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Dresdner Journal : 20.10.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189710200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18971020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18971020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-10
- Tag 1897-10-20
-
Monat
1897-10
-
Jahr
1897
- Titel
- Dresdner Journal : 20.10.1897
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Bezugspreis: Dresden viert-'Ijährlich: ü Marl 50 Pf., bei dcn Kaiser- lich dcutsben Postanstalteu vierteljährlich »Mork; außer halb des Teichen Reiche» Post- und Stciapelzuschtag. Einzelne Nummern: 10 Pf. Erscheinen: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abend», ^ern'pr -Anschluß: Nr. 1285. Journal. NalündigungSgebübreor Für den Raum einer gespal tenen Seile kleiner Schrift »0 Pf Unter „Eingesandt" die Zeile so Pf. Bei Tabellen- und Ziffcnisntz entsprechender Aufschlag. Herausgeber: Königliche Expedition de» Dresdner Journals Dresden, Zwingerstr 20 Fernspr -Anschluß: Nr 12S5- 1897 244. Mittwoch, den 20. Oktober abends. Amtlicher Leit Nichtamtlicher Leit Limst und Wissenschaft Möglichkeiten? Ich wüßte nicht. — dies wird als Maßstab der Aussprache genommen — der beiderseitigen Schutzgebiete eine wonach Frankreich seine Rechte auf und Togo einen Gebietszuwachs und der Nähe der Küste zugestand, wäh- scine Ansprüche aus Suguruku und die eine Entscheidung bisherigen Aussprache wohl glauben machen bis zu einem Grade gedeihlichen Entwickelung weitere Einigung erzielt, Sansanne Mango aufgab eine Grenzberichtigung in rcnd Deutschland hierfür Gurina fallen ließ macht werden kann. Das Dienstgeheimnis ist seiten der verantwortlichen Stellen strikte gewahrt worden. Man mag es beklagen, daß eine amtliche Aeröffent- lichung der Marinepläne selbst nach ihrer Feststellung als Gesetzesvorlage nicht beliebt zu werden scheint; aber niemand hat das Recht, für die in und seiten der Presse bisher ausgestellten Kombinationen, die bei einer so vielseitigen Materie stets zu erscheinen pflegen, eine amtliche Stelle verantwortlich zu machen. Auch über die Stimmung in RegierungSkreiscn in Bezug auf die Aussichten der Marinevorlage werden weiterhin in einigen Zeitungen allerlei Andeutungen gemacht, die darthun sollen, daß man in jenen Kreisen wenig Zuversicht zur Annahme der Vorlage hege. Es bleibt unklar, auf welche Quellen sich diese Dar legungen zu berufen vermögen; das eine aber steht fest und würde durch Veröffentlichung der Marine vorlage, sobald sie den Bundesrat passiert hat, aller Welt klar werden: die Vorlage birgt in ihren finanziellen Forderungen sowohl, wie in der Art, auf welche man zu einer gesicherten Grundlage für die Fortentwickelung der Marine gelangen will, so wenig finanziell oder verfassungsrcchtlich Bedenkliches, daß die mit ihrem Inhalte vertrauten Negierungs kreise keinerlei Anlaß zu irgend welcher Klein mütigkeit haben, und von einer solchen auch gänzlich frei sein dürften. Wenn also die Thatsache, daß man sich im preußischen Startsministerium gegen eine im allgemeinen ja wohl von der Üblichkeit abweichende Veröffentlichung der Vorlage, ehe sie an den Reichs tag gelangt, ausgesprochen hat, vom dem Organ des Hrn. Richter sofort mit dem Bemerken begleitet worden ist, „daß die Marincvorlage inhaltlich betenklicher sein müsse und die öffentliche Kritik noch weniger vertragen könne, als bisher angenommen wurde', so ist das durchaus unzutreffend, wie sich später zeigen wird. Allerdings bleibt gerade von solchen Entstellungen immer etwas hängen, und das ist bedauerlich, denn darauf rechnet gerade Hr. Richter. In Sulzbach am Taunus starb auf seinem Ruhe sitze der Mineraloge Otto Volger, der Begründer des freien deutschen Hochstistes in Frankfurt a M. Volger war eine durchaus eigenartige Natur Er liebte cs, in der Wissenschaft feine eigenen Wege zu gehen, er fühlte einen unbezwinglichen Drang zum Umgestalten in sich. Weite Ausblicke zu eröffnen und neue Lchrfysteme auf zustellen, war sein eifrigstes Bestreben Was er in der Einzelforschung leistete, wurde von seinen Fachgenoffen ge schätzt In den allgemeinen Fragen aber verlor er den schon einheitlich geworden, wir genießen schon Segnungen, die vor hundert Jahren noch ungekannt waren Und die Pflege einer guten Aussprache ist gewiß Pflicht Aber die Landschaft, der Boden, auf dem wir leben, hat auch sein Recht Etwas Erdgeschmack der Sprache muß ge schont bleiben Wie das Heimatsgesühl, darf auch der heimatliche Sprachklang, die Sprachfarbe als angeborenes Recht respektiert werden Ode» sollen wir alle mit allen Mitteln auf die große Nivellierung hinarbeiten, die Stammesart und Eigenart verpönt? verlässigen Auszügen. Anseres ist in unzugänglichen alten Drucken vergraben, wie die köstlichen Briefe an seine Gemahlin aus den letzten Jahren seines Lebens. Manches Stück ist darunter, das uns nicht nur den Staatsmann, sondern auch den Menschen kennen lehrt in der ganzen Fülle seiner geistigen Gaben, in den mannigfachsten Regungen des Herzens und auch in den nur scheinbar äußerlichen Gewohnheiten des täglichen Seins Nicht darum kann es sich nun für das geplante Unternehmen handeln, alle diese Aktenstücke wahllos abzudruckcn Sie müßen genau durchforscht und gesichtet werden, nur die wirklich wich tigen und wertvollen sollen im Wortlaute wiedergegcben, der Rest nur zur Erläuterung herangezogen werden In dieser Form zur Ausführung gebracht, wird eine solche Publikation dem Forscher aus dem Gebiete vaterländischer Geschichte das Material darbieten zu der besten erreich baren Erkenntnis dieser interessanten und wirkungsreichen Persönlichkeit, und manches neue Licht wird auf einen wichtigen Abschnitt der Geschichte Deutschlands wie unserer engeren sächsischen Heimat fallen. Dresden, 15. Oktober. Mit Allerhöchster Ge nehmigung Sr. Majestät deS Königs ist dem inzwischen zur Reserve beurlaubten Pionier der 2. Compagnie des Pionier-Bataillons Nr. 12 Max Schöne für die am 31. Juli dieses Jahres nicht ohne eigene Lebens gefahr bewirkte Errettung einer Frau vom Tode des Ertrinkens in der Hochfluth der Weißeritz in Döhlen die silberne Lebensrettungsmedaille nebst der Befugniß zum Tragen derselben am weißen Bande verliehen worden. beider Teile einigten sich daher darüber, bei sonst regelmäßig abgeschlossenen Verträgen als entscheidendes Merkmal der Giltig keit die Zeit des Abschlusse» anzunehmen Aus dieser Grund lage und aus geographischen Rücksichten wurden sranzösischer- seits Deutschland die Gebiete von Gambaga, Bafilo, Knntum und Kiriki und von deutscher Seite Frankreich Semere Atedjo und Sugu zuerkannt. Im Laufe der Verhandlungen wurde ferner unter Berück sichtigung der wirtschastlichcn Interessen und der allgemeinen Tas dcutsch-franzöfische Abkomme» über die Abgrenzung von Togo ist heute im „Reichsanzeigcr" veröffentlicht. Artikel 1 setzt die endgiltige Abgrenzung der deutschen Besitz ungen in Togo und der französischen Besitzungen in Dahomey und im Sudan fest Nach Artikel 2 behält die französische Regierung für ihre Truppen und ihr Kriegsmaterial das Recht freien Durchzugs auf der Straße Kuande bis zum rechten Volta-Ufer über Sansanne-Mango und Gambaga sowie auf der Straße Kuande-Pama über Sansanne-Mango für die Dauer von vier Jahren, gerechnet vom Tage der Rat fikation der Vereinbarung. Nach Artikel 4 werden beiderseitig Regierungs-Kommissare beauftragt werden, an Ort und Stelle die Grenzlinie zwischen den deutschen und fran zösischen Besitzungen festzulegen. Zu dem Abkommen wird offiziös folgendes bemerkt: Der deutsch-sranzösischc Vertrag vom 24 Dezember 1885-, welcher die Grenzen zwischen Dahomey und Togo bis zum O Grad n. B. regelte, hatte im Norden dieser Linie der Thätig- keit beirer Mächte freien Spielraum gelassen. Deutschland w.c Frankreich haben daher, wie bekannt, wie:erholt Missionen nach diesen Gebieten gesandt, um dort Verträge mit den eingeborenen Häuptlingen zu schließen und vom Land Besitz zu ergreifen. Zu Anfang dieses Jahres nahm die Thätigkeft dieser Missionen einen solchen Umfang an, daß, um drohenden Verwickelungen vorzubeugen, die beiden Regierungen sich entschlossen, die Ab grenzung ihrer Besitzungen in diesem Teil Afrikas zu veivoll ständigen. Bei den in Paris vom Mai bis Juli d. Js. hierüber ge pflogenen Verhandlungen stellte sich heraus, das; die eingebcrencn Häuptlinge wiederholt gleichzeitig Schutzveriräge mit deutschen und französischen Agenten geschlossen und bald ihren Macht bereich über die Wirklichkeit hinaus angegeben, bald eine in Wahrheit nicht vorhandene Unabhängigkeit sich tcigcmesscn hatten. Es zeigte sich auch als unmöglich, sich an die That sache der erfolgten Besetzung eines Gebietes zu halten, da die beiders.iögen Missionen Stationen ost in nachher Nackb> schajt, oft sogar am selben Orte gegründet hatten. Tie Delegierten Die Berichtigung der im Vertrag von 1885 zwischen der Küste und d m 9. Grad n Br festgesetzten Grenze entspricht den wirtschaftlichen Bedürfnissen beider Kolonien insofern, als diese Grenze ohne jede Rücksicht aus die örtlichen Verhältnisse gezogen war. Durch die neue natmliche, dem Thalwcg des Monu solgende Grenzlinie werden bisher häufig hervorgetrctene Uebelstände dauernd beseitigt werden. In Anbetracht des Vorteils, welcher den beidersiitigen Kolonien eines Teils durch die Beseitigung der bisher vor handenen Streitpunkte und anderen Teils durch Sicherung eines ihren Bedürfnissen entsprechenden Thäligkciisseldes erwächst, ist das von den beiderseitigen Delegierten am 9. Juli vereinbarte Protokoll von beiden Regierungen genehmigt worden. Rußlands LtkÜuug in der äirktasrage. Vor wenigen Tagen ist in London ein Blaubuch über die griechisch-kretische Frage erschienen, das eine Reihe Depeschen vom Januar bis zum Mai enthält und namentlich für die Haltung Englands in der kretischen Frage vor AuLbiuch des Krieges interessante Beiträge liefert, wenn auch die Thatsachen, die darin berührt werden, im allgemeinen bekannt sind. Wir teilen aus bez. nach diesem Tepeschenmaterial, einem Dokument für die vielfachen, von englischer Seite er folgten Durchkreuzungen und Behinderungen nützlicher Vorschläge zur Verhütung des griechisch-türlischen Konfliktes und sodann zur Ab'ürzuug der Krisis, das Nachstehende mit: Zu Beginn des Jahres herrschte große Ausregung in Athen über die Lage aus Kreta Ter griechische Minister des Auswärtigen drohte mit der Aussendung griechischer Kriegsschiffe. Lord Salisbury telegraphierte dem britischen Gesandten in Athen, daß er dies sür eine sehr unkluge Handlungsweise an- schen würde, und ließ die griechische Regierung warnen Am 8. Februar teilte der griechische Geschäftsträger in London Lord SaliSbnry mit, daß die griechische Regierung durch die Vorgänge aus Kreta in eine unhaltbare Lage geraten sei. Noch an demselbcn Tage wies Lord Salisbury den britischen Bot schafter in St. Petersburg an, dem russischen Minister dcS Ankwättigen seine Ansicht auSzusprechen, daß ,ur Zeit die Rat schläge Rußlands geneiglcrcs Gehör finden würden bei der griechischen Regierung, al- die irgend einer and-ren Macht, und daß es höchst wertvoll sein würde, den griechischen Bc- feblshabern in kretischen Gewässern Vorsicht und friedliches Betragen anzucmpfehlen Rußland antwortete, daß es die Absendung griechischer Schisse sehr beklage, es sei insolge dessen schwierig, die Türkei zurückzuhalten, die Arbeit der Botschafter in Konstantinopel werde dadurch noch verwickelter Dieser Ver such Lord Salisburys, an Rußlands besondere Stellung gegen über Griech nland zu appellieren, war bisher noch nicht be kannt. Inzwischen erfolgte am 13. Februar die Abfahrt der griechischen Truppen unter VassoS nach Kreta. Deutschland hatte schon vorher sondiert um eine gemeinsame Vorstellung der Mächte in Athen zu erreichen, wollte aber begreiflicher Weise selbst die Initiative nicht ergreifen Als schließlich diese Vorstellung erfolgte, war cs zu spät. Griechen land bestand aus der Besetzung Kretas. Am 14 Februar meldete der englische Botschafter in Wien, daß Gras Goluchowski es nicht sür nötig halte, Griechenland da durch zu demütigen, daß man es zwinge, seine Schiffe zurückzurusen; man könne diese, nötigenfalls durch eine Art von Blokade, zur Unthätigkeit zwingen. Am glei chen Tage hatte der Deutsche Kaiser ans der engli schen Botschaft in Berlin vorgesprochen. Über diesen Besuch meldet der Botschafter: „Ich empfing soeben den Besuch des Deutschen Kaisers, der kam, um über die kretischen Angelegen heiten zu sprechen. Se. Maj.ftät saute, daß cs einen Konflikt gegeben hätte zwischen einem türkischen Transportschiff und griechischen Schiffen und daß das erstere gezwungen sei, zurück zukehren. Ferner, daß Prinz G-org telegraphiert hätte, ein griech schcs Regiment nach Kreta zu schicken, aus dem Grunde, weil die Insurgenten erklärt hätten, sie n ollten ihre Wassen weder den Großmack le., > och der Tülle', sondern nur an Griechenland auSlicsein. Se. Maiestät sprach die Ansicht aus, auch noch sprachliche, phonetische Eindrücke mit heim Ich glaube, das ist ein Irrtum. Aber selbst zugegeben, man nähme phonetische Eindrücke mit von dannen, werden sie auch hasten bleiben? Man mutz ein sehr regelmäßiger Besucher des Theaters sein, wenn die sprachliche Einheit lichkeit einer Bühne sich auf den Hörer übertragen soll Das Theaterpublikum müßte sehr konstant, sehr empfäng lich und schließlich sehr einslußrctch sein, wenn die Bühnen aussprache durchdringen sollte Der größte Teil dcS Publikums im Theater aber wechselt, ist nur sporadisch dort zu finden Und da soll ein vorübergehender Ein druck hasten bleiben ? . . . Daß die Bühnenleitungen der Aussprache ilre Pflege angedeihen lassen, dafür hat Goethe das beste Beispiel gegeben, und andere sind ihm * Bekanntlich hat die germanistische Sektion der Dresdner Philologenversammlung der Aussprache des Schrift deutschen ihre Aufmerksamkeit zugewandt. Man sucht eine Annäherung an die Bühne, man wünscht, daß sich der Deutsche Bühnenverein bereit erkläre, sich zur Regelung einer gemeindeutschen Aussprache mit der Germanistik zu benehmen Prof. F. Kluge schreibt darüber in der „Münchener Allgem. Zeitung": Die Bühnensprache soll also überall eine einheitliche sein Man geht dabei von der Voraussetzung aus, daß die Bühne einer geregelten Aussprache Vorschub leisten könnte. Man überschätzt damit die Tragweite der Bühne Man meint, der Hörer eines ernsten Dramas Sruenuuuflt», versttzunsten rc. im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche des Ministeriums dcS Kultus und Ssfentlichen Unterrichts. Zu besetzen: die 3 und 4. Lehrerpelle in St. Egidien. Kollator: die oberste Schul behörde Einkommen: 1125 M. unbeschadet der gesetzlichen Alterszulagen, 12« bcz. 180 M. Wohnungsgeld und 72 M sür Turn- cv Fortbildungsschulunterricht. BcwcrbungSgesuche mit sämtlichen Zeugnissen bis in die neueste Zeit sind bis zum 21. November bei dem König!. BezickSschulinspektor Schulrat Lötzsch in Glauchau einzureichen. Im Geschäftsbereiche des evangelisch-lutherischen LandeSconsistoriums sind oder werden demnächst solgende Stellen erledigt; davon sind zu besetzen ^) nach dem «irchen- gcsetze vom 8. Dezember 1896: im II. Halbjahr 1897: 3. Stelle: das Pfarramt zu Mügeln (Oschatz), erledigt durch Tod am 11. Oktober 1897 — Kl. IV (8.) — 4 Stelle: das Pfarramt zu Mittweida (Rochlitzh erledigt durch AmtSwcchsel am 12. Oktober 1897 — kl. V (8) — 5. Stelle: das Pfarramt zu Lauterbach (Marienberg), erledigt durch Amtswcchsel am 15. Oktober 1897 — Kl. V (8) — 8) im regelmäßigen Be setzungsverfahren: das Diakonat zu Pegau (Borna) —Kl l — Collator: der Sladtrath daselbst. — Dagegen wurden an gestellt, bez. befördert: Ernst Richard Martin, Pfarrer in Wechselburg, als Pfarrer in Harthau (Chemnitz II); Gustav Emil Goldammer, Pfarrvikar inPosscck, als Pfarrer daselbst «Oelsnitz); Theodor Hermann Böhmer, Predigtamtskandidat, als Hilf-geistlicher in Zscheila (Meißen); Albrecht Guido Vogel, Pfarrvikar in Oberhermersdors, als Pfarrer daselbst «Chemnitz II); Richard OScar Schwäbe, Hilssgeistlicher in Lugau, als Diakonus daselbst (Stollberg); Wilhelm Johannes Friedrich, Pfarrer in Ehrenberg, als Pfarrer in Riesa mit Weida (Großenhain); Emil Hugo Ehrlich, Pfarrer in Nenkersdorf, als DiakonuS a. d. PanluSgemeinde in Plauen i. V. (Ephoralort). sprachliche Gesichtspunkte da wären, ermöglichten Die Mißstände der sind nicht so arg, wie man uns möchte Gewiß sind manche Dinge Neber die Marinevorlaqe wird in der Presse eifrig weiter geschrieben, ohne daß dabei eine erhöhte Richtigkeit der den Auslassungen zu Grunde gelegten Angaben hervocträte. Vielmehr sind, wie an dieser Stelle erst vo.- wenigen Tagen bemerkt wurde, die bis jetzt verlautbarten Mitteilungen über den Inhalt der Marincvorlage weit davon ent fernt, den thatsächlichen Kem der Vorlage zu ent hüllen, und zum Teil direkt falsch Diese Feststellung begegnet nun bei den „Münchn. Reuest. Nachr." einer schiefen Auffassung insofern, als das fragliche Blatt schreibt, es fei unbegreiflich, „wie man den Fehler machen konnte, sie in die Oeffentlichkeit zu lanzieren." Das Blatt fährt dann fort: „Freilich ist ja leider in den Marinefragen schon so manches schlimm verfahren worden." Demgegenüber ist zu betonen, daß die Marineverwaltung keinerlei thatfächliche Angaben über den Inhalt der Marine- vorlaqe in die Oeffentlichkeit , laaziert", also ihrerseits dadurch auch nichts „verfahren" hat. Was bisher in die Presse gelangt ist, dürste sich für si-dm, der mit den Verhältnissen vertrant ist, als das Er gebnis jenes eifrigen Bemühens um politische Neuig keiten darstcllen, welches vom Wesen der Journalistik unzertrennbar zu sein scheint, für dessen Ergebnisse aber niemals eine amtliche Stelle verantwortlich ge ¬ nehme außer den stofflichen und ästhetischen Eindrücken also näher gerückt Es ist ein andauernder AuSgleichungs- prozeß, durch den wir schließlich gewiß zu einer Em- heitsaussprache gelangen. Alle Analogien lasscn darauf schließen. Aber künstlich läßt sich das nicht erzielen. Man vergegenwärtige sich einige der schroffsten Gegen sätze in unserer heutigen Aussprache Wir sprechen „Tag" als tüeb oder tL^h, als tast oder tüß. Wie will man sich zunächst nur einigen auf eine dieser daß ästhetische oder Zur Sächsischen Geschichte. Wer je ein Bild des Kurfürsten Moritz von Sachsen gesehen hat, dem muß die Feinheit der Gesichtsbildung, das Weltmännische der ganzen äußeren Erscheinung ausgefallen sein In der That war Moritz die bedeutendste Gestalt aus dem Hause Wettin in einer ganzen Reihe von Menschenaltern. Wich tiges hat er vollbracht für sein eigenes sächsisches Land: als Begründer des albertinischen KurstaateS, als Stifter der Fürstenschulen, als Förderer der Universität Leipzig ist er bekannt. Aber er gehört auch der deutschen, der europäischen Geschichte an: in den großen Kampf zwischen Katholizismus und Protestantismus, der Deutschland im 16. Jahrhundert durchtobtc, hat er zweimal entscheidend eingegriffew; ja er hat an der Spitze protestantischen Fürstentums im Passauer Vertrage, den er Kaiser Karl V. abrang, die Grundlage geschaffen für den Augsburger Religionsfrieden, der dem Protestantismus erst seine rechtliche Existenz sicherte Und ein tragisches Schicksal ließ ihn sterben in der Blüte seiner Jahre, auf der Höhe seines Ruhmes. Wie oft ist nicht seitdem danach gefragt und geforscht worden, was er noch gewollt hat, was er noch hätte er reichen können Dieses Fürsten politisches Wirken aus den ursprünglichen Dokumenten kennen zu lernen, dazu soll eine von der König!. Sächsischen Kommission sür Geschichte geplante Veröffentlichung seiner politi schen Korrespondenz dienen. Reiche Schätze an Briefen, die von ihm auSgingen öder an ihn gerichtet wurden, an Anweisungen für seine Räte und Gesandten, an Berichten und Gutachten derselben bewahren die Archive; aber nur ein ganz geringer Bruchteil davon ist bisher im Wort laute bekannt geworden, etwas mehr in meist recht unzu Lagtsgeschichte. Dresden, -'n. Oktober. Der Königl. Bundes- bcvollmachtigie und außervldeutliche Gesandte W rkl. daß die Mächte den griechischen Sch:ffen gegenüber strenge Maßregeln ergreifen sollten, und daß nötigenfalls der PiräuS blockiert werden solle. Die Vertreter Deutschlands in Athen und in Kcnstantinopcl und die Kommandanten der deutschen Schiffe hätten strengen Befehl erhalten, den Großmächten in jeder Weise dabei behilflich zu sein, strenge Maßregeln gegen Griechenland in Anwendung zu bringen, w nn aber die Groß mächte unthätig blieben, und Griechenland gestatteten, sein Ver fahren gegenüber Kreta sortzusetzen, so, sagte Se. Majestät, würde er sosoct seine Flagge aus den kretischen Gewässern zu rückziehen." Drei Tage später erschien der Deutsche Kaiser wieder aus der Botschaft, um zu sragen, welche Aufnahme seine Boifchläge in London gesunden hätten. Am gleichen Tage machte Lord SaliSlury den Vorschlag, Kreta die Autonomie zu gewähren, wobei er bezüglich deS deuischen Vorschlages auS- führte: „Nach der Ansicht von I M. Regierung ist es nicht möglich, einen Vorschlag dieser Art mit Nutzen zu erwägen, solange die Mächte sich nicht über ein Verfahren der Insel Kreta gegen über, die jetzt von ihnen besetzt ist, geeinigt haben. Ihrer Majestät Regierung ist sehr dafür, daß Kreta wohl fernerhin einen Teil de» ottomanischen Reiches bilden kann, daß es aber nicht länger mehr türkischer Verwaltung unterstellt sein darf, sondern in eine privilegierte Provinz des Reiches vcrwandclt werden muß." Daraus antwortete Deutschland, es würde das zulünstige Verhältnis der Insel in Erwägung ziehen, sobald die griechischen Truppen sie geräumt hätten. Oesterreich pflichtete Lord Salisbury bei und wünschte eine ähnliche Au tonomie, wie sie Samos besitzt. Frankreich erwiderte, daß die Stimmung im allgemeinen dagegen sei, daß Kreta wieder unter türkische Botmäßigkeit gebracht werden solle, hoffte aber, daß die britische Regierung keine vorschnelle Entscheidung treffen oder der Begeisterung einer parlamentarischen Partei nachgebcn werde Rußland war sür die Blokade, schlug aber schließlich selbst in zwei Telegrammen Autonomie vor. An demselben Tage, an welchem diese Telegramme in London ein- trasen, kündete Lord SaiiSbury an, daß er seine Politik dem Parlament darlcgcn müsse, weil die britische Regieiung bei der bestehenden Stimmung des Landes nicht zugeben könne, daß sich die Meinung geltend mache, die Tücken würden wieder Herren von Kreta werden, sobald die griechischen Truppen die Insel geräumt hätten. Aus den späteren Depeschen ist das Folgende hervorzu- hcben: Bei dem Ultimatum der Mächte verdanke es Griechen land dem Lord Salisbury, daß die Frist von vier auf sechs Tage verlängert worden sei. Salisdmy schlug den Mächten auch vor, daß ein Kontingent griechischer Truppen zur Wahrung der Ordnung aus Kreta bleiben solle. Dagegen traten aber Rußland und Deutschland energisch auf und auch Österreich war nicht dafür. Lord Salisbury hatte sich der Ansicht der Mächte wiederum zu fügen. Großer Druck wurde auf die britische Regierung auSgcübt, um die Blockade der griechischen sowie d«r kretischen Häsen zu. gestatten. Die Botschafter Ruß lands, Österreichs und Deutschlands Übergaben Lord Salisbury besondere Noten Alle drei Depeschen betonten, daß eS ohne einen solchen Dienst dem König Gcorg schwer sollen würde, nachzugeben Rußland schlug dabei u. a. vor, daß Kreta sei tens der Mächte durch 10 000 bis 12 000 Mann besetzt würde, woraus England erwidefte, es willige ein. daß Kreta entweder Lurch 5000 britische und 5000 russische Truppen oder durch 5000 französische und 5000 italienische Truppen oder durch 10 oco Truppen irgend einer dieser vier Mächte allein besetzt würde Sollten die Machte in irgend cine der hier vor- geschlagcnen Arten der Besetzung von Kreia einwilligen, jo würde sich England auch, wenn nötig, an der Blockade des Piräus beteiligen. Sollte dagegen die auf obige Weise vor- geschlagcne Besitzung Krc:as aufgegebcn werden, so könne die englische Regierung mit Rücksicht aus die öffentliche Meinung in England, auch nicht an einer Blockade der Häsen Griechen lands selbst teilnehmen. Am 20 März telegraphierte Lord SaliSbury an die britischen Botschafter: „Die Re gierung Ihrer Majestät würde geneigt sein, sich an der Blockade von Bolo zu beteilig n, wenn die griechische Regierung sich weigern sollte, zu mrsprechen, daß sie ehre Truppen zurück ziehen würde zu gleicher Zeit, wo cs die Türkei thäte Die britische Regierung würde sich ebenso an allen geeigneten Zwangsmaßregcln gegen die Türkei beteiligen, falls letztere ein derartiges Versprechen abgcben sollte " Später stimmte Lord Salisbury aus den Rat der Admirale und nachdem Ver stärkungen nach Kreta geschafft wocdcn waien, einer pro- visorischin Blockade des Piräus zu, „wenn die anderen Mächte dafür wären." Damals war der Ausbruch eines Krieges aber nicht mehr zu vcihindern Die Mächte machten sich verbind! ch, während des KriegcS nicht gcsondcri vorzugehcn Lord Salisbury war cs, welchcr zuerst Vermittelung verschlug. Griechenland s.hnte sich außerordentlich rach einer solchen und bat schließlich darum. Ehe Lord Salisbury sich zu den Bedingungen dcS europäischen Konzerts verstaub, betonte er, daß die Abtretung Thessaliens eine Unmöglichkeit fei. gern gefolgt. Wir sind weit davon entfernt, der Bühne alle Aussprachenarten zu gestatten, die Einheitlichkeit der Aussprache wird sür jede Bühne eine ästhetische, nicht eine nationale Pflicht Aber jede Bühne wirkt lokal, und so dürfen auch der Bühne leise Zugeständnisse an die ge bildete landschaftliche Sprache gestattet werden, so lange wir noch keine einheitliche Aussprache deS Deutschen haben. Der Zug der Sprachentwickelung geht ohne Frage nach der Seite hin, daß die großen Gegensätze der Aussprache immer mehr ausgeglichen werden Welche Fortschritte sind in der Aussprache in unserem Jahrhundert gemacht! Als Wilhelm Grimm den alten Goethe besuchte, war er über das unverfälschte Frank furter Deutsch dcS Dichters überrascht — und doch war er, als Hanauer, ein halber Landsmann des Dichters In einem Menschenalter hatte die Schriftsprache phonetisch solche Fortschritte gemacht! Unsere Klassiker reimen nicht rein, weil es keme gereinigte Einheitsaussprache gab. Der erste, an dem man reine Reime beobachtet, ist Platen, und mit ihm und seiner Zeit ist man dem Ideal
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