seestreitiräfte. Dazu kommen fünf weitere Verträge, wo nach die Bestimmungen der bezeichneten Rechtsverträge auf die deutschen Schutzgebiete, den besonderen Verhältnissen die ser Gebiete entsprechend, ausgedehnt werden. Die Verträge sollen das in der Türkei bisher in Geltung gewesene System der sogenannten Kapitulation durch neue, dem modernen europäischen Völkerrecht entsprechende Bestimmungen ersetzen. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt dazu: „Die Bedeutung dieser Verträge liegt darin, daß sie das alte System der sogenannten Kapitulationen, das bisher die Rechtsbeziehungen zwischen den: Deutschen Reich und dem Osmanischen Reiche geregelt hatte, durch neue, dem modernen Völkerrecht und dem Grundsätze vollkommener Gegenseitigkeit entsprechende Bestimmungen ersetzen sollen. Die Abschaffung der Kapitulationen ist eines der wesentlichsten Kriegsziele des osmanischen Volkes. In der Tat sind die Kapitulationen oftmals ein Deckmantel gewesen, hinter deni unsere Gegner ihre unlauteren Machenschaften gegen den Bestand der Türkei versteckten, auch haben sie seit langer Zeit eine gesunde Ent wicklung der türkischen Wirtschafts- und Finanzpolitik ge hemmt. Das Deutsche Reich hat sich daher der Bitte der Hohen Pforte, ihr auch in dieser Beziehung waffenbrüder liche Hilfe zu leisten, nicht verschließen wollen. Die Verhandlungen sind in Berlin geführt worden und haben gerade ein Jahr in Anspruch genommen. Ihre lange Dauer erklärt sich aus dem Umfange des zu bewältigenden Stoffes und der Verschiedenheit der Rechtssysteme, die mit einander in Einklang gebracht werden mußten, sowie aus dem abweichenden Charakter der deutschen und türkischen Sprache, in denen die Verträge ihre endgültige Fassung er halten haben. Der aufgewendeten Mühe entspricht das Er gebnis, denn trotz der angewendeten Schwierigkeiten sind die gesamten Rechtsbeziihungen zwischen Deutschland und der Türkei in eingehender und erschöpfender Weise geregelt wor den, wie dies niemals zwischen zwei Völkern in einem ein heitlichen Vertragswert geschehen ist. Die Verträge, die mit Sorgfalt die beiderseitigen Inter essen abwägen, werden sobald wie möglich dem Bundesrat und dem Reichstag sowie dem osmanischen Parlament vor gelegt werden. Es steht zu hoffen, daß die gesetzgebenden Körperschaften beider Länder durch Annahme des Vertrags wertes das damit verfolgt« hohe Ziel verwirklichen werden." werden." Vie Mdecden gegen die kntente Die tschechische Presse weist mit Entrüstung und Erbitte rung die in d«r Ententenote an Wilson geforderte Befreiung der Tschechen von der Fremdherrschaft unter Hinweis auf die Jahrhunderte alte Zugehörigkeit Böhmens zu den Ländern der habsburgischen Krone sowie aus das unlösbare Band zurück, das zwischen den Tschechen und dem Herrscherhaus« und dessen anderen Ländern besteht, wovon gerade in diesem Krieg unwiderlegliche Beweis« gegeben wurden. Abgesehen davon, daß, wie all« Blätter betonen, die Entente, ehe sie von der Befreiung der Slawen, Rumänen, Tschechen und Slo wenen spricht, sich zuerst darum kümmern sollte, ihren eigenen kleinen Nationen jenes Maß von Entwicklungsmöglichkeit und Freiheit zu gönnen, das all« Völker Oesterreichs seit langem genießen, protestiert die tschechische Presse einmütig gegen die Anmaßung der den Tschechen angebotenen Hilf«, die niemals solche forderten, sie auch nicht nötig haben und daher die nicht geforderte Bereitwilligkeit der Entente bloß als kompromittie rend empfinden. Die Tschechen verbitten sich mit aller Ener gie jede Einmischung der Entente in ihre Verhältnisse und wenden sich dagegen, das tschechische Volk dazu benutzen zu wollen, ihre kriegshetzerischen Gelüste zu befriedigen. Sie König Friedrich RnguN an Kail« «Mein, K. M. Dresden. Allerhöchstes Telegramm vom 14. Januar zum Kaiserlichen Aufruf an das deutsche Volk. „Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser, Großes Haupt quartier. Der Aufruf Euerer Kaiserlichen Majestät findet wie in meinem Herzen ko in dem eines jeden meiner Untertanen den lebhaftesten Anderhall. Ich und mein Voll fühlen «ns Eurer Majestät für die das Empfinden eines jeden Deut schen wiedergebenden Worte zu unauslöschlichem Danl ver pflichtet. Wir sehen mit tiefster Empörung, wie di« Feind« di« dargeboten« Friedenshand mit Hohn zurückgewiesen ha ben, find nunmeha entschlossen, unsere heiligste» Güter bis aufs äußerste zu verteidigen und das Schwert nicht eher in die Scheide zu stecken, als bis dem frevelhaften Vernich- tungrwillrn unserer Feinde gegenüber der Sieg voll er kämpft ist. Friedrich August." Di« sächsische Industrie an den Kaiser Der Verband Sächsischer Industrieller hat an Seine Majestät den Kaiser anläßlich seiner letzten Kundgebung an das Deutsche Volk nachstehendes Telegramm gerichtet: „Seiner Majestät d«m Deutschen Kaiser Großes Hauptquartier. Ew. Kaiserliche Majestät haben durch das Friedens angebot, das Deutschland und seine Verbündeten aus der Höhe ihrer militärischen Macht stehend, dem Feinde dargeboten haben, der Welt den unerschütterlichen Willen Deutschlands bewiesen» den schweren Erschütterungen dieses Weltkrieges ein Ende zu bereiten und der blutenden Menschheit die Segnungen des Friedens wiederzugeben. Nachdem unsere Gegner in wahn witziger Verblendung ihrer Lage dieses Friedensangebot zu rückgewiesen haben, stimmt das Deutsche Volk von ganzem Herzen den kernigen Worten zu, mit denen Ew. Majestät sich an das Deutsche Herr, Hie Marine und an das Deutsche Vplt gewendet und zur weiteren Kraftanstrengung in diesem Welt kriege aufgeford«rt haben. Nie ward Deutschland überwunden, wenn «s einig war und nie war es einiger als gegenwärtig in seinem Kampfes- und Siegeswillen. Die in unserem Verband vertretene sächsische Aussuhr- industrie hat wie keine andere unter den Wirkungen dieses Weltkrieges und der vorläufigen Absperrung von ihren über seeischen Beziehungen gelitten, aber in ihrem Kreise wie in allen Kreisen d«s Deutschen Volkes ist der eine Wunsch und der «ine Will« lebendig, den Kampf gegen di« feindlichen Mächte und ihre englische Führung mit allen Mitteln weiter zu kämpfen und das Letzte einzusetzen zur Erringung eines Sieges, der die Feinde zum Frieden Zwingt und eine deutsche Zukunft sicherstellt, wert der gewaltigen Opfer, die Staat, Volk und Wirtschaft haben bringen und ertragen müssen, aus gestattet mit tatsächlichen Machtgarantien, die unseres Volkes Größe und Entwicklungsfreiheit sichern. Zur Erreichung dieses Zieles durchzuhalten und durchzukämpfen geloben wir Ew. Majestät Verband Sächsischer Industrieller". Geheimer Kommerzienrat Lehmann Dr. Stresemann - Vorsitzender. Mitgl. d. Reichstages Syndikus. -MM sk W ZWW Ma, dv MM Db-aW m» dm Wirst M ImkMz i. Zü , Verantwortlicher Redastem: Ernst Roßberg ia Frankenberg t. Sa. — Druck rmd «erlag von L. G. Roßbarg la Frankenberg i. Sa- auf dtn Monat Ja» «ar nehmen unsere TageblattauLtrSger und unsere bekannten Aus- aabestellen in Stadt und Land, sowie alle Vofta«staltex entgegen. , ^,8 16 der ««Hungen de- 'ÄtebhauvrlSverbandeS für das Königreich Sachse« erhält auf Grund S 18 nach Gehör de» Vorstandes de» PiehhandelLverbande» solqenden Zusatz: Der BtehhandrlSverbaud ist f«rn«r brfugt, bet Ausgabe von Bezugsscheinen folgende Gebühren »u erheben: Mk. SO — bei Rindern, Mk. 2.60 bei Kälbern, - Mk. 2.— bei Schafen, - . Mk. 8.— bet Schweine«. Dresden, den 11. Januar 1917. Ministerium deS Innern.