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Deutsche Kampf flugzeuge bekämpften erfolgreich britische Kraftfahrkolonnen bei Sollnm und Barani. Kampfhandlungen des Feindes über dem Reichsgebiet sanden weder bei Tage noch bei Nacht statt. Mischer Kreuzer von italienischem Torpedoflugzeug torpediert Luftangriff aus Malla Nom, 21. Mai. fHS.-Melöung). Der italienische Wchrmachtsbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut: Das Hauptguartier der Wehrmacht gibt bekannt: In Nordasrika an der Sollum-Front und nm Tobrnk Spähtrupptätigkeit auf beiden Seiten. Bei den Ausfallver- suchcn der letzten Tage haben die Engländer schwere Verluste an Man» «nd Material erlitten. In der Nacht znm 20. Mai habe» deutsche Flugzeuge de« Stützpunkt Malta bombardiert. Batterie- «nd Schein» werferstellungen wurden getroffen «nd Brände nnd Zer störungen verursacht. Ein britisches Flugzeug wurde im Lustkampf abgeschosse«. Im östlichen Mittelmeer torpedierten unsere Torpedo flugzeuge einen 16 666-Touneu-Krenzer. In Ost-Afrika nichts Neues. Unser Unterseeboot „Malaspina" «nter Kapitänleutnant Giuliano Priui versenkte im Atlantik den feindlichen Damp fer „Lycaon" <7786 VNT.s. Höchste Leistung im Endkampf gegen England Der Arbeitseinsatz im Kriege In der Zeitschrift „Deutsche Verwaltung" erschien ein Auf satz des Sachbearbeiters im Reichsarbeitsministerium Oberre- «ierungsrat Dr. Walter Slothsang, In dem di« Leistungen »er Arbeitseinsatzoerwaltung im Kriege daraestellt werden. In diesem Kriege sind der Arbeitseinjatzverwaltung zwei »rohe Aufgaben wehrwirtschaftlicher Akt gestellt, und zwar die Umstellung der Friedens» in die Kriegswirtschaft und die lau fende Versorgung der Kriegswirtschaft mit Arbeitskräften. Bei ten Aufgaben hat die Arbeitseinsatzoerwaltung bisher gerecht werden können, soweit dies überhaupt im Bereich der Möglichkeit lag. Ucber die zahlenmäßigen Ergebnisse im Arbeitseinsatz gibt »er Verfasser interessante Mitteilungen. Danach ist «nter Äuger- «chtlaflung der zur Wehrmacht einberusenen Arbeiter und Ange stellten die Zahl der beschäftigten männlichen Arbeitskräfte seit Ausbruch des Krieges um rund 1,8 Millionen gestiegen. diese zusätzlichen Kräfte, die für die deutsche Kriegswirtschaft nobilisiert worden find, verteilen sich im wesentlichen aus vier Kruppen. Zu ihnen gehören die Kräfte, die sich schon zur Ruhe lesetzt hatten, aber wieder in das Erwerbsleben zuruckgekehrt lud, und diezenigen, die unter normalen Verhältnissen aus Al- «rsgründen aus dem Erwerbsleben ausaeschieden wären, aber letzt tätig geblieben sind. Weitere Arbettskräst« sind zusätzlich ms den reichsdeutschen und Volksdeutschen Rückwanderen gewon- irn worden. Die vierte Gruppe stellt die ausländischen Arbeits- iräste dar, deren Zahl dank der Bemühungen der Ärbeitseinsatz- zerwaltung während des Krieges stark gestiegen ist und -ur Zeit etwa rund 1,5 Millionen beträgt. Aus leiten derFrauen ieträgt der Gewinn seit Kriegsausbruch nur rund 800000 strafte. Diese vergleichsweise geringe Zahl erklärt sich aus »er bemühten Zurückhaltung der politischen Führung gegenüber ftner stärkeren Heranziehung der Frau zur Berufsarbeit im Kriege. Diese Haltung gegenüber der Frauenarbeit war nur nöglich, weit der siegreiche Verlaus des Krieges mit seinen gerin gen Einern an Mcnichen uns ^«aieriai vi. rejtioie L-ckc>>Uel- lung aller veriuabaren Frauenreierven nock nicht erforderte. Wenn in dielen Wochen nunmehr einer weiteren Verstärkung de ."rauenarbeit das Wort geredet wird, >o ,si dafür der oeritärtt e«nietzende End- lampi gegen England bestimmend. Wir brauchen dazu eine Knegswlrttchait. die ein Optimum an Leistung erbringt. Von befonvcrer Bedeutung ist auch der Eimatz der Kriegs gefangenen. dessen Hauptnutznirher zunächst die Landwirtichatt war Aber auch die gewerbliche Wirtfchait und die Berlehrs- winschasi hat vom Einsatz der »riegsgesangenen großen Rutzen gehabt. Zur Zeit find 1,3 Millionen Kriegsgefangene in der deutschen Volkswirtschaft beschäftigt; die hohen Kriegsgcsange- nenzahlen aut dem Kriegsschauplatz im Svdoktrn lassen eine weitere Verstärkung dieses Einsatzes erhoffen, dessen Haopianteil der Landwirtschaft zukommen dürste. Ma Beispiel an Sallnng und Stärke" Angehörige des zivilen Luftschutzes bei Dr. Goebbels Reichsminister Dr. Goebbels hatte am Dienstag 460 Männer und Frauen des zivilen Luftschutzes, die augenblick lich aus Einladung von Reichsmarschall Gö ring in Berlin weilen, zu einer Kassee-Tafel in die Emp- sangüräume seines Ministeriums cingctaden. In einer Ansprache brachte er den Dank des Fiih- rers und des ganzen deutschen Voltes für all die Hundert lausende zum Ausdruck, die stets einsatzbereit, mutig und tat kräftig im Luftschutz Dienst am-Volk und Reich tun. Der deutsche Soldat draußen an der Front habe sich durch seine Taten bereits in das Buch der Geschichte ein getragen. und die ganze Welt wisse, bah die deutsche Wehr macht unschlagbar sei. Die Heimat aber stehe in gleich un tadeliger HaltuM an der Seite, hex. deutschen Soldaten. Tfi« luftbedrohte« Städte, di« 4»tt Gleichmut die Angriff« «nM» scher Flieger hinnehmen, gehörten zweifellos auch zur Front. Nach dem Kriege werde rs als besonders ehrenvoll gelten, in einem dieser Gebiete gelebt zu haben, die heute zwar nächt- liche Luftangriffe zu erleiden hätten, wo aber jeder mit Swlz sagen könne, daß auch er besonders mit dazu beigetragen habe, den Sieg zu erkämpfen. Schon fetzt gäben diese Städte der gan zen Nation ein Beispiel an Haltung und Stärke; die Männer und Frauen deS Luftschutzes aber, die manchmal unter Einsatz khres Lebens dort für die Heimat aus Posten stünden, hätten sich in besonderem Maß um das deutsche Vaterland verdient gemacht. 228 englische Panzerwagen erbemet Sichtung des in Griechenland zurückgelassenen Materials Bei der Sichtung des von dem britischen Expeditionskorps ,n Griechenland aus der Flucht zurUckgelaflenenKriegsgerats wurden als bisherige Kampswagenbeute sestgestellt 111 leichte Panzerkampswagen. 86 schwer« Panzerkampswagen und 27 Pan- zerspäh- und Jnsant«rie-Panz«r-Kampswagen. , Die Veuetezahlen erreichen damit allem an Panzer-Kampf wagen 228 Fahrzeuoe. Es konnte bet der Sichtung der Beute sestgestellt werden, daß mehrere englische Panzerverbände chr gesamtes Kriegsgerat bis aus den letzten Kampfwagen »m Kampf und auf der Flucht eingebüht haben. ^1000 Inder l.» Gefängnissen Die Massenverhaftungen, die die Engländer ganz willkür lich in Indien durchführen, nehmen immer größere Ausmaße an. Meistens finden diese Verhaftungen unter dem Vorwand statt, die Betreffenden hätten am zivilen Ungehorsam teil genommen. So wurden beispielsweise in Lucknow an einem einzigen Tage 280 Verhaftungen vorgenommen. In den Vereinigten Provinzen befinden sich mehr als 11000 Inder in Gefängnissen ReichSsugendführer Axmann in der Slowakei. Der Neichsjugendführer besuchte die Lager der Kinderlanb- Verschickung in der Slowakei, in denen viele Tausende deutscher Kinder aus den luftgefährdeten Gebieten Unterkunft und Be- tremmg finden. — Der Neichsjugendführer wird am Brücken kopf in Preßburg herzlich begrüß«. tScherl-Wagenborg-M» England verliert den Oellrieg Wieder meldet der Wehrmachtbericht vom 20. Mat di, Vernichtung von 33 000 BRT. feindlicher Tankschifstonnage. Dadurch erhöhen sich die empfindlichen britischen Ausfälle an Tankern, die sich in der letzten Zelt besonders häuften, um ein beträchtliches Maß. Wie erst dieser Tage berechnet wurde, sind seit dem 1. Mai 52 000 BRT. an feind- lichem Tankschiffraum vernichtet und 15006 Brutto-Register-Tonnen schwer beschädigt worden. Das be deutet bet einem Ansatz von sechs Fahrten jährlich 570 000 bis 600 000 Tonnen Oel. Derartige Tankschiffverluste kann Eng- land nicht lange aushalten, ohne daß seine Kriegführung da durch empfindlich beeinträchtigt würde. Der englische Flotten- ches im Weltkriege, Lord Iellicoe, erklärte in seinem Buch« „Der U-Boot-Krieg — Englands schwerste Stunde" wörtlich: ^Jm Jahre 1917 Hai das orohende Gespenst des Oelmangels mir die allergrößten Sorgen bereitet. Es war sogar so schlimm, daß ein Befehl herausgegeben werden mußte, wo nach die Kriegsschiffe aller Klaffen ihre Geschwindigkeit nur noch bei Bedrohung durch d«n Feind voll ausnutzen dursten". Mit der Einführung von Oel als Treibstoff an Stell« von Kohle ist naturgemäß gerade in einem Lande wie Eng land, das von der See lebt, der Verbrauch gewaltig gestiegen. Die Jnlandserzeugung der Insel aber ist so gering, daß st« überhaupt kaum ins Gewicht fällt. Das gesamte Erd öl muß über See eingeführt werden. Im Durchschnitt der letzten Friedensjahre aber bezog England 12 Mill. Tonnen Treibstoff. Der Krieg wird ein« wesentlich« Erhöhung dieses Bedarfs herbeigesührt haben. Schon vor dem Kriege erwies sich die England zur Verfügung stehende Tankerflotte als völlig unzulänglich und macht« die Indienst stellung zahlreicher norwegischer Tanker für britische Trans port« notwendig. Die britische Admiralität setzte noch kurz vor d«m 1939 angezettelten Kriege den verfügbaren Tankrr- schisssraum mit etwa 2,3 Mill. BRT. an, und ließ daraufhin in einer halbamtlichen Auslastung folgendes verlauten: „Wenn die Tankerflotte von 2,3 Miu. BRT. sieben bis acht Fahrten je Schiff im Jahr durchführt, und wenn der Verlust durch die gegnerische Seekrtegführung nicht mehr als 10 v. H. im Jahr beträgt, dann werden wir unseren Bedarf von 15 Mill. Tonnen Treiböl decken können." Diese «nglische Berech nung ist schon in den ersten Wochen des Krieges umgeworfen worden, denn e» stellte sich heraus, daß Großbritannien sür sein« Wirtschaft nnd sei«« Kriegführung nicht 15 Mill., son dern S5 Mill. Tonnen Oel brauchte. Schon nach «inem halben Jahr Kriegführung meldet« daS Oberkommando unserer Wehrmacht dir Versenkung voq 46 Tankern mit zusammen 332000 BRT. Darunter befanden sich allein 32 englisch« Tanke, mit 220 000 BRT. Der veran schlagte JahreS Verlust von 10 v. H. der Tankertonnage war also dam der deutschen Seekric Führung schon nach einem halbe« Jahr erreicht ««d ist seitdem m erheblichem Maß« aestiege«. Außerdem fahren die Tankschifte heut» nicht fieben- bis achtmal im Jahr, sondern günstigstenfalls vier- bis fünf mal, da die Anfuhrweg« sich erheblich verlängert haben. Nachdem das rumänische Oel für England ausgefallen ist, bezog es seinen Bedarf zum größten Teil aus Indien, dem Iran und dem Irak. Früher wurden diese Oelttansporte aus dem kürzesten Wege durch das Mittelmeer gebracht. Dieser Reiseweg ist den Engländern seit langem versperrt, so daß die Tankschiffe den Weg um daS Kap der Guten Hoffnung nehmen müssen, der gut doppelt so lang ist wie der durch das Mittelmeer. Einen schweren Schlag erlitt die englisch« Oelver- sorguna, als sich der Irak erhob nnd die Oelleitung für England sperrte. Aus dem Irak aber bezog England schätzungsweise 5 Mill. Tonnen Rohöl im Jahre. Die Ereignisse im Vorderen Orient gestalten also die Oelversorgung Englands, die eine Lebensfrage ist, noch besonders schwierig. Dabei müssen wir berücksichtigen, daß die Dinge im Nahen Osten erst im Werden find. Auch der I r a n sympathisiert mit dem Irak, und es könnte hier leicht der Fall eintreten, daß auch das Jranöl nicht mehr für Eng land erreichbar ist. Das würde den weiteren Ausfall von etwa 10 Mill. Tonnen Oel im Jahre bedeuten. So gerät die eng lische Oelherrschaft, die im Nahen Osten mit Gewalt aufge richtet wurde, bedrohlich ins Wanken. Das ist in diesem Augenblick um so gefährlicher für die Kriegführung des Em pire, als das Oel des Vorderen Orient an der sür daS Empire lebenswic'!>gen Seeverbindung nach Indien und den Be sitzungen im Fernen Osten durch die Entwicklung der Kriegs lage kaum noch von England verteidigt werden kann. Selbst der Raub der holländischen Insel Aruba und Curaeao aus den Kleinen Antillen kann die englische Oelkata- strophe nicht abwenden, denn es ist ja nicht damit getan, daß England Oel von Uebersee bezieht. Dieses Oel muß ja auch noch an die Stellen des Verbrauchs gebracht werden, und hier bestimmen der Standort der Tankanlagen und die Raffinerien den Weg. Englands Häfen aber liegen unter den Bomben der deutschen Luftwaffe, die namentlich die Oelstationen mit Erfolg angegriffen haben. Die größte der englischen Oelstationen ist London, wo sich Hunderte von Tanks mit einem Fassungsraum von 1,25 Millionen Tonnen aneinanderreihen und in normalen Zeilen 11 Raffinerien 2,5 Millionen Rohöl verarbeiten. Die Oelstation London abep dürfte heute zum großen Teil bereits ausgefallen sein, und nicht besser wird es um die zweite Oelstation, um die Häfen Bristol, Swansea und Pembroke am Bristolkanal stehen. Wir kennen die Orte aus den denlschen Heeresberichten als bekannle Angriffsziele unserer Bomber. Die dritte große Oelstation liegt am Manchesterkanal bei Manchester und Liverpool. Auch diese wie weitere Raffinerien i» Southampton und in Schottland werden in ihrer Arbeit durch die deutschen Luftangrifte vermutlich stark beein trächtigt sein. So viel steht jedenfalls schon heute fest: der Chronist wird nach Beendigung dieses Krieges nicht wie einst nach Be^ endigung des Weltkrieges rühmen können, daß England „aus einer Woge von Erdöl zum Siege geschwommen" sei. Di« deutsche Oelversorgung aber kann nicht gefährdet werden. Marinehilfsschiff Kannte versentt Die briitsche Admiralität bedauert, Mitteilen zu müssen, daß das Marinebilfsschiks der königlichen Marine „Lamito" versenkt worden ist.