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Mcheritz-Mimg Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsblatt für die Königliche Umtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde. 72. Jahrgang Dienstag, den 2S. Dezember 1906 Nr. 148 Königliche Amtshauptmannschast. 498 l> ». Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgericht» 06. Jubel feiett die Menschheit das Fest der Geburt unsere» r er s- t« n haben 'abakar- !gt, daß wurden. Arbei- um der er >s Erlösers, mahnend sei Gott Menschen was dem 3. 7. August, 4. Suptuinben, 2. 8Kt«bvi«, 8. Illovvmbei», i Brief, Braun as Auf- Luise" unswig pitänen m von wassers ilaufen, landein afen.— mburg- höhung vorzubringenden Angelegenheiten erwünscht ist, damit die erforderlichen Alten mitge nommen werden können. Dippoldiswalde, am 2l. Dezember 1906. V. kex. 297/06. Königliches Amtsgericht. S. ^»nuui«, 6. fsdnuui» 6 lAs^L, 3 Kpi^ül, I. Mui, S. 2uni, »o« vormittags 9 Ahr an. itt »hier »en- Jn saht nach )as sind ad,".doch sondern stich der !900 im vohnern eigt sich ichtigkeit Aiadrat- Glockengeläut hallt von Turm zu Turm, und zieht die Engelsbotschaft in alle Herzen, „Ehre in der Höhe und Friede auf Erden und de» ein Wohlgefallen." Alle» Nichtige, Kleinliche, Alltage anhaftet, ist durch die weihevolle Feier Weihnachten. Hoch und herrlich leuchten wiederum in allen Landen die Strahlen des Weihnachtsfestes, das sich seil Jahr hunderten im Herzen der Christenheit als erhabener Hort behauptet und zugleich im Hause und in der Familie eine Stellung einnimmt, wie sonst kein Fest des ganzen Jahres. Geweiht durch das erhabene Evangelium und verklärt durch Poesie und Legende, Hal Wei nachten einen gött lichen Glanz und Schimmer, der von der Osfenbarung der Gotteskindschast und der Nächstenliebe ausslrahlt und die in unserer Welt des Unfriedens und des Kampfes immer noch ihre hohe Bedeutung und ihren herrlichen Segen hat. Wohl gibt es in der heutigen Welt manche Menschen, die an dem Christentum Kritik üben und Lücken entdecken. Aber haben diese Kritiker schon einmal genau erwogen, daß in den Zeiten der gewalttätigen Barbarei, der blutigen Herrschsucht und der rücksichtslosen Habsucht, die einem großen Teile der Menschen keine Menschenrechte gewährte, nur eine neue Religion, und das ist das gött liche Evangelium, die große sittliche und soziale Um wälzung und die seelische Wiedergeburt in Gott bringen konnte! Die Veredelung aller sittlichen Begriffe durch das Gebot der Nächstenliebe und die Botschaft der Gotteskind- schast, welche am Grabe die schönste Hossnung auspslanzt, das sind die einst und jetzt und bis an das Ende der Welt wirkenden göttlichen Gaben und Spenden des Christen tums. Und haben nicht die erhabenen Worte des Stifters der christlichen Religion eine ewige Bedeutung und einen ewigen Wert gerade in ihrer höchsten und stolzesten Art, als er verkündete: Himmel und Erde werden vergehen, «der meine Worte vergehen nicht! Denn mit Christi Worten ist gemeint das, was er verkündet hat von Gottes unendlicher Liebe und Barmherzigkeit, von dem ewigen Werte der Menschenseele und von der wahren Frömmig keit und Sittlichkeit. Und diese Worte stehen noch heute Aber allen Kundgebungen anderer Geister und ihre Er neuerung und Betätigung in wahrer Nächstenliebe und Gottesliebe, das ist auch wieder des Weihnachtsfestes Bot schaft und Mahnung. hinweggeweht, die allumfassende Liebe des himmlische» Vaters, der seinen eingeborenen Sohn dahingab, um die sündige Welt zu befreien aus den Banden der Eigensucht, kommt jedem Menschen zum Bewußtsein. Der Stern von Bethlehem, der einst die Weisen aus dem Morgenlande zur Krippe des Jesukindleins geleitete, leuchtet verheißungs voll über unserm Haupte, und weihnachtliche Stimmung greift in unserer Seele Platz. Glückstrahlend umringen die Kinder den Christbaum und finden nicht Worte genug des Dankes für die Geschenke, die Elternliebe ihnen unter der lichterstrahlenden Tanne aufgebaut hat. Die Er wachsenen aber schauen bewegt aus die Freude der Kleinen? sie gedenken der eigenen Jugend, da auch sie, dem Klingel zeichen zur Bescherung folgend, durch die bis dahin ver schlossene Tür stürmten und mit einem „Ah" des Staunen» und der Bewunderung in dem glanzerfüllten Gemach« Umschau hielten. Die Mutter hat sich ans Klavier gesetzt, und „Stille Nacht, heilige Nacht" tönt es andächtig ernst durch den Raum. Dann aber folgt das jubelnde „O du fröhliche, o du selige, gnadendringende Weihnachtszeit." Der Zauber des Christfestes umspinnt mit seinen goldenen Fäden alte und junge Herzen, und in freudiger Ergriffen heit murmeln die Lippen alter „Ehre lei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohl gefallen." Die Feier des Weihnachtsfestes wurde in der christlichen Kirche bereits vom 4. Jahrhundert ab allgemein begangen. Sie trat mit dem unaufhaltsamen Vorwärtsschreiten unserer Religionslehre an Stelle de» alt heidnischen Festes der Wintersonnenwende, der sogenannten Julfeier der Germanen, und der Tannenbaum, den unsere Altvordern dereinst als das Symbol des unvergängliche» Lebens in der Natur verehrten, ward mit seinem Lichter glanz zum Sinnbild des Christentums, dessen Heller, weit hinstrahlender Schein auf das Llcht der Welt, unseren Er- löjer, hindeutete. Mancherlei Bräuche der Weihnachtszeit, auf die hier nicht erst näher eingegangen werden soll, führen uns in die Tage grauen Heidentums zurück, aber die Bedeutung derselben ist den meisten mit der Zeit ver loren gegangen, und sie machen dieselben mit, ohne weiter darüber nachzudenken. „Weiße Weihnachten — grüne Ostern", sagt der Volksmund und umgekehrt. Dagege» „Weihnachten klar — gutes Weinjahr", doch „Weihnachten naß — Leer Speicher und Faß", aber „Weht der Winb an den Weihnachtstagen — werden die Bäume viel Früchte tragen. Herr Fabrikbesitzer Hermann Fleischer in Höckendorf beabsichtigt, in dem unter Rr. 52» des Brandversicherungskatasters für Höckendorf gelegenen Grundstuck ein Stampfwerk zum Zerkleinern von Oelkuchen zu errichten. In Gemäßheit von 8 17 der Reichsgewerbeordnung wird dies mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht auf besonderen Privatrechts-Titelst beruhen, bei deren Verlust binnen l 4 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier anzubringen. Dippoldiswalde, den 17. Dezember 1906. Die Geschäftstätigkeit hat sich auf die Bearbeitung von Sachen der freiwilligen Gerichtsbarkeit, insbesondere von Vormundschafts-, Nachlaß-, Testaments« und Grund» buchsachen zu beschränken. Es können jedoch auch Sühnetermine in Zivil- und Ehe sachen mit erledigt werden. Letztwillige Verfügungen können nur errichtet werden, wenn sie rechtzeitig vorher angemeldet worden sind, wie überhaupt die Anmeldung der nähme bleibender Verbindlichkeiten seitens der Gemeinden Geising und Holzhau in Stiftungssachen, die Übertragung der auf Blatt 1 des Grundbuchs für Olsengrund einge tragenen Schankgerechtigkeit auf Blatt 11, der ortsstatu- tarische Beschluß über die Zusammensetzung des Gemeinde rats zu Obersrauendorf, die Dismembration bei Blatt 32 des Grundbuchs für Possendorf, der ortsstatutarische Beschluß über die Bekanntmachung ortspolizeilicher pp. Angelegen heiten in der Gemeinde Oberhäslich, die Schlächtereianlage Börnerts in Schmiedeberg, Kat.-Nr. 62 ö4 , und die Ein ziehung des von Obercunnersdorf nach Dorfhain führenden Kommunikationsweges Nr. 376 des Flurbuchs für Ober cunnersdorf und Nr. 863 a des Flurbuchs für Dorfhain, letztere vorbehältlich der Genehmigung des Bezirksaus schusses der Königlichen Amtshauptmannschaft Dresden-A. Bedingungsweise wurde genehmigt das Gesuch Oppelts in Höckendorf zur Ausübung der Schankkonzession im Gasthofe zu Höckendorf. Sodann erfolgten Ersatzwahlen für den Bezirks- schatzungsausschuß hinsichtlich der Schlachtoiehoersicherung pp. und zur Einschätzungskommission des 69. Distrikts. Von Erlaß einer Polizeioerordnung wegen Anbringung fester Kutscher sitze an den Fuhrwerken wurde abzujehen beschlossen. Hierauf machte sich der Bezirksausschuß über die Gesuche von Wegebaubeihilsen auf das Jahr 1907 schlüssig und bewilligte namhafte Beihilfen an Gemeinden beziehentlich Private aus den dem Bezirke zur Verfügung stehenden Stiftungen. Ferner beschloß man hinsichtlich eines Blatt 12 des Grundbuchs für Kleincarsdorf betreffenden Dismem brationsgesuchs weitere Erörterungen anzustellen, ein weiteres dergleichen Blatt 13 für Dittersbach betreffend abzulehnen und es bei der Festsetzung der Ruhezeit für die Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter in offenen Verkaufs stellen auf 1907 zu belassen, auch mit der Einführung einheitlicher Tanzbücher im Bezirke sich einverstanden zu erklären. Nach Bekanntgabe der Einteilung der Reichs tagswahlbezirke erfolgte Schluß der Sitzung nachmittags gegen 3/4 z Uhr. — Wie jetzt von anderer Seite mitgeteilt wird, die es auch aus „zuverlässiger Quelle" wissen will, ist als Reichs tags-Kandidat für unseren (6.) Neichstagswahl'reis Herr Bürgermeister Wittig in Rabenau ausgestellt worden. — Direkt geht uns dann noch von anderer Seite folgende Nachricht zu: Im 6. Reichstagswahlkreis — Dresden- Land — wird als alleiniger Kandidat der Ordnungs- parteien Herr Gymnasial-Oberlehrer Vr. Edmund Bassenge in Dresden aufgestellt werden. — Weihnachten. Heiliger Abend! Langsam sinkt die Dämmerung auf die verschneite Erde hernieder. Hier und da blinkt schon ein Sternlein am Himmelszelt — hinter den Fenstern der Häuser aber flammt der Kerzenschein der Weihnachtsbäume auf, und in Hellem und ing- »sts- eug- ssen, en, Verantwortlicher Redarteur: Paul Irhnr. - Druck und Verlag von Carl Irhne in Dippoldiswalde. AW «chlsekttam« „SN«steiiort<m AnterhaMngsblait". Mit land- und hauswirtschaftlicher Monats-Beilage. Mir die Aufnahme eine, Inserat» an bestimmter Stelle und bestimmten Tagen wird keine Garantie übern-»»«. Reichstagswahl betr. Die aus Anlaß der am 25. Januar 1907 vorzunehmenden Neuwahl zum Reichs« tage aufgestellten Listen der Stimmberechtigten hiesiger Stadt liegen man, 28. vu-uindui» 8»«»«» Juknu» ad an Ratserpeditionsstelle während der gewöhnlichen Geschäftszeit zu jedermann» Einsicht aus, was hierdurch mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird, daß Einsprachen gegen deren Richtigkeit oder Vollständigkeit innerhalb 8 Tage« «ach dem Beginn der Auslegung und spätestens an» S Kanaan I8V7 schriftlich oder mündlich bei dem unterzeichneten Stadtrate anzubringen sind. Stadtrat Dippoldiswalde, am 24. Dezember 1906. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 20. Dezember. Unter dem Vor- sitze des Herrn Amtshauptmann l)r. Mehnert fand heute von vormittags 1/211 Uhr ab die 10. diesjährige Be zirkrausschußsitzung statt. In derselben fanden Ge nehmigung das Schankkonzessionsgesuch Trögers in Nassau, Kat.-Nr. 20 k-, die Umbezirkung zweier Fkurstücke von Blatt 289 des Grundbuch» für Nassau in den Gemeinde- bezirk Rechenberg, die Abänderung des Ort-gesetzes über di« Hochdruckwasserleitung der Stadt Frauenstein, das Gemeindeanlagenregulativ für Obercunnersdorf, die Über- s mk isen «Io» ke" walde, Platz. Inserat«, welch« bet Vee bed«ut«nden Auflag« de» Blatter eine sehr wirk same Verbreitung find«», werden mtt 12 Pfg., solch« au» unserer Amtshaupt mannschast mit 10 Pfg. die Spaltzetle oder deren Naum berechnet. — Ta bellarische undcompllcirte Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. - Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. Mit Genehmigung des Königlichen Justizministeriums werden von dem unterzeich neten Königlichen Amtsgericht im Sahre 1907 zu Possendorf im oberen Gasthose für die Ortschaften Pofsendorf, Börnchen, Wilmsdorf, Hänichen, Kleincarsdorf, Wen« dischcarsdors, Quohren, Theisewitz mit Kleba und Brösgen zwölf Vvnivktutagv abgehalten werden und zwar — jedesmal Mittwochs — am Die UMcrtt» - ^ettuna" «»ei^r^chentiich drei mal: Dienstag, Donners laa und Sonnabend und wird an den vorhergehen d«nAb«nden ausgegeben. Preis oiettelläbrlich l M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzeln? Nummern «9 Pfg. — Alle Postan Galten, Postboten, sowie Misere Agenten nehmen Bestellungen an. Geflügelcholera erloschen. Die Eeflügelcholera im Grundstück Bahnhofstraße Nr. 215 hier ist Stadtrat Dippoldiswalde, am 20. Dezember 1906. Sonnabend, den 29. Dezember d. 2., mittags 1 Ahr, sollen in Possendorf t Mutkunsuu mit 8 ker«Ke> (letztere ca. 6 Wochen alt) und k Almvius» (Firma Börsendorfer) öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Butter's Gasthof daselbst. Dippoldiswalde, am 24. Dezember 1906.