Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.12.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061216027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906121602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906121602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-12
- Tag 1906-12-16
-
Monat
1906-12
-
Jahr
1906
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Diese« Blatt wird de« Lesern von Dresden ^ ^ 4H L ^ und Umgebung am läge vorher bereit- al- Vv zugestellt. während eS die Post-Abonnenten am Morgen in einer Äeiauitciusgabe erhalten. verugrgeblldr: »Ni»I«rti«>«»» »"—«» bei,ü»N« a»eimals«rrZuttaaun« durch untere Sr«ltn ,»dr»»« und ««!>,« an Leim- «>d Monraoei, nur etuinav »PIIHMO«. Kur» LUllvSiiiarSom- mtMoÄre , «« de. « Mi »v «i vr, «t»Mali»r ZudeNmm durch dir Poll«««. (odneBeiieUaridi. ,m«ud- iand «lt enlivmdentxm Suichla^. -I o«druck oürr »ntlel». On«>nal- Miueilnivn »« »U dtntllcher Luetlruanaade«.Dress Rarbr.') «ulchli«. Rachlr<i,»che vonorar- an'»rück« dteiden unverüikückti««: avvüxwst« Manulinvt« werde» mckt autvewadrl. Tetearamm-Adreii«: «achrtch»»« »r«»de«. Anreizen-cack. Smiakime von Ai-kündiaunee» die naöinilliaad:>Ilkir Lonn- und IZkieiragc, nur Maneininche es von N bis '/«rtlln Tie l ipalliaeGrund- «eile «ca. « Lilven- » Pia., A» iundiauuaen aui der LrlvaneNe Zeile 2b Pl<! : die Sivaliioe Zeile aus TeZ leite ra W» . alv kuiaelandt Zeile «c> P'U. I» Rumuiern »ach Sou», und lreterlage» l ivaluae Ojrund .eiie so Pi« , aul Prchaileile <>o Pia . swalliae Zc>le aui Tenlnie und a>» Euigelandl so Plg. Auswcrilgc Aut» ttaac uur aeae» Lorausdezaiiluna. Beieabiälier kolien io Mennige. Fernsprecher: Nr. U und 20VL Hauptgeschäftsstelle: Marienstr. SS. IleppeiilisuLi' 1 Lssskssss 1, r-Le tlltmarkt. Krim ZVlkgkl! Neueste Deal,,berichte. kamen-Uhren Ö0t) ksrrliolis Duktor . von 18—600 Aiirk. ^ ' Hofnachiichten. Zum Waffergeiebrntiv«lrs^E;erichtsverliandlungen. Einige Wagner-Dokumente. Kunckhisloritche Schriften. IllLPIieilllSUI!!' 1 LsSStrLW 1, Lcke Mmarkt, Loiiuiag, >0. Tezeiliver IN06. Re«esteDrahtmeUttMAtu vom 15. Dezember. Sur Auflösung des Reichstages. Berlirr. Die Reichstags Wahlen sind ans den 25. Zau oar. die Stichwahlen aus den 5. Februar 1907 iestgeiegt. Frankfurt a. M. sPriv.-Tel.l Der Berliner Korre- wondenk der ,,Franks. Zig." meldet noch zu der gegenwärtigen Krisis, Fiirsl Bülow habe bereits vor einiger Zeit dem Kaiser über die Entwicklung der Dinge berichtet und ihm christlich als letzte Konsequenz eine Auflösung des Reichs tages lxchegelegt, wozu der Kaiser in der kurzen üblichen Form sein Einverständnis kundgcaeben habe. Dem bobe der Bnndes- rat zugestimmt. Es handle sich nm ein wohlüberlegtes Vor- stehen. Fürst Mlow habe nicht nur Verhandlungen hinter de» Kulissen nicht mehr, gesucht, sondern sogar abgewiescn. Lallten die Neuwahlen eine Aendcrung der bisherigen Mehr heitsverhältnisse nicht herbeiführeu, so sei, wie kundige Leute versichern, Fürst Bülow entschlossen, de» Kampf durch wieder holten Appell an die "Wähler sortzusühren. Berlin. (Priv.-Tel.s lieber die kommenden Reichs tags wählen äußerte sich, einem hiesigen Blatte zufolge, eine dem Reichskanzler nahestehende Persönlichkeit dahin: Tie Hauptaufgabe des Liberalismus ist bei den kommenden Wahlen der Kamps gegen das Zentrum. Es wird sich darum handeln, dag io viel als möglich liberale Abgeordnete aller Schattierun gen gewählt werden. Das liberale Bürgertum muß das Trennende vergessen und das Einigende betone». Die Re gierung wird nicht nur die Liberalen unterstützen, sie must es ogar. Zur Lage in Frankreich. Paris. In der Provinz kam es gestern anläßlich der Durchführung des T r e n n u n g s g e s c tz e s zu lebhaften Auftritte». In Barbenlaiie sDep. Bauches du Rhönes mutzt« der Polizeikommissar vor der erregten Menne in ein Eaiä slüchtsn, wo er sich den ganzen Tag über versteckt hielt. Paris. Mehrere koniervative Blätter erklären, dah das gestern vom ^.Teinos" gebrachte sogenannte G »tackten des erzbischöflichen Amtes eine Erfindung sei, die ent weder nur ein schlechter Scherz oder das Werk der Reciiernng sein könnte. Die Diözesanbehördeu haben niemals eine Er mächtigung zur Abgabe einer solchen Erklärung erteilt. Paris. Jaurös behauptet in der „HlimaiiitS", datz die Finairzgriivpe, an deren Spitze der irübere Ministerpräsident Nouvier steht, sich anschicke, der russischen Regierung Materiallieferungen im Werte von 200 Millionen Francs vorznstreckcn. Iaurös erklärt, er werde das Ministe rium ausfordern, eine Untersuchung darüber einznleiten, ob es sich um eine versteckte Anleihe handele und ob dabei eine Verletzung der französischen Gesetze vorliege. Dos republika- niiche Frankreich werde nicht erlauben, dast Finanzleute seine Gesetze verletzen, um zur Unterdrückung der Freiheit des russi- >cheu Volkes beizutragen. Zur Lage in RuOland. Petersburg. Gegen den früheren Moskauer General- gouverneiir Admiral Dubassow wurde, als er gegen 1 Ubr nachmittags zum Daurischen Garten fuhr, aus der Sergi- ieivskaija-Stratze ein Bo mb e n a t t e » I a t verübt. Der Admiral ist leicht verwundet, zwei Täter sind verhaftet worden. Paris. (Priv.-Tcl.i „Petit Parisien" berichtet aus Petersburg, ball der Finanzminister Kokowzew seine Demission eingercicht habe. Marokko. Madrid. Bei der Beratung über die Vorlage betr die Ratifikation der A lg e c i r a s - A k t e in der Depu tier t e n k a m m e r führte Romano aus, Spanien habe durch die Konferenz nichts gewonnen. Wenn es nicht noch mehr verloren habe, so iei dies bank der Unterstützung der deutschen und östcrreichisch-uiigarstchen Delegierten geschehen. Malaix sliberalj meint, Spanien fehle es an ollen materiellen Mitteln, um die übernommene Mission zu erfüllen. General Suarez- Inclan, Mitglied der Kommission, gibt die Erklärung ob, Spanien verfüge im Gegenteil über die nötigen Mittel. London. Die „Times" melden aus Tanger: Die Vertreter des Sultans verhandeln hier mit Raisuli. Ein Uebcrciiikommcn wird aus der Grundlage getroste» ...rdeu, daß die Bezirke in der Nähe von Tanger dem Gouverneur der Stadt unterstellt werden, während Raisuli die Verwaltung der entfernteren Bezirke sortsührt. Die jcherisischen Truppen er reichten das 60 Meilen entfernte Aleazar. Wildpark. Heute vormittag 10 Uhr 5 Minuten trafen der König und die Königin von Norwegen mit dem kleinen Prinzen Olaf aus Wildparkstation ein. Zum Empfange waren u. a. erichienen: der Kaiser in Gcnerals- unstorm mit dem Bande des Olasordcns, die Kaiserin, die Prinzen und Prinzessinnen des königlichen Hauses und die i» Potsdam anwesenden Prinzen und Prinzeisinnen aus regie renden deutschen Häusern. Die Ehrenwache stellte das Gardc- jägerbalaillon und die Eskorte das Regiment Gardes du Corps unter dem Kommando des Kronprinzen. Ter König trug die deutsche Admiralsunisorm. Die Begrüßung war äußerst herzlich. In offenen Wagen begaben sich die fürstlichen Herr schaften durch das von Trimpen der Potsdamer Garnison ge bildete Spalier nach dem Neuen Palais. Im ersten Wagen, an dessen Seite der Kronprinz ritt, saßen der Kaiser und der König, im zweiten Wagen die Kaiserin, die Königin, Kron prinz Olaf und die Prinzessin Bikioria Luise, Aus idcr Gaickenterrasse des Neuen Palais hatte die Lcibkompagnic des ersten Gardcrcgiments unter dem Befehl des Prinzen Eitel Friedrich Aufstellung genommen und erwies die militärischen Ehren, Es folgte ein Vorbeimarsch der gesamten Potsdamer Garnison. Hieran schloß sich großer Empfang im Muschel- saale. Die norwegischen Herrschaften nahmen in den Roten Kammern Wohnung. K i e l. Das ersiedeutsche Unterseeboot »kl 1" ist gestern in Dienst gestellt worden. Kempten. Infolge heftiger Schneeverwehungen sind im Zugverkehr erhebliche Störungen eingetretcn. Der Schnellzugverkehr ist teilweise unmöglich, ebenso der Güter- zugiverkehr. Wenn die Schneeverwehungen nicht Nachlassen, muß der gesamte Güterverkehr im Allgäu eingestellt werden, weil die Gleise meterties im Schnee liegen. Militärische und son stige Hilfe ist requiriert worden, Bromberg. Tie „Ostdeutsche Presse" meldet: In dem Dorfe Murke bei Lissa sind in der vergangenen "Nacht vier Perionen, zwei Ehepaare, an Kohlen dun st erstickt, Stuttgart. Ter König hat dem Marbacher Schiller- Museum eine Sammlung von Handschriften Schillers und dessen Angehörigen überwiesen. Pv'eu. HPriv.-Test) Die Gncsener Sircchkammer ver urteilte de» Redakteur Sznnianski vom Gn«jener „Lech" Wege» Aufforderung zum Widerstand gegen die Staaisgcwal! zu fcchs Monaten Gefängnis. Der erste Redakteur Teska vom „Lech" erhielt aus dem gleichen Grunde sechs Wochen Ge fängnis. Budapest. Bei der Station Diiuakesz, unweit Buda pest, stieß heute der O r > e n t ex p r e ß z u g mit einem Güterzugc z usammen, wodurch die Lokomotive des Exvreß- zugcS beschädigt wurde. Prinz Leopold von Bayern, der sich im Erpreßzuge befand, traf nachmiltags wohlbehalten hier ein und begab sich nach der Ofener Burg. Auch die übrigen Reisenden sind bis aus eine», der eine leichte Kopfverletzung er litt, unverletzt geblieben. Bern. iPriv.-Tel.j Professor Keller und Prcsestoi Watermaun aus Be>>>iii haben ein Serum gegen die Ge> In ick starre euiaeckl. Keller hat bezügliche Erklärungen bei der Berner medizinischen Gestllichcnt gemacht und u. a. eine» j Fall angeführt, in dem ein Kind, das man bereits dem Tode versatlcn glaubte, durch eine Einspritzung wieder geheilt wurde. Stockholm, lieber das Befinden des Königs ist heute vormittag folgender Bericht ousgcaebcn worden: Der König hatte nachts siebe» Stunden schlaf. Temperatin morgens 37,5 Grad, In der Luftröhre noch unbedeutende Schleimabsonderung. Herztängkcit andauernd etwas bester Puls noch unregelmäßig. Kräfte etwas besser. Ko ii sta ii l i n op e l. Die für die Gendarmerie in Kreta bestimmten griechischen Offiz irre und Unter- ossiziere treffen heule in Kanca ein. Die italienischen Kara- binicri werden gegen Ende des Monats abreiien Lima. Ter Minister des Auswärtigen Dr. Prado p Ugartecke hat seine Entlastung gegeben. An seine stelle tritt Tr. Polo. Ocrtliches und Sächsisches. Dresden. 15 Dezember. —* Se. Majestät der König folgte heute einer Jagd- einladung des Königl. Kammerüerrn Grafen v. Rex und begab sich früh nach Zehista. Tie Rückkehr nach Dresden erfolgt heute abend. —* Bei den Oberförstern Mehlhose-Olbersdors. der das Oybiuer Revier verwaltet, und Schwerdtner. dem das Revier Waltersdors-Groß schön au untersteht, trafen im Aufträge des Königs Friedrich August se ein herrliches Hir'chacweih als Weihnachlsaeschenk ein. Ter Monarch ba! damit den beiden städtischen Beamten eine unerwartete freudige llcberraschung bereitet. —* Zahlreiche angesehene Persönlichkeiten des Frer- b e r g e r Rcichstagswahlkreises schlugen vor, Herrn Bürger meister Glüher in Freibcrg die Kandidatur anzubieten. Herr Bürgermeister Blühcr ist auch geneigt, ein solches Anerbieten anzunehmen. . —* Die für Las Bereich der Sächsischen Staatsbahneu bestehenden zehntägigen R u n d r e l s e k a r t e n, die am l8. Dezember d. I. und an den folgenden Tagen gelöst wer- den, gelten bis zum 8. Januar 1907: die Gültigkeit erlischt nur Mitternacht des letzten Gelrnngstages. Eine gleiche Verlange- rung der Geltungsdauer tritt für die außerdeutschen Strecken im Verkehr auf Rücksahilären zwischen lächsischen Stationen und solchen der Böhmischen Nordbahn, der Friedländer Be zirksbahnen und der Französischen Nordbahn lParis über Aachens ein. Die Rückfahrkarten von Plauen i, V., o. Bst, nach Paris über Hof behalten für die auherdeutschen Strecken ihre tarifmäßige Benutzungssrist, werden also von der Gültig keits-Verlängerung zu Weihnachten nicht berührt. —^ Die sächsische» Wnsirrwerkobcsitzer fanden dieser Tage Gelegenheit, sich zu einigen Mitgliedern der zur Vorberatung de po» der Regierung dem Landtage unterbreiteten Wassergesetz- ktttwursö eingesetzten Z iv i s ch e n d e p n t a t i o n über ihre An schaiiniigeii gegenüber dem geplanten Gesetze anszusprechen. Es waren zu dieser Anssprache die Delegierten der iächsischen Trieb werksbesitzer an, deren besonderen Wunsch Innzligezoarii worden nnd zwar vom Verein Sächsischer Paptclfnbiikaiitrn Dr, Konrad Niethammer-Waldheim, vom Sächsischen Verband deutscher Holz schleifcr Stadlrat Kaul-Schnndau und vom Sächsischen Mühlen verbände Mühlenbesitzer Am Ende-Gleiißnig. sowie Finanz- und Paiirnt a. D. Grosch-Diesden. Es lag diesen Herren daran, der Tevutalion die Wünsche der Triebwelksbesitzer bezüglich der Ab änderuiigen im Gesetzentwürfe vorzutrageii, was denn auch in Kuiislhistoriskhe Schriften. Dem nunmehr schon in sieben Auslage» verbreiteten „Handbuchder Kuiistgesihichlr" von A n l v n Spri n ger (Leipzig, Verlag von E. A. See m an m fehlte noch immer der die Kunst des 19 Jahr hunderts behandelnde Ab'cdluß. Diese Lücke ist vor kurzem durch die Herausgabe eines fünften Bandes von leiten der Veilags Handlung deiritigk worden. Sie hat die Neubearbeitung und Ergänzung der ursplüngtichen SpEngclschen Texte den Händen bo» Max Osborn anvertlaut. und dieser hat sich dieses VeitraneiiS durchaus würdig erwiesen. Soweit es sich bei der ilebeifülle der heute im Umlauf befindlichen Kunstgeschichte» oes 19 Jadihnndeits überiehen läßt, ist seine Behandlung dieses schwieligsten Abschnilles der ganzen bisheiige» Knnstaeschichle unter der vorhandenen Wminarische» Darstellung vielleicht die beste. Sic ist übeisichtlich i und klar, sie hält sich trci von schö»lkdiie>i>cheiii Ph,asenaelliiigel und übrrtieibt weder ini Lob noch tm Tadel Diesen Vviziigen steht nur ein Mangel, der sich jedoch schon bei einer neuen Austage beseitige» läßt, gegenüber. Osborn hat das biographische Moment zu sehr veinachlaisigt Und doch ist es von großer Bedeutung zu wissen, wie und auf welchem Wege die einzelne» Künstler zu den Ergebnissen gelangt sind, die uns in ihre» We»ke» eiitaegriitreten. Die Verlagshandlnng hat sich auch dieses fünften Bandes mit gewohnter Sorgfalt anaenoinme» und die 461 Seiten Text niit 49t) Abbildungen ausgestattrt. unter denen sich nicht weniger als 23 z»m Teil recht wohlaclungene Farbendrucke befinden. Trotz dem kostet der stattliche Band, dauerhaft in Leinwand gebunden, nicht mehr als iO Mk. Für all« diejenigen, die es vorziebc», sich durch die eigene Anschauung in künstlerischen Tingeu zu nnterUchte», statt den Worten eines Dritten blindlings Glaube» zu schenken, bietet das von den» Direktar der Berliner Nalionnlgalerie Hugo v. Tschadi hrrauSgegebene E'iniicrungsalbnm an die große Iaiirbandert-Ansstellung eine wertvolle Ergänzung zu dem fünften Band« von Springer, allerdings nur, soweit eS sich um die deutsche Kunst des >9. Jahrhunderts handelt. Man kann dreist behaupten, daß dieses unter dem Titel: „Ausstellung deut scher Kunst aus der Zeit von l 775 bis l875 . . . HeranSaegeben von dem Bvislande der Deiilsche» Jahrbnndert- Ausstellung" schon vor etwa einem halben Jahre erschienene Werk zu den Großtaten der um die Kunstgeschichte bereits so verdienten VerkagSanstalt F Bruckmaii» A.-G. in München gehört.! Kür mu 20 Mk. wich uns hier ciu ivrgsältig all-gewähltes Bilder- l nll'nm der deutschen Kunst des 19. Jahrhunderts geboten, wie es in solcher Reichhaltigkeit und tadelloser Ausführung noch nie zuvor erschienen ist und sobald auch nicht wieder erscheinen wird. Mehr als der etwas lüble Text der Tichndischen Einleitung erheben eS die beigegebenc» biographischen und chronologische» Notizen des In haltsverzeichnisses glelchzeitig zu einem beanemen Nachscylagebnch für die angegebene Periode. Das Gesamtbild, das mir auf oiesem Wiege von der Entwicklung der »euere» deutschen Kunst empfangen, ist freilich et» ganz anderes, als dasjenige, welches einst Springer voischiveble. als er sein Textbuch für die ehemaligen Seemann- sche» Bilderbogen niedcrschrieb. Ihm fehlte bei allem Reichtum nnd bei aller Lebendigkeit seiner Eindrücke doch die Kenntnis des hier znsaminengelrageneu Materials: ivir dürfen aber sicher sein, daß er bei der von ihm bis ziun Schlüsse seines Lebens treu be- l wahrten Anfnahniesähigkeit seines Geistes seine Urteile wesentlich > modifiziert hätte, wenn erblich durch de» Augenschein von der Notwendigkeit zu diesem Schickte überzeugt hätte. Die neue Bearbeitung des fünften Bandes durch Osborn und dieses Brnck- niniuische Eriiinerniiasnlbuni gehören daher auf das engste zusam men. Wir wollen beide gleich warm unseren Lesern gerade zur Weibiiachlszcit als wertvolle Festgaben empfohlen habe». Bei der Ueberfülle neuer, zum Teil noch unbekannter Schöpfungen, die sich den Veranstaltern der Jahrhundert-Aus stellung aiifdrängte, war es unmöglich, den beiden Lieblingen des deutschen Volkes, denen wir nach Springers Ausdruck die Einkehr der Kirnst in das dcut'chc Volkstum verdanken, Ludwig Richter und M o r i tz v. S ch w i n d, einen größe ren Raum für ihre Schöpfungen j» der Ausstellung zu ge- wahrem Indessen war das Bedürfnis dazu auch nicht so dringend, da kurz vorher die L u d w i g R i ch t e r - Ausstellung in Dresden eine umfassende Nebcrsicht über dos Schassen dieses sächsischen Meisters geboten hatte, und da die Feier von Sch Winds hundertstem Geburtstag an verschiedenen Orten Deutschlands durch die Veranstaltung von Schwind-Aus- stcllungen begangen worden war. Däe Erinnerung on die Richter- Ausstellung ist wenigstens durch den bei dieser Ge legenheit zusammengcstelltcn sorgfältigen Katalog K a r l W ö r- manns festgehalten worden, 's chwinds aber 'hat sich die Deutsche Vcrlagsanstalt in Stuttgart angenommen, indem sie ihm den 9. Band ihrer „Klassiker der K u nst in Ge sa m t a u s ga he ii" widmete. fGeb. 15 Mk.s Er. enthält nicht weniger als 1365 Abbildungen, sodaß man hier den ganzen Schwind beisammen hat. von de» tastenden Ver suchen der ersten Iünglingsjahrc an bis zu den barmoili'ch aö- geklärten, durch und durch beseelten Meisterwerke» seiner letzten Zeit. Weggelassen sind nur die ersten Entwürfe und die große Masse des Skizzenmaterials. Die wissenschaftliche Bearbeitung und die chronologische Anordnung der Äbdilduiraen rührt von Dr. Otto Weigmann in München her, der auch die biograpbische Einleitung und die große Sachkenntnis verraten- ven Erläuterungen am Schluffe des Bandes versaßt bat. "Tue Reproduktionen sind durchgängig vortrefflich, die Ausstattima einfach, aber gediegen. Als Nr. 35 der in Leipzig bei E. A. See mann herauskommenden „Berühmten Kunststätten" bat Artur Weese, Professor der Kunstgeschichte an der Universität Bern, einen Band über „München' erscheinen lassen, dem er den Untertitel: „Eine Anregung zum Sehen" gegeben hat, (Mit 160 Abbildungen Elcg. kari. 4 Mk.s Dieser Band erweist sich als eine warm herzig geschriebene, mif einer sicheren Beherrschung der Sivsie aufgcbgiite Geschichte der Münchner Kunst von ihren ersten Anfängen an bis ans die Zeilen König Ludwigs l. und Könia Maximiligns ll. hin. Das Hauptgewicht bat der Verfasser aus die Darstellung der arckiitektoiiischen Entwicklung dc> bäurischen Hauptstadt gelegt, doch kommt auch die Plastik und die Malerei, sowie die namentlich in der Äus-sckimückuna der königlichen Residenz und der Schlösser zu Npniphenburg uns zu Schleißbcim zur reichen Blüte gelangte Innenkunst voll ständig zu ihrem Recht. Obwohl der Vcnasser kein eingeborc ner Münchner ist, bat er sich doch durch eine» fast zehnjährigen Studienauienthalt in dieser Stadt mit ihrer Geschichte uns Kunst vollkommen vertraut gemacht. Als Leser denkt er sich in erster Linie seine Münchner Freunde. Das gibt seiner Dar stell: ',» ein seltenes Maß von Liebenswürdigkeit. Er hat sich offenbar in München sehr wohl gcffrhlt^und bringt nun in dreier Form seinen Tank ür alle die guten Stunden, die er dori ver leben durste, zum Ausdruck. Daraus folgt, datz er nie rn den trockenen To» des beruismäßigen Führers verfällt und den Leser bis -um Schlüsse zu sesseln versieht. Die gut ausgewähl- Icn Abbildungen, die nur maiichmal etwas schärfer sein sollten, bringen io viel iiiicreffonie Einzelheiten und so viele Proben eines auserlesenen Kunsigeschmackes. daß auch derjenige, der Meuchen gut zu kennen meint, erstaunt ist über alles das was ibm bisher entgangen ist, and schließlich sich ei»- MttchsL «ritz, daß München i» noch west döherew Socke die
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite