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nnd Bcstellgcvuvr. AuSlandSvtrland: monaillch M. 40N0 — «inlchl. / W U M I , , - - —. — - -„... -richterschilneä . «in»elner Nummern tnsolge vöberer Gewalt, Siretk. Slu«- 'nVkcruuä ^r'ni^ «Ur,una des Vezng»»rett«S oder n>m Antt"ru ck> aus ü. Ävonnrmeni» «V 4 > Anzeigenpreis: __ . M I - au«w. Iniereni. M.180—. Sonvervretse:Sa»Ut«»a»t.v. Pr«v. AoL»1n«»»*a1a» Durch die Pou innerbald Deutschland» die wm-Artte M. 20.-. Gclegenyctl«>Än,eigen <pr,v. Na,ur) und ^»AUgS^rDeS. iret lnSHauc geiie^ll: monalilwM. 1100- M »W W MW » »»WWW »» Vterleiiangkvoie. die mm Zeile M. .»»O.-. Sicli-''^iuche die mm Zeile nnd Beliellgcvühr. AuSlandSv«rland: monailick, M. 4000 -«injchi. » W W MW W M »^ W A W.WWWW WWW M. 40-,amil. «crannimacüui-g >,. Doppci-i w-Z:>le M 20>«.-, sür rrucklaaxn-Porlo. - Das Leipziger Tageblatt erichetn« tüalich M M aurw.M.ZS0.-.Reklame72mmorttt. dtea>w-Z<..«M »o .-.sürou«- morgen», autzer nach Tonn- und geteriagen -richterscheineU wär >gr . 800-. NuSlandsanzetgen mit Baluia-Ausschlag. Bet Wiederholung Nachlah. Platz- und Daienvorschristen ohne ver- »«rv»,«»»ungcn orirmiigi oen ioezieoer IUM! zur »rurzung de» Pezilg»»retl«s oder ,um Anipruch aus I pindiichkett Srllillungsott Leipzig. — Im I^aae bSderer «Gewalt erlllLt lebe Verpflichtung aus SrlUllung der «nzeigrn- Zettung. Schrittleitunp und GeschSilSstelle: Leipzig. Johannisgafle 8. Fernsprecher 17080-1709". Anzeigen- ! auliräge und Letiiung von Schadenersatz. — Postscheckkonto Leipzig 3004 Drutt und «erlag Lelpzlarr Verla»»- nt»-Annahme in der ScschSttSftrlle Leipzig. Johanntegaflr 8. allen Filialen, sowie in BerUn. Ullfltinvaus. ! , d»u Irre, «. m. b. H., Leipzig. Berliner Tchristlettung: Im Ullftrinliau». Fernsprech Anschlufl: Dönhoff 360V-SSS» La» ««w»i,er Lageblatl »athSlt «»Nick« reraaatMachnaa«« de» M«te» der «»adt ««lvii». de» BelixtvrLNdivm» Lei»»««, de» «»«»aerledt» «eip»»a. »»wie verschiedener anderer BehSrde«. irr. 36 117. jakrgLag Loaatag, üea 11. kedrunr 1923 Rau- deutscher Kohlenzüge » Anpassung de» Ruhrbergbaues an die Kohlenblockab« vom werden eines neuen Volkes Don vr. pkil. Lena» Kovo New York, Ende Januar. Seit wann besieht Amerika als geographi scher Begrifj? Und wie viele Jahrhunderte ver flossen seit -en Tagen der ersten purikanisrben Einwanderung in dieses Land? Wer solche Fragen für sich beantwortet, wird die Bezeich nung Amerikas als eines jungen Landes ganz seldstverständlich stt.den. Keine 150 Jahre sind ja auch seit der Erklärung der politischen Selhst- ständigkeik der Bereinigten Staaten vergangen, und seitdem die erste Eisenhahn quer durch den Erdteil vollendet wurde und den .fernen Westen' aufschlotz, zählen wir erst knapp über ein halbes Jahrhundert. Natürlich kann ein Besserwisser leicht ein- rrcrsen, es sst eine Phrase. wenn man Amerika ein junges Land i enne; denn die Einwohner Hütten doch alte möglichen Einrichtungen und Gebräuche von Europa mitgebracht. Sicherlich berechtigt auch manches, besonders in den Neu- Englandstaaten. dazu. Amerika nur einen nach Westen vorgeschobenen Posten von Europa zu nennen. Aber die Bereinigten Staaten lösen fick mehr und mehr von der europäischen Ent wicklung los. und es macht sich von Jahr zu Jahr fühlbarer, daß 3000 amerikanische Meilen Ozean Mischen der neuen und der alten Welk liegen. Als ein solches selbständiges Wesen ober, als eigentümlicher Charakter, ist Amerika noch völlig jung. , Es hat tatsächlich das Zeitalter der Völker wanderung noch nicht ganz hinter sich. Die Bäker der jetzigen Generation sind über daS Meer gekommen oder haben die Alleghanieä überstiegen, um -en noch unberührten Boden deo Westens unter den Pflug zu nehmen. Fast niemand wird hier in ein gesichertes Erbe hinein geboren, fast jeder mutz von klein aus anfangen. Dars man von einem solchen Bolke eine boden ständige Kunst verlangen? Muh man sich bei einer Entwicklung, in der die Sicherung auch der bescheidensten materiellen Grundlagen noch aller oberstes Gebot war, nickt eher darüber wundern, datz so viel für die Wissenschaft getan wird, mögen auch vielfach die Ausgaben für die Mit tel zur Erreichung eines wissenschaftlichen Zie les und die Aufwendungen für diese selbst noch im ungleichen Verhältnis stehen. Es ist nur natürlich, datz die für das prak tische Leben notwendigen Eigenschaften bei die sen Menschen in erster Linie ausgebildet wur den, und diese Ausbildung ist der erste Gewinn, den die Menschen des neuen Erdteils für sich zu buchen haben: sie schwatzen nicht viel und er örtern nicht erst voller gelehrter Gründlichkeit, wo und wie geholfen werden muß, sondern st» helfen und legen an -er nächsten Stelle, die ihnen ihr praktischer Blick zeigt, Hand mit an. Diese Hilfsbereitschaft ist das zweite; sie ist das unmittelbare Ergebnis des Lebens in einem Lande ohne feste Formen und Einrichtungen, in -em die einzelnen noch mehr aufeinander ange wiesen stnd als anderswo. Es ist nicht nur eine Phrase, wenn ein jeder Mensch, dem man vor gestellt wird, fragt: erm I cko kor ^ou?" (Was kann ich für Sie tun?). Sowie sie sehen, -ah man den Drang nach vorwärts hat, bemühen sich die Leute hier um einen. Sie stellen einen nach Kräften vor, sie geben einem in weitgehen dem Maße Empfehlungsbriefe mit, fie geben einem bereitwilligst Ratschläge; ich habe meine für einen Anfänger ganz gute Anstellung solchen Bekanntschaften m verdanken. Nur Vorwärts- strebenden freilich wird diese Hilfe zuteil, und darmn wird sich Amerika sofort mehr um Deutschland kümmern, wenn dicses das tut, was ihm auch unter den jetzigen Verhältnissen noch möglich ist. Die Einrichtung der Kleinrentner speisungen hat hier viele Leute erst zum Geben veranlaßt. Diese Art, nur dem zu helfen, der eS verdient, hat etwas ungemein rmspornendes. Natürlich ist das geringe Alter der Ber einigten Staaten auch für viele Schatten verant wortlich, die über -en Seelen der Amerikaner lagern. Sicherlich haben wir Deutsche oft zu wenig Nationalbewuhtscln; aber hier hat man ebenso sicher zu viel. Es ist gesellschaftlich ver pönt, auf die übliche Frage: .Wie gefällt Ihnen. Amerika?' anders als mit .sehr gut' zu ant worten. Man darf auch ja nickt irgendeine der üblicken Umganqsformen kritisieren; denn viele Amerikaner fassen eine solche Kritik als eine KriKK Amerikas auf. Besonders fällt «snein Essen, 1V. Februar. ««»euer »r»tzt »«richt »r» L «»»»»»««r«g «»lalle» Die angeblich als Sanktion ver hängte Sperrung der direkte« Verbindung zwischen Esse« und Berlin ist von den Franzose« durch Herreisen der Geleise bet Scharnhorst wieder verschärft worden. Die Sanktion wird damit begründet, datz ein mit Koks beladener und mit mehreren Maschinen bespannter Zug in das unbe setzte Gebiet entwischt sei« soll. von sranzSstscher Seite wird mitgeteilt, datz in der Zeit vom 0. bis 10. Februar insgesamt 57 Züge mit Kohlen und Koks angehalten seien. Ans de« beiden militä- risterten Strecke« Rord und Süd seien da von 2S Züge z« je 40 Wagen nach dem Verschiebebahnhof Wedda« geleitet wor den, von wo aus jetzt die Wetterführung nach Frankreich erfolgen werde. Bis gestern abend seien siebe« Züge mit Kohle und Koks in Frankreich angekommen. Weiter behanpte» die Fra-zose«, datz es ihnen gelungen sei, drei Kü re rheinwärts bi» Ludwisyafe» «ach dem Elsass z« brin gen. Auf dem Bahnhof Scharnhorst seien sieben Züge mit «mmoniaksulfat ange halten worden. Auf deutscher Seite wird betont, datz der Nuhrbergba« die Kohlenblockade länger werde ertragen kSnven, als man ur»-rünglich angenommen habe, den« »ie Anfnahmefähigkeit der Industrie im Ruhrgebiet für Kohle erweise fick» als sehr grotz. Weiter kSnne diese Zeit der Blok- kade zu Reparatnrarbeiten und zur Aus- gestaltung der Zeckenansage« verwendet werden. Eine Kollektion französischer Grausamkeiten Sl»e«er Draht »«richt»«» Leltzziser Daeevkat»«» Recklinghausen, 10. Februar Auf -er Martinlstraße wurde ein alter Berg invalide. der auf dem Wege nach seiner Wvh- nu,ng war, von Desatzungslruppen mit Reitpeitschen und Gewehrkolben so Übel zugerichket, daß er blut- überströmt zusammendrach. Als sich di« Anwohner von drüben kommenden der chultuS auf. der mik der amerikanischen Flagge getrieben wird. Sie flattert nicht nur auf vielen Privatgedäuden Tag und Nacht; man sicht sie sogar auf Last-» autos und in Schaufensterreklamen. DaS Bonckegen der praktischen Lebensauf gaben in diesem Lande brachte es auch mit sich, daß man im allgemeinen sehr wenig von der Bildung hält. Bet der teilweise unlösbaren Ver quickung von College und Universität mutz die letzte schr oft Bildungsaufgaben der höheren Schule übernehmen, und nur wenige Anstalten erreichen den Rang europäischer Hochschulen. In den niederen Schulen wird mit erstaunlicher Einseitigkeit amerikanische Geschichte und Geo graphie gelehrt; hinzu kommt, datz der Sonn abend ganz schulfrei ist und der Schulbesuch noch vielfach so aufgefaht wird, als würde damit dem Lehrer »in Gepalten getan. Das schadet alles der Erziehung sehr, und eigen« Ansichten kann man als ihr Ergebnis nicht erwarten. So sind die Menschen hier oft in den geringsten Kleinig keiten der Kletdung darauf bedacht, es den an deren gleich ru tun, und haben bisweilen über haupt kein« Ansichten üb«r allgemeinere Ding«. Wenn «ine Zeitung die neuesten Base-Ball- Nachrichten verkündet oder wenn ein Maler auf einem hohen Gebäude herumklettert, dann regt ich di« Menge anf und steht dichtgedrängt >erum, so datz es stundenlang ein« Berkehrs tockung gibt. Für die Fragen der Weltpolltik nteressteren sie sich nur dann, wenn die Zeitun gen dafür Propaganda machen; augenblicklich haben fie sich völlig davon «bgewandt un schauen zögern- M. . -er Straße um -en Mann bemühten und versuchten. Hn in einen Hausflur zn tragen, wurden sie mit vorgehaltcnen Bajonetten daran gehindert. Bochum. 10. Februar. Der Generaldirektor -er Gewerkschaft Konstan tin -er Große, Bergrat Hoppstaeder, ist heule vormittag von französisch«!, Truppen verhaftet wor den. Auf der Zeche Helene-Amckie wurde -er Berg assessor Beissel verhaftet. > Trier, 10. Fckruar. Gestern erhielten Ausweisungsbefehle: Bürger meister Oster, ferner vom Hauptzo'lamt Zollamt mann Robinchon und die Oberzollsekretäre Bütt ner, Ronde und Toffel, weiter Rea'gymnasialdirrk- tor Professor Kirstein, -er katholische ReOgionSlehrer Professor Eisen, -ie Studienräte Schuh und Ehri- stoffel, Studienassessor Dr. Lol -wih, Gymnasial lehrer LaaS. und Hausmeister Alt. Die Herren mußten wm 11 Uhr Trier verfassen haben. Di« Fa milien -er AuSgcwiesenen müssen innerhalb vier Togen das besetzte Gebiet verlassen haben. Oderhausen, 10. Februar. Gestern mittag gegen 11 Uhr erschien -im Dienstzimmer -eS Oberbürgermeisters der hiesige Ortskomman-ant. ein französischer Major, ln Be gleitung eines weiteren französischen Offiziers. Dl« von -em Kommandanten gestellte Forderung eener weiteren Lieferung von Heu und Stroh mußte vom Oberbürgermeister abgelehnt werden, worauf er so- fort verhaftet und trotz seines entrüsteten Protestes an -en Händen gefesselt wurd«. Da sich -ie an wesenden Beamten -cm Protest anschlossen, wurden ihm -ie Fesseln wieder abgenommen. Heidelberg, 10. Februar. Der RegicrungSbirektvr und Borstanü -er Re- gierungSforslikommer -er Pfalz, Skammlnger, -ex vor einigen Tagen trotz seines schwer leiden-en Zustandes mit seiner Familie aus -er Pfalz auS- g« wiesen worden war, ist lnfo'ye -er seelischen Erregungen und -er -amit verbundenen Verschlech terung seines DesunLheitszlfflandes heut« in -er H^kdeiverger Klinik gestorben. Reife Les Reichspräsidenten nach Karlsruhe Dra»t»«richt unserer Berliner «chriftlettung Berlin, 10. Februar Der Reichspräsident wird nächsten Moncig in Karlsruhe eintreffen, um mit der Reg erung und den Vertretungen der wirtschaftlichen Grupprn m d Berufsstände über die Lage in den neubcsetztcn badischen Gebieten zu beraten. Nun, wenigstens haben dann -ie Amerikaner den Borzug vor uns voraus, -atz sie nicht ver bildet sind. Besonders herrscht hier nicht die ungesunde erotische Atmosphäre, die sich ln Eu ropa als Nebenergebnis der jüngsten Kultur entwicklung gebildet hat. Es ist mir in New Jork noch nicht voraekommen, -atz mich ein Weib auf der Straße angrsprochen hat, und New Jork ist eine Hafenstadt mit grohem inter nationalem Verkehr. Natürlich ist man hinter den Kulissen oft nicht bester als wo anders auch; aber schon diese äußere Sittenstrenge ist aller Achtung wert. Sie ist ohne Zweifel eine puri tanische Erbschaft, doppelt schätzbar in einem werdenden Staate, der sich nie bilden könnte, wenn nicht -le Familie mit strengen gesellschaft lichen und gesetzlichen Sicherungen umgeben wär«. Allmählich festigen sich auch di« wirtschaft lichen Verhältnisse deS Landes etwas. Und da mit regen sich immer vernehmlicher die Anfänge eines selbständigen amerikanischen Geisteslebens. So entdeckt sich etwa in den (gewiß nicht vollen deten) Romanen von Sinclair Lewis der ameri kanische Charakter selbst. Ich war neulich auf einer Taauna der neu sprachlichen Professoren in Philadelphia und empsina einen starken Eindruck von der auf strebenden amerikanischen Wissenschaft. Gewiß waren viele Vorträge noch einfache Berichte, und die Aussprache ging oft wenig in die Tiefe; aber dafür entschädigte der unleugbare wissen schaftliche Ernst, der aus anderen Reden sprach. Amerika beginnt eben feine geistigen Kinder schuh« auszaziehrn. . Vie französische Opposition a»»«««« Dreh!»«richt»«» L«i»»ig«r r«»r»lati«» Pari», 10. Februar. Poinearö hat französischen Pressevertreter« gestern abend erklärt, die Artikel Tardieus über die angeblichen Mängel der Pesatzungsmethode im Ruhrgebiet seien von der deutschen Presse ausgebeutet morden und hätten der Sache Frankreichs geschadet. Er werde daher voraussichtlich doch der Einladung des Kammerausschusses für auswärtige Angelegen heiten folgen und sich dort über die Lage äußern, vm dabei zu betonen, wie gefährlich cs sei, wenn die Opposition der deutschen Presse Argumente liefere. PoincarS gab weiter zu verstehen, daß er sich auf die Beantwortung bestimmter Fragen nicht einlassen werde, sondern den Ausschuß ersuchen wolle, sich mit seinen Mitteilungen zu begnügen. Barth ou führt in einem sehr interessanten Leitartikel des Eclair aus, es sei an der Zeit, die Legende von dem kardialen Bruch zwischen Frankreich und England zu zerstören. Man müsse das französische Volk vielmehr darüber auf klären, deß die Mehrheit der Engländer an die Wiederkehr einer napoleonischen Aera glaubt und mehr und mehr den Widerstand der franzosen freundlichen Minderheit gegen den Vorstoß der angelsächsischen Finanzen schwächt. Aus diesem Grunde könnte jeder französisch-englische Zwischen- fall in den Orientfragen ernstliche Folgen für dir französische europäische Politik haben. Frankreich müsse bemüht sein, die Verbündeten auf dem euro- päischen Kontinent zusammenzufassen und mit ihn«« ein klares politisches Programm verfolgen. Tardieu setzt seinen Angriff gegen das Kabi nett Poincarö in der heutigen Nummer de* Echo Nationale fort. Er wendet sich heute gegen den Iustizminister Colrat, dem er vorwirft, für die nächste Wahl eine Kandidatur beim linken Block zu erstreben und den er verdächtigt, den Linksradikaien zuliebe Germaine de Ravisi, der der Spionage für Deutschland beschuldigt war, außer Verfolgung ge setzt zu haben. Tardieus Blatt bezeichnet diese Maß- nähme als «inen Skandal, wie Frankreich ihn selten erlebt habe. Die Iourn^e industrielle äußert in ihren Betrach tungen iiber die voraussichtliche Entwicklung im Ruhrgebiet die Ansicht, daß der Endzweck, nämlich die Erzwingung einer erfolgreichen Verhandlung mit Deutschland, nicht vor Ablauf von 2'/j bis 3 Monaten erreicht werde, da Deutschlands Mittel zum Wider stand so lange ausreichen werden. Das Blatt emp fiehlt eine fortschreitende Verschärfung der De- satzungsmethode und die Verstärkung der französischen Truppen im Ruhrgebiet, damit die dorthin geschick ten Soldaten nicht ermüden würden. Die Iourns industrielle erklärt es für unnötig, leugnen zu wollen, daß Frankreich sich verrechnet habe, indem es einen Erfolg des Spazierenführens von Kanonen und Maschinengewehren für sicher hielt. Sie glaubt mit Befriedigung feststellen zu können, daß alle franzö sischen Regierungsstellen jetzt die Schwierigkeiten klar erkennen. Nur in der Frage der Versorgung Frank reichs m't Kohle und Koks sehen die Behörden nach Ansicht der Iounöe industrielle allzu optimistisch. Das Platt hält es jedoch für möglich, daß die Her stellung regelmäßiger Transporte auf einigen Haupt- linlcn gelingt. Der deutsche Gesandte in Chile verunglückt Santiago, 10. Februar. Der deutsche Gesandte von Erckert ist — wie Reuter meldet — bei der Bestei gung eine» Vulkans in der Provinz Lanquih« durch einen NnfaN nmS Leben .-.-mm««. Don Erckert, 1869 geboren, war während der Friedenskonferenz im Haag 1899 Sekretär de» deut schen Botschafter» Fürsten Münster. Später Lega- tionssekrelär und Legationsrat in Tokio, wurde er schließlich Geschäftsträger in Japan und 1907 vor- tragender Rat im Auswärtigen Amt. 1910 ging er al» Gesandter und Nachfolger von Baron Bodman nach Chile. Auf diesem Posten ist er mit einer mehrjährigen Unterbrechung im Kriege bi» heute geblieben. Seine persönlichen Bekannten schildern ihn al» einen äußerst tüchtigen und liebenswürdi- gen Diplomaten, der sich sowohl bei der starken deutschen Kolonie al» auch bei dea Chilenen «ll- gemeiner Beliebtheit erfreut*.