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Dresdner Journal : 22.07.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186807220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680722
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-07
- Tag 1868-07-22
-
Monat
1868-07
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 22.07.1868
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herige Kenntniß dieser Partien ergänzen. X zug rc.) und seine geologischen Forschungen in der Um gegend von Alexandrien. (Die wahrscheinlich von San torin herrührendc Anschwemmung von Bimsteinen, das Vorkommen des Schwefels am rothen Meere, die Pe- trolcumqnellen auf den Koralleninseln des rothen Meeres, die Nummulitenschichten rc.), die zum Theil die bis die weiteste Verbreitung, wozu sie hiermit angelegent- lichst empfohlen sei. X. Literatur. Adalbert Stifter, von Emil Kuh; Wien, Tendier u. Co., 1868. Der bekannte Her ausgeber der Hebbel'schen Gesammtwcrke, hat in der vorliegenden Studie dem Verfasser der „bunten Steine" rin verdienstvolles Gedenkblatt gewidmet. Die eigen- thümliche Begabung Stifter's wird darin mit vieler Feinheit und Klarheit seinen nicht minder höchst ab sonderlichen Mängeln gegenüber gestellt und in gerech ter Weise die Summe dessen gezogen, was Stifter der deutscher Literatur bedeutet hat und bedeuten wird. — Bei dieser Gelegenheit mag auch auf das von demsel ben Publicisten heransgegebenc Estherfragment des grei sen Franz Grillparzer hingewiesrn werden. Es findet sich in Emil Kuh's Album öfterreichscher Dich ter, ein Buch, das schon wegen jener bedeutenden Spende des seit Langem verstummten Dichters der Sappho allgemein bekannt zu werden verdient. Un längst ist das Fragment im Dresdner literarischen Ver ein zum Vortrag gekommen. - In Wien hat man es im März dieses Jahre- als selbstständiges Stück zur Aufführung gebracht. H. Laube wünscht, man möge den glänzend ausgefallenen Versuch auch andersritig wagen und widmet dem Gegenstände in der „Neuen fretrn Presse" einen eigenen Artikel. Wie die „D. A. Ztg." mittheilt, fand am 19. Juli in Leipzig die Eröffnung der Vorbilder sammlung für Kunstgewerbe (Untversttät-straße 15, l.) unter zahlreicher Betheiligung sowohl von Kunstfreun den al- von Gewerbtreibenden au- den der Kunst näher stehenden Zweigen statt. j Der von Seiten de- archäologischen Insti tut- von Großbritannien und Irland veranstaltete Congreß wird vom 28. d. Mts. bis zum 4. August, und zwar in Lancaster, tagen. Die Forschungen des gelehrten deutschen Aegyp tologen Lauth haben, wie der „Moniteur" mittheilt, dargethan, daß das Eiscnzeitalter iu Aegypten in eine weit frühere Periode hinaufreicht, als seither auf Grund der Versicherungen des griechischen Histo rikers Agatharchidcs angenommen worden ist. Das Wort b«, das im Aegyptischen das Metall bezeichnet, ist in Urkunden aufgefunden worden, die etwa 4000 Jahre über die christliche Zeitrechnung hinaufreichen. Die Verwendung des Metalls hat in Griechenland und Italien gegen das 17. Jahrhundert vor Christus be gonnen, in Gallien etwa um das achte und im skandi navischen Norden fällt es so ziemlich mit der christli chen Zeitrechnung zusammen. Von einer andern Ent deckung der Acayptologie, die, wenn gleich von geringer Tragweite, wie ein Schcffel'schcs Gedicht uns an- muthet, berichtet eine der letzten Nummern des Aus lands. Die Gelehrten haben nämlich festaestellt, daß die Studenten unter den Pharaonen sich rn einer Art Bier, Hag genannt, bekneipten. ES existirt eine Pa- pyrusschrist, in welcher ein Vater seinem Sohn Vor würfe macht, daß er den ganzen Tag in der Kneipe liege, um Hag zu trinken. Vielleicht gelingt es auch noch, Commersbuchlieder zu entdecken, die vor Zeiten unter den Pyramiden gesungen wurden. -s Der Magistrat von Halberstadt macht bekannt, daß aus dem Archiv der Stadt schon seit einigen Jah ren ein auf Pergament geschriebene- Exemplar des SachsenspiegelS von 1398 verschwunden ist. * Verschiedene Zeitungen machen auf rin Fräulein A. Glenk al- eine höchst begabte junge Schauspielerin aufmerksam, und bezeichnet man sie al- eine würdige Nachfolgerin von Fr. Goßmann. Feuilleton. * Dresden. Wie wir aus sicherer Quelle verneh men, ist es der Generaldirrction des k. Hoftheaters gelungen, Fräulein Malltnger vom k. Hoftheater in München und Frau Peschka-Leutner, zur Zeit am Stadtthcater in Leipzig, zu einem Gastspiele für die kommende Woche auf unsrer k. Hofbühne zu gewinnen. Fräulein Mallinger zählt zu den ersten dramatischen Sängerinnen Deutschlands, während Frau Peschka- Leutncr eine der vorzüglichsten Koloratursängerinnen der Jetztzeit ist. Da jede der beiden Damen leider nur zweimal singen kann, so wollen wir nicht Unterlasten, daS kunstsinnige Publicum Dresdens auf die bevor stehenden Kunstgenüsse rechtzeitig aufmerksam zu machen. Dresden. In der Sitzung der mineralogisch-geolo gischen Section der „Isis" den 16. d. M. legte zu nächst Herr vr. Ebert eine prachtvolle Gruppe von Ouarzkrystallen vor. Herr Prof, vr- Geinitz machte auf die neue mineralogische Literatur aufmerksam und sprach über zwei vorliegende, am 30. Janur 1868 Abends 7 Uhr bei PultuSk in Polen gefallene Meteor- steine. Eine größere Anzahl derselben befindet sich im hiesigen meneralogischen Museum. Hierauf theilte er mit, daß sich der zu derselben Zeit z« Baden-Badm gefallen sein sollende Meteorit als eine aus dem obern Stockwerke eine- dort befindlichen Hause- geworfene glühende Kohlenschlacke herau-gestellt habe. Den Schuch bildeten »in, Reihe interessanter Mitteilungen Über Aegypten, eingesandt von Herrn vr. Schneider in Alexan drien. Dieselben behandelten seine Reise in Aeaoptcn (die Pyramiden und andere Bauwerke, einen Mekka Literatur. An die hohe Bedeutung der Kirchen- Vorstandswahlen, welche gegenwärtig zum ersten Male in unsrer evangelischen Landeskirche vorgenommen wer den, kann nicht oft und nachdrücklich genug erinnert werden, damit sie zu einem recht gedeihlichen Ergeb nisse führen. Es möge daher an dieser Stelle, wo früher die ausführlichen Werke von vr. Feller und von Haberkorn über die neue Kirchenvorstands- und Synodalordnung ihre verdiente Würdigung gefunden haben, auch durch die Hinweisung auf ein kleines und, wie e- der Verfasser selbst bezeichnet, anspruchsloses Schriftchen geschehen, daS den Titel führt: Die Kir chenvorstands - und Synodalordnung. Ein Wort zur Verständigung au die evangelischen Gemein den Sachsens, dargeboten von vr. H. Schlurick, Pf. n. Sup. in Pirna. ES besteht au- zwei Abschnitten. Den ersten bildet eine Pfingstpredtgt, in welcher auf erhebende und anschauliche Weise die evangelische Kirche nach Ephrs. 2, 19—22 al- ein GotteSbau dargestellt und betrachtet wird, waS un- in ihm gewährt, und waS von un- in ihm verlangt wird. Der zweite Ab schnitt behandelt mit richtiger Auswahl und in klarer Darstellung die hauptsächlichsten Punkte der Kirchen Vorstands- und Synodalordnung selbst Daher ist da- Schrtficken wegen seines billigen Preise- Jedermann zugänglich, ebenso geeignet für die wichtige Sache zu erwärmen, wie über sie zu belehren, und verdient daher ieu. mee r»; Kr Telegraphische Nachrichten. Wien, Montag, 2l>. Juli, Nachmittags. (W. T. B.) Die „Oesterreichsche Corrcspondenj" meldet, daß der bisherige öfierceichsche Ministrrrefident bei den Hanse- städten, Baron Lederer, zum außerordentlichen Ge sandten in Washington ernauut ist. Gras Thuu- Hohenstein, der zuletzt Gesandter in Mexico war, ist zum außerordentlichen Gesandten bei den Hansestiidtea vesignirt. Wir dafsclbr Blatt ferner mittheilt, hat die hier tagende europäische Telegraph,nronfereuz ihre »rdri- ten beendet. In der morgenden letzten Sitzung fin det die Unterzeichnung de» rrvidirtrn internationalen TelegraphenvertrageS statt. Prsth, Montag, 20. Juli, Abend». (Corr.-Bür.) I« der heutigen Sitzung der Deputirtentafcl wurde Simonyi'« Brschlutzantrag, das Ministerium anzuwei sen, in der Angelegenheit der Herren Asztalo» und Madarasz die Gesetze zu beobachte», nach längerer De batte abgewirsen. Die Wehrgrsrtzrommisfion referirte hierauf über das Wehrgesrtz und empfiehlt dessen Ai - nähme mit geringen Modifikationen, sowie die Bewil ligung von 38,000 Reernten. London, Montag, 20. Juli, Nachts. (W. T. V.) In der heutigen Sitzung des Unterhauses drmkntirt», infolge einer Interpellation Srely'S, der Sekretär der Admiralität, Lord Lennox, die Nachricht von der KrirgSbereiischast zweier französischer Pauzerschiffe im Hafen von Bordeaux und dem Baur eine« dritten Panzerschiffe». In Cork ist eia Woffenladen geplündert worden. Dresden, 21. Juli. Der Posener „Dziennik", ein bewährter Freund der Tschechen, welcher ihnen seine Sympathien be wahrte, als alle andern polnischen Blätter gegen sie eiferten, richtet jetzt, wo „Gazeta Narodowa", im Wi derspruche mit ihrer bisherigen Politik, eine Allianz mit den Männern der Wenzelskrone anstrebt, ernst mahnende Worte an dieselben. „Wir würden — schreibt „Dziennik Pozn." — den Verstand und das gesunde Urtheil der Herren Rieger und Palazky negiren, woll ten wir annehmen, daß sie nicht wissen, was Rußland ist; daß sie die nivellatorischen Gelüste desselben aus kirchlichem, nationalem und politischem Gebiete nicht kennen, und daß, wenn Böhmen, was Gott verhüte, Tagesgeschichte. Diktdeu, 21. Juli. Das uns heute zugegangene 25. Stück des Bundesgesetzblattes des Nord- dautschen Bundes enthält: Nr. 136) Allerhöchster SÄaß vom 4. Juli, betreffend die in Gemäßheit des Gesetzes vom 9. November 1867 genehmigte Ausgabe von verzinslichen Schatzanweisungen; Nr. 137) Be kanntmachung über die Beglaubigung des k. griechischen Gesandten am k. preußischen Hofe, Gregor Ypsilanti, in gleicher Eigenschaft beim Norddeutschen Bunde; Nr. 138) Ernennung des Kaufmanns Krohn zu Fun- chal (Madeira) zum Consul des Norddeutschen Bundes. * Berlin, 20. Juli. Ihre Majestät die Königin tritt heute Abend ihre Reise zum Besuch des großher- zoglichen Hofes «ach Wilhelmsthal an. Am 25. d. M. wird Ihre Majestät sich von dort über Ems nach Koblenz begeben. Der Kronprinz wird auf seiner Reise nach Bonn am 2. August in Ems eintreffen. — Der heutige „St.-Anz." veröffentlicht eine Bekannt machung des Bundeskanzlers vom 19. Juli (unterzeichnet „in Vertretung" vom Präsidenten des Bundeskanzler amtes Delbrück), die Ausgabe von Schatzanwcisun- gen des Norddeutschen Bundes betreffend. Auf Grund des (bereits erwähnten) Präsidialerlasses vom 4. d. Mts., durch welchen die Ausgabe verzinslicher Schatzanweisungen im Betrage von 3,600,000 Thlr. genehmigt worden ist, wird damit zur öffentlichen Kennt- niß gebracht, daß die Zinsen der in Beträgen über 100 Thlr. und 1000 Thlr. von der k. preußischen Hauptverwaltung der Staatsschulden ausgcfertigten Schatzanweisungen auf 3'^ Procent jährlich und die Dauer ihrer Umlaufszeit auf 9 Monate, vom 15. Juli 1868 bis zum 15. April 1869, festgesetzt sind. Am 21. d. Mts. und den beiden folgenden Tagen werden in Berlin die Generalkasse des Norddeutschen Bundes, in Bremen, Breslau, Köln, Frankfurt a. M., Ham- bürg, Königsberg, Leipzig, Lübeck die Oberpostdircction, beziehungsweise das Qberpostamt schriftliche frankirte Anmeldungen zur Ueberlassung von Bundesschatzanwei sungen entzegennehmen. — Die „N. A. Z." schreibt: In einer lithvgra- phirten Correspondenz wird die gegen den Abgeordneten Löwe-Kalbe eingeleitete Untersuchung in tendenziöser Weise besprochen mit der Andeutung, daß dieselbe nicht aus freier Initiative der Staatsanwaltschaft erfolgt, sondern durch den Justizminister verfügt worden sei. Wir erfahren aus zuverlässigster Quelle, daß eine solche Wei sung an die Staatsanwaltschaft nicht ergangen ist. Jene Behauptung kann also nur als eine ganz unbe gründete Insinuation betrachtet werden. — Die „Voss. Ztg." berichtet, daß die von den süddeutschen Gästen am Victoriathcater beabsichtigte Vorstellung des Schauspiels „Die Weihe der Kraft" von Zacharias Werner auf Anlaß des Cultusministers verboten, feiten des Directors Cerf aber die Entscheidung Sr. Maj. des Königs erbeten worden sei. Wie wir hören, ist jedoch ein Verbot gegenwärtig nicht erfolgt. Der Sachverhalt ist folgender' Durch frühere Erlasse, zu letzt durch gemeinschaftliche Verfügung der Minister des Innern und des Cultus vom 7. December 1862, war die Aufführung des genannten Stückes auf hiesi gen Bühnen beanständet worden. Als nun gegenwärtig eine Vorstellung desselben durch die süddeutschen Schau spieler für Sonnabend (18.) angekündigt wurde, glaubte der Polizeipräsident, die Entscheidung der genannten Ressortchefs einholen zu müssen. Auf den deshalb er statteten Bericht ist der Polizeipräsident durch gemein schaftliche Verfügung der Minister der geistlichen An gelegenheiten und des Innern (umgehend und noch am 17.) ermächtigt worden, die Aufführung zu gestatten. Demzufolge ist die Erlaubniß unvcrweilt ertheilt worden. — Wie das „N. A. V." aus Magdeburg erfährt, ist daselbst am 16. d. M. die Begnadigungsordre für den Leutnant v. Scheve eingetrosfen, und sollte die Entlassung desselben aus der Festungshaft erfolgen. — Wie der „Publ." berichtet, hat sich seit Aufhebung der Schuldhaft die Zahl der Anträge auf Ableistung eines Manifestationseides bei dem hiesigen Stadtgericht der Art gemehrt, daß täglich 30 bis 40 solcher Ter mine anstehen. Ehdtkuhnen, 20. Juli. (Tel.) Nach hier eingetrof- fenen Nachrichten aus St. Petersburg trifft der Kaiser von Rußland auf seiner Reise nach Kisstngen am 27. d. M. hier ein. Elberfeld, 17. Juli. Ueber eine Arbeitseinstel lung der Nothfärber gehen der „Rh.- und Rz." solgcnde Notizen zu: Bereits seit einigen Tagen fingen die Rothfärbcrgesellen an, truppweise die Arbeit zu verlassen. Gestern Nachmittag erfolgte die Arbeits einstellung massenhaft und gegen Abend waren sämmt- liche Färbereien geschlossen. Der Schein einer gesetz lich unstatthaften Vereinbarung wurde bei diesem Strike sorgfältig vermieden. Während der Nacht patroullir- tcn die Polizeiscrgenten durch die Hauptstraßen und an den einzelnen Färbereien vorbei; cs fiel indessen keine Unregelmäßigkeit vor. Auf heute ist eine Massenver sammlung unter freiem Himmel anbcraumt. (Auch in Düsseldorf ist eine Strike der Rothfärber ausgebro chen, indem die Arbeiter der Sartorius'schcn Fabrik die Arbeit eingestellt haben, um durch diese Maßregel eine höhern Lohn zu erzwingen.) EmS, 20. Juli. (Tel.) Der hier eingetroffene Bot schafter am englischen Hofe, Graf Bernstorff, hatte heute bei Sr. Majestät Audienz und wurde zur könig lichen Tafel gezogen. Kiel, 18. Juli. Man schreibt den „Hamb. Nachr."t Die heutige Nummer der „Kieler Zeitung", welche den hiesigen Abonnenten zugcgangcn, ist nachträglich mit Beschlag belegt, die Postcremplare sind von der Polizei znrückgefordert. Ter Grund dürfte aus Fol gendem hervorgehcn. Wie das heutige Blatt berichtet, hatte der Verleger der Zeitung die Einrichtung ge- untcr russische Herrschaft kommen sollte, und nur den hundertsten Theil der Autonomieansprüche, welche es heute mit aller Sicherheit unter der österreichschen Re gierung geltend macht, gegenüber der „„stammver wandten und zukunftsreichen Nation"" erheben wollte, sicher die Folge davon eine zweite verbesserte Auflage der denkwürdigen Scenen von 1621 sein müßte. Die Polen sollten doch den Tschechenführern ein belehren des Beispiel sein, wenn sie nicht niedrige Spekulanten und Verführer des eigenen Volkes sind. Wir glauben daher, daß die jetzigen Aeußerungen der Sympathie fürMußland nur ein politisches Mittel sind; doch möch ten wir sie erinnern, daß derlei macchiavellistische Künste ein Spiel sür einzelne Politiker sein dürfen, aber nicht für die Massen; die Massen nehmen die Sache ganz ernst, und es wird ihnen das zum Zwecke, was den Herren Brauner, Rieger und Palazky nur ein Mittel ist. Und versündigen sich in diesem Falle die Urheber der tsche chischen Bewegung nicht an den heiligsten Interessen des Volkes, ja an den Rechten der Wenzelskrone? Die so leichtsinnig gestreute Saat wird aufgeheu, aber nicht zum Nutzen Böhmens und des Slawenthums, sondern Rußlands." Die belgischen Journale sind jetzt eifrig bemüht, die Grundlosigkeit der (vom „Journal de Bruxelles" zuerst gebrachten) Nachricht von einer engcrn Allianz zwischen Frankreich, Belgien und Holland zu beweisen. Die „Jndependance" sagt, sie habe die betreffende Nachricht nur gebracht, um die Regierung zu nöthigen, sich darüber zu erklären. — Der „Etoile" schreibt: Belgiens Rolle sei bestimmt vorgeschrieben; sollte im Falle eines Krieges sein Gebiet angegriffen werden, so würde es der natürliche Alliirte aller der Mächte sein, welche es gegen den Angreifenden schützen würden.—Der „Nord" sagt: Das Gerücht von einer Reise des Königs nach Plombiöres habe der Nachricht von den Allianzprojecten besonderes Gewicht gegeben. Diese Reise stände nicht in Aussicht, da die königliche Familie sich nach Spa begeben werde. Die ganze Allianzgeschichte sei von den clericalen Blättern auf gebracht worden, um eine Gelegenheit zu haben, dem liberalen Ministerium Schwierigkeiten zu bereiten. Amtlicher Theil. Dresden, 21. Juli. Seine Königliche Hoheit der Herzog von Parma ist gestern Abend 7 Uhr nach Teplctz abgereist. Dresden, 13. Juli. Se. Königliche Majestät haben zu genehmigen geruht, daß der Bildhauer Johannes Schilling zu Dresden den ihm verliehenen königl. preußischen Kronen-Orden vierter Classe, ingleichen das ihm ertheilte großherzoglich hessische Ritterkreuz erster Classe vom Philipps-Orden annehmc und trage. Drrtden, 16. Juli. Se. Königliche Majestät ha- l den dem Agenten Carl Eduard Grabner zu Dres den zu gestatten geruht, das ihm verliehene Prädikat als fürstlich reubischer Hof-Commisstonär in hiesigen Landen zu führen. Drrtdeu, 16. Juli. Sr. Königliche Majestät haben zu genehmigen geruht, daß der Tuchhändler Herrmann Robert Schnädelbachzu Dresden, die ihm als Ehren mitglied des Prager Scharfschützencorps verliehen? k. k. österreichische Bürgermedaille annehme und trage. Dresden, 17. Juli. Se. Majestät der König haben allergnädigst geruht, dem Gräflich SchönburgischenKanz- leisecretär Fritzsching zu Wechselburg die zum Albrecht- ordcn gehörige Medaille in Gold zu verleihen. Dresden, 20. Juli. Se. Königliche Majestät haben allergnädigst geruht, dem Commandanten des 7. In fanterie-Regiments Nr. 106, Obersten Garten, das Commando des 1. (Leib-) Grenadier-Regiments Nr. 100 zu übertragen. Hiernächst ernennen Allerhüchstdieselben dm Commandanten des 2. Bataillons des 7. Jnfan- terie-Regiments Nr. 106, Oberstleutnant von Abend roth, zum Obersten und Commandanten dieses Re giments, die Majore: Thierbach des 8. Jnfanterie- t Regiments Nr. 107, von Süßmilch gen. Hörnig ll. - des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101, von Lentz des l 1. (Leib-) Grenadier-Regiments Nr. 100undvonSchön- berg-Pöttingdes4. Infanterie-Regiments Nr. 103 zu s Bataillons-Commandanten, die Hauptleute: vonRohr - scheidt: des 8. Infanterie-Regiments Nr. 107, v. Bran de nstein des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101, v. Klüx des 4. Infanterie-Regiments Nr. 103 und von Ze- schan des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 zu Ma joren und etatmäßigen Stabsosficieren, den Hauptmann vonderPforte des Feld-Artillerie-Regiments Nr. 12 und den Director der Militair-Reit-Anstalt, Rittmei ster von Stammer.zu Major-, die Oberleutnants: von Zeschau, Regiments-Adjutant des 1. (Leib-) Grenadier-Regiment- Nr. 100, Unruh des v. In fanterie-Regiments Nr. 105, von Rouvroy des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101, von Beul- H witz I., Adjutant im 5. Infanterie - Regimente 'Nr. 104, Förster des 3. Infanterie-Regiments H Nr. 102 und von Plato des 1. (Leib-) Gre nadier-Regiments Nr. 100 zu Hauptleuten, die Leut nant-: Freiherr von Hecremann-Zuydtwyk des 2. Ulanen-Rcgimcnts Nr. 18, Perl des 6. Jnfanterie- ' Regiments Nr. 105, von Leonhardi!, des 1.(Leib-) Grenadier-Regiments Nr. 100, Freiherr von Oer I. H des Schützen- (Füselier-) Regiments Nr. 108, Edler ! von der Planitz des8.Infanterie-RegimentsM. 107, H Freiherr von Friesen I., Adjutant im 8. Jnfanterie- - Regimente Nr. 107, und Thimmig des letzteren Ne- giments zu Oberleutnants, die Portepeefähnriche: Rich- ter l. des 1. (Leib-) Grenadier-Regiments Nr. 100, ? Hinze des 6. Infanterie-Regiments Nr. 105, von ' Altrock des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101, Wohl mann des 8. Infanterie-Regiments Nr. 107, Meißner desselben Regiments, Rheinschüssel des Feld-Artil- lerie-Negiments Nr. 12, von Nabell desselben Re giments, Heger des 3. Infanterie-Regiments Nr. 102, Jencke des 1. (Leib-) Grenadier-Regiments Nr. 100, Bock von Wülfingen des Garde-Reiter-Regiments, vonReden des 1. (Leib-) Grenadier- Regiments Nr. 100 und Brandt des 4. Infanterie-Regiments Nr. 103 zu Leutnants. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nochrtchter. ZeitungSschau. (Dziennik.— Jndspendance. — Etoile. — Nord.) TageSgeschichtr. Dresden: Inhalt des neuesten Bun desgesetzblattes. — Berlin: Hosnachrichten. Schatz anweisungen des Norddeutschen Bundes. Tagesbericht. — Eydt kühnen: Der Kaiser von Rußland erwartet. — Elberfeld: Arbeitseinstellung. — Ems: Graf Bernstorff. — Kiel: Zeitungsangelegenheit. — Oldenburg: Anleihe von der Regierung abgelehnt. — Weimar: Vereinfachung der Staatsverwaltung. — München: In Sachen der süddeutschen Mili tärcommission. — Darmstadt: Staatsangehörig keitsvertrag mit Amerika. — Prag: Zu den Landtagswahlen. Verurthcilung. Feuersbrunst in Joachimsthal. — Paris: Kabel nach Amerika. Aus dem gesetzgebenden Körper. — Florenz: Zur Frage betreffs des Tabaksmonopols. Offi- cielle Darstellung des letzten Feldzugs. — Lon don: Meetings. Zunahme der irischen Bevöl kerung. Blocade von Mazatlan aufgehoben.—Kon stantinopel: Großfürst Alexis beim Sultan. — Athen: Die Kammer in der kandiotischen Frage. — New-York: Von der demokratischen Convention. In Sachen der amerikanisch-päpstlichen Legion. Dresdner Nachrichten. Pravinjialnachrichte«. (Leipzig.) ^187. »oraa. aa»a,r d: S tblr. — Kxr 1b M. u— „ 1b „ M Iaw»»«r»: 1 „ » tritt litkrUot» i 1>Mr. 8t«wl>»I-«diU»r, »u»,«rb»Id a«, Korää. kaut u»U 8t«i»t>«I»ll»ctU»gblllill. raserateupreise: xgr äe» L»»w «io«r ^»»p»It«o«» 2«il«! 1 Kssr. v»t«r „Li»g«»»nat" äi« S Kxr. erscheinen: Vt^IIeb, mit Xu»»»kw« äer Sonn- u»L L«i»rt»E», Xkooä» Nir äe» kolxeaä«» i'»x. 1888. InserMenannahmt auswärts: Loixulz: Lu Nutuvururru», 6om»ü»siv»Ir «iss Dres<i»vr looraulu; edeoä»».: II. Luol.»», Lvouu Lour; Uumdurx-IurU»- Viuu-Luixuix-LuuvI-rruol^urt ». H.. II»Lu»«,r»l» L Voai-u», Nurii». Ouorlvu'sobs Luokk., liuruuur»»'» üarvuu, Lvl>vi.r» Lios»»; Irmlou: L. 8o»l.orv»s Nru^uu: I,. 8r»»ou>i'» Xo»oacvlli>urv»n, luuu», Nm L L»uv«n>; kruLbrurt u.Ll.: lluvlik.; LSI»: Xi». VLvkUL», k»ri»: Nv,.i.iL» LLo., (8, Us I» Nours«); kr»A: k». Laul.iL»', Nucbii.; Viuo: Xl.. Orrui-ril. Herausgeber: LLoigl. Lrpsäitioo Uv, vre,U»«r Uouroul», Drsutiv», LluriLll-tr»»»« Ko. 7. Dres-nerHourml. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. Mittwoch,
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