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s.-U7!! Tageblatt. -KL nnl onr. Veranttvortl. Redacteur : Karl Julius Frotscher in Freiberg. r, Sonnabend, den 12. October tLM rirt " u ')l //s- I m>- Die schlesw-holst. Landes-Versammlung an das deutsche Volk. (Beschlüssen in der Sitzung der schlesw.-holst. Landes-Versammlung 7 . vom 4. October.) . , . Deutsche Kruder! Der Augenblick, in welchem wir unser Wort an Euch richte», ist ernst und verhängnißvoll, wie nie zuvor. Un sere nächste Zitkunst steht auf der Spitze des Schwertes. Wir sind bedroht in unserem Recht, in unserer Freiheit, in unserer Nationa lität , bedroht in Allem, was einem Wolke als das Höchste und Hei ligste gilt. Fast die Hälfte unseres Landes ist in den Händen eines erbitterten Feindes, Frevelnder Hohn wird dort gegen Gesetz, Recht und Sitte geübt; die Söhne des Landes werden gewaltsam dem feindlichen Heere eingereiht; die Unerträglichste Erpressung ist über eine Bevölkerung verhängt, deren einziges Verbrechen eS ist, daß sie, festhaltend an dem alten Rechte, sich unter Dänemarks Gewalt nicht beugen will. — Mächtige Cabinette Europäs sind mit dem dänischen zusammengetreten, uns unser gutes Recht zu entreißen, Schleswig-Holstein einer fremden und feindseligen Nation für alle Zeit zu überliefern. Wer unsere Verhältnisse kennt, der weiß es, daß unser Kämpf keinen anderen Zweck hat, als die Vertheidigung gegen den ungerechtesten Angriff. Kein mit Recht und Ehre irgend verträgliches Mittel ist unversucht gelassen, den Friede» zu erlangen und den Krieg mit allem seinem Elend zu vermeiden. Es blieb uns nichts Anderes übrig, als unbedingte Unterwerfung unter ein fremdes Joch oder Kampf bis auf das Aeußerste. - Die Wahl konnte nicht zweifelhaft sein. Volk und Regierung haben einmüthig daS Letztere gewählt. Und wie unsere Statthalterschaft, unbeirrt durch die Protokolle fremder Mächte, entschlossen ist, den Krieg mit allem Nachdruck fortzuführen, um zu einem ehrenvollen Frieden zu gelan gen, so werden auch wir, die Vertreter des schleswig-holsteinischen Volkes, sie in der Ausführung dieses Entschlusses mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln unterstützen. Wir haben zu dem Ende beschlossen, dem Lande neue und schwere Lasten aufzuerlegen, seine bereits stark in Anspruch genommene Wehrkraft in noch erhöhtem Maße anzuspannen. Wir haben eS beschlossen- in der festen Zuver sicht, daß eiw tüchtiges Volk hinter seinen Vertretern steht, welche« für eine große Sache große Opfer zu bringen bereit ist. So dür fen wir auch erwarten, daß unsere hartgeprüfien Brüder in Schles wig mit derselben Standhaftigkeit, welche bisher ihr Ruhm war, auch fernerhin die schweren vom Feinde über sie verhängten Letdtn ertragen, daß sie ausdauern werden, bis es gelingt, ihnen deä Tag KM Ta-esseschichtt.' > Dresden, 9. Oktober. Sucht man jetzt. He „HutM Einheit", so kann mau lange, selbst mit der Laterne deSDivgeneS darnach suchen. Statt dessen findet sich »ber inz großen Gfsämmt- vaterlande rin Wirrwarr, daß manscht mehr WÄ^^ meister in Deutschland ist. Früher hieß eS, das habe dft W» nigung Deutschlands gehindert, vud^doch waren die Pöbkr r»n!g in den großen Ideen, welche da« Jqhrhunder^ Nationalversammlung, die Mite von DeutsAAhH Söhnen, brachte nach Jahresfrist eine Persaffu»g^,M UM wäre sie von den Regierungen angenommen wörde^, uM Einheit im Inneren und Macht nach Außen gegeben hätte Nm» aber haben die Fürsten und RsgitMÜgen kük Macht > de« Händen, ntid dÄ Volk ist bei Teite^geschobeM;; atek stttändeuh«« u:7 rw der Befreiung zu bringen. Unser tapferes Heer harrt «nt Ungeduld dieses TageS. Wir wissen es ihm Dank, daß auch dasUnglLk seinen Muth nicht zu beugen vermocht, daß eS mtt Freudigkeit , He schweren Mühen des Krieges getragen hat. Es wird de« Erwar tungen des Vaterlandes entsprechen. Deutsche Brüd«!-'Daß Dl die Lage der Dinge in dem gegenwärtigen Äügeublick, IHv Wt Lu einer Zeit, wo alle andere Hilfe wich, üuß »M hvctzssstt. Mr sprechen Euch den Dank des Lände« auS für AfleS> ,was. dieser Zeit für uns gethav habt, MMe slnterKützüngen schast, an Geld, an anderen Gaben. Mer an unseren Dans sich — wir wollen es nicht vychehlrn 7-^ zugleich ! die, ycnste Mch- nnng, daß Deutschland nicht »ufhören möge, mit uy« zu tragen, die wir zp^Jqhre hLdyrch^ess'^ Theil getragen haben. Denn Deutschlands Säch^ M hi^r geführt, seine Ehre, welche hier gewährt, seine W vertheidigt, sein Recht, welches hier mit Blut besieget wird, Äußjw- ordentliches ist erforderlich, damit der Krieg mit dtt nMigen Kraft zum Ziele geführt werde. Deutschlands heilige Pflicht wird e« seU, uns ausreichende Hilfe zu leisten, so lange es noch Zett ist. Ein Volk von vierzig Millionen vermag Großes, wenn e« nur einmü- thig will. In unserem Schicksal wird sich Deutschlands Zukunft spiegeln. Möge sie unser Vaterland hoch emporheben über die Er niedrigung der Vergangenheit und der Gegenwart! Da« gebe d« Allmächtige, der die Geschicke der Völker und Staaten tu sei«« Hand hält! ssrschemt täglich nLH 9 Uhr mit Ausnahme der S-nn- und Festtage. — Preis halbjährlich 22'/, Rgr. — Inserat« dte gespalt. Zeile 5 Pf. k Ni nk N! 7<tg!^N77'-; -,N7» Freiberger Anzeiger -