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Nummer 291—36. Iahrg. sste IS r.r» Montag» 13. Dezember 1637 S Manisch-amerikanischer Zwischenfall R-ch. rppvn ! von »6ei» i6en Mar« Pi«. Sm San, va» d»he,»r «ematt. v»ct»t, «tnIreKiw«, P»m«d». ftNrungrn hat dar vtzieher obar vi»rbuiisitttb«»d« ktix Ansprüche, lall» dl» geUilir, tn delchrLntte» Umsaiie». v«r» späte« ^>», »lcht «rlchelnt. Srsüll«»n»»»t 1 ß L « » » » < » sreftag- rkehrs- i geriet »turmcs «, f>ik>r Baum, minert. ich und inau a«ae» egen P«I«- land aeaed z, Echiral»- egen wich- Oberleiser«. i Marker»- ind Olber» eha. MN e britische Kanonenboot „Bee" und das amerikanische Kanonen boot „Oahu" eilten an die Unglücksstelle. sWir veröffentlichen diese amtliche deutsche Erklärung im Zusammenhang mit der Meldung aus Rom über den vollzogenen Austritt Italiens aus dem Völkerbund aus S. 5 dieser Ausgabe.) Der amerikanische Botschafter bei Sirota Der amerikanische Botschafter stattete dem sapanischen Außenminister Hirota im Zusammenhang mit dem Zwischenfall auf dem Jangtse einen Besuch ab. Wie verlautet, drückte Hirota dem Botschafter da» tiefe Bedauern der japanischen Regierung aus, ebenso der Marineminister. j die Fukbailfel. >e erwariei den r« ukiich tritt Pogonnlag aI-> Sieger lttiub solli« ätzen, sonst sdors emp- icht wie in - In Zit ier Kamps Reichenau her Boden, i Ebelsbach witz tress«, sunnersdois. - Klein- Hier sollte» würde nicht rter keine, DSC be- ! Hosman» eie beide, jsten zeh, >nde, nicht re Zweisel >SC durch auch sonst nun nicht bisherige« muh der den SB mn, Schäl , antrele«. I r; " K'g, ««rlagsort Dr«»d«ir. «n^igenpreil«: dl» tlpalllg» « mm breit» gell, I Ps»l sür gamili«nant»tg»n I Psg. 6«, Platzwünsch« tänn«, rot, kl», D»währ leist»«. Srschelnt k> mal wvchentklch. Manalllcher Bezug,prel» durch Träger »lnlchl. bv Psg b>». «0 Psg. Trägerlohn 1.7S, durch dl« Post 1.7V elnschliehlich Poftllberw»lsung»gebühr, »uzügllch b» Psg. Post-Bestellgel». 10 Psg., Sonnabend. «. gesttag-Rr. st» Psg. «bbestellm^en müsl», spätisten» »la» v!«ch» vor «blrms d« v»z^»^tt schrlftltch bet» «erlag »lnge^mgen I«t«. U,»er« k^e »llrsM b»tm rlbbest,ll»nge« m>t^»«»«h»e^ -licht an der ccheb- Kisten e sowie vurden Bargeld, !N. i. In 'lle säst Domes ähviger s. Dir Verzie- or. icht ge- Wohn- schnell > Lene- cs noch Boden- »nmen. ommen SüchMe volkssettung öchrlstKttMUr ve—d»»«, P«n»rstr. 17. Kerurus «711 «.von P«Ichtlst»st»a«, Vev« «» v««1a,r «ir»„>, v»chde»»er«t «. v«rU^ Th. «. P. «wt»^, Ppll«rst«ch» K, gmurs 1101». PostschMIr Ar. 11». «cm»! edadt»«» De««»«, »lr. «7« BesiegetteBedeutungslosigkeit Der Schritt Mussolinis hat auf das gesamte Aus- and tiefsten Eindruck gemacht. Das ergibt sich vornehm- ich aus den Abhandlungen der englischen und sranzö» ischen Presse, die unter dem frischen Eindruck der römi« che.n Berichte über die nächtliche Kundgebung des Großen Faschistenrates abgefaßt worden sind. Wenn auch hier und dort der Versuch gemacht wird, die Tatsachen zu verdrehen und den Völkerbund in Schutz zu nehmen, so wird doch teils direkt, teils indirekt zum Ausdruck ge» bracht, daß die Bedeutungslosigkeit des Völ kerbundes nunmehr besiegelt ist. Man gibt sich allgemein keinerlei Illusionen mehr hin. Am trefflichsten wird im „Figaro" die neue Situation geschildert: Die internationale Politik wird nicht mehr in Genf gemacht! Wir sind indessen der Ansicht, daß das, was in Genf namentlich in den letzten Jahren geschehen ist, keinen Anspruch mehr darauf erheben darf, dereinst von den Geschichtsschreibern als bedeutungsvoll berücksichtigt zu werden. Bedeutsam sind lediglich die negativen Ergeb nisse des Treibens der Kräfte, die sich in Genf austoben Menmaen derSwwch aiiSMllens Vorgehen Verstärkte Bestrebungen nach voller Neutralität. Bern, 18. Dez. Die Erklärung Mussolinis Uber den Austritt Italiens au» dsm Völkerbund hat für die Schweiz eine ganz besondere Be deutung, well mit Italien nun schon die zweite Großmacht unter ihren Nachbarn Genf endgültig den Rücken gekehrt hat. a» wird, wie di« schweizerisch« Depeschenagnetur betont, in diesem Zusammenhang daran erinnert, datz in letzter Zeit di« Bestrebungen vermehrt in den Vordergrund getreten sind, die darauf hinauslaufen, di« volle Neutralität der Schweiz wieder herzustellen, di« ISA) anläßlich de» Anschlusses der Schweiz an den Völkerbund durch die Londoner Erklärung zu einer bisse« rentlellen Neutralität geworden tva». Di« „Neue Zürcher Zeitung" schreibt hierzu u. a., die Er fahrungen mit dem Artikel 16 und mit Genfer Verhandlungen Uber dl« Reform de» Bölkerbundspaktes hätten der Schweiz Im verlaufe von zwei Jahren immer deutlicher die Ueberzeugung von der Priorität des Neutralitätsgrundsatzes aufgedrängt. Di« Schweiz habe keinen Artikel In der Hand, um die in einer Er klärung des Bundesrates als wünschenswert bezeichnete Univer salität de« Völkerbundes zu fördern. Umso mehr sei sie gehal ten, ihre besondere Lage für den Fall einer noch mehr als bisher beeinträchtigten Universalität zu betonen. Das sei u. a. auch durch die Anbringung von Vorbehalten gegenüber der künftigen Anwendung de« Artikels 16 geschehen und durch die Erklärung, daß di« Schweiz-nicht zu Sanktionen angehalten werden könne, di« ihre Neutralität einer Gefahr aussetzen könnten. Wenn nun der bischer provisorische Rückzug Italiens aus dem Völkerbund zu einem definitiven Austritt umgewandclt worden ist, so be treffe das Auihörcn der Mitgliedschaft und die Beeinträchtigung der Universalität neuerdings einen Nachbarstaat. Die Schmelz werde, wenn der Austritt Italiens nach der zweijährigen Frist endgültig geworden ist. an zwei Mitgliedsstaaten und an zwei Nichtmitgliedsstaaten grenzen. In dieser Situation sei es doppelt wichtig, daß kein Schat ten eines Zweifels auf diesen Neutralitätswillen fällt. Der itallenlsche Schritt Nach einer kurzen Sitzung des Großen faschistischen Rates verkündete Mussolini am Sonnabend einer nach Hunderttausend«« zählenden Menge den Austritt Italiens aus dem Völkerbund. Dieser Entschluß hat ein ungeheuer starkes Echo in der Weltöffentlichkeit gefunden. Ein Teil der Auslandsblätter stellt dazu fest, daß die internationale Politik nicht mehr in Genf ge macht werd«. Die italienischen Staatsangehörigen im Völker» bundssekretarlat sind von ihrer Regierung ausgesordert worden, ihre Aemter niederzulegen. Bon amtlicher deutscher Seite wurde dem DNB mitgeteilt, daß der Entschluß der faschistischen Re gierung, den Austritt aus dem Völkerbund zu erklären, volles Verständnis und wärmste Sympathie findet. Durch den Beschluß der italienischen Regierung sei eine end gültige Klärung der Lage herbeigefllhrt worden. lende Dampfer „President Me Kinley" hat damit begonnen, die ans der Formosa vorgelagerten Insel Hoishoto untergebrachten Passagiere und Mannschaften zu »übernehmen. Nach Meldungen aus Tokio ivaren am Sonnavendabend bereits 200 Schiffbrü chige von einem japanischen Kreuzer abtvansportiert worden. Urteile, di« von der Strandungsstelle eingetroffen sind, klingen wenig zuversichtlich. Danach steht zu befürchten, daß der erst vor wenigen Jahren mit einem Kostenaufwand von 8 Ml- k.Ionen Dollar gebaute 21900 Tonnen große Ozeandampfer „Pre sident Hoover in der Brandung auseinanderbrlcht. Alle Ver suche, den Dampfer fveizubekoinmen, sind bisher gescheitert. Da» schwere Leck, das der Felsen gerissen hat. aus dem der Dampfer festsltzt, vergrößert sich noch, da der Schiffskörper in der Brandung heftig rollt. In einein amtlichen Bericht von japanischer Seite wird erklärt, Vizeadmiral Hasegaiva, der Chef der japanischen Flot- tenstreitkräfte in den chinesischen Gewässern, sei bereit, die Ber an t w o r t u n g für die Versenkung des amerikanischen Flußkanonenbootes „Panay" zu übcrneh m e n. Die „Panay" habe unmittelbar neben zwei Standard-Oeldampfern gelegen. Diese Dampfer seien von javanischen Fliegern mit chinesiscl>en Fahrzeugen verwechselt worden. Bei der Bombardierung der Dampfer mutz die „Panay" mitgetrosfrn worden sein. In dem Bericht wird schließlich das Bedauern der Japaner über den Zwischenfall ausgesprochen. Vizeadmiral Hasegaiva hat dem Chef der amerikanischen Seestreitkräfte in den asiatischen Gewässern, Aomiral Parnell, wie es in einer weiteren Meldung heißt, persönlich sein Be dauern zum Ausdruck gebracht. Soweit bekannt, sollen an Bord der „Pauay" 16 Tote zu verzeichnen sein. Die Zahl der Toten an Bord der Oel- dampfer ist unbekannt, dürfte jedoch wahrscheinlich grotz sein. Bedeutsame Gefolge -er japan. Truppen Aaliking vollständig umzingelt — Alle AeglerungSgebäude in der Sand der Japaner Schanghai, 18. Dez. Den japanischen Truppen ist es, wie das japanisch« Nach richtenbüro Dome! meldet, gelungen, Nanklngvoll ständig «inzukrelsen. Aus d«m nördlichen User de» Jangtse haben st« die Nanking gegenüberliegend« Stadt Pu kau besetzt, den Ausgangspunkt der Bahnlinie nach Tientsin. Im Berlauf der Kämpfe de» gestrigen Tages ist etwa di« Hälfte des südlichen Stadtteil« von Nanking indieHandderIapanergesallen. Am Montagmor gen marschierten japanische Truppenteil« durch das Ischungshan- Tor ein, während gleichzeitig di« llhlnesen den Rückzug antraten. Die Japaner haben gegen 11 Uhr die Gebäude des chinesischen Kriegsrates, der Hauptmilitärakademie, die Residenz Tschiang- kaischeks sowie mehrere Verwaltungsgebäude der Kuomintang in ihre Hand gebracht. Die Chinesen ziehen sich in Rich tung Hsiakwan zurück. Wie das Hauptquartier der japanischen Arme« bestätigt, haben die Japaner jetzt all« Befestigungen von Nan king genommen. Auch in der Nacht hat der Kamps nicht nach gelassen. Um 8 Uhr nachts hat ein« Abteilung das Osttor ge stürmt. Nach dem japanischen Heeresbericht befanden sich am Montagmorgen alle wichtigen chinesischen Regie- rungsgebäudeindenHändenderIapaner, darun ter auch die Kadettenanstall und di« Regierungskanzlel. MantW-enMcher Zwischenfall London wartet ausführlich« Mitteilungen ab. London, 18. Dezember. Die englische Admiralität teilt mit, datz die britischen Flutzkanonenboote ,Lady Blrd" und „Ree'' am Sonntag morgen in der Näh« von Wuhu von japanischer Feldartillerie beschossen worden seien. Durch dieses Artillerie feuer seien ein englischer Matrose getötet sowie ein Offizier und mehrere Mitglieder der Besatzung leicht verletzt worden. Weiter teilt die britische Admiralität mit, datz aus dem. Iangte unweit Nanking ein britisches Handelsschiff von japa nischen Flugzeugen angegriffen worden sei. Die in der Näh» liegenden britischen Kriegsschiffe „Scarab" und „Trlcket" hät ten auf die japanischen Flugzeuge da» Feuer eröffnet. Die Zwischenfälle, von denen, britisch» Schisse bei Nanking betroffen wurden, werden von der gesamten Londoner Momen- presse ausführlich wiedergegeben. Sowohl „Reuter" wi« „Preß Association" betonen jedoch, datz man In amtlichen Kreisen ist London erst einmal ausführliche Mitteilungen abwarten wolle, bevor man eine Entscheidung über etwa zu ergreifende diplo matische Schritte treffe. „President Soöver" verloren? Dl« Fahrgäste und Mannschaften ln Sicherheit.. Manila, 18. Dezember. Der zur Hilfeleistung bei dem ge strandeten amerikanischen Ozecmriesen „President Hoover" mei- durften und die nun dazu geführt haben, daß vier Groß mächte, die Vereinigten Staaten von Nordamerika, Ja pan, Deutschland und Italien abseits stehen und ihre Ver hältnisse zu anderen Nationen mit den Mitteln und Me thoden regeln, die sie selbst bestimmen und die auch in krassem Gegensatz zu der Unfruchtbarkeit Genfs die aller besten Erfolge gezeitigt haben. An dieser Politik der direkten Auseinandersetzung und Verständigung werden Deutschland und Italien sesshaften. Sie werden sich nach den trüben Erfahrungen mit der Versailler Hauptgemein schaft auf keinerlei Winkelzüge mehr einlassen, die dar auf hinauslaufen, die beiden Mächte in irgendeiner Form in ein Kollektivsystem einzuspannen oder gar in einen „reformierten" Völkerbund zurückzuführen. Nachdem man bisher keine Neigung gezeigt und auch keinen Weg gewußt hat, um die Genfer Einrichtung zu einer wahren Gemeinschaft der Nationen zu machen, wird man auch künftig nicht in der Lage sein, einen idealen Völkerbund auf die Beine zu stellen, erst recht nicht, wenn man wei terhin dem auf die Entlackung eines neuen Weftenbron- des hinarbeitenden Sowjetrußland Gelegenheit gibt, sein verderbliches Intrigenspiel fortzusetzen. Die Wirkung der feierlichen Erklärung Mussolinis wird verdoppelt durch die deutsche Erklärung, die von amtlicher Seite dazu herausgegeben wurde. Deutsch land, das übrigens auf die Entscheidung Italiens keiner lei Einfluß genommen hat. empfindet nickt nur volles Verständnis und wärmste Sympathie für den Entschluß des Duce, sondern sieht darin gleichzeitig eine Bestäti gung der Argumente, die Deutschland seinerzeit veran laßten, der Genfer Institution, diesem Zweckverband ein zelner Nutznießer der Versailler Regelung, den Rüchen zu kehren. In der Ueberzeugung, daß Genf in Zukunft weder fähig noch befugt ist, bei zwischenstaatlichen Pro- . blcmen und Regelungen mitzuwirken, wird es eine Rück kehr in den Völkerbund deshalb niemals mehr in Betracht ziehen, und hat dies eindeutig erklärt. Deutschland hat damit allen senen eine nützliche Lehre erteilt, die da glaubten, unvermeidliche Zugeständnisse an das'Reich in seinen wichtigsten Lebensfragen wenigstens dadurch ir- Amerikanisches Nußkanonenboot gesunken «es dem Zangtse von japanischen »omden getroffen — is Tote Man Vernimmt die Verantwortung London, 18. Dez. Nach einer Rsutermeldung aus Washington ist das ameri kanische glutzkanonenboot „Panay" gesunken. Das Ka nonenboot hatte sine Wasserverdrängung von 450 t, war mit zwei dreizölligen Flakgeschützen und zehn Maschinengewehren armiert und halt« ein» Besatzung von 65 Mann und 50 Zivil personen an Bord. Da» Baujahr ist 1927. Nach einer weiteren Reutermeldung aus Schanghai soll das Kanonenboot angeblich von javanischen Bomben getroffen worden sein. An Bord hätten sich vier Bot schaftssekretäre befunden, die zu den Ueberlebenden zählten. Die „Panay" soll sich zwischen Nanking und Wuhu be funden haben. Das amerikanisch« Marineministerium bestätigt Mel dungen au» China, wonach das amerikanische Kanonenboot „Panay" aus dem Jangtse durch Bombenabwurf bislang unbe kannter Herkunft versenkt worden ist. Die „Panay" verließ Nanking am Sonnabend mittag mit Ainerikanern und Flücht lingen anderer Nationalität an Bord, um aus dem Bereich des Artilleriefeuer» herauszukommen. Außer 65 Mann Be satzung befanden sich etwa 50 Zivilpersonen an Bord, darunter die beiden welandtschastsräte Atcheson und Hall von der amerikanischen Botschaft in Nanking. Von den an Bord befindlichen Personen wurden nach bisherigen Meldungen mit Bestimmtheit 5 4 gerettet, davon viele verwundet. Atcheson und Hall befinden sich unter den Geretteten, ebenso der Kapitän des Kanonenboote», Hughes, der verwundet wurde. Da»