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SS. Jahrgang. ^>L 22. Donaerstag, IS. Januar 1S22. DrakXontch-M! M.chrliHIr» »»,,»«». 8»knIvr<ch»s-Samm«In»ni'n«r 28 241 liur tür 4Ia<t>I»eIpr8<t»»: 20011. i, »r«,»«n und Vororlen bei titplch »rxeimaUaer Zulrazun, mnnolll« I«.- M.. DkzugS'Gevüyr V»>i»nd ,«>>„«>»» „ 1. m. Vu, Kom>»«n<mie>,»n. An,einen unler Än^oiaen-^üroile Stellen, u. Wnknung.mnrdl, IIr-Uil,«An. u. Verkilule Vnr,ugs,l«k» laut 1^' Taril. Aoscotirti»« Aullraa» a»aen vorausbezahluna Einzelnummer 7V Ps. «chrMI'ltunq und Aauo«qe»«I,iM»I>»Ir: »»rleuNrah» 28,40. u. Verloq von «pich » Velchardl ln Dre»d«>- Vvftlcheck-Nonlo lOSS Drei»«». Aachdru» nur mll deutlicher 0u»ll»n,n,ab» «.Dresdner Aachr.") zulalsl,. — Uiiverlanglr SchrWllch, werden nicht auldewaln« Vorberettungen zur Auhrbesetzung? Enkhiillungen eines sranzöjisrhen Komm linisknblalles. <> > 0 n e r D r a l> l b c r l ch t der „D r e d - n. A a ch r t ch t k n"> Paris. l«. Inn. Tie „Internationale" erklärt, das, der Arbcitsministcr Le Trocqner in Gemcinichast ,nil Poin» varö die Besehiing des Rnhrgebiets bereits vorbcreitc. Das syndikalistische Blatt glaubt diese Vorbereitungen in einem Ausrufe n» das sranzöslsche Eisrnbahnpersonal scjtstcllen zu können, in dem gesagt wird, dast diejenigen Beamten und Arbeiter, die in die Alirttung der Keldeiscndahncr eine treten wollen, iibcr die Behälter und Löhne bis zum lll. Ja nuar d. H Anskunst erhallen könnte» Diese W Abteilung der K.'ldeisenbahiicr operiert in den Rheinlanden, Die 'Vor teile. die de» Eisenbahnern geboten werden, wenn sie sich fiir ein eincinlialbjälirige Dienstzeit verpslichtc», bestelle» in einer Löhnung von lll Kranlen pro Tag. kreier jüohiinng, Heizung, Beleuchtung nnd Kleidung Tic Eisenbahner wer den niit ihren Hamitten in das Rheinland befördert »nd nach Ablauf der ein ünhalhjcZirigen Dienstzeit wiederum aus Staatskosten nach Hanse geschasst. Das Blatt erklärt serner, dast Arbeiter, die sich irgendeine Benebln»,g zu schulden kommen liefen und denen Entlassung droht, dieser enigehen können, wenn sie sich zu einem Engagement in den Ni,ein- landen verpflichten. Es sollen zunächst Eisenbahner in grober Zahl in das Rheinland geickmkfl werden, nm, wenn nöiig, hier einen Streik der dentschcn Eisenbahner zn breche» und todann die Triippcnbrsördcrnng nach dem Nnhrgebiet in die Wene zn leiten. 31 Goldmillionen am 18. Januar gezahlt. Paris, i», Han, Tie «rienslastenkoinniinion hat heule die Rcparaiivnssommission amtlich davon verständigt, das« der Gegenwert von :tl Millionen Goldmark in sremden Devise» bezahlt worden sei. lW. T. B.i Was wir aUos bezahlen sollen. Statt Abbürdnng immer neue Vasten! Berlin, >8. Han. Durch Bruchlus, des BoljckmfterrarcS »ar die deutsche Negierung verpflichtet, die Koste» der ttntcr- bringnug der Interalliierten UeberwachiingSkoinmiilione» in Dentichland zn tragen »nd ansierdem gewisse Zulagen zn de« Gehältern zn zahlen, während die eigentlichen Ge hälter und Vöhnnngci, der Nommiisionsmitglieder bisher von deren Negierungen bezahlt mnrdcn. Der „Boss. Ztg." znsvlge is« nun dieser Tage eine weitere Entscheidung d«S Botschatterrates gctrosscn worden, die auch noch die Tragung der tl o st e n s j> r die Gehälter der Kom- »issionsmitglird« r Dentichland auje »legt. „nd zwar rückwirkend s!i ans die gesamte Zeit der Tätigkeit der einzelnen Mitglieder, Nach dem augenblicklichen Stand der deutschen Balnta würde dies sliv die etwa <Lvl> KominHsions- mitglicdcr die runde Lumme von Milliarde Papiermark auSmackwn. Nack der Aufstellung des Blattes kostet der Ehe! der Kontrollkommission den Deutsch.» lediglich sür Unterbringung im Hotel Adlon jährlich llüällllll Mk. Dazu kommt seine Zulage, die nenerdingS ans ',7l>t»ll> Mk.. gültig ab September <!)2I. unter Vorlx-Hatt sestgesch« ist. Bisher betrug diew Zulage !i2»'»> Mk, Noch ne man noch die Dienst reisen „nd sonstigen Auslagen sür den Genera! hin,», so bürste sUrihnaIlein icko» die b i S h c r v o n Deutsch land aufgebrachte S n n> in c mit t !4 M i l l i o n Mark im Jahre kann, zu hoch aegrisscn sein. Hu der Krage der Gehattsnach zahlungc» schweben au zuständiger deutscher Stelle zurzeit noch Erwägunge», ob die Kordeenng beS BotschasterratcS juristisch berechtigt ist. Die Beralunqen im Auswärtigen Ausschuß. tEtgner Drall tbcr'cht der „DreSdn. Nachrichtc n".I Berlin. 18, Han, In der heutigen streng vertraulickren Sitzung dcö Auswärtige » A u 8 f ch u sses crgriss. nachdem Di , N a ! h e n a » über seine Besprechungen in London, Pa,'s iind Eainics berichtet hatte, auch Dr. Hcii- fcrich daö Wort und richtete schwere Angriffe gegen die Negierung. Während der Beratungen des Ausschusses er schien im Reichstage auch der französische sozialistische Ab geordnete N c » a » d e l, der sich mit einigen ivz'alistttchen Abgeordnete», »amenllich mit dem llnabhhängige» Dr. Breiticlzeid. längere Zeit nmerlhelt. Hm Verlause der Debatte ergrii's auch der Reichskanzler -nS Wort zu längeren Ausführungen über die ansienpvlii'.sche Vage. Hn der NachmittaiSsihling ergriff zlit.ächit Abg. Ettnnes lD. Bp i das Wort, ans deiien Ausführungen Dr. Nathenau in längerer Rede anti»o»lete. Ncichs,anz!cr Dr. Wirth war anwesend, ohne jedoch i» die Debatte cinziigreifen. Kerner äns erten sich zur Lache „och die Abg. «Salbei» tDem i, Dr. -Heim, lBanr, Bp i und nochmals Dr. Helsierich, denen Dr. Nathenau wieden-m entacgncte. Die Berhandlungcn sollen bei Gelegenheit der Erörterungen über die bcnor- tt eben de Konferenz von Genna demnächst sortgeseht werden. Italiens Annäherung an Deulschland? Nom. >8, Han Der frühere Botschafter In Nom von Neere » berg G v f, > e r erklärte einem Kvrlespoiidenten der „Bon. Zig" ». a.: Das italienische Bvlk iei durchaus sür die A n u ä h e r u » g an Dcut > chla n d. Hn Italien werde die Politik »vn nuten nach oben gemacht. Die Wert schätzung Deutschlands, der trinc Regierung in Nom, selbst wenn sic nicht auch den gleichen Standpunkt ctnnähme, e»t- gegenarbriten könnte, sei so ausrichtig, dan Südtirol keine Kurcht vor einer Absicht, es zn cntnationalisierc». z» haken brauche. Der Verkauf -es deutschen Eigentums in Italien. Nom. 18. Han. Dir Agencla Stefan! te'U mit. dass dir Veröffentlichung des Dekrets über den Berkans des deutschen Eigentums in Italien bevcwstehe. Der Verkauf könne danach durch öffentliche Versteigerung oder im Privatwcgr erfolgen, Ici tcreS nur in Ausnahmcsällc'n »lt Erlaubnis des >Handelsminist:rL Frankreichs Widersland gegen Lloyd Georges Europitpläne. Paris, 18. Han. Ministerpräsident Poineurü hat die üblichen A n t r i t t s d e p e s ch e » an die alliierten Regie rungschefs gerichtet. H» der Depesche an V > o » dGevige sprach er unter Erinnerung an die gemeimamcn Scdiacht- selder die Hoffnung aus. das, alle Kragen der Erfüllung des europäischen KriedenS der Bcrlragsersülinng und der Reparationen im sieundtchastliche» Geiste »nd gemeinmmen Einvernehmen geregelt würden. Vloyd GcorgesAnt ivvrt enthält einen Hinweis ans das Briand in Eannes überreichte englische Memorandum, das die britischen An sichten klar umschreibi Die Antwort Lloyd Georges ichliestt mit der Hoffnung, da« die unerledigten Probt nie wieder in unverändertem Geiste der Kaniergdschaft gelöii werden können, Ter Telegrammwechsel mit dein itglicnischen Miuisterpräüdenten Bonomi spricht dnoon. das, die beiden Bulker !m Krieden ebenso verbunden bleiben sollen, wie in, Kriege, Paris, Ii>. Han, „Hournal deS Debats" schreibt z» dem Telegrammwechsel zwischen Poinearo und Vlvud George: Vlond George komme im lebten Sau auf den Grundgedancen deS englischen Memorandums vom 4, Januar zu sprechen, nenn er von der höchsten Aufgabe spreche. Hämisch dnuon, die Völker Europas zn eine Einigung durch einen direkten und dauerhaften H- r i c d e n zu veranlassen. Das sei einer der Punkte, in dem die Aufsagung der beiden .Vkabinctte ansci>igndergi»g>'n, Nach Ansicht der Kranzoien sei die von Llogd George bezeichnet«: Ausgabe nach Masiaave des möaiiihrn bereits gelöst. <!> Nach ihnen habe der Be>- saillcr Vertrag eine» gerechten Kricden besiege'« iü Um diesen danerhast zn gestalten, miis,tcn die Siaate». denen der Vertrag Verpflichtungen auserlig:, überivscht werden, bis sic sie erfüllt hätten. Das Blatt lau» sich lein Bild machen von einer europäischen Union, innerhalb deren die Tchuldnersiaaten sich in die Verwaltung Europas mit gleichen Vollmachten teile» dürfen, n ie ihre Gläubiger, Eine wichs Vaae sei ln keiner bürgerlichen oder Handesgeiellschaft zu lässig. Die Mitglieder einer Gesellschaft müssten, wenn dies: larmonisch arbeiten wolle, die gleichen Dcndcnzen haben, sich von den gleichen allgemeinen Ideen leiten laue» und gemeinsame Zwecke verfolge,, Gegenwäitig hätten aber die europäischen Staaten, von Amerika nicht zn reden, weder dieselben Tendenzen, noch dieselben allgemeinen Hd-en. noch gemeinsame Ziele, Solle unter diesen Umständen, fragt daS Blatt, die Union liergesteüt werden, von der Vlovd Gevige träume? Soweit die Umstände cs erlaubten, entspreche dem Gedanken dar Union der Völkerbund, wie er in, ersten Kapitel des Vcisalilei Varlre-ws organisier, sei. Es bleibe nur übrig, den Gedanken »nd dir Drginiiation z» entwickeln. V'cu-id George, der fick, doch ans der HriedenSkonlerenz zum tätigsten Vorkämpfer des Witionsckien Bundes aufgeworfen habe, wolle ihn wegen einer neuen Ge>ellsck'i»s« mst onderen, wenn nicht entgegengesetzten Tendenzen verlassen. <W. T. B i Die Derhan-limLen über den englisch- französischen Vlrlrnq. London. >8, Han, Einer Reuter Meldung zufolge gaben V Io » d G corge »nd Lord Eurzon vor dem britischen Kabstictt Erklärungen ab über die Verhandlungen in EnnueS nnd über die Unterredungen mit dem neuen französischen Ministerpräsidenten Poincare Es werde augenblicklich über die mögliche» Grundlagen d c s c n g > i l ch - fran zösischen Vertrages beraten, Unüberwindliche Hindernisse seien nichi vorhanden, lW TBs Die neue Partei Lloyd Georges. London. l8, Han ..Pa» Mall nnd Globc" schreibt, das; man der Rede, die Llond George aus der Konferenz der Koalitionslibcralen am nächsten Sonnabend halten werde, mit grohem Interesse cmgrgcnicchc ES werde Uir sicher ge halten. das, sich der Augenblick der K » s i o n der beiden H- l ü g e I d e r K o a I i t i v n nähere. Es sei jedoch vorlänüg noch zweiselbast. ob der Premierminister so weit gehen werde, wie seine Anhänger glaubten. Hür die neue Partei seien verschiedene Namen vvrgeschiagen worden. Am meisten habe Anklang die Bezeichnung gesunden: Ngtloiial-konstltuti'viieNc Partei. kW.T. B.s Ein französisch-italienisches Sonder adkommen? Paris, >8. Han. Nach dem „Hntransigeaiit" berichte» der Pariser Korrespondent der „Gazctta del Popoko", Briand habe In EanncS Bonomi ein iranzöliich- italieniicheS Sonderabkomrnen angcboie» und Poincarä habe beschlossen, die Huit aiive Briands weiter zu ucrsolgen. Hn diesem Abkommen versprechen llch beide Völker gegenseitig Unterstisizuiig im Kalle eines Angrisseö ihrer Gegner. lW. T. B3 Krassin über den Aniinn des Vcisattler Bettrnqes. London, lll. Han Krassin erklärte in einrr Unterredung mit dem politischen Berichterstatter des „Manchesrrir Guardian", eS sei uiimögüch, der znuehweiideii Verheerung Europas und den, Nicderaange der Länder ein Ende zu be reiten. solange die herrschenden Länder sich nur non ihren eigenen Tagesinteressen leiten lassen. Ter Versa itlcr Vertrag müsse abgeändert werden, nickst nur im eigenen Interesse der Sieger, sondern auch der Besiegten. Der Vernichtung deS Wirtschaftslebens Deutschlands nnd der Zerstörung seiner Erzengnngssähigkeit mittels belszst.stS- loser Entscheidniigen nnd Infolge der vom Standpunkt der Produktion sinnlosen Zerrcistnng Dcutickstands müsse rin Ende gemacht werben. Krassin fügte hinzu, ohne die W l c d e r h e r st c l l » n g N » st I a n d s gäbe cS keine» Weg, aus der europäischen Krise herauszukommcn. lW. T. B.) Das unerreichte und unerreichbare Ziel -es Kanters. Der Kanzler hat lm ersten Teile seiner Rede auf dem Zentrums-Parteitag die Behauptung ausgestellt, Vast die deutsche Regierung das Ziel ihrer Erfüllungs- »nd Ver- söhnnngspottttk nunmehr erreicht habe. Die Welt habe seit dem 8. Mai 1021 wieder wirtschaftlich denken gelernt, sW habe einen Begriff davon erhalten, was Goldwilliarden wirtschaftlich bedeuteten, sie habe eingeschen, daß die Wirt schaft unseres Erdballes die Verständigung der Menschen untereinander voraussetzr. Und das alles sei geschehen da durch, dast mir „den Leidensweg von London nach Eannes" gingen. Man darf diese Auffassung, die aus den ersten Blick so viel Bestechendes an sich hat. nickst unwidersprochen lassen, da sie die „Erfolge" der beiden Kabinette Wirths mit ganz unverdientem Glorienschein umgibt, und znm andern ein ganz falsches Bild von den Tatsachen erweckt, aus dem der an Leichtsinn grenzende Optimismus eines Teiles unseres Volkes unbcrechtiglermasten Nahrung schöpfen könnte. Ter Kanzler hat cs bedauerlicherweise vermieden, seine Meinung mit Beiveismaierial zu begründen, und cs dem Scharfsinn anderer überlassen, die in tigen Unterlagen in der ferneren und näheren Vergangenheit azisznspüren. Aber so weit man auch aus das vergangene Hahr der bedingungslosen und bedingten Erfüllungspvlitik zurückbliclt, so sehr man sich bemüht, in die jeweilige Stellungnahme seines Kabinetts zu den Ereignissen einzndringen. es lässt sich kein Vor kommnis linden, das zu einer optimistischen Ein'chätzung der Wirkiamkeit der Wirthschen Politik Aniast gäbe. Die schweren Schläge der Sanktionen, der Verlust Oberschlcnens, die Knebelung der Einwohnerschast des Saargebicies, der fortschreitende Ruin des deutschen Wirtschaftslebens tnuchen in der Erinnerung wieder aus und lagen vergeblich danach fragen, ob sich in diese» Geschehnissen das fruchtbare Walten deutscher Politik ausspricht. Oder waren vielleicht die ab aevrachene Kvnserenz vvn Cannes nnd das Neparatiolis interim die Begebenheiten, die d:m Kanzler das Wort von der Erreichung seines Zieles in den Mund legten? Kündete sich in ihnen vielleicht die Tatsache, dast die gesamte Welt die Lage nicht mehr nur pvlitisch, wndern a»ch wirtschaftlich z» beurteilen gelernt habe? Die Verhandlungen des Obersten Rates in Eannes, solange er vor Briands Abreise noch vollstünd'g war, trugen ausschiiestlich politischen Eimrakter und befassten sich, wie erinnerlich, mit der Vor arbeit für den englisch-französischen Garanticvcrlrag. Und als dann in zwölfter Stunde die Konferenz mit der rheto risch vorzüglich ausgebankcn Rede des ehemaligen deutschen Wiederansbaiiministers einen wirtschaftlichen Anstrich zu erhallen schien, flog sie auseinander: eine notdürftige Zwischenlösung in der hart drängenden Reparations - An gclcgeiiheit wurde verkündet, die die Milliardenratcn in vorläufig dckadenweise zu zahlende Miliivncnleiitungcn um- wandelte, und der Beweis sür den wirischasispolitisch reifen Sinn der Welt, den der Kanzler trohdem irgendwo spüren zu könne» vermeint, unterblieb Hier also können schwerlich die Quellen zu suchen sein, deren Nektar in WirthS Rede vor dem ZeutrumS-Parteitag einflvst. Plan must sich schon ein wenig vvn der harten Wirklichkeit in die Gebiete wissenschaftlicher Abstraktionen entfernen, um zu begreifen, was der Mathematiker aus dem Kanzlerstuhle unter „Weit" verstanden wissen will. Bei früherer Gelegenheit hat er bereits einmal aus den Ber» vffentiichnngcn von Wirtichafts- und Reparations - Theore titcrn des feindlichen Auslandes den Schlug ziehen zu können gemein!, die Einsicht der Eutcitte, ja der Welt, in die wirtschaftlichen Notwendigkeiten, in die wirtschaftlichen Zu sammenhänge der Erdteile und Lander untereinander sei aus dem Marsche nnd bereite zu Deutschlands und der anderen vergewaltigten Staaten Gunsten eine Revision der Verträge vor. Dast gerade in diesen Tagen die bekannirsten, ivie aber gleich hervorgchoben werde» soll, politisch völlig unmatzgeblichen Rcpararionsichriftstell-.'r in Ententekreisen mit neuerlichen Veröffentlichungen hervorgetretcn sind, leg» es nahe, daran zn alauben, dast Dr. Wirth vornehmlich im Inhal» dieser Schriften die Beweise sür eine GcistcSwand- lung der Welt vom Politischen zum Wirtschaftlichen sieht. Allerdings entwickeln die beiden früheren Professoren der Nationalökonomie Hohn Mavnard Keimes und der Italiener Nitti in ihren ansseheiierregende» Büchern über ..Eine Revision deS Versailler Vertrages" und „Europa ohne Kricden" geradezu vernichtende Urteile gegen den Unsinn der Deutschland auseriegten Lasten und weisen Wege, die ihnen zur Besserung der verfahrenen Weltwirtschaft zu führen scheinen. Die Ausführungen des Italieners gipfeln in der bezeichnenden Zusammcnsasinng: „Selbst der be schränkteste Verstand mnst einsehen. dast die Verträge un durchführbar sind. Sie sind schädlich sür die Besiegten, wett sie jede Tätigkeit zum Stillstand bringen und lähmen, und ! sie sind zn gleicher Zeit eine Gefahr sür die Sieger, weil idcr Niedergang Europas eine notwendige Erscheinung ist, , nachdem die wirtschaftliche Einheit zerbrach." Nitti hüll liü Milliarden Gvldsrantcn, von denen 2V als bezahlt an- -.niehen. 2n in Kohlen abzinübren und 2l> durch tlcbernahine der VcrbandSschnlden an Amerika z» tilgen sind, für die höchste und schwerste Bürde, die Tcittschland tragen könne. Keimes geht noch weiter. Er berechnet die dem deutschen Bolle billigrrwciie anszi,erlegenden Lasten ans St Milliarden Goldmark, die in 8ü Jahren mit 6 Prozent Zinsen bezahlt und amortisiert werden müstten. Aber Nitti und Keimes, so beachtenswert und tüchtig die ihre» Urteilen zugrunde liegenden Gedanken auch sein mögen, sind doch nur einzelne Männer, dl«, wie erwä-»^