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Sin« Lrwdhr Nlr dl, Aalaadm« »,r vnzeigni am vora«I-ri,bni,a Laa, lowt« an drlllmmlrr Sl-U» wlr« nichl g«g,d,n. au- nichl für dl, Rl-Nadrll dn dar- Ym,. lpre-r- auli,g°b,n,a An,«I«rn. KLrRi>»gabeano,rlanh> rins«Iandl«r S-Nslkit» ddrrnlmml dl, S-rMNM», dein« V-i-nIworiun,, - Unl«dr«dang«i dm v^-ill». d«riid» d,gründen drin, «nlprüch«. «4 Zadlungmar,»« nnd Aandur, mUm Radati» al, nt-l ixretndari. yaupigelchSlldKeNen I» Ml,. Ldbnlh, S-nmd«, mrd S-worjenderg. 74. Iahrg Sonnabend, den 3. September 1921. Vr. 206. Bekanntmachung. Luxussleuer und erhöhte Umsatzsteuer belr. Wenn eine Privatperson Edelmelalte, Ldelsleine, Kalbedelsleln«, Perlen. Echmucksochsn, Iuweller- wann, Gegenstände aus Bernstein, Elfenbein, Perlmulier, Schildpatt, Musikinstrumente, Krofssahrzeuge, Kutschwagen, Pelziachen, Teppiche, Kunsigegenslünde oder Anliquitälcn verkautt, musz sie 15 v. K. des Aauspreises als Lu;ussleuer entrichten. Dasselbe gilt slir Gewerbetreibende hinsichtlich der vorbezeichneten Gegenstände, soweit diese nicht in ihren Gewerbebetrieb sollen. Kür die Vermielung von Räumen und Flächen zu Reklamezwecken Haden Privatpersonen 5 o. L des Preises zu entrichten. 10 v. K des Mietpreises Haden Privatpersonen zu entrichten, wenn sie eingerichtet Schlaf- und Wohnräume aus nicht länger als 3 Monate vermieten und das Entgelt für den Tag oder die Ueber- nachtung 5 Mk. oder mehr beträgt. Das nähere ist aus einer Zusammenstellung der Bestimmungen über die Luxus- und erhöhte llmsahsteuerpflicht von Prioatpeisonen zu ersehen, die bei den Finanzäm em und Umsatzjleueräinlern unent geltlich zu Haden ist. Lan-esslnanzaml Leipzig, Abteilung für Besitz- und Derkehrssleuern. 2m hiesigen Kandelsregister ist eingetragen worden: 1.) Am 23. Juli 1921 auf Blatt 577 die Firma Wischnitzer L Mächler In Rue belr.. daß die Gesellschaft aufgelöst und der Geiellschaster Schäilemachcr Bernhard Wachler ousgeschieden ist und dotz die Firma künftig lautet Moritz Wischnitzer. L.) Am 17. August 1921 aus Blatt 562, die Firma Witty Wickman» in Aue belr.: Der Sih der Firma ist nach Schneeberg verlegt worden. S.) Am 29. August 1921 auf Blatt 580 die Firma Curl Treibmann in Aue und als In haber der Kaufmann Emil Cur» Beitzmau» in Aue. Angegebener Gefchastszweig: Kandel mil Lebens» und Genußmitlela. vmlsgerichl Aue. Auf Blatt 217 des hiesigen Kandelsregisters betr. die Firma Steinberger Bros, Kandlchuh- sabrik in Johanngeorgenstadt, ist heule folgendes eingetragen worden: Prokura ist erteilt dem Kand- lungsgehilfen Paul Phillppi in Berlin-Charlottenburg. Amtsgericht Johanngeorgenstadt, am 31. August 1921. Schneeberg. Blullaus-Derlilgung. In Schneeberg sind viele Obstbäume von der Blutlaus befallen. Die Obsibaumbesitzer werden nochmals aufgesordert, ihre Obstdäume auf das Vorhandensein des Schädlings gründlich zu untersuchen und sosorl die geeigneten Verlilgungsmaszregcln zu treffen. Pslichiseuerwehr Lauler Sonnabend, den 3. Seplember 1921, nachm« S Ahr, findet auf dem Schullurnplatz eine Uebung statt, an der all« In Lauter wohnhaften männlichen Personen feden Berufes, die tm Jahre 1397/98 geboren sind, le lzunehmen haben. Jedes uncntichulüigle Fernbleiben wird nnnachsichllich beslrast werden. Mannschaften, dl« infolge Kränkste!, Kriegsverletzung usw. nicht teilnchmen können, haben dies durch em ärztliche» Zeugnis nachzuweiscn. , - . ..... Mannschaften früherer Jahrgangs, die noch im Besitze von Binden usw. find, haben dies« Sachen zu der angeiehien Hebung aözutteseru. .. Lauter, am 30. August IS2I. Der Branddirektor. Nach Ablaus von 2 Wochen wird nachgeprüft werden, ob diese Aufforderung befolgt worben ist. Säumig« werden nach 8 368 Ziffer 2 des Reichsstrafgesetzbuches bestraft werden. Schneeberg, den 31. August 1921. Der Sladlrot. Pslichiseuerwehr Schwarzenberg. Monlag, den S. Seplember 192t, abends '/,7 Ahrr Aebnng -er Spritze l — Standort: Amtsgericht — und für Absperrmannschaflen. . , , H — , Brauhaus — » , , i . , , IU — , Gaswerk — , . Dienstag, den S. September 1921, abends '/,? Ahr t sUebuna de» Sydranlenzugrs Barthel. Treffpun», am Kaff« Barryn. , «7- ! , Aenanba«. Treffpunkt am Ausgang zum Reuanbau. j I der Spritze RenweN und Wildenau. Standort: An dem jeweiligen Spritzenhaus Donnerstag, den 8. September 1921, abends >/,7 Ahrr AeLimg der Spritze l - Slandort: Amlsgericht - und für Absperrmannschaflen. i , , , H — , Brauhaus — . , » l . , . IH — . Gaswerk — . . Freliag, den S. September 1921, abends ,7 Ahrr sAetnng des Kl-dranienzuges Darihet. Treffpunkt an, Kaffee Barlhel. . . . Neuanban. Tresfpunkl am Aufgang zum Nsuanban. I . der Spritze kleuwell nnd Wildenau. Standort: An dem jeweiligen Spritzenhaus, Schwarzenberg, am 1. Seplember 1921. Der Branddirektor. Zur politischen Lage. Don Dr. Otto Hugo. Mitglied des Reichstags und des Neichswirtschaftsrats. 8» seiner Deüenlrede an der Bahre Erzbergers hat der Reichs- postminister Giesberts die Frage gestellt, ob -er Tod Erzbergers den Auftakt einer neuen politischen Eturmzeit für Deutschland bringen oder -en Abschluß eines gefährlichen politischen Erregung»- zustandes bedeuten werde. Es liogt auf der Hand, daß jeder, dein da» Schicksal von Volk und Vaterland höher steht, als daß Partei- Interesse, alle» tun muß, um beruhigend auf unsere innerpolitischen Zustände einzuwirken und den leidenschaftlichen Haß aus unserem politischen Leben anszuschaltcn. Das gewaltsame End« Erzbergers sollt« alle Kreise ernüchtern und die Politik aus der Atmosphäre der gereizten Ueberspannmvg herausbringen. Leider ist das Gegen- teil der Fall, insonderheit gilt das für verschiedene Parteien. Wohl Ist «» verständlich, daß die Entrüstung über das Ereignis in starken Wellen aufschäumt, wohl ist es verständlich, daß diejenigen Männer, die an der Bahr« Erzbergers versammelt waren, von besonders bitterer Stimmung erfüllt sind. Aber nicht verständlich ist es, wenn die Trostlosigkeit und di« Verwerflichkeit des Ereignisses -a- zu ausgenutzt wird, unser armes deutsche» Volk in neue noch heftigere Erregungszustände zu werfen. Auch der bitterste Zorn darf nicht dahin führen, Unschuldige, d. h. in diesem Falle das deutsche Volk, unter der Untat Einzelner, von denen noch nicht einmal feststvht, ob sie politisch abgestempelt find, leiden zu lassen. So sollte es sein. Un- wie ist es in Wirklichkeit? Während da» Zentrum als unmittelbarer Leidtragender sich eine starke poli- tische Zurückhaltung auserlegt, tobt sich der Sozialismus aller Färbungen in wildester Auspeitschung der Leidenschaften aus. Es rast der See und will sein Opfer haben! Eine Sprache, di« in der Aufreizung zur Gewalt nicht übertroffen werden kann, eine wilde Beunruhigung in Wort und Schrift, die weit über jedes vernünftige Maß der politischen Abwehr hinausgeht. Mehr als aus ehrlicher Entrüstung wächst aus planvoller Absicht die Triebkraft der Auf» wiogolungsidee heraus. Man spürt, daß andere Gründe als der Tod Erzbergers die Geister unter Führung der sozialistischen Par- teien antreibt. Dies« Gründe zu erkennen, ist für den nicht schwer, der mit offenen Augen -er Entwicklung der Dinge in den sozia- llstischen Parteien gefolgt ist und hinter die Kulissen zu schauen Gelegenheit hatte. Di, Agitationskraft de» Sozialismus, die immer der stärkste Faktor des sozialistischen Erfolge» gewesen ist, litt seit langem Not. Die Uneinigkeit unter den Parteien lastete schwer auf der Zug kraft de» sozialistischen Gedanken«. Di« Durchführbarkeit -er sozialistischen Grundsätze erweist sich al» unmöglich. Der bürger lichen Regierung Fehrenbach machte man die heftigsten Vorwürfe, daß fi« nicht sozialisiert habe, das heute sozialistisch« Wirtschafts ministerium schweigt völlig vom Sozilaisierungrplan. Ein neuer sozialistischer Werbegedanke, die Konfiskation d«r Realwerte zur Bezahlung -er Reparationen, findet seine Hindernisse in der Re gierung Wirth. Auch die Regierung, in der die Volkswirtschaft von sozialistischen Ministern vertreten wird, hat die gewaltig« Steigerrmg -er Teuerung durch sinkende Valuta und den Zwang, di« AufchM zur LMnouWelversoggu ao dv Poll«» zu streiche^ nicht aufhalten können. Dieser Zustand wirkt erregend unter der breiten Masse der Arbeiterschaft, die nach neuen Lohnstnacrungen verlangt, sowie in der Beamtenschaft, die neue ungezählte Milli- ardenbewilligungen vom Staate fordert. Hier Zuriedcnhcft zu schaffen, die wirklich der sozialistischen Partei in. der Negierung als Verdienst angerechnet würde, erscheint als ein Ding der Unmöglich- leit. Die Mitwirkung der Sozialdemokratie in der Regierung unter solchen Umständen wirkt als Last, nicht als Freude. Dazu kommt für die beiden sozialistischen Parteien der Konkurrenzdruck von links, von -er kommunistischen Flanke her. Die starke Unzu friedenheit, die vor allem durch sozialistische Uebertreibung ver- stärkt wurde, brachte gute Ernte in die kommunistischen Scheunen. Damit kennzeichnet sich für die beiden sozialistischen Parteien eine Lage, aus der man herausstrebt, um günstigere Partcivcrhältnisse zu schaffen. Schon bevor die Revolver gegen Erzberger sich entluden, stan- fest, daß die beiden sozialistischen Parteien gemeinsam Domonstra- tionen gegen Teuerung und für die Verstärkung der Macht der Arbeitermasse veranstalten wollte. Es war dafür ursprünglich Ler 19. September in Aussicht genommen. Nach der Untat von Gries bach hat man schleunigst die Negieveränderung vorgcnommen. Das sensationell wirkende und die Geister erregende Ereignis von Gries bach bot eine hervorragend günstig« Gelegenheit zur Aufwiegelung -er Massen im sozialistischen Parteiinteresse. Die Gelegenheit aus- zunutze» war man schnell bei der Hand. Diese Zusammcichänge wollen klar erkannt sein, um nicht «In falsches politisches Urteil über die Gesamtlage zu gewinnen. Wesentlich aus -cm Parteibedürfni» heraus schlachten die bviden sozialistischen Parteien die Gelogenhcit zu demonstrativer Erregung der Mass« aus. Sie suchen ihre Forderungen gegenüber der Ne- gierung durchzudrücken und Vorteile für die radikale Arbeiter bewegung herauszuschlagen. Sie sind bemüht, Lie Blassen in di« Hand zu bekommen, um durch die Drohung, gegebenenfalls die Waffe des Generalstreiks gegen die Negierung zu schwingen und schließlich durch Anwendung von Gewalt einen neuen Druck auf das Bürgertum auszuüben, damit diese» weich wird und ein Zu geständnis an den Verfassungsrechten nach dem andern macht. Die Gesaintlage kennzeichnet sich deshalb darin, daß man bei aller entschiedenen AbleHnug und Bekämpfung von Gowalt zuständen, wie sie durch den Mord Erzbergers beleuchtet sind, sich di« Objektivität wahrt, um sich nicht durch ein« -um wesentlichen Teil künstlicher und dazu auf Partciinteressen aufbauend« Be wegung von -er Wahrung der Interessen aller Teile des Volkes abdrängen zu lassen. Genau wie nach dem Kapp-Putsch die Bc- wogung scharf nach link» ausschlug, ist es heut« der Fall. Wi« damals ist es Aufgabe des Bürgertums, sich gegen die radikale Ausschlachtung der Verhältnisse von links energisch zu wehren. Auch jetzt gilt es vor allen Dingen, der Regierung warnend zuzurufen, daß sie sich durch gerechtfertigte Bemühungen, Ruh« und Ordnung tm Innern zu schaffen, nicht dis nötig« Objektivität rauben und nach links abdrängen läßt. Es könnte sür die bürgerlichen Ele ment« in d«r Regierung sehr schnell «in« unmöglich« Loge geschaffen werde,' Da» „Berliner Tageblatt* schreibt heute, die Massen ständen der Regierung geschlossen zur Seite, -er „Vorwärts" aber ver nichtet diesen Optimismus mit -em Satz«: „Wir stehen am An jan». Jetzt gilt M »upack«» und ausräuchera. Wir ginge« nicht umsonst zur Demonstration/ Die Negierung UN- ihre bürger lichen Parteien mögen auf der Hut sein, daß sie nicht noch link» verspielen! Joder, der die Ordnung will, hat Lie Verfassung zu stützen gegen Gewalt, mag sie kommen von links oder von rechts. Man soll nicht nach dem ersten Tage der Erregung zu ein«m abschließen den politischen Urteil gelangen, aber man soll auch in den Tagen der Erregung sich den nüchternen Wick für die Beurteilung -er Dinge nicht rauben lassen. * Berlin, 1. September. Gestern hat eine Besprechung zwischen dem Neichspräftdenleu und dem Neichslagsabgeordncten Dr. Stres man« über die inncrpolitische Lage und die sich daraus ergebenden Folge rungen stattgefunden. Es sind hierbei verschiedene wichtige Fragen, u. a. auch die einer baldigen Einberufung des Reichstages, erörtert wor- den. Ohne Len Reichskanzler konnte jedoch hierüber noch keine Ent scheidung getroffen werden. Da Reichskanzler Dr. Wirth voraussicht lich noch heute nach Berlin zurückkehrt, ist für morgen vormittag ein« Besprechung zwischen dem Kanzler und Dr. Stresemann vorgesehen. Aussprache über die Regierungsverordnung im Reichsrat. Berlin, 1. September. In der Sitzung des Reichsrates widmet, der Vorsitzende Reichsminister des Innern, Dr. Gradnaner, dem frühe ren Rcichsfinanzminister Erzberger einen Nachruf unö gab dem Wun sche Ausdruck, daß die Ermordung Erzberger nicht «in Vorzeichen neuer Wirren sein möge. Der bayerische Gesandte v. Prager gab namens der bayerischen Negierung dem Bedauern und der Uebcrraschung Aus druck, daß Lie Verordnung des Reichspräsidenten ohne jede Fühlung nahme mit den beteiligten Landesregierungen erfolgt sei, was auch durch die Eile, die der Regierung geboten schien, keineswegs gerecht- fertigt sei. Auch die Zentralisation der Verbote in Berlin sei sehr bedenklich Namens der Mehrheit -er Vertreter der preußischen Pro- vinzialverbände richtete Frhr. v. Gayl an die Reichsregicrung die An frage, ob sie gewillt sei, Lie Verordnungen auch gegen die äuß rste Link« anzuwenden und solchenfalls diese Auffassung öffentlich bekanntzu geben. Dr. Gradnauer erklärte, daß nur die absolute Dringlichkeit -er Lage eine vorherig« Fühlungsnahme mit den Landesregierungen unmöglich gemocht habe un- daß di« Verordnung sich nicht gegen dl« Parteien, sondern gegen alle Element« richte, deren Verhalten ein« Ge fährdung des öffentlichen Friedens darstellt. Nachdem der Vertreter Sachsens -ie llebereinstimmung der sächsischen Negierung mit der Tendenz Ler Verordnung ausgesprochen hatte, die auch gegenüber dem Rechtsradikalismus zu einer starken Beruhigung im Lande führen könne, stimmt« der Rcichsrat den Ausschußbeschlüffen zu. Bayern gegen die Regierungserlasse. München, 1. September. Der Ministerrat hat sich in mehrstündi ger Beratung mit den jüngsten Verordnungen -es Reichspräsidenten zum Schutze der Republik befaßt. Noch eingehenden Besprechungen der Angelegenheit, bci denen gegen das Verbot des Uniformtragens un gegen das Zeitungoverbot von -er Mehrzahl der Minister schwere Bedenken geäußert wurden, beschloß das Kabinett, gegen diese beiden Verbote bei -er Reichsregirrung nachdrücklichst vorstellig zu weroen. Die oberschleflsch« Entscheidung abermals hinmisgeschsben. Genf, 1. September. Die für heute nachmittag 4 Uhr anberaumt, Sitzung der außerordentlichen Session de» Völkerbund-rotes, di« sich mit der oberschlesischen Frage befaßte, dauerte nur eine Halde Stunde. L» wurde darauf folgende amtliche Mitteilung ausgegeben: 1. Um dem Rat die Möglichkeit zu geben, sich in völliger Unab hängigkeit eine Meinung über di« unterbreiteten Vorschläge zu bil den, sind sein« Mitglieder einmüttz zu d«r Auffassung gekonuven, daß es wünschenswert sei, ein« vorläufige Prüfung der Frag« durch Ver treter von Brasilien, Belgien, China und Spanien vornehmen zu las sen, also von solchen Staaten, -!e an den vorangegangenen Untersuch ungen und Beratungen nicht teilgcnommen haben. 2. Den Vertretern dieser Mächte erwachst di« Aufgabe, -ie ver« schick««, ««ucklqge» dies«, Problem« « prüf««, sowotzl «ach 00«^