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Dresdner Journal : 22.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189908226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18990822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18990822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-08
- Tag 1899-08-22
-
Monat
1899-08
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 22.08.1899
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vezugSprxiS: Für Dresden vierteljShrlich: 2 Mark vv Pf., bei den Kaiser» llch deutschen Postanstalten vierteljährlich 3 Mark; außer halb de- Deutschen Reiche- Post- und Stempelzuschlaa. Einzelne Nummern: 10 Pf. Erscheinen: Täglich mit Au-nahme der Sonn- und Feiertage abend-, Fernspr.-Anschluß.'Nr 1295 dresdner Äutnal. Ankünbigun,»gebühren: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift 20 Pf Unter „Eingesandt" die Zeile SO Ps Bei Tabellen- und Zissernsatz entsprechender Ausschlag. Herausgeber: Königliche Expedition des Dresdner Journals Dresden, Zwingerstr. 20. Fernspr.Anschluß: Nr. 1L9». ^194 Dienstag, den 22. August abends. 1899. Bestellungen auf dar „Dresdner Jonrnal" für den Monat werden in Dresden bei unserer Geschäftsstelle (Zwinger straße 20) sowie in der Hofmusikalienhandlung von Adolf Brauer (F. Plötner), Hauptstraße 2, zum Preise von SS PF. angenommen. Bei den Postanstalten des Deutschen Reichs be trägt der Bezugspreis für diese Zeit In den meisten Bade- und SommeranfevthaltS- orten der näheren und weiteren Umgebung Dresdens gelangt das „Dresdner Journal" noch am Abend zur Ausgabe. So in den Ortschaften des oberen Elb- thales bi- Schandav, in denjenigen des unteren Elbthales bis Meisten und in den an der Tharandter und Radeberger Linie gelegenen Orten. Wo in den vorgedachten Orten die Blätter den Beziehern nicht mehr zugetragen werden, wollen sich letztere mit der Post wegen AbholenS ins Einvernehmen setzen. Geschäftsstelle der Dresdner Zonrnalr. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Weichenwärter 2. Kl. Karl Traugott Hauß mann in Dresden das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Ratsaufwärter Schubert in Dresden das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. *Derorönung, die silbernen Zwanzigpfennigstücke betr.; vom 18. August 1899. Nach einer Mittheilung des ReichsschatzamtS ist gelegentlich der Einziehung der silbernen Zwanzig- pfennigflücke die Wahrnehmung gemacht worden, daß einzelne Kassen Stücke, die mit geringen Beschädigungen behaftet waren oder Einbiegungen zeigten, nach Zer schneiden dem Einzahler zurückgegeben oder überhaupt zurückgewiesen haben. Ein solches Verfahren entspricht nicht den hierfür in Betracht kommenden Bestimmungen (Artikel 10 des Münzgesetzes vom 9. Juli 1873 — Reichsgesetzblatt S. 236 — Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 9. Mai 1876 und BundeSrathrbeschluß vom 13. De zember 1877, Anlagen A und I) zur Verordnung sämmtlicher Ministerien, die Behandlung nachgemachten, verfälschten, beschädigten und abgenutzten Metall- und Papiergeldes betr., vom 23. Mai 1899, Ges.- u. Vdgs.-Bl. S. 112, 115, 120 —). In diesen Bestimmungen wird — abgesehen von den Falschstücken — unterschieden zwischen abgenutzten Münzen, die zum vollen Werthe anzunehmen sind, und gewaltsam beschädigten Münzen, die durch Zerschlagen oder Einschneiden für den Umlauf un brauchbar zu machen, alsdann aber dem Einzahler zurückzugeben sind. Die bloße Zurückweisung be- Aunst und Wissenschaft. Witterungsverhältnisse des Juli 1899. Obgleich, wie sich aus dem Folgenden ergeben wird, die Witterung dieses Monats in den bedeutsamsten Faktoren, der Temperatur und den Niederschlägen, zum Teil ganz den normalen Verhältnissen entsprach oder doch näherte, verliehen demselben doch die Regenhäufigkeit, welche sich auf 20 Tage erstreckte, da» öftere Auftreten zum Teil sehr heftiger Gewitter, sowie die starke Be wölkung, welche 70 statt 59 Proz de» Himmel« bedeckte und keinen heitern, wohl aber zehn ganz trübe Tage bilden ließen, einen vorwiegend trüben Charakter Der Regen ergab nach den Messungen am Bi-marck» vlatze SS 5 I, nach denen in der Nähe der Freiberger Straße 138.5 l Master auf den Quadratmeter, worunter die größte Tage«menge (den 3.) 37 4 l betrug. Den 50jährigen Aufzeichnungen zufolge ist der Juli der regen reichste Monat de« Jahres mit der größten Anzahl der Regentage. Die durchschnittlich« Regenmenge de»selben von 80 5 I verteilt sich auf 164 Tage oder ergiebt unter hundert 53 Regentage. Daß die Monatsmengen bi« jetzt zwischen 203 4 I (1886) und 12 5 I (1859) schwanken konnten, zeigt, sowie die folgenden mittleren fünfjährigen Summen, die große Veränderlichkeit diese« Elemente«. E« sielen auf den Geviertmeter in den Jahren von 1851 bis 1855 - 81.4 I 1871 bis 1875 - 66.7 l 1856 - 1860 - 101.2 l 1876 - 1880 - 79 9 I 1861 - 1865 -- 52 9 I 1881 - 1885 -- 82.7 l 1866 . 1870 --- 67 4 I 1886 - 1890 -- 91.4 I 1891 bi» 1895 - 101.5 l. Die Zahl von sech« Tagen mit nahen Gewittern zeigt sich insofern bemerkenswert, al» die Monate der letztvergangenen drei Jahre sehr arm daran waren und sich seit 1880 überhaupt eine ersichtliche Abnahme der- chädigter Münzen ist unstatthaft. Solche Münzen ind entweder anzunehmen oder, wenn eine gewalt- ame Beschädigung stattgefunden hat, nach vor gängiger Unbrauchbarmachung zurückzugeben. Ob eine gewaltsame Beschädigung vorliegt, ist im einzelnen Falle zu prüfen, dabei aber zu berück sichtigen, daß die silbernen Zwanzigpfennigstücke einer raschen Abnutzung unterliegen und bei der Dünne der Münzplättchen in erhöhtem Maße der Gefahr aus gesetzt sind, beim Umlauf von Hand zu Hand be schädigt, insbesondere verbogen zu werden. Beschädigungen von Zwanzigpfennigstücken sind daher nicht ohne weiteres als gewaltsame im Sinne der gedachten Bestimmungen anzusehen, werden viel mehr häufig unter den Begriff der Abnutzung fallen. Eine gewaltsame Beschädigung wird nur dann an zu- nehmen sein, wenn sie als solche aus ihrer Beschaffen heit unzweifelhaft erkennbar ist, z. B. wenn die Münze durchlöchert, durchschnitten ist oder wenn erhebliche Münztheile fehlen. Die Staatskassen werden unter Bezugnahme auf die Verordnung vom 30. Mai lsd.Js. (Ges - u. VdgS.- Blt. S. 125) angewiesen, bei der Einziehung der silbernen Zwanzigpfennigstücke Dem entsprechend zu verfahren. Dresden, den 18. August 1899. Sämmtliche Ministerien: Für den Justizminister: Für den Minister des Innern: Kirsch. vodel. Für den Min. d. a. A: v. Salza u. Lichtens». Für den Minister de- Kriegs: v. «eydewitz. den Finanzminister: vr. RitterftSdt. Wunderlich. Srvennnvge«, Versetzungen re. im öffentliche« Dienste. A« «eschSftSberet»e de» Mtntftertnm» de» Kulln« and öffentlichen Unterrichts. Erledigt, diezweite ständige Lehrerftelle in Dittersdorf. Kollator: hie oberste Schul behörde. Der Gehalt beträgt bei sieter Wohnung im Schul haufe 1200 M. Für Neujahr 1900 wird eine Staffel in sichere Aussicht gestellt BewerbungSgesuche mit den erforderlichen Beilagen sind bis zum 11. September an den König!. BezirkS- schulinspektor Schulrat Dachselt in Chemnitz einzureichen; — die vierte Lehrerftelle in Langenau Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1200 M. Grundgehalt, 168 M. für Ueberstunden, 108 M. für Erteilung von Unterricht in der Fortbildungsschule und freie Wohnung im Schulhause mit Gartengenuß Gesuche sind bis zum 9. September an die Ex pedition des Königl. Bezirksschulinspektors in Freiberg einzu reichen; — die Nebenschulstelle zu Zschieren. Kollator: das Königl Ministerium de- KultuS und öffentlichen Unterrichts. Die Stelle gewährt außer freier Wohnung mit Garten ein festes jährliche- Einkommen von 1200 M. Außerdem wird für den Unterricht in der Fortbildungsschule und für den Turn unterricht das gesetzliche Honorar für Ueberstunden gewährt. Für den Unterricht in weiblichen Handarbeiten, werden der Frau des Lehrers 75 M. gewährt. Gesuche sind an den Kollator zu richten und mit den erforderlichen Beilagen bis zum 6. September bei dem Königl. Bezirksschulinspektor zu Pirna Schulrat Lehmann einzureichen; — eine Lchrersielle in Planitz. Kollator: die Gemeinderäte von Ober- und Nieder planitz. Einkommen: der Grundgehalt von 1250 M. steigt mit dem 25. Lebensjahre aus 1350 M. und von da an aller drei Jahre einmal um 100, sechsmal um 150 und viermal wieder um 100 M, bis mit dem 58. Lebensjahre der Höchstgehalt von 2750 M. erreicht ist. Außerdem erhalten verheiratete Lehrer 250, ledige 160 M Wohnungsgeld. Gesuche sind unter Beifügung sämtlicher Prüfung«- und Amtsführungszeugnisse bis zum 8. September bei dem Gemeindevorstande in Oberplanitz ein zureichen; — die Nebenschulstelle zu Mulde b. Schöneck r. Vgtl. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1000 M Gehalt nebst freier Wohnung mit Garten und Pacht geld, 72 M. für Unterricht in der Fortbildungsschule, 6 M. für kirchendienstliche Verrichtungen, und für die Frau des Lehrers 72 M für Unterrichtung in weiblichen Handarbeiten. Gesuche mit den erforderlichen Unterlagen sind bi- zum 5'. September bei dem Königl. Bezirksschulinspektor Schulrat vr. Braeutigam in Auerbach i. Vgtl. einzureichen. — Zu besetzen: dle neugegründete HilsSlehrerstelle an der Schule zu Merzdorf b Riefa. Gesuche sind bis zum 4 September beim Königl. Bezirksschulinspektor Sieber in Großenhain ein zureichen. Nichtamtlicher Teil. Die Entwickelung des französischen National- Vermögens. Die staunenerregende Entwickelung deS französischen National-Wohlstände- ist ein Beweis für die That- fache, daß selbst das bewegteste, krisenreichste Leben eines Volkes das Wachstum seines Wohlstandes nicht aufhalten kann, wenn im übrigen die Bedingungen dafür gegeben find. DaS an Wandlungen verschiedener Art so reiche Leben Frankreichs hat nicht verhindert, daß dieses Land gegenwärtig an Wohlstand von wenigen, an günstiger Verteilung desselben vielleicht von keinem übertroffen wird. Die beste Berechnung des Wohlstandes eines Landes läßt sich mit Hilfe der Ergebnisse der Erbschaftssteuer feststellen. Für Frankreich nimmt man als mittlere Lebensdauer nach den Be rechnungen des Mathematikers Fourier im allgemeinen 35 Jahre an; mit dieser Ziffer multipliziert man den jährlichen Ertrag der Erbschaftssteuer, um die Höhe des National-BermögenS zu berechnen. Nach den endgiltigen Abrechnungen der Staatseinnahmen für 1898 wurden im vorigen Jahre Erbschaften im Betrage von 6,7 Millionen Francs verzeichnet. Demnach müßte sich der Gesamtbetrag deS französischen Vermögens nach dieser Berechnung auf rund 235 Milliarden be laufen. Diese Ziffer ist nun allerdings nicht ganz zu verlässig, denn einerseits sind die Erbschaftserklärungen nicht immer aufrichtig, anderseits giebt es zahlreiche Werte, die der Fiskus schwer erreichen kann, so Bar geld und Wechsel auf Sicht, die von Hand zu Hand weiterbegeben werden können, ohne daß der Notar zu Hilfe gezogen zu werden braucht. Außerdem ist noch in Betracht zu ziehen, daß in Frankreich die Passiva bei der Erbschaftssteuer nicht abgezogen werden, sodaß gewisse Werte zweimal gerechnet werden. Diese beiden Umstände kompensieren einander bis auf eine verhältmäßig kleine Summe, auf die es weiter nicht ankommt. Wie verteilt sich nun dieses Gesamtvermögen von 235 Milliarden auf die einzelnen Wirtschaftsgebiete? Der Wert der Grundstücke beträgt 113 Milliarden, von welchen 54 auf die städtischen und 59 auf die ländlichen Besitzungen kommen. An börsemäßigen Wertpapieren giebt es 49 Milliarden französischer und 12 Milliarden ausländischer; von den ersteren entfallen 13H Milliarden auf Staatspapiere, 13 auf Aktien und 4H Milliarden auf Obligationen. Für die Depots und Conto - Correnti der Banken, für Sparkassenbücher und dergleichen werden 7 Milliarden in Ansatz gebracht, für die Werte der Geschäftsunternehmungen 3 Milliarden, für die Hypothekenguthaben und sonstigen Forderungen 29 Milliarden, für Gebrauchs- und Luxusgegenstände, Möbel rc. nahe an 10 Milliarden. Weiter sind nach den Berechnungen de Fovillcs in Frankreich 6H Milliarden Metallgeld im Umlauf, davon 4,2 Milliarden Gold, 1935 Millionen Fünf-Francs- Stücke, 240 Millionen Silber- und 50 Millionen Kupfer-Scheidemünze; dazu kommen 3700 Millionen Banknoten. Das Gesamtvermögen Frankreichs im Betrage von 235 Milliarden bildet den besten Beweis dafür, daß die Klagen über dcn wirtschaftlichen Niedergang in Frankreich auf starker Uebertreibung beruhen, denn aut den angeführten Ziffern geht doch deutlich hervor, daß die Vermögen in Frankreich im Laufe dieses Jahrhunderts normal gewachsen sind. Die wirtschaftliche Entwickelung Frankreichs mag gegen wärtig nicht so intensiv fein wie die mancher anderen Staaten in unseren Tagen, sie ist aber doch immer noch durchaus hinreichend und kräftig. Ter Vergleich der bezüglichen Ziffern ergiebt, daß das Privat vermögen in Frankreich seit ungefähr 75 Jahren sich ungefähr vervierfacht hat. Seit 1871 ist trotz der Bezahlung der hohen Kriegsentschädigung an Deutsch land und trotz des Verlustes von Elsaß-Lothriogen der wirtschaftliche Aufschwung Frankreichs ein be- trächlicher gewesen. Nach einer Berechnung des Nationalökonomen Besson haben die Privatvermögen in Frankreich von 1873 bis 1894 um mehr al» 82 Milliarden zngenommen, und es liegen keinerlei Anzeichen dafür vor, daß die Entwickelung des fran zösischen Wohlstandes in der Zukunft hinter jener anderer Länder wesentlich zurückbleiben wird. DaS kräftige Eintreten Frankreichs in die Kolonialpolitik beweist, daß dort dieselben Kräfte wirksam sind, die in andern Ländern eine neue Blüte des Wirtschafts lebens in der Zukunft vorbertiten. Tagesgeschichte. DreSde«, 22. August. Se. Majestät der König haben Sich in Begleitung des Hofmarschalls Frhrn. v. d. BuSfche-Streithorst, des Kammerherrn v. Wiede bach und deS Flügeladjutanten Major- v. Larisch heute früh 7 Uhr 10 Min. ab Bahnhof Pirna mittels Königl. Sonderzuges nach Schandau und von da zu Wagen ins Ottendorfer Revier zur Hochwildjagd be geben. Nach der Jagd werden Se. Majestät und die Herren des Gefolges in SendigS Hotel „Villa Quisisana" Nachtquartier beziehen, um morgen auf Hinterhermsdorfer Revier eine zweite Hirschjagd ab zuhalten. Die Rückkehr Sr. Majestät nach dem Sommer hoflager Pillnitz steht morgen abend gegen 10 Uhr zu erwarten. Dresden, 22. August. Se. Königl. Hoheit der kommandierende General Prinz Georg wohnte heute von 8 Uhr vormittags ab der Besichtigung deS 3. Infanterieregiments Nr. 102 auf dem Exerzierplatz bei Königsbrück bei. Deutsches Reich. * Berlin. Au« Mainz wird von gestern berichtet: Se. Majestät der Kaiser sind hier eingetroffen und haben Sich sofort nach dem Großen Sand begeben Die Be grüßung Sr. Majestät des Kaisers mit dem Großherzog war überaus herzlich. Se. Majestät trugen die Uniform de« Infanterieregiment» „Kaiser Wilhelm" (2 Großherzog!. Hessisches) Nr 116, der Großherzog die des 1. Groß- herzogl Hessischen Infanterie- (Leibgarde-) Regiments Nr. 115. Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich wurden von der Großherzogin auf Bahnhof Kastel empfangen. Die beiden hohen Damen fuhren sodann gemeinsam auf» Paradefeld. Nach Beendigung der Parade ritten Se. Majestät der Kaiser an der Spitze der Fahnencompagnie in Mainz ein, überall von der Bevölkerung enthusiastisch begrüßt. Se. Majestät ritten sodann mit dem Großherzog zum Palais, wo die Gesangvereine eine Ovation dar brachten Se. Majestät der Kaiser führten bei der Parade aus dem Großen Sande das Infanterieregiment „Kaiser Wilhelm", dessen Chef Se. Majestät sind, dem Groß herzog vor, worauf der Großherzog dem Kaiser sein In fanterieregiment Nr. 115 und sein Dragonerregiment Nr. 23 vorführte. Zu dem Gabelfrühstück im Palai» waren StaatSminister Rothe, Provinzialdirektor Frhr. v Gagern und Oberbürgermeister vr Maßmann gelad«, Nachmittags um 4 Uhr reisten Se. Majestät der Kaiser und der Großherzog nach Wolfsgarten ab. selben zu erkennen gegeben hat. Denn es kamen aus die Jahre von 1881 bis 1885 --- 38 Gewittcrtage, 1886 - 1870 --- 18 - und 1891 - 1895 -- 10 - Die Wärme de» Monats mit einem Mittelwerte von 18 37°* entsprach fast genau dem fünfzigjährigen normalen Werte von 18 34°. Durchschnittlich ist der Juli um 1.7° wärmer al« der Juni. Diesmal beträgt, infolge der niedrigen Junitemperatur, der Unterschied 2 8°. Die äußersten Grenzen der Temperatur wurden den 10. in 10.7 ° und den 22. in 29.6 ° erreicht. Durchschnittlich liegen dieselben in 9.1° und 308°, al» außergewöhn- lichste Fälle finden sich 6° (1872) und 37.5° (1865) ausgezeichnet. Die Verteilung der Wärme über den ganzen Monat und deren Abweichungen von der normalen giebt die folgende Uebersicht in Mitteltemperaturen au» je fünf Tagen. Darnach waren die Tage vom 30. Juni bi» 4. Juli mit 16 7° um 1.4° zu kalt, 5. Juli - 9. - - 15 6 10. . . 14 . - 20 0 15. . . 19. - . 18 6 20. - - 24. - . 21 4 25. - - 29. - - 15 3 - 24 - - - 1.2 zu warm, - 0.1 zu kalt, - 2.6 zu warm, - 0.1 zu kalt. Davon hatte der wärmste Tag, der 23., der, ganz den normalen Verhältnissen entsprechend, den Gipfelpunkt der Jahreskurve der Wärme bildet, eine mittlere Temperatur von 23.7°, der kälteste (der 3.) von 12 7°. Kältere Julimonate mit einer Mitteltemveratur von 17° und noch tiefer kommen vor in den Jahren 1856, 1860, 1863, 1867, 1878, 1879, 1888, 1890 und 1892, unter denen die tiefste -- 16° im Jahre 1888. Wärmere, mit 20° und noch mehr, fielen in die Jahre 1852, 1859, 1865, 1868, 1869 und 1874, * Grade nach Celsius. 5° 0 — 4° U. er- * Ein internationaler Kongreß für Kinder schuh wird vom 13. bi» 17 September d I». in Buda-Pest tagen; bisher sind 454 Teilnehmer ange meldet, darunter freilich nur 62 vom Auslande Unter letzteren sind besonders französische und italienische Aerzte vertreten, jedoch werden auch die anderen europäischen Länder sowie die Vereinigten Staaten von Amerika Teil nehmer senden Der Kongreß hat in Pari», Florenz und Berlin Geschäftsführer ernannt, die lebhaft für die Sache thätig sind Bisher sind nicht weniger al« 55 Vorträge metrrslyes Maxrmum ruht. Liegt diesem entgegen auf dem Kontinente ein geringerer Druck, so wird, auch wenn sich der hohe Druck bi« Deutschland ausbreitet, die Luft im Sinne der Bewegung der Uhrzeiger nach der Gegend de« nieder» Drucks abfließen und bei un« al« West- oder Nordwestwind, von der See kommend, mit Wasserdampf gesättigt als Regen bringend austreten Daher kann, trotz hohen Barometerstände«, schlechte« Wetter herrschen. Bei jeweiliger Zuhilfenahme der telegraphischen Wetter berichte oder noch besser der (Chemnitzer) Wetterkarten, würde den Angaben des Barometer« eine entsprechendere Deutung gegeben werden. Die Luftströmungen gehörten vorwiegend der West seite der Windrose an, sodaß dieselben 75 Proz , die Westwinde allein 62 Proz. der Gesamtzahl bildeten. Die durchschnittliche Stärke entsprach 2 7° der BeaufortS- skala (lO--Sturm) oder eine Geschwindigkeit von 42 m in der Sekunde. Dem vorliegenden Berichte liegen die Beobachtungen der meteorologischen Station am BiSmarck-Plahe (Tech nische Hochschule), nach den wöchentlichen Veröffentlich ungen des städtischen statistischen Amte» zu Grunde 17. , „ angezeigt worden. In der medizinischen Abteilung ist die einem Wetteranzeiger, bez Wetterpropheten. Diese Fähig- Mitarbeit einer Anzahl von Capacitäten ersten Range« leit erlischt aber, wenn, wie in diesem Monate, über den gesichert In Verbindung mit dem Kongreß werden britischen Inseln ein hoher Barometerstand oder ein baro- mehrere aus das sragliche Gebiet bezügliche Werke er- varunter vre höchste — 22 " auf 1865. Nach den älteren (Lohrmannschen) Beobachtungen wurde diese Höhe 1834 durch 23.4 ° übertroffen Die Schwankungen, denen die mittlere MonatStemperatur unterworfen gewesen ist, geben 1866 bis 1870--- 18.7° 1871 . 1875--- 19 0° 1876 - 1880---17.6° 1881 - 1885-- 18.4° 1886 - 1890-- 17 .4° 1891 bts 1895 -- 18.0°. Da« Mittel aus den ersten sech« Zeiträumen beträgt demnach 19", da» der letzten sech« 18 2 °, und zeigt dem nach einen Rückgang der Wärme an. Der Feuchtigkeitsgehalt der Luft war ein selten hoher. Denn dem mehrjährigen Mittelwert entsprechend müßte derselbe 10 8 u auf dem Kubikmeter Luft betragen, ging aber diesmal auf durchschnittlich 12.6 an einzelnen Tagen sogar (den 22.) bis auf 15 5 g zurück. In gleicher Werse erhöhte sich der relative Gehalt oder der Grad der Sättigung der Luft. Durchschnittlich enthält sie von der Menge, die sie aufzunehmen vermag, 70 Proz , diesmal aber durchschnittlich 76 Proz., öfter aber auch 90 Proz. Die Luftdruckverteilung über Europa war wieder einmal derart, daß die Angaben unserer „Wettergläser" sich auch in der folgenden Zusammenstellung, in der je fünf Jahre zu einem Mittelwert vereinigt sind, zu kennen Danach betrug dieselbe in den Jahren von allgemeine Unzufriedenheit hervorrirsen, weil sie alle „falsch gingen" und trotz ihre« hohen Standes und der Bezeichnung „schön", schlechte« Wetter herrschte. E« ge schah ihnen aber Unrecht Denn trotz de« Namen» „Wettergla»" ist und bleibt cS ein Messer de« Luft drucks und wird nur unter besonderen Verhältnissen zu 1828 bis 1832-- 19.6° 1833 . 1837- 19 8° 1851 - 1855--- 19 3° 1856 - 1860--- 18 1° 1861 - 1865-- 18.6°
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