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SrhVlliin,«»»« t I Vre«»«», Grenzübertntt der Manischen Armee Negrin in perthus eingetrossen Rotspanische Reglerung ^amtlert" aus franzSflschem Soden — Franco verlangt Znternierung der nach Frantrelch geflüchteten Flugzeuge Paris, 8. Februar. DI« Trümmer der geschlagenen Armeen der bereits geslohenen katalanischen Machthaber fluten über die französische Grenze. Am Montagmorgen kurz nach 8.80 Uhr MEZ traf der erste Hausen an der Grenze bet Perthus ein. Es handelte sich um eine Abteilung fener berüchtigten „Slcherheitstruppen" zu Pferd, die als erbarmungslose Ein peitscher und Tschekisten galten, die von ihren Befehlshabern ebenso für Verkehrsdienst wie für Exekutionen eingesetzt wur den. Die roten Reiter wurden an der Grenze von französischer Garde mobile sofort entwaffnet. Hierauf ivuroen sie — halb als Aufseher, halb als Internierte — beauftragt, 1V0O zivile Flüchtlinge nach dein Konzentrationslager Doulou zu begleiten. Unmittelbar nach den Reitern trafen völlig desorgani sierte und durcheinandergewiirfelte Bataillone roter Milizen ein. Der Strom reiht nicht mehr ab. Die Geschlagenen kön nen kaum von den französischen Grenzinannschastcn verteilt werden. Die geschlagene Armee macht einen stumpfen, mahlos abgerissenen Eindruck. Die ganze Nacht über hat der Zustrom von flüchtenden Bolschewisten aus Katalonien an der Grenze angehalten. Wie der Sonderberichterstatter von Havas au» Perthus «neidet, feien alle Männer an der Grenze scharf von Garde mobile auf Waffen untersucht ivorden. Hunderte von Pistolen, Revolvern und Handgranaten sowie andere Waffen türmten sich hinter den Zollschranken. Kurz vor 4 Uhr sei ..Ministerpräsident" Negrin in Be gleitung der „Kabinettsmitglieder" Hospitale, Blanco, Gon- salen, Dena und Paulino Ganez in Perthus eingetrof- fe n. Die rotspanischen „Minister" hätten sich in acht schweren amerikanischen Kraftivagen befunden, die mit Matratzen als Kugelschutz umgeben waren. Wie der Havas-Berichterstatlcr zu dein Eintreffen von „Ministerpräsident" Negrin in Perthus meldet, habe die Begleitmannschaft der ministeriellen Kraft wagen geradezu ein Arsenal an Maschinenpistolen und auto matischen Handfeuerwaffen den Beamten der Garde mobile ausgckändigt. Der rotspanische vberbonze Negrin habe den ganzen Tag über gestern in Agullan Verhandlungen geführt, ivo er ain Sonntagmorgen eingetroffjn war. Die rote „Regierung" soll alle notwendigen Beschlüsse gefaht haben, um die Ueber- führung der bolschewistischen Horden und der po litischen „Persönlichkeiten" und anderer wichtigen Dinge nach Zentralspanien fcstzulcgen. Es steht jedoch noch nicht fest, so heißt es in dem Havasbericht. ob die rotspanisck)« „Re gierung" sich in Valencia, Murcia oder Kartagena niederlassen werde. » Das Ende der katalanischen Armee Paris, 8. Februar. Um 6.30 Uhr früh sind zwei weitere Mitglieder der rot spanischen „Regierung" in Perthus eingetrossen, und zwar der „Minister" ohne Portefeuille de los Rios sowie der „Minister" für öffentliche Arbeiten Velas Quote. Um 7.45 Uhr haben die französischen Behörden die Grenzsperren an der französisch katalanischen Grenze vollständig geöffnet, die bis zu diesem Zeitpunkt die Mass« der katalanischen Flüchtlinge von der sranzöslschen Grenze sernhielt. (Siehe auch die Meldung auf Seite 1.) Halbamtlich verlautet, dah die gesamte sowjelsvauisclie Luftwaffe aus Katalonien geflüchtet ist. Ein.Teil der Flotte hat sich nach Frankreich, ein anderer Teil nach Madrid gewandt. Die zuständigen nationalspanischen Stellen geben der Er wartung Ausdruck, dah die französische Regierung die sowjet spanischen Flugzeuge nach dem geltenden Recht internieren «vird. Die Flugzeuge dürfen nieder an Sowjetspanien zurück erstattet noch an das Ausland meiterverkaust werden, weil ihr rechtmähiger Besitzer einzig und allein der spanisch Staat ist. An diesem Besihverhältnis wird auch durch die Tatsache nichts geändert, dah die somjetspanischen Fiugzeuge zum grossen Teil von sowjctrussischen Piloten gesteuert werden. Der „Motin" teilt mit, dah Frankreich keineswegs eine Erlaubnis gäbe, dah eine „fremde Regierung" aus französischem Gebiet „amtiere". Oie neue jugoslavifche Regierung Weg zu einem baidmSglichen Ueberelnkomnien mit Kroatien" Belgrad, 6. Februar. Die neue Regierung Zmetko- witsch zählt achtzehn Mitglieder, von denen zehn zum ersten mal Minister sind. Aus dem früheren Kabinett Stojadinowitsch bilden die sechs ausgeschiedenen Minister, die den Rücktritt der Regierung Dr. Stojadinowitsch verursachten, den Kern der neuen Regierung. Auch der Kriegsminister ist übernommen ivorden. Der völkischen Zugehörigkeit nach sind in dem neuen Kabinett zwölf Serben, zwei Kroaten, zwei bosnische Moham medaner und zwei Slowenen. Ministerpräsident und Innenminister Dragiscl«an Zwet kow it sch hat bereits den Eid vor dem Prinzregenten Paul abgelegt und wird Montag die Vereidigung der übrigen Mini ster vornehmen. s Die neue Regierung seht sich im wesentlichen aus Mit gliedern" der Iugoslavifch-Radikalen Gemeinscl-aft zusammen. Aussenpolitisch dürste die Regierung die bisherige Linie beibehalten, die in ihren Grundzügen bekanntlich vom Prinzregenten Paul selbst bestimmt wird. Innerpolitisch hat die Regierung die Aufgabe erhalten, einen Ausgleich mit den Kroaten vorzubereiten. Andererseits überraschte es, dah die Provinzausgabe der Belgrader „Wreme", die bekanntlich dem früheren Minister präsidenten Dr. Stojadinowitsch gehört, beschlagnahmt wurde, weil sie Treuekundgebungen aus den Kreisen der Iugoslavifch- Radikalen Gemeinschaft und ihrer Gliederungen für Dr Stoja dinowitsch veröffentlichte. In politischen Kreisen msht man vor allem der Be setzung des Außenministeriums durch den Ge sandten in Berlin besondere Bedeutung bei. Man sicht darin eine Widerlegung aller Gerüchte, die von einer Kurs änderung sprachen. Andererseits wird es innerpolitisch die ent scheidende Frage der nächsten Zeit sein, ob die Einheit der Iugo- slavisch-Radikalen Gemeinschaft, deren Präsident Dr. Stoja dinowitsch ist, aufrechterhalten werden kann oder ob sie sich spaltet. Die Belgrader Morgenblätter veröffentlichen die neue Ministerliste auf der ersten Seite, enthalten sich aber noch jeder Stellungnahme. „Politika" ist bereits In der Lage, eine Erklärung des Ministerpräsidenten Zwelkowitsch sowie die Lebensläufe der neuen Minister zu veröffentlichen. Minister präsident Zwellmmitsch erklärte einem Mitarbeiter der „Poli tika": Unsere Begründung für den Austritt aus dem letzten Kabinett zeigt das politische Programm meiner Regierung." In dem von Zwelkowitsch erwähnten Schreiben der fünf Mini ster, die bekanntlich den Kern der jetzigen Regierung bilden, hatte es wörtlich geheißen: „Wir hallen es für unsere Pflicht, nicht nur um die vor den Wahlen in der kroatischen Frage gemachten Versprechungen aufrechtzuerhalten, sondern auch aus anderen wichtigen staatspolitischen Gründen den Weg zu einem baldmöglichcn U e b e r e i n k o m in e n mit Kroatien frei zu machen." Roosevelts „Dementi" von einem Ohrenzeuaen wlderleot Die Senatoren sollen von ihrem Schweigeeid entbunden werden Newyork, 6, Februar. Der republikanische- Senator Bridge«, der am letzten Dienstag als Mitglied des Militärausschusses des Senats der Geheimkonferenz mit Roosevelt beiwohnte, äuherte sich zu Roo- sevelts „Dementi" wie folgt: „Er hat uns etwas ganz anderes erzählt, als fetzt der Prestel" Bridges forderte, Präsident Roosevelt solle die Senatoren von Ihrem Schwelgeeid entbinden. portorlko bekommt die „Erfolge" der Politik Roosevelts zu spüren Fast die Hälfte der Bevölkerung ohne Lebensunterhalt Washington, 6. Februar. Aus San Iua» auf Portorlko «vird gemeldet, daß die Insel furchtbar unter der Wiriscl-aftsblockade leide, die aus die einschneidenden Maßnahmen und auf die konfuse Politik der Regierung der USA zurückgesührt wird. Von Roosevelt wird verlangt, daß er unverzüglich Maßnahmen ergreifen soll, um die furchtbaren sozialen und wirtschaftliche» Nöte der Inseln zu beheben. Wie amtlich bekanutgegeben «vird. sah sich der Gouver neur von Portorlko, Wiuship, vor mehreren Tagen genötigt, einen alarmierenden pessimistischen Bericht nach Washington zu senden, worin er ausführte, daß 750 000 USA-Bürger auf Portorlko oder über 40 v. H. der Gesamtbevölkerung ohne jeg lichen Lebensunterhalt sind und die gegenwärtige Lage aus die Gesetzgebung Roosevelts und seinen Kurs zurückzuführe» sei. Roosevelts Bärendienst Wir haben es in den letzten Tagen erleben müssen, daß die Entspannung, die in den internationalen Beziehungen durch die Reichstagsrede des Führers eingetreten war, einer neuen Nervosität und Unruhe, ja einer ausgesprochen aggressiven Tendenz gegen Deutschland in den westlerischcn Zeitungen gewichen ist. Die Ursache des doppelten Stim mungswechsels innerhalb einer Woche sind bekanntlich die alarmierenden Erklärungen, die der amerikanische Präsident Roosevelt in einer Eeheimsihung des Militärausschusses des Senats abgegeben hat. Zwar hat nun Präsident Roosevelt ein gewundenes Dementi von sich gegeben, das bei näherem Zusehen gar kein Dementi ist. Es ist lediglich eine Folge des ^stündi gen Trommelfeuers in der amerikanischen und in der deut schen Presse, daß sich Herr Roosevelt, sehr verspätet übri- gens, zu der angeblichen Einschränkung bequemt, er habe „gewisse Aeußerungen" nicht gemacht. Biel einfacher frei lich wäre es gewesen, eindeutig von den tatsächlich gemachten utopischen Kriegsprophezeiungen abzurücken und sich zum Frieden zu bekennen. Das wäre dann ein Dementi. Aber mrzu fehlt Roosevelt offenbar der Mut; denn er kann ja nicht leugnen, daß er zu wiederholten Malen und dann un mittelbar nach der Friedensrede des Führers immer wieder zum Kriege gehetzt hat. Und so ruft der amerikanische Präsi dent lieber nach dem unbekannten Sündenbock, der angeblich seine Aeußerungen falsch wiedergegcben habe, statt wie gesagt, schlicht zum Ausdruck zu bringen, daß er das nicht und unter gar keinen Umständen behauptet habe, was in den amerikanischen Blättern zu lesen stand. Mithin darf man also Uber Roosevelts eigenartiges Dementi zur Tages ordnung übergehen und, wie es übrigens auch die ameri kanische Presse tut, dabei bleiben, daß Roosevelt tatsächlich das gesagt hat was er jetzt am liebsten nicht wahrhaben möchte, was aber wirklich feit jeher seine Meinung ist. Man kennt dafür die vorgefchobenen Gründe. Amerika fühlt sich angeblich bedroht, durch wen, ist klar. Nur durch das weltpolitische Dreieck Berlin — Roin — Toki«. Aber auf welche Weise wissen nur die Gotter. Zwar sind die Theoretiker, die gerne das Universum durchleuchten und mit Fleiß in weltweiten Perspektiven denken, schnell mit Erklärungen bei der Hand: England sei keine Insel mehr seit der Erfindung der Luftwaffe. Das hätten die eng lischen Jsolationspolitiker vor einigen Jahren einsehen müssen. Amerika bleibe ebenso kein Kontinent, und darum müsse das amerikanische Volk lernen, daß sich die USA. nicht mehr an de,« europäischen Angelegenheiten desinter essieren könnten. Das amerikanische Volk aber denkt nüchterner als seine neunmallveisen Inspiratoren, und es ist nicht ohne weiteres bereit, einer Presse zu glauben, der das Mißtrauen und der Haß gegen Deutschland und die totalitären Staaten überhaupt diese Argumente in die Hand geben. Dein so genannten „Mann auf der Straße" ist noch immer das Hemd näher gewesen als der Rock, und deshalb sieht er durchaus nicht ein, weshalb eine Politik, die das amerika nische Volk nach der Enttäuschung des Weltkrieges leiden schaftlich verlangte, weil sie ihm die Neutralität in Händeln sicherte, die es nichts angingen, plötzlich falsch sein soll. Außerdem leben noch zu viele Amerikaner, die am Welt krieg teilgenommen und nicht vergessen haben, daß man sie schon einmal in den europäischen Kampf schickte für reine Eeldfackinteressen, deren brutaler Egoismus nur notdürftig mit demokratischen Idolen verhüllt war. Coll sich dieses Spiel noch einmal wiederholen? Es ist also nicht ver wunderlich, sondern geradezu zwangsläufig, daß der vom Kreuzzugsgeist gegen die autoritären Staaten noch nicht ergriffene Teil des amerikanischen Volkes durch di» alarmierende Erklärung Roosevelts, Amerikas Grenzen lägen in Frankreich in Unruhe gerät und sich zur Wehr setzt gegen eine Politik, die offensichtlich der psychologischen Vorbereitung zur Aufgabe des Neutralitätsgesehes dient und nach den Worten des früheren Präsidenten Hoover die wichtigste und folgenschwerste Schwenkung der amerikani schen Politik seit dem Weltkrieg bedeutet. Denn, was be sagt dieser Satz Roosevelts, der ihm übereinstimmend von allen großen amerikanischen Zeitungen in den Mund gelegt wird? Nichts anderes als die Ungeheuerlichkeit, daß da» amerikanische Volk die Sicherheit der Vereinigten Staaten am Rhein verteidigen soll gegen eine Nation, die niemal» feindliche Gefühle gegen das amerikanische Volk gehegt hat. Nicht von deutschen, sondern von ausländischen Zeitun gen ist Mister Roosrveit in diesen Tagen bescheinigt war« den, daß er eine seltene Gabe besitzt, für seine Anfälle gegen andere Staaten den denkbar ungünstigsten Zeitpunkt aus zuwählen. Es ist wahr, trotz des harmonisch verlaufenen Besuches der englischen Minister in Rom, trotz der maß vollen und beruhigenden Erklärungen der französischen Staatsmänner Daladier und Bonnet nahm die Spannung in Europa während der letzten beiden Januarwochen ständig zu. Das war nicht die Schuld der ver'uuvortlichen Staatsmänner, sondern die Schuld einer Preße, auf deren