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Drahtanschrift: «schrickt«, LreOdrn. grrnsprecher-Sammrlnummkr: LliLLL. Rur sür Rachtgrsprilch«: SOVU. Donnerstag, 14. Februar 1918. 18SS oierlkl>ltzrl>q In Dn,d«n und H-rnrUn »««Zuttopin, Km Sonn, und vr-n«-,»n nur »inm«l> srwi» t«t «InnuUtier ZuItiOiin, durch die Poll lohn« Pestkllzeld, 1,A> M-. monatlich 1,«0 M. «n»»>,»n.Pr»Is«. Dl« einipilll,« ZriU <«!»- 1 Stl»«n> »» Pf.. Porpi^piLH« ». «n^I,«n >n Hummern noch «»»». u. giolort«,»» I«. Inris. OS» . T«u«run,,p>>chla,. — «uo». »uftr. o ^ «or»u,b«j-hl. - »et«,»l. 10P« Schrlftlritung und HauptgeschLftsstelle: Marienslrafte 38/40. Vruck u. Verlag -an Liepsch ch Neichardt in Dreode». «achdnxt nur mtl »rulllchrr c>»«ll«n-n,<ltx <.D,»»di>-r «uchr.») pilllfl» — Unvrrlon,,« SchrlsMck« »rrdrn nicht -usdrw-hrl. Abweisung feindlicher Borstöße im Westen. -eMscher »lie»er«»iriss aus Ranch. — Wieder ri M La. feindlichen Haadelrschiffsranme, dersenit. — Sir e«,lisch» rhranrede. Me Nilmse in Sinaian». — Sine «rne Rede »ei Relchslanzler« I» Sicht. — Sie Srledenrattian der Italienischen Sozialisten. Rer amtliche deutsche Kriegiberlcht. sAmtlichs Großes Hauptquartier, 10. Febr. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und deutscher Kronprinz Stärkere SrrnndnngSabteilnngen. die der Feind nörb- lich pp« Leus «ud uSrdltch vom Onignon-Bache au- segle, »urdeu i« Nabkampfe abqewiesen. F« Sdrigen blieb die GesechtStätigkeit aus kleiuere Srkuudunqe« »ud Artillcriefeuer i« einzelne» klbschuitten beschränkt. Heeresgruppe Herzog Albrecht Nach hestiqer Fenersteigernnq zwischen Flirey und der Mosel stieben mehrere französische Kompagnien bei Remeuauvllle uud im Westteile des PriesterwaldeS qege« «usere Liuie «or. Nach kurzem Kampfe wnrde der Feind unter schwere« Verlusten znrückgeworfe». Ge- fauqeue blieben in unserer Hand. ... N« Sudel köpf «ud am HartmauuSweilerkopf Sr» nlerie» «ud Miueukampf. . Vergeltung feindlicher Bombenwürfe aus Saar- krbae» a« 8. Febr. griffen nufere Flieg«, gestern abeul »i« Seftuug Na « c, mit Erfolg a». Mazedonische Krönt ^Mouastir und am Wardar «rtillerie» uud Slieaerttillgkeit. v», de« audere« »rlegsschanplikge« uichtS Neue». Erste Generalquartiermetster: l«.r.v.s Ludeudorss. »«Mcher deutscher Admlralftadoiiekicht. Berliu. 18. Febr. Neue NnterscebootS-Ersolge ans de« «»rdlicheu Kriegsschauplatz. LtioliN Brutto» Register,Tonne n. Die versenkten Schisse waren meist tiefbclftden. ltnter lhueu besanden sich zwei grobe Dampfer von etwa Sftüt» Br.» Reg.»To.. deren einer der Bibby-Linie augehörte. lV.L. B f Der vhes des SdmiralstabS der Marine. Alliierten ergeben hätten. Nm eine genauere Zusammen arbeit zur Spionagcübcrwachung zu sichern, stellt ein Erlas, diesen Dienst unter die Leitung von Elc-menccau und beruft an seine Spitze Martnger mit dem Titel eines GcneralkommissarS für die nationale Sicherheit. Der Bcr- pslegungSmintster Boret gab im Mintsterrate einen Ueber- blick über den Stand der Lebensmittelfrage in Frankreich und in den alliierten Ländern und berichtete über alle Massnahmen, die den überflüssigen Verbrauch cin- schränlen und eine bessere Zuteilung der notwendigen Be darfsgegenstände gewährleisten würden. <W. T. V.) Die vage im Osten i n italienische« Urteil. Nur neue Kanzlerrede kn Sicht. lSigeneDrahtmelbung.» Berlin, 18. Febr. Der Reichskanzler wird vor aussichtlich in der RetchStagSsitzung am 2t. Februar das Wort zu einer groben politischen Rede ergreifen, in der er auch die letzten KriegSziclrcdcn der Staatsmänner der Entente, darunter auch die Botschaft WilsonS. beantworten wirb. Im Anschluß an die Rede des Reichskanzlers wird der Reichstag in eine Besprechung über den ersten ab geschlossenen Friedensvcrtrag eintretcn. Der bayrisch« Kammerpräsident übe» die Ereignisse im Osten Die DienStag-Sitzung der bayrischen Kammer der Abgeordneten erüffnete der Präsident v. Juchs mit folgen der Ansprache: Seit der letzten Sitzung ist ein bedeutungs volle», Im ganzen Lande mit berechtigter Freude ausgcnom-- rnene» Ereignis eingetreten: der erste FriedcnS- schlusi in diesem Weltkriege. Der Friede zwischen dem Bierbun» und der ukrainischen Volksrepublik ist am ». Februar unterzeichnet worden. Voll Dank gegen Gott, unsere tapferen Heere und ihre Führer, sowie gegen die Vertreter der verbündeten Staaten in Nrest-LitowSk wollen wir dieses ersten Erfolges versöhnlichen Geistes und gerechten BcrständniSwillens gedenken. Schon beginnen sich weitere wichtige Folgen an denselben zu knüpfen. Wir hören, dast für ganz Rustland die Beendigung des Kriegs- zuftandeS erklärt wurde. Einig und geschlossen im Innern wie nach außen, vertrauen wir voll ruhiger, fester Zuver sicht, daß die Ereignisse im Osten und nach ihnen der ganze große BcrteidigungSkampf dcS deutschen Volke» und seiner Verbündeten zu einem glücklichen Abschluß gelangen werden. sW. T. B.» Die Anssassnug der Volschewiki. sEtgene Drahtmelbunq.) Basel, 18. Febr. „Daily News" meldet aus PetcrS- bürg: Die Bolschcwikt betrachten den Krieg mit dem Aus lände für erloschen. Die diplomatischen Beziehungen zwischen allen Staaten sollen baldigst ausgenommen wer ben. Der Kongreß der Sowjet» hat sich sür die bcschleu- rrigte Wiederaufnahme de» Wirtschaftsverkehrs mit dem AuSlande in seiner Sitzung am 10. Februar erklärt. Dt« KriegSziel« de« Sntenee. sEigene Deahtmeldnng.s Gens, 18. Febr. Der „Matin" meldet, -aß eine Ein ladung WilsonS an die Alliierten ergangen fei zu einer «meinsamen Konferenz über die Festlegung der rteüen-bebingungen. Im französischen Ministerrat berichtete, nach der Agence Hava». der Ftnanzminister Klotz über die kürzlich im Finanzausschuß der Alliierten geführten Beratungen, deren Ergebnisse sehr befriedigend iotou dl» »las ppvMndi-e Ukberelnstimmuna unter den (Eigene Drahtmeldung.l Zürich, 18. Febr. Wie der „Tagcsanzciger" aus Mai land meldet, geben alle Mailänder Blätter in ihren Diens tags-Ausgaben zu. daß der Friede der Mittelmächte mit der Ukraine und die Friedenserklärung TrotzknS in Nrcst- Litowsk einem großen Sieg der Zentralmächtc glcichkommen. Die Arieden-aktion der italienischen Soz aliften. (Eigene D r a h t m e l d u » g.> Zürich» 18. Febr. Zn der laut dem „Avanti" am 2». Februar in der italienischen Kammer beginnenden Be ratung über den nc.ucn sozialistischen Friedens- antrag haben sich bisher 82 Redner aller Parteien zum Wort gemeldet. Giolitti nimmt wieder an den Beratungen der Kammer teil. Der „Secolo" schreibt, die Beratungen würden keine Ueberraschungen bringen: eine Mehrheit sür daü Ministerium sei sicher. Weitere Liimme» zur Lage im Osten. Das offiziöse „Wiener F r e ui d c n b l a t t" schreibt zur Erklärung des russischen Vertreters in Brest-Liiowbk n. a.: Einen förmlichen Fricdcnsvcrtrag abznschließen, hat die russische Regierung von ihrem grundsätzlichen Stand punkte aus nicht für zulässig erachtet. Sie will bekanntlich die Entscheidung Uber das zukünftige Schiilsal de» besetzten Gebietes von Volksabstimmungen abhängig machen, die nach der Räumung durch unsere Truppen stattfindc» sollen, eine Losung, die für die Mittelmächte unannehmbar ist. Trotzky fand einen Auöwcg, der ohne formellen Friedens- Vertrag die Beendigung deS Kriegszustandes verkündete. Wir könne» mit dieser Lösung zufrieden sein. Unsere Kriegsgefangenen werden auch ohne for mellen Frledcnsvcrtrag entlassen: auf dem Wege von > beiderseitigen Kompromissen wird sich durch Vereinbarun gen tatsächlich ein geregelter FricdcnSvcrkchr cinstellcn, der I schließlich zu einem formellen Frieden führen wird. Die s Anforderungen der Praxi» verwehren cS den Delegierten der Bierbundömüchte, ihrerseits gleichfalls eine Erklärung über die Beendigung de» Kriegszustandes abzugebcn. Natürlich rechnen wir mit aller Bestimmtheit darauf, das, der FricdenSzustand unbedingt unantastbar bleibt. Aber wenn wir »ns durch eine ausdrückliche Erklärung scst- lrgten. würden wir damit der russischen Regierung eine Bürgschaft für alle Fälle geben. Vielleicht wird cS der russischen Negierung selbst nicht unwillkommen sein, allzu rücksichtslosen Agitatoren gegenüber darauf zu verweisen, daß sie durch ihr Treiben mehr Unheil stiften können, als sie glauben. Für un» galt cS, zu erreichen, was praktisch nötig und nützlich ist. Nach mehr als vicrztgmonattgem Kriege ist sein Aufhüren bas allcrwichitgste. (W. T. B.» Kopcnhagcner „Soctaldemokraten^ schreibt: Der Friedensschluß mit Rußland, der unmittelbar d"m Frieden mit der Ukraine folgt, ist von weitreichender Bedeutung. Der Frieden mit Rumänien ist nur noch eine Frage der Zeit und damit der Frieden aus der ganzen Ostfront Tatsache. Mit einem Schlage hat der Charakter de- Krieges gewechselt. Die Mittelmächte haben künftig nur noch anf einer Front zu kämpfen. Dies bedeutet eine mächtige entscheidende Stärkung für sie. Den Weltmächten muß es nun klar sein, daß sic nicht siegen können. Wenn sic jemals derartige Hoffnungen gehegt haben, so sollte das nach dem Friedensschlüsse im Osten nicht mehr der Fall sein. Die Bedeutung dcü russische» Friedensschlusses liegt darin, daß die Staatsmänner der Entente vor die harte Notwendigkeit, eine Entscheidung zu treffen, gestellt worden sind. Das Schlagwort von einem schließlich«» Stege ist durch das endgültige Ausscheide» Rußlands zur Unmöglichkeit geworden. Das Rcchcnstück ist jetzt leichter zu lösen. Nur die Staatsmänner, die mit geschlossenen Augen dem Abgrunde zuschreiten wollen, wer den cs vermeiden, zu der Frage: „Sofortiger Frieden oder noch zwei- oder mehrjähriger Krieg" Stellung zu nehmen, und zwar Krieg ohne Aussicht auf Sieg, nur mit der Aus sicht auf eine Anarchie, gegen welche die russische nnr eiir- Kinderspiel märe. tW. T. B.) Die Kämpfe in Finnland. (SwenSka Telcgram-Byran.) Tic Weißen KorpS in Wasa telegraphierten am 1l. Febrirar: Lebhafter Kampf zwischen Mänyl-arju und St. Andrer. Der Feind griff heftig die Stellungen der Weißen Garde an. Tausend Rote Gardisten verließen Tammcrsors in der Richtung nach Numovcoi, plünderten in unglaublicher Weise alle Bauernhöfe und töteten und plagten die Einwohner. Es wird behauptet, daß der Minister des Ae-ußeren und der Minister dcS Innern von verzweifelten Weißen Gardisten getötet worden seieir. tW.T. B.) Sie englische Thronrede. iNeutrr.) Hie ParlamcntSsesston wurde gestern, Dienstag, von dem König und der Königin unter Beobachtung der üblichen Zeremonien eröffnet. Die Thronrede lautet: Meine Lorbö, meine Herren! Die Kriegsnotwrndia-- kcitcn laßen cS unerläßlich erscheinen, daß Sic nach kurzer Pause wieder zu Beratungen cinberufcn werden. Die Ziele, wofür ich und meine Verbündeten kämpfen, wurden kürzlich in einer Erklärung von meiner Negierung dar- gelcgt, die die entschiedene Zustimmung meiner Völker im ganzen Reiche fanj>, und die eine gerechte Grundlage für die Beilegung des gegenwärtigen Kampfes, die Wiederherstellung der nationalen Rechte und die Zukunst des internationalen Friedens schuf. Die deutsche Negierung ignorierte jedoch unsere gerechte Forderung nach Wiedergutmachung der begangenen Ucbcltatcn und nach Garantien gegen ihre unprovoztertc Wiederholung. Ihre Wortführer weigern sich, sür ihre Person irgend welche Verpflichtungen anzuerkennen und verneinen gleichzeitig die berechtigte Freiheit der anderen. Bis zur Anerkennung der einzigen Grundlage, auf der ein gcrrch ter, ehrenvoller Friede geschlossen werden kann, ist cs unsere Pflicht, den Krieg mit aller Krast, über die mir verfügen, s o r t z n s c h c n. Ich hege volles Vertrauen, daß meine Strcitkräfie im Felde in enger Zusammenarbeit mit denen meiner treuen Verbündeten denselben heroischen Mut und meine Völker in der Heimat dieselbe selbstlose Hingabe an den Tag legen werden, die bereits so viele Pläne nercitclten, und daß sie den schlicßlichen Triumph der gerechten Sache sichern werden. Ich habe die Bcrtrcter meiner Dominions und meines indischen Kaiserreiches zu einer weiteren Session des Königlichen KrtcgSkabi- nctts cingeladen, um wiederum ihre Ratschläge in den wichtigen, die gemeinsamen Interessen dcS Reiches be rührenden Fragen zu erhalten. Meine Herren vom Unterbaust! Sic werden auf- gcfordert werden, für die Erfordernisse der Strcitkräfie und sür die Stabilität unserer nationalen Finanzen ent sprechend vorzusorgcn. Meine Lords und meine Herren! Der Kampf, in den wir verwickelt sind, hat ein kriti sches Stadium erreicht, das mehr als je unsere Energie und Hilfsmittel beansprucht. Ich empfehle Ihrem Patrio tiSnniS vertrauensvoll die Maßregeln, die Ihnen vorgclcgt werden, an. Der allmächtige Gott möge Ihre Arbeiten segnen. lW. T. N.) ES ist bezeichnend, daß selbst die Thronrede für die britischen Staatsmänner hcrbaltcn muß, nm das Gist des Verbandes gegen Deutschland zu verspritzen und zu schmähen und zu schimpfen. Der Blntfänfer Lloyd Eeorze. Durch Len Friedens,'chluß mit der Ukraine und zugleich durch die Fricdciisrrklärung TrotzknS ist dir russische Dampfwalze, die sich seit August 1»IZ aus dem Wege nach Berlin und Wien befand und von Lloyd George trotz vielfachen Versagens immer wieder geheizt wurde, end gültig liegen geblieben. Das Heizmaterial mußte« die Millionen russischer Krieger liefern, die für englisäre Erobcrungszicle nutzlos ihr Blut vergossen und ihr eigenes Land in namenloses Unglück stürzten. Der KrtcgSver- längerer Lloyd George lmt umsonst versucht, au.s dem militärischen Zusammenbruch Rußlands noch in letzter Stunde zu reiten. waS zu reiten war. Die Siege Hinden- burgS und LubendorfsS, sowie die unvergleichlichen Taten des deutsche» VolkshecrcS verdarben ihm ein für allemal die Rechnung und erreichten, daß aus dem Zweifronten kriege, der Deutschlands Untergang bringen sollte, der Einfrontenkrteg geworden ist, für dessen Wetterführung den englischen Premierminister allein die Verantwortung triff«. Die Ströme von Blut, di« nach der Kriegserklärung von Versailles noch vergossen werden sollten, wert«« lediglich auf den Willen diese» Manne» tzt»