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Mopauer» Tageblatt «nd Anzeiger Da» „Zschopauer Lageblatt und Anieiger" ist da» ,ur Deröffentiichung oer amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat» M Zlö§a und de» Bürgermeister» ju Zschopau behördUcherseit» bestimmt« Blatt und enthält di« amtlichen Bekanntmachungen de» 5inan;amte» Zschopau — Bankkonten: Dolkebank Zschopau, «. G. m. b. tz.; Etadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Nus 712 Zeitung für dl« Orte: Börnlchen, Dittersdorf, Dittmannrdokf, Gornau, tzohndorf, Krumhermerrdorf, Scharfenstein, Schlößchen/Lriged., Waldkirchen/Lrrgeb., Weilbach, Wilischthal, Witzschdorf. Das „Zschopauer Lageblotl und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis l.70 NM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. Anzeigenpreis,: Die 4b mm breit« Millimeteneile 7 Pf; bi« 40 mm breite Millimeterzeile im Lexttei! 2S Pf.; Nachlobstaffel 8; Ziffer- und Nachweis» Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Ar.1V Dienstag. 13. Januar 1942 110. Jahrgang 22 Sowjetbunler vor Leningrad vernichtet Anhaltende Kämpfe im mittleren Frontabschnitt / Deutsche Megerverbände greisen in die Erdkämpse ein Aus dem Führerhauptquartier, den 13. Januar 1942. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Auf der Krim und im Donezbogen nur geringe Ge- fechtstätigkcit. Im Raum ostwärts Charkow führten unsere Truppen erfolgreiche Erkundungsvorstöke gegen feindliche Stutzpunkte. Der Gegner verlor 219 Tote und 93 Gefangene. Die Kämpfe im mittleren Abschnitt und im Waldai- Gebiet halten an. Bek einem StosttrnpP.mteruehmen an der Einschlie- huugssront von Leningrad wurden 22 feindliche Bunker mit ihrer Besatzung vernichtet. Starke Kampf-, Sturzkampf- und Jagdfliegcrvcrbände griffen in die Erdkämpfe ein. Die Sowjets erlitten beson ders hohe blutige Verluste und büßten umfangreiches Kriegs material ein. Zahlreiche belegte Ortschaften und Eisenba^,. züge wurden in Brand geworfen. In Nordafrika wurden heftige britische Angriffe im Raum von Sollum abgeschlagen. Die schweren Kämpfe dauern an. Südwestlich von Agcdavia scheiterte ein feind licher Panzcrvorstos;. Deutsche Kampf- und Sturzkampf flugzeuge bombardierten britische Kraftfahrzeug- und Pan« zeransammlungcn im Raum von Agedabia sowie Flugplätze und Hafenanlagen in der Cyrenaika. Die Luftangriffe auf Flugplätze der Insel Malta wurden bei Tag und Nacht erfolgreich fortgesetzt. kriegsausweilung um jeden Preis Roosevelt drückt auf Südamerika — England betrügt die Türken Das Rezept, nach welchem die Engländer von Anfang an ihren Krieg gegen Deutschland geführt haben, möchte Roosevelt nun ebenfalls anwenden. Es lautet dahin, daß man einen solchen Krieg mit möglichst wenig eigenem Aufwand führen soll, sondern daß man immer Hilfsvölker suchen müsse, die man vorschicken kann. Das haben die Engländer serienweise getan, aber sie haben trotzdem keinen Erfolg damit gehabt. Die Polen und die Norweger, die Franzosen und die Balkanvölker haben im Dienste Englands geblutet, und nachdem auch die gewaltig« Sowjetmacht sich nicht als ausreichend erwies, um den Krieg gegen Deutsch land zugunsten der Engländer zu wenden, sollen nun die Chinesen in Ostasien einspringen. Roosevelt bemüht sich, in die Fußtapfen Churchills zu treten und gleich von Anfang an sich nach Hilfsvülkern in seinem Kriege gegen den europäischen Kontinent umzusehen. Er hat sich schon in den vergangenen Jahren eifrig als Kriegshetzer in an deren Ländern betätigt, aber das geschah gewissermaßen für die Rechnung der Engländer. Jetzt geht es auf eigenes Konto, und Roosevelt stürzt sich mit dem ganzen Arsenal seiner politischen, wirtschaftlichen und propagandistischen Druckmittel zunächst auf Südamerika, um - die dortigen Republiken in die Washingtoner Kriegsfront einzureihen. Ain Donnerstag beginnt die Konferenz von Rio, und es wird sich dann zeigen, wie weit die Südamerikaner ver standen haben, daß die Washingtoner Politik ausschließlich darauf gerichtet ist, den wirtschaftlichen, und damit auch den nationalen Ruin der südamerikanischen Länder plan mäßig herbeizuführen, indem man sie in eine Gegnerschaft gegen Europa hineintreibt, weil Roosevelt dann umso leich teres Spiel haben würde, auch den südamerikanifchen Kon- '' tinent unter seinen Einfluß zu bringen, Die Engländer haben zwar mit ihren bisherigen Kriegs ¬ ausweitungsmethoden die schlechtesten Erfahrungen gemacht, aber da sie keinen anderen Weg wissen, versuchen sie das gleiche Manöver immer von Neuem. Augenblicklich ist es di« Türkei, die sie mit allen Mitteln in den Krieg gegen Deutschland treiben möchten. Sie haben in Ankara schon seit langem mit Versprechungen und Drohungen gearbeitet, um dieses Ziel zu erreichen. Alles blieb wirkungslos, und die Türkei bestand auf ihrer Neutralität. Nun versuchen es die Engländer mit einem glatten Betrug. In krassem Widerspruch zu den Tatsachen, die ihnen und aller Wett wohl bekannt find, versichern sie den Türken auf daS ein dringlichste, sie hätten von einem künftigen Siege Englands und der Sowjetunion nicht das geringste zu befürchten. Weder in Moskau noch in London denke man daran, in diesem Falle irgendwelch« Forderungen an di« Türkei zu stellen. Wie aber steht «S in Wirklichkeit aus? Noch im November 1940 hat Molotow (wie in den amtlichen deut schen Veröffentlichungen beim Kriegsausbruch im Osten dokumentarisch nachgewiesen wurde) bei seinem Aufenthalt in Berlin die Forderung erhoben, daß Deutschland sich mit der Besetzung der Dardanellen und des Bosporus durch die Bolschewisten einverstanden erklären solle. DaS Programm des zaristischen Imperialismus und das Testament PeterS des Großen gilt also auch für die Sowjetunion. Nachdem nun Churchill und Roosevelt ihrem Freunde Stalin zuge sichert haben, daß ganz Europa dem -Bolschewismus Preis gegeben werden solle, wird wohl kaum jemand glauben, daß Moskau freiwillig auf die damaligen Wünsche nach tür kischem Gebiet verzichten würde. Die Türken wissen also ebenso wie die Südamerikaner Bescheid, was sie von Roose velt, Churchill und Stalin zu erwarten haben, die ihre Krtegsausweitungswünsche hinter betrügerischem Zustand verbergen möchten. Unangefochtene Herrscher im Luslraum Japanische Lomber räumen ans In der Malakkastraße wurden bei einem überrasch-n- ven japanischen Luftangriff auf eine ganze Reihe feindlicher Schiffe, so berichtet das Kaiserliche Hauptauartier, zwei Un terseeboote und ein Handelsschiff von 3000 VRT. schwer beschädigt. Man nimmt an, daß es sich um einen Angriff auf einen feindlichen Geleitzug handelt, der nach Sin gapur unterwegs war. Die offizielle Mitteilung besagt jedoch darüber nichts Näheres. Nach einer weiteren Meldung ist außer dem obenerwähnten 8000-VRT.-Schiff ein 7000-BRT.-Frachter in der Ma- lakkastraße von japanischen Bombern schwerstens gerrosfen wor den. Außerdem wurde im Hafen Maharani — etwa 60 Kilo meter südöstlich der Stadt Malakka — ein drittes Schiff von japanischen Bomben schwer getroffen. Es ankerte :m Hafen und war etwa 6060 BRT. »roß. Bei der Tätigkeit der japanischen Luftwaffe in Südmalaya lind 24 Lastkraftwagen zerstört und Truppentransvorr- züge. die nach Süden fuhren, in der Nähe de- Eisenbahnknoten punktes Tampin — etwa zehn Kilometer nördlich der Stadt Malakka — mit großem Erfolg mit Bomben belegt worden. „Siuaapur zum Tode verurteM" „Singapur ist zum Tod verurteilt" so schreibt die gesamte japanische Presse Montag abend. Sie beton» dabei, daß bereits 80v.H. von Britisch-Malaya sich in japanischen Händen befinden Obwohl der Eeneralgouverneur von Malaya, Thomas nach Kalkutta geflohen sei und von dort über den Rundfunk Sin gapur zur äußersten Verteidigung aufgesordert habe, 'ei ras Schicksal dieser Festung und damit Englands in Ostasien deiis- gelt. Vor genau dreißig Tagen seien die Japaner aus Malaoa gelandet und trotz stärkster Befestigungen, trotz tropischen Kli mas und vieler Eeländrschwierigkeiten hätten sie im Vorstoß nach Süden täglich an Boden gewonnen. Wo stickt die brttllar-omertlanllche Stolte? Peinliche Fragen Ein« amerikanische Nachrichtenagentur meldet, daß die tapa- nischen Landungen an zwei neuen Stellen in Niederländisch- Ostasien und ihr stetiges Vordringen in Richtung aus Singapur die Lage der Alliierten im westlichen Pazifik noch schwieriger gestaltet haben, als man es vor ein paar Tagen geglaubt hätte. Die javanischen Landungen auf Tarakan und in Minahassa sind sowohl vom materiellen als auch vom strategischen Gesichts punkt aus bedeutungsvoll, und die Tatsache, daß sie überhaupa möglich waren, ist bezeichnend für die mißliche Lage der Alli ierten. Tarakan hatte im Jahre 1938 eine Oelerzeugung von 750 000 Tonnen, ungefähr ein Elftel der Gesamtproduktion Nie- derländisch-Ostindiens. Jedermann in Engluno fragt nch, wo oie britische und die amerikanische Flotte steckt und vor allem, wo in aller Wett ihre Luftstreitkräste sind. Man fragt sich auch, was aus der Offen- sive der Alliierten von Burma aus geworden ist. oie oie Zei tungen angeveutet hatten. Vis eine Aktion großen Stil« vurch die alliierten Truppen in Schwung kommt wird die Lage immer sibwieriaer geworden lein. Wenn die nötigen Truvvenverbänoe nicht zur Verfügung stehen, dann dürste alles zusammenbrechsn. Mehr als 200 reparaturbedürftige Schiffe i« einer Dubliner Werft. Der Hafenbirektor von Dublin gab „Daily Mail" vom 0. Januar zufolge bekannt, daß zurzeit allein in einer Werft mehr als 200 reparaturbedürftige Schiffe lägen. Es handelt sich dabei um die Liffley-Docks, die, nachdem sie mehrere Jahve außer Betrieb waren, vor einem Jahr die Arbeiten wieder aufnahmen. ff - Nrigadcsührer und Generalmajor der Waffe»-ff Richard Herrmann gefalle«. An der Front im Osten fiel am 27. Dezember 1941 bei einem Angriff der Bolschewisten im Kampf um Deutschlands Freiheit der Kommandeur einer Einheit der Waffen°ff, ff-Brigadeführer und Generalmator der Walsen-ff. Richard Herrmann. Va8 26r8ckIi886N6 keißenblatt Zwei Tatbestände stehen mit krasser Deutlichkeit gegen über: 1 .) Das deutsche Ostheer stellt sich dem Wintcrkricg in dem Raum vom Polarmeer bis zur Krinr. Schon in der Anlage ist diese Bereitschaft zum Winterkrieg «ine neue ge waltige Tatsache, die bi« Erinnerung an Napoleons Garden von 1812 unendlich überstrahlt — jene Erinnerung an Napo leons Garden, die nur von einem Rückzug, nicht von einem Beharren zu melden weiß. Zugleich hat das deutsche Volk in seiner Gcisamthcit i» einer Kundgebung des Spendens, der Liebestätigkeit und der helfenden Arbeit seine Verbindung mit allen seinen Fronten unter Beweis gestellt. 2 .) Am 17. November 1941 schrieb die „Daily Mail": „Großbritannien und Amerika sind völlig vorbereitet und, wenn Churchill gesagt hat, der Krieg sei für Japan ein seh« riskantes Abenteuer, so hat er dieses Risiko Japans noch unterschätzt." Am 20. Oktober 1941 ließ sich die „Newyork Hevald Triblln«" vernehmen: „Der Augenblick ist besonders günstig, um den Japanern den Rest zu geben." So klang es im Oktober und im November. Die Phan tasie hat es leicht, di« katastrophalen Folgen des Angriffs auf Hawaii, des Falles von Hongkong und Manila, der Be drohung von Singapur, der in Niederländisch-Ostindien und in Australi«n ausgebrochenen Panik auf di« englische Stim mung zu erraten. * Was hat besonders die englische Regierung ihrem eige nen Volk als Gegengewicht zu den schweren moralischen Er schütterungen zu bieten, dis mit dieser kontrastweisen Ge genüberstellung verbunden find? Das Palaver Churchills mit Roosevelt in Washington? Dio «ngltscho Kritik an den Amerikanern oder -te ameri kanische Kritik an den Engländern? Dem bangen Ruf „Wo bleibt di« USA-Motto"? Die englische Regierung ist nicht um die Ausgabe zu be neiden, ihr eigenes Bott über diesen Winter zu bringen, Si« greift zu verzweifelten Mitteln. Seit Anfang Januar herrscht zwischen Kanada «nd den Vereinigten Staaten eine Zoll- und Wirtschaftsunion, die angeblich nur für die Kriegs« bauer besteht, aber infolge des Schwergewichts der im Krieg geschaffenen Tatsachen einen dauernden Zustand begründet. Das bedeutet, daß Kanada aus dem englischen Wirtschafts system ausschetdet und in den amerikanischen Wirtschafts- beretch übertritt. Der englisch« Nachricht«ndienst feiert die sen Verlust Kanadas als einen — Erfolg und redet in den höchsten Tönen von ihm. Angesichts dieser Verlegenheit, die schon Hilflosigkeit ist, kann die lauterst« Albernheit im englischen Nachrichtendienst nicht mehr wundernehmen. Dem stegreichen Deutschen Reich! wurde aus Anlaß der Wintersachensammlung eine Revo lution oder mindestens das Auftreten revolutionärer Er scheinungen angehext. Dio „Revolution" in Deutschland ist das Feigenblatt für di« englische Blöß«; es ist ein zerschlissenes Feigenblatt: so zusagen ein Feigenblatt aus dem Trödelladen von 1914/18. Diese Albernheit ist als solche allgemein erkannt worden. Der englische Nachrichtendienst hat sich nach Strich und Fadenb lamiert. Nun ist er sein eigener Gefangener nach dem alten Wort, baß der Mensch beim ersten Schritt frei und anch dem ersten Schxitt sein eigener Knecht ist. Der englische Nachrichtendienst hat sich das zerschlissene Feigenblatt umge- bnnben; nun wird das zerschlissen« Feigenblatt seine Fahne. Er muß in der Gangart bleiben. Er muß immer neue Verschwörungen, immer neue Wirrungen in Deutschland entdecken, will er sich nicht selbst aufgeben. Laßen wir ihn in dieser „Tour". Sie kommt uns treff lich zustatten. Der offenbare Gegensatz zwischen der deut schen Wirklichkeit und den englischen Haßträumen ist so kraß, daß diesmal der englische Nachrichtendienst ans verlorenem Posten steht und sich in seinen eigenen Schlingen windet. Er ist in den richtigen Krampf geraten. Seine Behauptungen werden in der Weltpresse allge mein abgelehnt, auch in jenen Zeitungen, bi« alles anders als deutschfreundlich sind. Di« üblichen Redensarten von dem Bumerang, der seinen eigenen Werfer trifft oder von dem Schutz, der nach hinten lösgeht, sind — in bald mehr, bald minder origineller Abwandlung — gang und gäbe. Wir folgen dem englischen Nachrichtendienst nicht in den Bereich des Spekulativen. Wir stellen nur ein« einzig« Tatsache fest: di« englische N«gierung führt nicht, sondern wird geführt — von Washington und Moskau. D!« eng« lifcho Negierung beherrscht nicht di« Entwicklung, sonder« läuft ihr nach. Das genügt. Känguruh verteilte Ohrfeigen. Der Londoner Korrespondent von „Stockholm Tidningen" berichtet, daß die Veravschte« dun» Duff Coopers nach einer Amtszeit von nur 21 Tagen als ein Rachgeben gegenüber den Australiern bezeichnet werden müsse, die sich telegraphisch mit Churchill in Washing ton in Verbindung gesetzt und um Heimberusung Duff Coo«. Vers oebelen bätten.