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7'^ ^7'-''"''^'^ ——? ^77^7 ErWebDolksfreun-. VV 1»8 Tageblatt Mr Schneeberg und Umgegend. R. die Rath der Stadt LStznitz, 20. October 1898. Zieger, Brgrm. Richter. «erlach. 88 Wildbach, am 20. October 1896. Möckel, G.-Borst. Nr. 111. »kau rmstädvl. Verdacht, daß er den ebenso die Köchin des meine unau tragbar verloren, n »rze, Che iwarze beste Lele-r«»«'Adressrr VoKsfreund SchneeberH. von Wissmann wird sich in der Nähe von Berlin ansicdeln der Kolonialabtheilung seine Kräfte zur Verfügung stellen, hofft in zwei Jahren seinen Gesundheitszustand so weit zu festigen, daß er alsdann wieder aktiv in den Kolonialdienst treten kann. Fernsprecher: Schneeberg er- An« 2S. Schwarzenberg zz. „Morgenbladet" zufolge Ehrenwort sitze", d. h. daß die Erschienenen auf ihr Ehrenwort verpflichtet seien, „nicht zu täuschen, damit die reine Wahrheit er. gründet werde". Nach einer im December vorigen Jahres abge« Haltenen Sitzung der Gesellschaft wurde unter den Mitgliedern der Verdacht rege, daß der GerichtSreferendar vr. Ewer» vom hiesigen Landgericht sich Handlungen habe zu Schulden kommen lassen, die mit dem gegebenen Ehrenworte nicht übereinstimmten. Zu verschiedenen Malen nämlich hatte Ewer», der angab, sehr medial, d. h. zu spiritistischen Experimenten geeignet zu sein, große spiritistische Resultate erzielt. Da sich der Genannte indeß später relnils ^fovstr. und bwig z-Freiwillig Zeamtenberu zahlreiche vo rechtzeitig l 1—3 na Director. Auf dem neuerrichteten Fol. 225 de» Handelsregister» für Schneeberg ist heute die Firma: Wilh. Günther in Schneeberg und als deren Inhaber der Handelsmann Herr Wilhelm August Günther in Schneeberg eingetragen worden. Schneeberg, den 16. October 1896. und Er be- ein- WM Papier sind die norwegischen und schwedischen Mitglieder der Kommission zur Vorberathung des schwedisch-norwegischen Handelsvertrags da mit einverstanden, daß ein neuer Vertrag abgeschlossen werden muß, indessen ist eine Einigkeit über verschiedene Einzelheiten dieses Vertrages noch nicht erzielt worden. Nach dem vorläufigen Entwürfe soll der Vertrag sich auf Zollfreiheit gründen, jedoch sind hiervon industrielle Produkte und verschiedene landwirthschaft- liche Erzeugnisse ausgeschlossen. Frankreich. — Die französischen Sozialisten, welche über die Rede des Ministers Barthou in Oloron äußerst erbittert sind, kündigen an, 2 Server Berlin, 20. Oktober. Der Kolonialrath bcrieth heute den Gesetzentwurf, hekeffend die Wehrpflicht in den Schutzgebieten, und nahm die Vorlage im Sinne des Kriegsministeriums an. Sodann wurde die Frage, betreffend die Erweiterung des Han dels an der ostafrikanischen Küste, erörtert. Die Regierung be absichtigt, zur Begünstigung des direkten Exports von den Kolo nien nach dem Muttrrlande die Zölle von direkt von der Küsten station ausgeführten Waaren zu vermindern. Es wurde beschlossen von dieser Maßnahme abzusehen. Bei der Berathung der Vor lage, betreffend die Verhältnisse in Neu-Guinea, äußerte sich der Kolonialrath einstimmig dahin, daß der Uebergang der Landes hoheit auf das Reich eine unbedingte Nothwendigkeit sei. Be hufs weiterer Erörterung dieser Angelegenheit wurde ein Ausschuß eingesetzt. — Ein Prozeß, dessen Vorgeschichte allgemeines Aufsehen erregen dürste, gelangte gestern vor der Strafkammer des Landes gerichts zu Düsseldorf zur Verhandlung. Es hatten sich we gen Beleidigung des EhrenratheS des OfficierScorps des Land wehrbezirks Düsseldorf der frühere Rittmeister a. D. Freiherr Leon v. Ehrhardt, der Premierlieutenant a. D. Rhein, der Bildhauer Waldemar Hecker, sowie drei Redacteure dortiger Blätter zu ver antworten. Der Angeklagte v. Ehrhardt ist der Vorsitzende der Königliches Amtsgericht Müller. s tvr ucht so e r, t, Aue einem Mitgliede gegenüber äußerte, „er habe die Gesellschaft vom Anfang bis zum Ende an der Nase herumgeführt", so nahm man Betrug an, und E. wurde wegen Bruchs des Ehrenwortes aus der Gesellschaft entfernt. Auf einem später folgenden Maskenballe kam es dann zwischen Hecker und EwerS zu einem Wortwechsel; Hecker warf dem E. Bruch des Ehrenwortes vor und E. antwortete mit einer Ohrfeige. Gleichzeitig hatte E. den Freiherrn von Ehrhardt und den Premierlieutenant a. D. Kamptz, die ihn ebenfalls als einen Ehrenwortbrüchigen hingestellt hatten, fordern lassen. Beide Herren unterbreiteten diese Forderung dem Ehrenrathe, worauf dieser den beiden Fragestellern die Frage vorlegte,' ob sic sich, „fall» die SaMfaktionrfähkgM de» Ewers nachtzetokseN weide, um diesem schlagen würden, was Beide bejahten. Der Ehrenrath erklärte darauf den Referendar für satisfaktionsfähig, welchen Spruch Rittmeister a. D. v. Ehrhardt und Premierlieutenant v. Kamptz indeß nicht anerkannten. Es wurde nun die ehrengerichtliche Untersuchung gegen Beide eingeleitet und in deren Verlaufe Herr v. Ehrhardt zum Verlust des Offiziertitels, Herr v. Kamptz zum Verluste der Uniform verurtheilt. In dem Spruch des Ehren gerichtes fand Herr v. Ehrhardt seiner Erklärung gemäß einige beleidigende Ausdrücke, so daß er seinerseits nunmehr sowohl den hiesigen Bezirkskommandeur, Oberstlieutenant v. Rösicke, wie auch den Kommandeur der 28. Jnfanteriebrigade, Frhr. v. der Horst, zum Zweikampfe mit tödtlichen Waffen herausforderte. Als diese beiden Herren ablehnten, wandten sich v. Ehrhardt und v. Kamptz an die Oeffentlichkeit; sie legten die Angelegenheit in den dortigen Biättcm unter „Eingesandt" dar und sollen sich dabei beleidigen der Ausdrücke gegen den Ehrenrath wie auch gegen einzelne Mit glieder desselben, so namentlich gegen den Beigeordneten der Stadt Düsseldorf und Präses des EhrenratheS bedient haben. Die Ver handlung, welche im Wesentlichen die obigen Ausführungen be stätigte, wurde auf heute vertagt. Oesterreich. Triest, 20. October. Der elfjährige Volksschüler Wil helm Mangaschi gestand, seine Großmutter, die Wittwe Salvazi, in Gegenwart seines dreizehnjährigen Bruders Alfred mit zwei Revolverschüssen ermordet zu haben. Der Vater des jugendlichen Mörders, Kaufmann Mangaschi, ein gebürtiger Grieche, jedoch das Ministerium werde insbesondere einen schweren Stand haben in der bevorstehenden Debatte über die Ausweisung Buebs und Bebels, in welcher Angelegenheit GueSde interpelliren werde. — Ein Besuch des Präsidenten Faure in Petersburg soll nun doch, wie in Paris verlautet, für den Monat Dqember oder spätestens für die ersten Monate des nächsten Jahres in Aussicht genommen sein. Der „Figaro" ist so boshaft, daran den Hin weis zu knüpfen, daß Faure schon einmal nach Rußland reiste. ES war im Jahre 1869, aw Faure Rußland und Griechenland besuchte, um die Produkttonsfähigkeit dieser Länder zu studiren. Sein Bericht ist an den Ackerbauminister des Kaiserreichs Louvet gerichtet, dessen Vorgänger dem jungm Lederhändler von Havre den Auftrag dazu gegeben hatte. Die deutsch-rusfischeu Kaiserbegegnungen. Der Kaiser von Rußland, der Großfürst Sergius und der Großherzog von Hessen sind Dienstag Mittag 12 Uhr 30 Minuten in Wiesbaden eingetroffen. Kaiser Wilhelm, der russische Uniform trug, empfing die hohen Gäste am Bahnhofe. Kaiser Nikolaus hatte preußische Uniform angelegt. Vom Bahn hofe bis zum Schloß bildete Militär Spalier. Die dichtgedrängte Volksmenge begrüßte die Majestäten beim Vorbeifahren mit leb haften Hochrufen. Der Besuch des russischen Kaisers dauerte nicht ganz zwei Stunden. Kaiser Wilhelm geleitete seinen Gast auch wieder zum Bahnhof, von wo Kaiser Nikolaus 2 Uhr 30 Minuten nach Darmstadt zurückfuhr. Die Besuche, die der deutsche Kaiser und der Zar in Darm stadt und Wiesbaden mit einander austauschten, tragen den Stem pel einer familiären Höflichkeit. Schon der Umstand, daß die politischen Rathgeber beider Herrscher diesen Begegnungen fern blieben, schließt von vornherein jeden unmittelbaren politischen Zweck aus. Was die Kaiser politisch mit einander zu verhandeln haben, ist ja auch erst vor wenigen Wochen in Breslau und Gör litz genügend zwischen ihnen und ihren leitenden Staatsmännern besprochen worden. Seitdem hat sich nichts ereignet, was erneute Erwägungen erforderlich machte. Dennoch wird die mittelbare politische Bedeutung dieser erneuten Begegnungen mit Fug und Recht nicht in Abrede zu stellen sein. Bekunden sie doch vor aller Welt, waS freilich in eingeweihten Kreisen längst als feststehend galt, daß die französischen Zarentage an den Beziehungen der Kaiser von Deutschland und Rußland so wenig, wie an dem Ver hältnisse der beiden Reiche irgend etwas geändert haben. Es ist eben alles beim alten geblieben und deshalb konnte man bei uns mit einem Gleichmuthe, der auch von einem Theile der französischen Presse mit einer Art Verwunderung anerkannt worden ist, die Ereignisse in Frankreich beobachten. Man wußte an unseren lei tenden Stellen im voraus genau die Bedeutung dieser Vorgänge abzumessen, da man aus erster Hand darüber eingehende Infor mationen erhalten hatte. Wie sehr diese geeignet gewesen find, in jeder Hinsicht beruhigend und befriedigend zu wirken, hat die Görlitzer Rede des deutschen Kaisers gezeigt, die im allge meinen nicht die Würdignng in der Presse, auch in der deutschen nicht, gefunden hat, die ihr nach der Ansicht unserer politischen Kreise zukam. Wünschenswerth wäre es ja, daß man diese wahre Sachlache auch in Frankreich erkennen möchte, wo allerdings die Zarentage auf die öffentliche Meinung nach der chauvinistischen Seite hin eine nicht unbedenkliche Wirkung geübt haben, der sich selbst, wie die neueste Kundgebung des französischen Kriegsmini sters beweist, die amtlichen Kreise nicht zu entziehen vermögen. Hier wäre allerdings eine baldige und gründliche Abkühlung sehr erwünscht. Gne Privatdepesche der „M. Z." aus Wiesbaden vom gestrigen Tage weiß zu der Begegnung der Monarchen noch fol gende Details zu melden: Beide Kaiser küßten sich heute bei Ankunft und Abfahrt des Zaren wiederholt. Eine hochstehende Person, die an der Tafel im Schlosse Theil nahm, versicherte mir, daß sie die beiden Majestäten noch nie so herzlich mit einander habe verkehren sehen, wie heute; diese innige Harmonie habe sich namentlich bei der Tafel gezeigt. Auf meine Frage, ob man der heutigen Zusammenkunft eine politische Bedeutung beimessen dürfe, antwortete der hohe russische Würdenträger: „Wenn der Besuch auch nur ein Familienbesuch war, so bedeutet er doch Frieden, Frieden, FriedenI" Hoffentlich biruhen die Mittheilungen des „hohen russischen Würdenträgers" auf recht zuverlässigen Informationen. Die letzten Vorgänge bei dem Aufenthalt des Zaren in Frankreich ließen die Lage nicht gerade in einem so absolut unzweifelhaften Lichte er scheinen. OeffentUche Sitzung der Stadtverordneten zu Schneeberg Donnerstag, den 22. Oktober 1896, Abends 6 Uhr. 108 - weiches Ttreureiftg unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Kgl. Forstrcvierverwaltung Bockau u. Kgl. Forstrentamt Eibenstock am 20. Oktober 1896. englischer Unterthan, wurde, unter dem Knaben angestiftet habe, verhaftet und Hauses, die Geliebte des Kaufmanns. Norwegen. Chriftiania, 20. Okt. Dem Bekanntmachung. Wegen Abwalzen der Hartenstein-Schneeberger Straße wird dieselbe vom Steinwald bis Wildbach vom 21. bis mit 29. Oktober d. I. für alle Fuhrwerke gespurt und aller Fährverkehr von Stein nach Nieder-Wildbach verwiesen. A H 1» r b Die am 15. dss. MtS. fällig gewesenen eommnnl. Ab- V v ll 4 U. gaben für 4. Termin nnb Schulgelder bis mit 6. Termin 1896 sind längstens bis Ende Oktober V. I. zur Vermeidung der Zwangsbei- treibung an unsere Steuer-Einnahme zu bezahlen. Tagesgefchichte. Deutschand. — Aus Berlin wird der T. R. heute berichtet: Mit Bedauern müssen wir bestätigen, daß Gouverneur v. Wissmann, wie jetzt entschieden worden ist, nicht mehr auf seinen Posten zurückkehren wird. Leider steht nun also infolge dieses Entschlusses, den Major v. Wissmann sicher nicht gefaßt hätte, wenn er nicht seines Gesundheitszustandes wegen nothwendig gewesen wäre, aufs Neue ein Wechsel im Gouvernement von Deutsch-Ostafrika bevor. Die Frage aber bezüglich der Nachfolgerschaft soll noch in der Schwebe sein. ° Es wird uns ferner noch darüber mitgetheilt: Der Gouverneur von Wissmann ist gegenwärtig allerdings völlig ge sund, seine Organe sind intakt, aber er fürchtet mit gutem Grunde, bei der Rückkehr nach Ostafrika von Neuem aufs Krankenlager geworfen zu werden, von dem er sich dann nicht mehr erholen würde. Lediglich um sich der kolonialen Sache zu erhalten, kehrt er gegenwärtig nicht auf seinen Posten zurück. Der Reichskanzler hat, wie wir weiter hören, den gegebenen Verhältnissen Rechnung getragen. Die Angelegenheit wird in der Weise ihre Lösung finden, daß Herr von Wissmann zur Disposition des Reichskanz lers gestellt und daß Herr von Trotha mit der Weiterführung der Geschäfte betraut und voraussichtlich demnächst auch zum Gou verneur ernannt wird. Die geschäftliche Erledigung dieser Ange legenheit, die als abgemacht gelten darf, wird unmittelbar nach der Rückkehr des Reichskanzlers von Schillingsfürst erfolgen. Herr l -»ff KSnigl. und städtischen Lehör-m in Aue, GrSnhai«, Hartenstein, Johann- ^VmlSlllllll georgenstadt, Lößnitz, Uenstiidtel, Zchneederg, Schwärzender- und Wildenfels Holz-Versteigerung aus dem Staatssorst- z revier Bockau. Im Gasthofe „zur Sonne" in Bockau sollen Mittwoch, den 28. Oktober 1826 von Vorm. 9 Uhr an in Abtheilung 22 aufbereiteten Korb- und Brennhölzer und zwar: 316 Stück Stämme von 13-34 cm Mittenstärke, * 5 Rm. weiche Brennscheite und hiesigen psychologischen (Spirittsten-)Gesellschaft, die zum Oesteren _ Sitzungen abhielt, um den Spiritismus „wissenschaftlich zu er- daß sie beim Beginn der Kammerfitzung das Kabinet in ener- gründen". Dem Verein gehörten u. A. auch die Angeklagten! gischer Weise bekämpfen werden. JauröS soll ausgesprochen haben, Rhein und Hecker an. Zu den „Seancen" wurden wiederholt Gäste herangezogen, wobei sämmtliche Anwesende von dem Vor sitzenden darauf aufmerksam gemacht wurden, daß mm „unter r.247 Der.«rzaetirgisch« «oUdsromd" erscheint tilglich mit ilurnabme der taa« »ach den Sonn- und Festtagen, Abonnement vier leis ilhrlich lMark SO «sg. Inserate werden Pro 8gespaltene Zeil« mit lO Pfa., im amtlichen Lheil die 2gespaltene Zeile mlt 30 Psg. .Reklamen die 8 gespaltene Zeile mit Lli Psg. berechnet; t-b«llartsch«r, auhergewShnlicher Sa» nach erbtihtem Laris. Donnerstag, 22. Oktbr. 1896. Polt-Zeitun^liste Nr. 2tS0. Jnseraten-Annahm« für die am Nachmittag erscheinend« Nummer bi» vor mittag 1t Ahr. «ine Bürgschaft für die nLchfttaAg« Aufnahme der Anzeigen dez. an den voraeschriebenen tagen sowie an bestimmt«, Stelle wird nicht gegeben. Au»wi!r,Ige «ustrilge nur -egen vorau-bezahlung. ^ür Rückgabe eingesandter Manuskripte macht sich di« «edartion nicht verantwortlich. 4V. Jahrgang.