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jutem vor- Mtttwoch, den 2S. August Politische Weltschau Kode ; Blattes. Maschine, Wo? eine nur immer wird Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt der Kgl. Amtshauptmannschaft und -er Kgl. Schnlinfpection zu Knutzen sowie -es Königlichen Gerichtoamteo UN- -es Sta-trathe» zu Dischof»wer-a. Diese Seitichrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch» und Lonnaoruo« und kost« rinschliepich der Sonn abend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 1 Mark LS Psg. (lL Rgr.). Inserate werden di« Viealtag« und Freitags früh » Uhr angenommen und kostet die gesp -ltene Eoryuszeile oder deren Raum 10 Pfennige. abrrk in ^end einen 458 an senstein k3836.) ufche in 5. August Liebe. treten bei Mölln. ryladen in den il Stat. !8. Zu iciftern. Verk W ührte an- l— mpfohlen »eisen die Garantie ht wird. ! kostende ,ird aber s-Anstalt efmarken SÜ 2l»f- - ist der- -rSa- wie »knecht dem thau. usten, z- leiden Auf dem europäischen Kriegsschauplätze stehen sich Russen und Türken nur noch auf einige Stunden Entfernung gegenüber. Die Dortruppen gerathen immer häufiger aufeinander und es ist wahrscheinlich, daß entscheidende Ereignisse bevorstehen. Jndeß sind die Meinungen über diesen Punkt getheilt. Es fehlt nicht an Stimmen, welche behaupten, daß innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen eine große Schlacht nicht zu erwarten sei. In der vergangenen Woche wollten sich die Türken unter Suleiman Pascha durchaus des Schipka-Passes bemächtigen, um die Russen aus dem Balkan zu verdrängen, jedoch wurden alle ihre Angriffe abgeschlagen. Nur für einen Staat auf der Erde besteht der Zwang, allen während eines Krieges möglichen Situationen mit seinen maritimen Streitkräften ge wachsen zu sein. Dieser Staat heißt England. Hier sehen wir denn auch das fieberhaft eifrige Be streben, eine den verschiedensten Kriegstheatern ange paßte, in ihren Theilen möglichst vollkommene Flotte zu erlangen, was bei den rapiden Fortschritten und Umwälzungen auf dem Gebiete der Waffen mit fast überwältigenden Schwierigkeiten verbunden und nur mit enormen Kosten zu erreichen ist. Frankreich hat bei Weitem geringere Interessen auf dem Meere zu vertreten und wird daher stets mit seiner Marine hinter ter britischen zurückbleiben, trotz der seit Jahr hunderten sich wiederholenden stoßweisen Anstreng ungen, seinen Nachbarn auf dem Meere den Rang obzulaufen. Wir sehen infolge der letzten derartigen Bestrebungen seine Flotte in reichem Maße mit allen Schiffsgattungen ausgestattet. Wohl keine Nation hat mehr für di« Erlangung einer hohen Manöverir- fähigkeit, für di« Ausbildung der Tactic gethan, als die französische, und es ist nicht zu übersehen, daß die Franzosen stets eine- begründeten Rufes wegen der in ihren Schiffen verkörperten Ideen genossen, so daß ihre Besieger im Anfang diese» Jahrhunderts noch von ihnen lernten. Was die übrigen Staaten betrifft, so finden wir eine mehr oder minder vor zügliche Sorgfalt für die Küstenflotte, mit Ausnahme Spaniens und Oesterreichs, die wegen der Tiefe und Lage ihrer Häfen eine solche vielleicht ent behren können. Die beschränkten finanziellen Mittel, Kweiunddreißigster Jahrgang. welche Deutschland vorläufig auf seine Stemacht zu verwenden hat, der verhältnißmäßig geringt Be stand an ausgebildetem Personal und technischen Arbeitskräften, drängen darauf hin, ihren Wirkungs kreis zu beschränken. Mögen wir nun den Wunsch hegen, uns beim Beginn eines Krieges mit Unge stüm auf die feindlichen Häfen zu werfen, oder es gerathener zu erachten, das Nahen der gegnerische» Flotte an unfern Küsten gelassen abzuwarten, um unter günstigeren Bedingungen den Kampf zu be stehen, immer wird es ras Hauptaugenmerk der Leitung sein, die wichtigen Hafenplätze des Landes gegen jeden Angriff vertheidigungSfähig, gegen Bom bardement und Einnahme gleichmäßig gesichert zu halten und ven Handel aus und nach denselben wenigstens in der Nähe der Küste ungefährdet zu bewahren. Dennoch würde weder der Machtstellung und dem Interesse des deutschen Reiche», noch der Tradition der preußischen Kriegführung passive abwehrende Rolle im Seekamps, wie sie einige kleinere Staaten infolge zwingender Verhält nisse ausschließlich vorbereiten, entsprechen. Die Zahl von Panzerschiffen zu gelegentlichen, weiter greifenden Operationen zur ergiebigen Ausnutzung eines Sieges über den angreifenden Feind ist daher auf vorläufig acht normirt. - Alle aus Oesterreich kommenden Nachrichten stimmen darin überein, daß die Aussichten aus das Zustandekommen des deutsch-österreichischen Handels vertrags im Wachsen sind. Au» gewissen Anzeichen läßt sich schließen, daß nicht von deutscher, sondern von österreichischer Seile die größere Nachgiebigkeit geübt wurde. Wenigsten» sind in Wien Gerüchte verbrei tet, daß die deutschen Bevollmächtigten einen Theil ibrcr Forderungen durchgesetzt hätten, worüber natür lich dort viel Verstimmung und Aufregung herrscht. Die Wiener „Deutsche Zeitung," eine eifrig« Ver- theidigrrin des Schutzzolles, leiht dieser Verstimmung folgende Worte : Während einzelne der Industrie angchörige parlamentarische Männer, welche mit den Regierung-kreisen in steter Fühlung find, in aller Bestimmtheit versichern, daß die Verhandlungen einen für die einheimische Production günstigen Ver lauf nehmen, äußern sich andere nicht weniger ver trauenswürdige und beachtenswerth« Stimmen da hin , daß die» nicht der Fall sei, und daß vielmehr