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Aettepe Zeitung des Bezirks » Montag, am 30. Mai 1938 Nr. 124 104. Jahrgang k - Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshanptmannschaft, des Stadlrales und des Finanzamts Dippoldiswalde M; der Heimat und dem öMenland Dippoldiswalde. Als das Wochenende nahte, schien es, als ob diesmal der Sonntag einmal besser werden wollte. Doch es schien nur so. Am Sonnabend nachmittag zogen wieder Wolken auf und Gewitter in den Abendstunden brachten Regen und starken Temperaturfall. So brach denn auch der Sonntag mit Regen an, und wenn er auch später aufhörle, so blieb es doch kalt, daß ein Feuerchen im Skubenofen gar nicht zu verachten war. Am Nachmittag gab es dann nochmals Regenfall. Solches Wetter verlockte weder zu einem Spaziergang, noch zu einem Tagesausflug. Infolgedessen waren die Verkehrsmittel nur schwach besetzt, der Privatkraftwagenverkehr war auch nicht besonders stark. Einige Betriebsausfahrten berührten unsere Stadt, hielten teilweise auch hier Einkehr, sonst aber blieb es recht ruhig. Wollen wir hoffen, daß es die „Ruhe vor dem Sturme" ist. lieber acht Tage weilen dann in großer Zahl einstige Besucher unserer Deutschen Müllerschüle bei uns. Sie werden, das hoffen wir, auch das rechte Leben mik- bringen. Dippoldiswalde. Das Apelsche Marionetten theater, das einen sehr guten Ruf genießt, hat wieder einmal in unseren Mauern Einkehr gehalten und im Gast hof zum „Goldnen Stern" seine Bühne aufgebaut. Am Sonnabendabend sollte bereits die erste Vorstellung staltfin- den, aber kaum mehr als ein halbes Dutzend Besucher hakte sich eingefunden, -so daß sie unterbleiben mußte. Gewiß ein sehr trübes Beginnen und für unsere Einwohnerschaft we nig schmeichelhaft! Am Sonntagabend hatte sich die Be sucherzahl etwas erhöht, so daß das geplante Volksstück aus unserer engeren Grenzheimat des Erzgebirges,"S"k ü l pn er- Karl, über die Bretter gehen konnte. Eine Inhaltsangabe dieses Stückes erübrigt sich. Stülpner-Karl ist bei den Be wohnern des Erzgebirges ja gut bekannt, dieser Sohn der Wälder unseres Erzgebirges ist für das Sachsenvolk un sterblich. Aber zu der ganzen Romantik dieses Stückes ge hört auch ein gutes Spiel und dementsprechende Ausstat tung. Und auch darin fand die Aufführung ihre darstellen den Meister. Dabei ist gewiß nicht leicht die Stimmen- imikation, die den loten Figuren erst Leben verleiht. Also eine alte Volkskunst im wahrsten Sinne des Wortes. So war denn auch der Beifall verdient, den die Besucher am Schluffe der Vorstellung spendeten, und nur zu hoffen und zu wünschen bleibt es, daß die Direktion bei ihren nächsten Vorstellungen besser unterstützt wird, damit sie nicht dereinst mit Bitternis im Herzen von uns scheidet. Gerade diese alte Volkskunst verdient mehr Beachtung, als man ihr in den letzten Jahrzehnten geschenkt hat. — In der Nacht zum Sonntag wurde in der Adolf-Hik- ler-Straße ein Zaunfeld der Philipp'schen Gärtnerei ausge hoben und auf die Beete geworfen. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutrauen; einzelne Nummer 10 Rpfg. :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. S :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: wer bedroht der Weltfrieden? Abrechnung Dr. Goebbels' mit den Friedensstörern Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter bre!!e MmimeterzeU« 6 Rosa.; im Terttetl die az Millimeter breit« Millimelerzeile 18 Rpjg. :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittag-. :: Jur Jett ist PreMst« Nr. 5 gMtz :: Dresden. Förderung des Fremdenver kehrs. Berliner Schriftleiter und Reisebüroleiter hatten Gelegenheit, die Landeshauptstadt Dresden mit ihren Sehenswürdigkeiten und die Schönheiten ihrer Umge bung kennenzulcrnen. Sie besuchten u. a. auchdas Karl- M.iy-Mnseum in Radebeul sowie die Karl-Map-Sptele in Rathen. Chemnitz. Reue Schloßteichanlagen. Die ueuen Chemnitzer Schloßteichanlagen wurden mit eine. Feier für die Oeffentttchkeit freigegeben. Chemnitz Hai damit einen wertvollen Zuwachs an innerstädtischer Park- fiache erhalten, zugleich aber auch eine seiner schönsten öffentlichen Anlagen. Johanngeorgenstadt. OmnibuslinieFichtel- b e uerSberg. Die schönste Autolinie Sachsens, d^^5"^w<wenlinie Kurort Oberwiesenthal—Rittersgrün —Johanngeorgenstadt, wird vom 1. Juni d. I. ab wieder in Betrieb genommen. Der Anschluß von Dresden, Anna- bera und Chemnitz ist gewahrt, die günstigen Rückfahr schein« sind noch verbilligt worden. Außerdem ist der Fahrplan auf drei Doppelfahrten am Tage erweitert worden. Zittau. Unbeleuchteter Lastzug. Zwischen Hochkirch und Löbau hatte ein Lastzug, der schon vorher wegen seines nicht in Ordnung befindlichen Rücklichtes ungehalten worden war, wegen eines Motordesektes die Fahrt unterbrochen und war in unverantwortlicher Weise unbeleuchtet stehengelaffen worden. Ein Motorradfahrer streifte die linke Seitenwand des Lastzuges, stürzte und erlitt einen schweren Schädelbruch, dem er erlag. Chemnitz. Gegen eine Hausecke. In Raben- stein fuhr ein Chemnitzer Einwohner mit seinem Kraft wagen in rasender Geschwindigkeit gegen die Ecke eines Hauses. Bei dem heftigen Anprall wurde die rechte Seite des Kraftwagens völlig zertrümmert. Eine Insassin deS Wagens erlitt einen Schädelbruch, der ihren sofortigen Lod zur Folge hatte, der Fahrer leichtere Verletzungen. Nach den Ermittlungen der Polizei stand der Fahrer ofsenbar unter Alkoholeinfluß. Werdau. Gefährliches Spiel. In der Kant- straße hatte ein elfjähriger Schüler mit einer Knallkapsel gespielt, die plötzlich explodierte. Der Junge erlitt erheb liche Verletzungen am Kopf, an den Händen und den Beinen. Er hatte sich den Explosivstoff widerrechtlich ungeeignet. Rochlitz. Von der Motorsportschule. Die größte Motorsportschule des NSKK. in Sachsen finden wir in der alten Muldestadl Rochlitz. Die seit einigen Jahren bestehende, von der NSKK.-Motorgruppe Leipzig geschaffene Motorsportschule Rochlitz hat soeben ihren Z2. Lehrgang beendet. Durchschnittlich sind 300 und oft mehr Motorsportschüler hier, so daß fett Bestehen der schule bis jetzt rund 60000 Führerscheine von jungen Leuten in sechswöchigen praktischen Kursen erworben werden konnten. Im Schloß Hof bei Oschatz wurden schon viele tausende Führerscheine ausgegeben. Am 8. Juni beginnt in Rochlitz der S3. Lehrgang dev Motorsportschule, ' ,n dem wiederum einige hundert junge Leute aus ganz - Mitteldeutschland teilstehmen werden. Mehr als 300 000 Bolksgenossen des Gaues Magde burg-Anhalt waren in ihrer alten Residenz, und jungen Gauhauvtstadt als einzig festlich bewegte Gemeinschaft zum diesjährigen Gautag der NSDAP, zusammengcströmt, der durch die Anwesenheit des Führers und eine Rede von Reichspropagandaminister Dr. Goebbels seine beson dere Bedeutung erhielt. Mit der Einweihung des neuen „Dessauer Theaters", dem ersten monumentalen Theater- »eubau im nationalsozialistischen Deutschland, fand der Tag seinen erhebenden, kulturpolitisch bedeutsamen Ausllang. Den Auftakt zum Gautag bildete am Vorabend eine feierliche Gedenkstunde an der Gruft des verewigten Reichs tatthalters Loeper in Mildensee bei Dessau. Nach der Rückkehr kündigten Fanfarenzüge der HI. den Beginn des Gautages an, während gleichzeitig die ganze Stadt in strahlende Festbeleuchtung getaucht war. Am Sonntagvor mittag traten 56 000 Männer der Parteiformationen des gesamten Gaues auf der Braunschen Laache, dem idealen Aufmarschgelände in der Elbeniederung vor den Toren Dessaus, zum Generalappell an. Ein breiter Grünstreifen, der Einmarschweg für die mehr als 1000 Fahnen und Standarten des Gaues, war gleichsam der Wall zu dem schwarzwogenden Menschenmeer weiterer Hunderttausend, Vie aus den fernsten Winkeln zu dieser Treuekundgebung ihres Gaues herbeigeeilt wären. Auf dxn Änfahrtstratzen vom Bahnhof über den Marktplatz bis zur Braunschen Laache halten inzwischen mehr als 150 000 Volksgenossen zur Spalierbildung Aufstellung genommen. Ungezählte. Triumphpforten,. Fahnenmasten und Hoheitsadler, dichte Reihen von Hakenkreuzbannern an den Häuserfronten in reichem Wechsel mit golddurchwirkten Girlanden »nd Kränzen hatten Dessau in eine einzigartige würdige Fest stadt verwandelt, kennzeichnend für die Be geisterung der Bevölkerung. Reichsminister Dr. Goebbels wurde aus dem Flug platz der Junkerswerke von den führenden Persönlichkeiten des Gaues mit Gauleiter Reichsstatthalter Jordan, Staats- Minister Freyberg sowie dem Dessauer Oberbürgermeister Sander an der Spitze empfangen. Und dann ging es unter dem stürmischen Jubel der Massen in langsamer Fahrt über die Feststraße zur Aufmarschwiese in die Braunsche Laache. — RelchSsportwettkämpfe der HI. Am Sonnabend-Sonntag wurden hier diese Wettkämpfe burchgeführt. Dabet ging aus dem Fähnlein 1/216 bi« 3ungenschost 7 mit einer DurchschnillS- puukkzaht von 104,4 Punkten als Mannschaftssieger hervor. Die 10 besten" Elnzelsteaer find: Hellner, 3sch. 1, mit 264 P.; Hofmann, 3sch. MFG, mit 23S P.; Magner, 3sch. 7, mit 232 P.; Holfert, 3sch. 7, mit 227 P.; Heerklotz, 3sch. 1, mit 223 P.; Vogel. FI, mit 216 P.; Tammei, 3sch. 5, mit 216 P.; Wagner, 3sch. 3, mit 211 P.; 3hie, 3sch. 8, mit 210 P.; Gönner, E., 3sch. 8, mit 210 P. Insgesamt Haden sich aus dem Fähnlein 1/216 42 Jungen — 34 Prozent, die Siegernadel errungen. — Die 3ungs der Gefolg schaft 1/126 stellten .am Sonntag ihr« Leistungen unter Beweis. Die besten Einzelsieger sind: Scharführer Götze mit insgesamt 271 P.; Kamf. Wehner mit ins gesamt 253 P.; 3g. Münster mit insgesamt 229 P.; 3g. Otto mit . insgesamt 217 P.; Kamf. Stenzel mit insgesamt 219 P.; Rottens. ' Papprih mit insgesamt 212 P.; Rottens. Etzold mit insgesamt 205 > Punkten; 3g. Fleischer mit insgesamt 20S P. Di« Ergebnisse zei- s gen, daß die Hitlerjugend mlt ihren Leistungen wieder ein ganzes j Stück vorwärts gekommen ist. Wenn das gesteckte Ziel auch noch > nicht ganz erreicht ist, so kann doch mit Stolz behauptet werden, daß dl« Leistungen gegenüber dem Vorsahre ganz erheblich gestie gen sind. Die Kameradschaft 5 (Oberhäslich) ging mit einer Durch- schnitispunktzahl von 187 als Mannschaftssieger hervor. Reichenau-. Am Sonnabend stürzte der 14 jährige Hellmut Häßler durch Gabelbruch so unglücklich mit dem geliehenen Fahr rad, -aß er neben einem Oberschenkelbruch «Inen tödlich wirken den Schädelbruch erlitt. Dresden. Als am Sonntag der in Hamm in Westfalen wohnende und hier zu Besuch weilende 28 jährige Maler gehilfe Adolf Odebrecht in den Felsen oberhalb -er Felsen kellerbrauerei umherstieg, verlor er das Gleichgewicht und stürzte etwa fünfzig Meter tief über die Felsen ab. Erblieb auf einer etwa zehn Meter hohen Mauer liegest, wo ihn ein Brauereiarbeiter entdeckte. Die Feuerwehr - mußte den der mechanischen Leiter, «orprMrer Chrlftlaulea landete in Dresden Auf dem Dresdner Flughafen landete Korpsführer Generalleutnant Christiansen. Die schlechte Wetterlage in Süd- und Südwestdeutschland zwang die Verbände, ihren Neiseflug nach Osten zu verlegen. Obwohl nach der Auf gabenstellung kaum mil einem starken Besuch von Wett- bcwcrbsflnüzi.'ugen zu recht en war, wurde der Flughafen dock von -8 'Flugzeugen berührt. Ausgabeork Dresden für Dienstag: Frischer bis starker westlicher Wind. Gewittrig« Schauer, Kühl. Wett« rlag«: Uebrr Schottland ist heut« früh eine n«ue Zyklone angekommen, bi« sich von dort auS in Richtung <mf Süe- unb Mittel-Skandinavien; bewegt. 3hr« tSönmGfronI zieht heute üb«r Mittetdeutschlanö htnw«g. Kühl« MeereGftmassen, weiche auf der Rückseite der Störung Kach Mitteleuropa «Inströmen, werden den Witterungscharakter hi«r vorläufig unbeständig ge- schwer Verletzten Mann' mit Hilfe bergen. Auf der großen Tribüne hatten sich die Ehrengäste ver sammelt, unter ihnen der Gauleiter des Nachbarc.uieS Halle-Mersebürg, Eggeling, Neichsarbeitssuhrec Hier^, Ministerpräsident Klagges (Braunschw.-^i. Frau Loeper, vie rwilwe des verstorbenen Reiche-ian- yalters, sowie zahlreiche hohe Offiziere der Wehrmach! hervorragende Vertreter des Staates und der Partei. Dr. Eoedbels spricht Dumpfer Trommelwirbel und schmetternde Fanfn.en- .länge der Hitler-Jugend kündeten die Ankunft des Reichs- Ministers an. In Begleitung von Gauleiter Joroan und Reichsführer U Himmler schritt er unter brausenocn Heil-Rufen die Front der Ehrenformationen ab. Gauleitt-r Neichsstatthalter Jordan eröffnete die Kundgebung, seine Mitteilung, daß der Führer sich zur Zeit auf der Fahrt nach Dessau befinde und in wenigen Stunden den Vorbeimarsch der 56 000 abnehmen werde, löste allgemein freudige Begeisterung aus. Und mit stürmischer Begeiste- rung wurde auch Reichsminister Dr. Goebbels begrüß«, der nun im Namen des Führers zu den 150 000 sprach. Mit herzlichen Worten gedachte er des viel zu frü?» verstorbenen Reichsstatthalters Loeper, der die Bewe gung in diesem Gau zum Sieg geführt hat, und zeichnete oann in mitreißenden zündenden Ausführungen, die immer wieder von anhaltendem Beifall unterbrochen wurden, ein plastisches Bild der gegenwärtigen innen- und außenpoli tischen Lage des Reiches. Adrechnimg mit de» Friedensstörern „Es ist für uns alle", so betonte Dr. Goebbels in seiner Rede, „ein ergreifendes Gefühl, in dieser bewegten politischen Ze«t wieder unter den Parteigenossen zu stehen. Wir wissen, wie notwendig das Ist, und veshalb begrüßen wir es auch, wenn wir an den Sonntagen dieses und des kommenden Monats die Amtszimmer in Berlin verlassen, um wieder zum Volke zu gehen, um dem Volke Krast zu geben, aber auch im Volke wieder Kraft zu empfangen." „Heute «st es", so fuhr Dr. Goebbels fort, „für uns eine Freude zusammenzukommen; denn bei jedem Wiedersehen kön nen wir aus eine Serie neuer nationalsozialistischer Ausbau erfolgezurückschauen. So wie ihr nicht müde geworden seid in WecheritzZeitung Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippolöiswalöe, Schmie-eberg u. A.